Sind intelligente Städte die Zukunft?

Sind intelligente Städte die Zukunft?

Die meisten Menschen leben in urbanen Zentren. Diese stehen vor der dringenden Herausforderung, den Klimawandel einzudämmen und gleichzeitig die Lebensqualität für ihre Bewohner zu verbessern. Sogenannte „Smart Cities“, also intelligente Städte, die auf Daten und das Internet der Dinge (IoT) setzen, sind auf dem Vormarsch und könnten der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft sein.

 

Die Bedeutung von Smart Cities im Klimaschutz

Städte spielen eine zentrale Rolle bei der Verringerung der weltweiten Treibhausgasemissionen, weil in Ballungszentren viele klimaschädliche Abgase entsteheen. Gleichzeitig sind sie oft am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dieses Jahr war die extreme Hitze eine große Herausforderung für unsere Städte und ihre Bewohnerinnen. Intelligente Städte nutzen Daten und das Internet der Dinge (IoT), um diese Herausforderungen anzugehen.

 

Energieeffizienz durch Datenerfassung

Durch intelligente Systeme können wir einerseits den Gesamtenergieverbrauch senken und andererseits die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen. So ermöglichen es intelligente Stromnetze (Smart Grids)  Städten, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende.

Ein anderes Beispiel für Effizienz durch den Einsatz von KI ist Stockholm, das intelligente Beleuchtungssysteme verwendet, um die Straßenbeleuchtung an die tatsächliche Helligkeit anzupassen. Dadurch wird der Energieverbrauch erheblich reduziert.

 

Kühlung urbaner Hitzeinseln

Eine der größten Herausforderungen im urbanene Raum ist das Phänomen der „urbanen Hitzeinseln“, bei dem Städte sich aufgrund von Beton und Asphalt stärker aufheizen als die umliegende Landschaft. Wir haben darüber bereits einen Artikel verfasst.

Kampf gegen Hitze im urbanen Raum

 

Singapur  – erste Smart Nation weltweit

Singapur, das nur 150 km nördlich des Äquators  liegt und in den letzten Jahren massiv unter der Hitze litt, hat 2014 einen Smart City-Masterplan erarbeitet und will die erste sogenannte „Smart Nation“ der Welt werden. Die Smart Nation-Initiative zielt darauf ab, neue Möglichkeiten im digitalen Zeitalter zu schaffen und die Art und Weise zu verändern, wie Menschen leben, arbeiten und spielen. Dazu nutzt Singapur modernster Informations- und Kommunikationstechnologie: Big Data, Analysetechnologien und vor allem Sensornetzwerke. So sind Tausende Sensoren in der ganzen Stadt verteilt. Die so gewonnen Daten werden dann themenübergreifend (z.B. Umwelt, Sicherheit oder Energie) intelligent miteinander verzahnen.

Zur Kühlung entstand in Singapur ein riesiges Fernkühlnetzwerk, das wesentlich ressourcensparender arbeitet als Klimaanlagen und das weiter ausgebaut werden soll.

Vor zwei Jahren kündigte Singapur an, bis zum Ende des Jahrzehnts eine Million neue Bäume pflanzen zu wollen. Bislang wurden mehrere hunderttausend Bäume gesetzt. Mit neuen Wärmesensoren wertet die Stadt aus, wie groß der Kühleffekt der Bäume ist. Dabei nutzt Singapur das IoT, um Grünflächen und Parks zu überwachen und so die Temperatur zu senken.

Die Smart Gardens in Gardens by the Bay wurden im November 2020 eröffnet. Dabei handelt es sich um ein integriertes System aus Laternenpfählen, Sensoren und Robotern, das im Rahmen der Smart Nation-Initiative entwickelt wurde. Das Ziel der Smart Gardens ist es, vernetzte Sensoren zu nutzen, um abiotische und biotische Informationen zu sammeln, die zur Verbesserung des Parkbetriebs, zur Gewährleistung der Sicherheit der Besucher und zur Verbesserung des gesamten Parkerlebnisses genutzt werden können.

 

Was ist IoT?

Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist ein System miteinander verbundener Computergeräte,
mechanischer und digitaler Maschinen, Objekte, Tiere oder Menschen, die mit eindeutigen Kennungen (UIDs) und der Fähigkeit
ausgestattet sind, Daten über ein Netzwerk zu übertragen, ohne dass eine Interaktion von Mensch zu Mensch oder
von Mensch zu Computer erforderlich ist.

 

Durch die Nutzung des IoT können Städte ihre Ressourcen effizienter nutzen und Umweltauswirkungen minimieren.

 

Weitere Smart Cities

Ein anderes Beispiel für eine intelligente Stadt ist Barcelona, die IoT-Sensoren verwendet, um Müllbehälter zu überwachen und die Abfallentsorgung effizienter zu gestalten. Dadurch werden nicht nur die Kosten gesenkt, sondern auch die Emissionen durch Müllfahrzeuge reduziert.

Eine weitere spannende Entwicklung findet in Amsterdam statt, wo intelligente Technologien verwendet werden, um den Wasserstand in den Grachten zu überwachen. Dies hilft, Überschwemmungen zu verhindern und trägt zum Hochwasserschutz bei.

 

Nachteile der Smart Cities

Datenschutz

Durch die umfassende Nutzung vieler Daten in einer Smart Citiy, ist der Schutz der Daten und die Achtung der Privatsphäre ein wesentlicher Aspekt.

 

Cybersicherheit

Mit zunehmender Vernetzung und Datenübertragung in Smart Cities steigt das Risiko von Cyberangriffen. Ein erfolgreicher Angriff auf das System könnte schwerwiegende Folgen für die Stadt haben, von Störungen der Versorgungsdienste bis hin zu Datendiebstahl.

 

Überwachung und Manipulation

Der Einsatz von IoT kann zur Überwachung der Gesellschaft und zur gezielten Steuerung des Sozialverhaltens missbraucht werden. Dies sieht man am Beispiel China sehr deutlich. Rena Tangens: Eine „Smart City“ ist die perfekte Verbindung des totalitären Überwachungsstaates aus George Orwells1984“ und den normierten, nur scheinbar freien Konsumenten in Aldous HuxleysSchöne neue Welt“.

 

Abhängigkeit von Technologie

„Technologien allein werden die umfassenden Herausforderungen in Städten nicht lösen können. Allen voran die Umwelt- und Klimakrise ist zu umfassend und dringlich, als dass technologische Innovationen allein Abhilfe schaffen könnten. Eine falsche Technologiegläubigkeit kann einen dringend notwendigen politischen und wirtschaftlichen Umbau der Gesellschaft verzögern oder verhindern.“, schreibt dazu Johannes Gress in NEWS.

 

Ethik und moralische Fragen

Smart-City-Technologien können moralische und ethische Fragen aufwerfen, insbesondere im Bereich der KI und automatisierten Entscheidungsfindung. Wer ist verantwortlich, wenn ein autonomes System eine fehlerhafte Entscheidung trifft?

 

Soziales Ungleichgewicht und fehlende Bürgerbeteiligung

Smart Cities könnten die soziale Ungleichheit verschärfen, wenn nicht sichergestellt wird, dass die Vorteile dieser Technologien allen Bürgern zugutekommen. Nicht jeder hat möglicherweise Zugang zu den neuen Diensten oder kann von den Effizienzgewinnen profitieren. Es müssen Bürgerbetiligungsmodelle erarbeitet werden, die sicherstellen, dass alle Barrieren, das System zu nutzen, vermieden werden.

 

„Erfolgreiche Smart Citys setzten ihre Strategie mit zentralen Entscheidungsorganen und Pilotprojekten um.“ Aber lediglich acht Städte der Top 15 weltweit zeigen gemäß Studie „fortgeschrittene Implementierungsprozesse, die eine hohe Leistungsfähigkeit, einen großen Wirkungskreis mit Projekten aus einer Vielzahl von Einsatzbereichen, laufende oder abgeschlossene Projekte und irgendeine Form der Ergebniskontrolle aufweisen.“ In der Rangliste liegt Wien an der Spitze, gefolgt von Singapur und London.

 

Fazit

Intelligente Städte sind auf dem besten Weg, zu einem bedeutenden Instrument im globalen Kampf gegen den Klimawandel zu werden. Sie nutzen Daten und das Internet der Dinge (IoT), um den Energieverbrauch zu senken und die Lebensqualität für ihre Bewohner zu steigern. Während diese Technologien noch am Anfang stehen, sind die Fortschritte und Fallstudien vielversprechend und zeigen, dass Städte die Führung bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft übernehmen können.

Wie nachhaltiger Tourismus die Alpenregion rettet

Wie nachhaltiger Tourismus die Alpenregion rettet

Viele alpine Bergregionen stehen vor einer drängenden Herausforderung – dem Klimawandel. Mancherorts versucht man mit der massiven Erschließung immer höher gelegener Bergregionen und dem Ausbau von Beschneiungsanlagen kurzfristig den Auswirkungen entgegenzuwirken, zu Lasten der Umwelt und der nachfolgenden Generationen. Aber es gibt auch andere Wege.

 

Die Klimasituation im Alpenraum

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Klima im gesamten Alpenraum spürbar verändert. Zum einen stiegen die Durchschnittstemperaturen, zum anderen wurden die Winter kürzer. Die Schneegrenze verschob sich nach oben und schneesichere Perioden wurden knapper. Dies alles hat massive Auswirkungen auf den Wintertourismus, eine der Haupteinnahmequellen der Region.

Laut dem Österreichischen Klimabüro ist die durchschnittliche Temperatur in Tirol seit 1980 um etwa 1,3 Grad Celsius gestiegen. Die Winter sind etwa 17 Tage kürzer geworden, und der Schnee schmilzt im Frühjahr durchschnittlich 20 Tage früher als noch in den 1970er Jahren.

 

Die Auswirkungen auf den Tourismus

 

100 Millionen Urlauber

Sowohl im Winter als auch im Sommers ist Tirol ein beliebtes Touristenziel. Zwischen dem Jahr 2000 und 2019 hat sich die Anzahl der Touristen in den Alpen um 40% erhöht, die Anzahl der Nächtigungen pro Person allerdings halbiert. Insgesamt zählt der gesamte Alpenraum die unglaubliche Anzahl von rund 100 Millionen Touristen pro Jahr. Und die meisten Urlauber und Tagesausflügler reisen mit dem eigenen Auto an. Dazu braucht es genügend Parkplätze. Der Verkehr ist in vielen alpinen Gemeinden zu einem großen Problem geworden.

 

Klimawandel in den Alpen

 

Der Klimawandel bedroht jedoch die Tourismusmaschine und die Einkommen der Menschen, die davon abhängig sind. Schneemangel im Winter und Hitzewellen im Sommer beeinträchtigen die touristische Infrastruktur und die örtliche Wirtschaft.

Laut einer Studie der Universität Innsbruck aus dem Jahr 2021 hat der Klimawandel das Potenzial, die Wintersportsaison in Tirol bis 2050 um mehr als einen Monat zu verkürzen. Dies könnte zu einem erheblichen wirtschaftlichen Verlust für die Region führen.

 

Immer bombastischer

Momentan versuchen viele Touristiker, die kürzer werdende Saison durch immer höher gelegene Schiliftanlagen, noch mehr Schneekanonen und andere technologische Errungenschaften auszuweiten, die allerdings alle negative Auswirkungen auf das fragile alpine Ökosystem haben. Auch die Sommersaison wird mit immer mehr Attraktionen wie Funparks,  Aussichtsplattformen, Hängebrücken, Seilrutschen, Sommerrodelbahnen, Mountainbike-Strecken, Paragliding, Rafting und vielem mehr angefüllt. Die Alpen als ein großer Vergnügungspark. Doch wo soll das enden?

 

Der Weg zum nachhaltigen Tourismus

Es gibt jedoch Hoffnung in Form von nachhaltigem Tourismus, auch bekannt als Ökotourismus. Dieser Ansatz betont den Schutz der Umwelt und die Förderung eines sanften Tourismus, der die natürlichen Ressourcen erhält und die lokale Kultur respektiert. Er steht für ökologisch und sozial verträgliches Reisen und soll weder der Natur noch der Bevölkerung vor Ort schaden.

 

Erneuerbare Energien

Investitionen in erneuerbare Energien, um den Energieverbrauch der Tourismusbranche zu reduzieren – zum Beispiel in solarbetriebene Seilbahnanlagen, PV-Anlagen für Hotels, Biomasseheizungen und vieles mehr

 

Sanfte Mobilität

Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln (Züge, Elektrobusse) und Radwegen mit Fahrradverleihsystemen, um den Individualverkehr zu minimieren.

 

Ökosysteme erhalten

Erhaltung und Schutz der alpinen Ökosysteme und Biodiversität – keine weiteren Erschließungen neuer Skigebiete, dafür Schneeschuhwanderungen, Langlaufloipen und andere Alternativen zu alpinem Skisport

 

Bewusstseinsbildung

Bildung und Sensibilisierung der Touristen für umweltfreundliche Praktiken – Naturverträglichere Aktivitäten wie das Winterwandernoder mit Schneeschuhen, Langlauf, Skitouren oder Rodeln statt alpinen Skisport

 

Weg von Massentourismus

Das enorm große Angebot an verschiedensten Freizeitaktivitäten belastet die Natur: von Tourengehen und Schneeschuhwandern im Winter bis zu Canyoning, E-Bike-Touren, Klettern im Sommer. Um diese Individualsportarten umweltfreundlich zu betreiben, sind Regeln und eine gute Besucherlenkung notwendig.und Maßnahmen zur Lenkung der Besucherströme werden immer wichtiger, ebenso die Erhaltung der Ortsbilder und die Eindämmung des Flächenfraßes durch neue touristische Infrastrukturen wie Hotelbauten, Parkplätze und Großveranstaltungen wie Olympische Winterspiele.

 

Zweitwohnsitze und Hotelbauten

Manche Orte verkommen zu Geisterstädten sobald die Touristensaison vorbei ist und Immobilienpreise sind in diesen Orten so hoch, dass sich Einheimische kaum Wohnungen leisten können. Die Zersiedelung in vielen touristischen Gebieten hat ebenfalls enorm zugenommen. Dazu schreibt der deutsche Naturschutzbund sehr treffend: „Pseudo-folkloristische Chaletdörfer sprengen harmonische Ortsbilder, sind extrem flächenintensiv und sollten nicht mehr genehmigt werden.“ Diese Entwicklungen müssen eingedämmt werden. Es gibt mittlerweile viele Hütten (33%  aller Hütten in D, Ö und CH), die mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet sind und auch Hotels, die nachhaltig geführt sind und in diesem Bereich ständig Verbesserungen durchführen.

 

Regional und saisonal

Nutzung saisonaler und regionaler Produkte in der Hotellerie und Gastronomie stärkt die regionale Landwirtschaft und hilft dabei, der Absiedelung und dem massiven Bauernsterben entgegenzuwirken. Und es spart Co2, wenn die Lebensmittel nur kurze Transportwege bis zur Verarbeitung benötigen.

 

Müllvermeidung

Der Umgang mit unseren Abfällen ist gerade in entlegenen Bergregionen ein besonders wichtiges Thema. Es beginnt damit, Müll möglichst zuvermeiden, was in Zeiten des Plastiks schwierig ist, aber durch regionales Einkaufen und die Verwendung von Mehrwegverpackungen verbessert werden kann.

 

Best-Practice-Beispiel Bergsteigerdörfer

Die Idee der Bergsteigerdörfer war, wirtschaftlich schwache abgelengene Dörfer durch sanften Tourismus zu beleben. Der „Erfinder“ Peter Haßlacher, der lange Zeit Leiter der Fachabteilung Raumplanung und Naturschutz im ÖAV und später Vorsitzender der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA in Österreich war, wollte einen Gegenentwurf zum alpinen Massentourimsus schaffen.

Die meisten der 29 Bergsteigerdörfer befinden sich in Österreich (20), vier in Deutschland, drei in Italien und zwei in Slowenien. Um den Namen tragen zu können, müssen die Orte strenge Kriterien erfüllen. Nach dem Bau eines Chaletdorfs wurde der Gemeinde Kals am Großglocknerder Titel aberkannt.

Daher unterscheiden sich Bergsteigerdörfer in ihrem Erscheinungsbild von vielen anderen alpinen Tourismusregionen: Statt von Seilbahnen ist die natürliche Berglandschaft von einem guten Wegenetz durchzogen. Statt großer Hotelburgen prägen kleine Hotels und Gästehäuser das Ortsbild. Und statt Tiefkühlgermknödel und Pommes kommen lokale Produkte auf den Teller. Und Großevents sucht man vergebens, genauso wie große Schischaukeln.

 

Am Foto sieht man Ramsau, das 2015 als erstes Bergsteigerdorf Deutschlands aufgenommen wurde.

 

Spaghetti aus dem Kürbis – ein (glutenfreier) Traum

Spaghetti aus dem Kürbis – ein (glutenfreier) Traum

Die Sonne steht tief. Die Tage werden merkbar kürzer – was uns jetzt das Leben schön macht, sind die leuchtenden Farben, die langsam auch die Innenräume erfüllen. Auch in der Küche tut sich einiges. Die goldene Frucht, die uns bis in den Winter erhalten bleibt hält Einzug und wärmt uns die Herzen.

 

Das erste Kürbisgericht der Saison ist eines, das die Grätsche zwischen Sommer und Herbst bravourös und mit atemberaubender Leichtigkeit hinlegt und die Früchte aus beiden Jahreszeiten virtuos vereint: Spaghetti aus dem Spaghettikürbis mit Tomatensauce.

Wer also den ersten Kürbis mit den letzten Paradeisern aus dem Garten verarbeiten möchte, ist herzlich eingeladen, sich eine Schürze umzubinden und das Backrohr auf 180 Grad aufzuheizen.

 

Was brauchen wir?

1 Spaghettikürbis (ungefähr für 3-4 Personen – je nach Saucenmenge)

Paradeiser

Zwiebel

Knoblauch

Parmesan, Mozzarella

Etwas Zucker

Pflanzenöl, Olivenöl

Oregano

Salz, Pfeffer

 

den Kürbis halbieren, Kerne entfernen und mit Olivenöl großzügig bepinseln, salzen und pfeffern

 

auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und ab in den vorgeheizten (180 Grad) Ofen

 

Zwiebel in gewünschter Menge (ich nehme ca. auf ein Kilo Tomaten, eine große Zwiebel) schneiden und im Pflanzenöl rösten

 

Knoblauch kurz dazu, und mit etwas Zucker karamellisieren

 

jetzt die in Stücke geschnittenen Paradeis dazu, salzen, pfeffern und köcheln lassen

 

je nach Kürbisgröße, nach ca. 40 Minuten raus aus dem Ofen und etwas abkühlen

 

mit einer Gabel das Innere des Kürbis (die Spaghetti) in eine Auflaufform schaben

 

Sauce abschmecken und mit den Spaghetti vorsichtig vermengen

 

je nach Geschmack Mozzarella, Parmesan, anderen oder gar keinen Käse darüberstreuen

 

nochmals 10-15 Minuten in den Ofen

 

Vielleicht mit Rucola- oder, wer noch nicht genug hat, Tomatensalat genießen. Viel Spaß!

Wir bewegen uns in Richtung planetarer Belastungsgrenzen

Wir bewegen uns in Richtung planetarer Belastungsgrenzen

Wir beuten unseren Planeten seit Generationen aus – das kann nicht ewig so weitergehen, das ist spätestens seit einer neuen, alarmierenden Studie des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK) wissenschaftlich bewiesen. Von neun definierten planetaren Belastungsgrenzen sind sechs bereits überschritten, zum Teil deutlich.

 

„Wir können uns die Erde als einen menschlichen Körper vorstellen und die planetaren Grenzen als eine Form des Blutdrucks. Ein Blutdruck von über 120/80 bedeutet zwar nicht, dass ein sofortiger Herzinfarkt droht, aber er erhöht das Risiko“, erläutert Erstautorin Katherine Richardson.

 

Wie sind die planetaren Grenzen definiert?

Definiert wurden die Belastungsgrenzen erstmals 2009 um einen halbwegs gesicherten Handlungsraum für die Menschheit abzustecken.

Um das zu erreichen wurden die Hauptthemen in neun Punkten formuliert.

 

Welche Grenzen sind überschritten?

Die Grenze der Globalen Erwärmung des Planeten ist deutlich überschritten

Artenvielfalt ist die Versicherung des Systems, die etwaige Störungen ausgleichen kann – je dünner sie wird, umso kleiner wird der Spielraum. Aufgrund von Artensterben unter anderem durch die Zerstörung von Lebensräumen ist auch die Grenze der Überlastung der Biosphäre überschritten.

„Neben dem Klimawandel ist die Funktionsfähigkeit der Biosphäre die zweite Säule der Stabilität unseres Planeten“, sagt Co-Autor Wolfgang Lucht vom PIK. „Und wie beim Klima destabilisieren wir derzeit auch diese Säule.“

Die Grenze des Einbringens neuartiger Stoffe in die Umwelt, also den Eintrag vom Menschen erzeugter chemischer Verbindungen wie Mikroplastik, Pestiziden oder Atommüll, ist ebenfalls überschritten.

Auch die Grenze des Verbrauchs von Süßwasser ist erreicht.

 

Wo ist noch Spielraum?

Die Aerosolbelastung der Atmosphäre ist gerade noch im grünen Bereich.

Die Partikelverschmutzung der Atmosphäre befindet sich, auch wenn Grenzwerte regelmäßig in einigen Regionen wie etwa Südasien überschritten werden, innerhalb der definierten Grenzen.

Das gilt ebenso für die Ozeanversauerung wie für den Ozonabbau in der oberen Atmosphäre.

Genau dieser Punkt gibt Hoffnung, denn in den 1990er Jahren wurden mit dem Abbau der Ozonschicht die Grenzwerte überschritten. Hier halfen globale Initiativen, die das durch einen Schulterschluss bei großen politischen Entscheidungen eindämmen konnten.

 

Wenn die Grenze überschritten ist

Das Studienteam betont, dass es in einigen Bereichen möglich ist, die Lage zu verbessern.

Sollten wir es zum Beispiel schaffen, den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu begrenzen und den Bestand des tropischen und des borealen Waldes nicht unter 60 Prozent der ursprünglichen Bewaldung sinken zu lassen, könnte die Erderwärmung tatsächlich noch deutlich gebremst werden:

„Dann deutet die Simulation auf einen durchschnittlichen Temperaturanstieg über dem Land von 1,4 Grad bis zum Jahr 2100 hin“, heißt es.

Es gibt allerdings auch etliche Experten, die das Erreichen des 1,5 Grad-Zieles, im Vergleich zur vorindustriellen Phase, für nicht mehr realistisch.

Mittelmeertragödien sind Resultat der Hitzewellen

Mittelmeertragödien sind Resultat der Hitzewellen

Die Videoaufnahmen aus Libyen sind erschütternd. Die Zahl der Toten unvorstellbar. Das damit verbundene Leid ebenso. Experten sagen, dass die Starkregenereignisse, die auch andere Mittelmeerstaaten wie Griechenland, Bulgarien und die Türkei hart trafen und innerhalb weniger Stunden Regenmengen mit sich brachten, wie normalerweise in einem halben Jahr fallen, eine Folge der Hitzewellen dieses Sommers war. Das Sturmtief Daniel, das im östlichen Mittelmeer wütete, verwandelte sich in einen sogenannten mediterranen Hurrikane, kurz Medicane, und bezog seine Energie aus dem besonders warmen Mittelmeer. Aber nicht nur hier, in vielen Teilen der Welt spielen sich momentan ähnliche Szenen ab: Spanien, Hongkong, Kalifornien, Brasilien.

 

In einem Interview mit riffreporter sagte der ZDF-Meteorologe Özden Terli, dass Unwetter vorhersehbar waren nach den extremen Hitzewellen im Mittelmeerraum. In Griechenland fielen innerhalb weniger Tage stellenweise bis zu 1.000 Liter am Quadratmeter, andererorts bis zu 700 Liter, auf den kargen, ausgetrockneten Boden und verwandelte die Landschaft in riesige Seen und reißende Flüsse. In Hongkong ergossen sich innerhalb nur einer Stunde 156 Liter am Quadratmeter. Zum Vergleich: 500 bis 700 Liter sind die JAHRESmenge hierzulande.

 

Darauf kann man sich eigentlich nicht vorbereiten. Da kann man nur die Gegend verlassen, fliehen.

ZDF-Meteorologe Özden Terli

 

Ob es rechtzeitige Warnung in Griechenland gab, wissen wir nicht. In Libyen wurden die Menschen im Schlaf von den Wassermassen, die zwei Dämme brachen und die Stadt Derna meterhoch überfluteten, überrascht. Nachdem der Boden diese Massen in so kurzer Zeit nicht aufnehmen konnte, sammelte es sich in den Flussbecken und ergoss sich auf die Ebenen.

 

In der letzten Woche haben wir Niederschläge gemessen, die hat es so in Europa noch nie gegeben. Das war zum Teil ein Vielfaches dessen, was wir bei uns während der Ahrtal-Flut hatten.

Klimaforscher Mojib Latif im Bayerischen Rundfunk

 

 

Aber warum bildet sich dieser Starkregen?

 

Dies hängt mit den extrem hohen Oberflächentemperaturen der Meere weltweit zusammen. Der Klimawandel ist dabei wohl der Hauptgrund. Die Hitzewellen, über die wir bereits mehrfach geschrieben haben, erwärmen das Wasser. Dadurch verdunstet mehr Wasser und die Atmosphäre wird feuchter. Dieses Jahr wurden vielerorts extrem hohe Oberflächenwassertemperaturen gemessen und das Wetterphänomen El Nino verstärkt diesen Trend. So wurden in den Küstengewässern Floridas Rekordtemperaturen von 38,9 Grad Celsius gemessen. Auch im Nordatlantik, Mittelmeer und Pazifik wurden dieses Jahr Rekorde erreicht.
„Mit jedem Grad wärmer, kann die Luft bis zu sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen.“
ZDF-Meteorologe Özden Terli
„Wenn kältere Luft sich über dem Mittelmeer erwärmt, Feuchtigkeit aufnimmt und aufsteigt, können sehr hohe Wolken entstehen. Bei dieser Wolkenbildung wird Energie freigesetzt, die zu heftigen Gewittern führen kann“, erklärt riffreporter dazu. Dabei dient das warme Wasser wie ein Energiebooster, der die Gewitter befeuert.

 

Es war klar absehbar

Immer, wenn sich ein Tief bildet und Kaltluft Richtung Mittelmeer strömt, müssen wir davon ausgehen, dass es irgendwo zu Überschwemmungen, zu extremen Wetterereignissen führt. Diese Mittelmeertiefs seien besonders im Herbst intensiv und ein „exlosives Gebräu“, so Klimaexperte Latif und auch für die Naturkatastrophe in Libyen verantwortlich.
„Das wird sich wahrscheinlich nicht vermeiden lassen. Und ganz ehrlich: Wir haben darüber schon vor Wochen während der Hitzewelle gesprochen, weil es klar absehbar war. Eigentlich passiert das jedes Jahr. Aber wenn das Mittelmeer besonders warm ist, dann sind die Auswirkungen eben auch besonders stark bis extrem.“, meint Terli im riffreporter-Interview.

Wird dies der Normalzustand werden?

„Klimawandel bedeutet nicht einfach nur höhere Temperaturen, sondern bedeutet vor allem extremeres Wetter, mehr Schadenspotenzial und vor allen Dingen auch eine gigantische Herausforderung für die Menschen im Sinne der Gesundheit“, erklärt Latif und meint weiter, dass sich Menschen ein Stück weit anpassen könnten. Aber es gebe auch Grenzen: „Bei solchen Wassermassen, was wollen Sie da noch tun?“

„Was wir an den Unwettern in Griechenland sehen: das Globale bricht sich hier quasi runter in ein lokales Ereignis. Wir hatten ja in diesem Jahr schon einige Extreme. Auch der Nordatlantik ist enorm warm und da muss man leider befürchten, dass da etwas Größeres im Gange ist. Dass sich eine so riesige Fläche dermaßen erwärmt, das hat es in den bisher aufgezeichneten Daten noch nie gegeben. Das ist schon echt beunruhigend.“, meint dazu Terli.

Weiterführender Link

Lebensraum für Nützlinge durch Begrünung im Apfelanbau

Lebensraum für Nützlinge durch Begrünung im Apfelanbau

Die natürliche Schädlingsbekämpfung ist durch den Rückgang der Biodiversität in der Landwirtschaft massiv geschwächt. Eine Studie der BOKU zeigt, dass der Apfelanbau durch eine intensivere Bodenbegrünung durch die Förderung von Lebensraum für Nützlinge gewinnen könnte. Dadurch könnte natürlich der Pestizideinsatz geringer werden.

 

 

Johann Zaller, ein Mitautor der Studie stellt fest, dass die Population von Schadinsekten mit sinkender Artenvielfalt zunimmt.

Daher habe man im Apfelanbau Schutzkonzepte wie die konservierende biologische Kontrolle entwickelt. Dabei werden Nützlinge – die Gegenspieler von Schadinsekten – gefördert. Die Qualität des Apfels darf dadurch allerdings nicht beeinträchtigt werden.

Dem liegt ein komplexes System zugrunde. Es besteht aus unterschiedlichen Maßnahmen mit teilweise ungeklärten Wirkungen.

Erste Auswertungen von 54 Studien haben nun gezeigt, dass höhere Bodenbegrünung und ein höheres Blühangebot am wirksamsten sein sollten, so Erstautorin und BOKU-Forscherin Christine Judt.

 

 

Biodiversität ist gegen die allgemeine Apfelbauer-Befürchtung positiv zur Bekämpfung von Schädlingen

„Das ist sehr erfreulich, da die große Befürchtung der Apfelbauern ist, dass man sich durch Begrünungsmaßnahmen Schädlinge heranzieht und so mehr Nachteile als Vorteile hat“, sagte Zaller.

Blühzonen eliminieren Apfelschädlinge durch die Unterstützung des Vorkommens der parasitoiden Wespe.

Bodenbegrünungen inklusive Blühkomponenten wirken sich außerdem nicht negativ auf die Fruchtqualität aus. Vielmehr haben duftende und aromatische Pflanzen eine besonders stark abweisende Wirkung auf Schädlinge.

Ein reduzierter Pestizideinsatz, als Einzelmaßnahme hat dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das Auftreten natürlicher Feinde. Ganz im Gegenteil – es zeigte sich eine Tendenz zu einer Zunahme der Schadinsektenpopulation und einer Verschlechterung der Fruchtqualität.

„In Kombination mit den anderen beiden Maßnahmen fallen diese negativen Effekte aber wieder weg“, so der Ökologe.

Der Aufwand, Blühmischungen in Obstplantagen zu etablieren ist nicht zu verachten, dennoch, könnte so auf großen Produktionsflächen viel zur Förderung der Biodiversität beigetragen werden.

„Man muss keine neuen Naturschutzgebiete ausweisen, und bunte, blühende Landschaften lassen sich auch gut vermarkten“, so Zaller.

So wären gleich mehrere (Frucht-) Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Der Gärtnerinnen wichtigste Arbeit: Das Mulchen

Der Gärtnerinnen wichtigste Arbeit: Das Mulchen

Mulchen  ist eine ganz essentielle Arbeit im Naturgarten.  Damit schützen wir unsere Beete, fügen ihnen wasserspeicherndes Material zu, schaffen einen Lebensraum für Kleinstlebewesen. Und wir sparen uns damit Arbeit, weil wir weniger jäten, hacken und gießen müssen.

 

Vorteile einer Mulchschicht

Wer seine Beete mulcht, bedeckt die oberste Erdschicht mit einer einige Zentimeter hohen Schicht Mulchmaterial. Dies hat neben dem ästhetischen Wert viele weitere Funktionen. Die Mulchschicht schützt vor Wind (Erosion) und Autrocknung, wärmt im Winter und unterstützt die Bodenorganismen. Dadurch minimiert man auch den Austrieb unerwünschter Beikräuter. Es ist wie eine Schutzschicht für den offenen Erdboden.

 

 

Welches Mulchmaterial steht uns Gärtnerinnen zur Verfügung?

Rindenmulch

Am bekanntesten ist sicherlich Rindenmulch. Dieser ist jedoch aufgrund seines niedrigen Ph-Werts vorwiegend für saure Böden geeignet. Manchmal erhält man auch schimmlige Packungen von schlechter Qualität. Beim Verrotten entzieht er dem Boden sehr viel Stickstoff, der durch Düngen wieder zugeführt werden muss.

 

Rasenschnitt

Ganz im Gegensatz dazu enthält Rasenschnitt viel Stickstoff und ist in fast jedem Garten verfügbar. Hierbei muss man allerdings darauf achten, dass man immer nur eine dünne Schicht aufbringt und das geschnittene Gras zuerst antrocknen lässt, denn es fault recht schnell. Man kann es auch mit Stroh (kohlenstoffhaltig), Laub oder Holzhäcksel mischen, bevor man es auf die Beete ausbringt.

 

Miscanthus

Oder man verwendet Miscanthus klein geschnitten auf den Beeten, muss aber sicherstellen, dass das Material nicht vom Wind verweht wird, am besten gut eingießen.

 

Stroh oder Heu

Gerade für Erdbeeren wird Stroh gerne verwendet. Unserer Erfahrung nach braucht man recht viel um eine adäquate Shicht zusammenzubekommen und es verrotet auch sehr schnell, d.h. man muss recht bald die Mulchschicht erneuern. Man muss Stroh und Heu gut angießen, damit es nicht durch den Wind vertragen wird.

 

Gartenfaser

Wir Beetschwestern verwenden momentan Gartenfaser auf unseren Beeten und im Herbst kommt eine Schicht Laub oben drauf. Allerdings vermeiden wir Laub von Walnüssen, weil es viele wachstumshemmenden Gerbstoffe enthält. Dieses wird einfach kompostiert und erst danach verwendet. Die Laubschicht dient auch dem Brandkäfer als Heimat. Er frisst gerne die Gelege der Nacktschnecken, also ein wichtiger Helfer im Garten.

 

Holzhäcksel

Holzhäcksel haben den Vorteil gegenüber Rindenmulch, dass sie den Boden nicht so versäuern und auch nicht zum Schimmeln tendieren, weil sie ganz trocken sind. Man kann die Äste im Garten im Häcksler kleinschreddern und als Mulchmaterial verwenden. Sind sie sehr klein, muss man darauf achten, dass die Luftzirkulation im Boden erhalten bleibt. Grob gehäckselt wäre besser.

 

Gartenabfälle

Wir legen auch Gartenabfälle auf unser Gemüsebeet, wo es wieder zu Kompost umgesetzt wird. Diese Abfälle werden ebenfalls etwas zerkleinert und entweder in die rille zwischen die Beete gelegt oder auf die Beete direkt drauf.

 

 

Was wir beachten müssen

Folgende drei Fehler sollten wir vermeiden, damit die Mulchschicht die gewünschten positiven Effekte hat:

Vor dem Auftragen einer Mulchschicht, die aus Rindenmulch, Holzhäcksel oder Stroh besteht, sollte man dem Boden Stickstoff (zum Beispiel in Form von Hornspäne) zuführen, da beim Verrotten dieser Materialien dem Boden Stickstoff entzogen wird
Die Mulchschicht muss hoch genug sein, um einen Effekt zu erzielen, und zwar zwischen 5-10 Zentimeter hoch.
Rasenschnitt immer vorher antrocknen lassen oder mit anderem Material vermischen und nicht allzu hoch ausbringen

 

Bundestag beschließt neues Gesetz für Erneuerbares Heizen

Bundestag beschließt neues Gesetz für Erneuerbares Heizen

Am 8. September 2023 hat der Deutsche Bundestag die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie Eckpunkte für die neue Förderung des Heizungstausches beschlossen. Auf dieser Grundlage werden nun die Förderrichtlinien der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) überarbeitet und innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Die neuen Bedingungen treten mit 1. Januar 2024 in Kraft – sollen   aber unmittelbar erst einmal nur für Neubaugebiete gelten. Für Bestandsbauten wird eine kommunale Wärmeplanung der Dreh- und Angelpunkt sein, die schrittweise umgesetzt wird.

 

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Neubauten

Ab Januar 2024 dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert werden, die auf 65 Prozent Erneuerbaren Energien basieren – also beispielsweise Solar, Wind, Holz oder grünem Wasserstoff. Somit wären, wenn eine neue Heizung eingebaut werden soll, folgende Modelle möglich:

Anschluss an ein Wärmenetz
elektrische Wärmepumpe
Stromdirektheizung
Hybridheizung (Kombination aus Erneuerbaren-Heizung und Gas- oder Ölkessel)
Heizung auf der Basis von Solarthermie
Unter bestimmten Bedingungen: sogenannte „H2-Ready“-Gasheizungen (Heizungen, die auf 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sind).

 

Bestehende Gebäude

Für bestehende Gebäude und Neubauten, die in Baulücken errichtet werden, sind längere Übergangsfristen vorgesehen. Dies soll eine bessere Abstimmung der Investitionsentscheidung auf die örtliche Wärmeplanung ermöglichen.

In Großstädten (mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) werden klimafreundliche Energien beim Heizungswechsel spätestens nach dem 30. Juni 2026 Pflicht.
In kleineren Städten ist der Stichtag der 30. Juni 2028. Gibt es in den Kommunen bereits vorab eine Entscheidung zur Gebietsausweisung für zum Beispiel ein Wärmenetz, die einen kommunalen Wärmeplan berücksichtigt, können frühere Fristen greifen.

 

Für bestehende Gebäude sind neben den oben genannten noch weitere Optionen vorgesehen:

Biomasseheizung,
Gasheizung, die nachweislich erneuerbare Gase nutzt – mindestens zu 65 Prozent Biomethan, biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff.

 

Funktionierende Gas- und Ölheizungen

Diese dürfen weiterhin betrieben werden. Auch wenn eine Reparatur ansteht, muss kein Heizungsaustausch erfolgen.
Ist die fossile Heizung kaputt und kann nicht mehr repariert werden – sogenannte Heizungshavarie – greifen Übergangsfristen (drei Jahre; bei Gasetagen bis zu 13 Jahre). Vorübergehend kann eine (auch gebrauchte) fossil betriebene Heizung eingebaut werden. Soweit ein Anschluss an ein Wärmenetz absehbar ist, gelten Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren.

Um auch bei Öl- und Gasheizungen, die ab dem 1.1.2024 eingebaut werden, den Weg Richtung klimafreundliches Heizen einzuschlagen, müssen diese ab dem Jahr 2029 stufenweise ansteigende Anteile von grünen Gasen oder Ölen verwenden:

Ab dem 1.1.2029 15 %,
ab dem 1.1.2035 30 % und
ab dem 1.1.2040 60 %.

 

Förderung für Heizungstausch

Alle Maßnahmen zum Einbau eines neues Heizsystems werden durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) wahlweise mit einem Zuschuss oder einem zinsgünstigen Kredit unterstützt. So sind bis zu 70% Förderung möglich.

Alle Antragstellenden können eine Grundförderung von 30% der Investitionskosten erhalten.
Haushalte im selbstgenutzten Wohneigentum mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von unter 40.000 Euro erhalten noch einmal 30% Förderung zusätzlich (einkommensabhängiger Bonus).
Außerdem ist für den Austausch alter Heizungen ein Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20% bis 2028 vorgesehen, welcher sich ab 2029 alle 2 Jahre um 3 Prozentpunkte reduziert.
Die Boni sind kumulierbar bis zu einer maximalen Förderung von 70%.
Zusätzlich ist neu ein Ergänzungskredit für Heizungstausch und Effizienzmaßnahmen bei der KfW erhältlich, bis zu einem Jahreshaushaltseinkommen von 90.000 Euro zinsverbilligt.
Sonstige energetische Sanierungsmaßnahmen werden weiterhin mit 15% (bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans mit 20%) Investitionskostenzuschuss gefördert.
Auch die Komplettsanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden auf ein Effizienzhaus-Niveau sowie alternativ die steuerliche Förderung bleiben unverändert erhalten.
Dazu wird jetzt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) novelliert und soll gemeinsam mit dem GEG zum 1.1.2024 Inkrafttreten.

 

Für Mieter*innen

Durch die weitreichende Förderung des Heizungsaustauschs werden auch die Mieterinnen und Mieter vor hohen Mietsteigerungen geschützt, denn die Fördermittel müssen von den Kosten der Modernisierungsmaßnahme abgezogen werden. Dadurch kommt die Förderung den Mieterinnen und Mietern zu Gute, da die Modernisierungsmieterhöhung entsprechend geringer ausfällt. Zusätzlich gilt eine Kappungsgrenze von 50 Cent pro Quadratmeter für alle Heizungsaustausche. Damit ist sichergestellt, dass durch die Beteilung des Staates an Kosten der Wärmewende Mieterhöhungen auf das erforderliche Maß begrenzt werden.

„Vermieter*innen sollen im Rahmen der Betriebskostenabrechnung die Bezugskosten für biogene Brennstoffe (Biomethan, Pellets, …) nur in der Höhe weitergeben dürfen, die zur Erzeugung derselben Menge an Heizwärme mit einer hinreichend effizienten Wärmepumpe anfallen würde. So soll vermieden werden, dass Gasheizungen eingebaut werden und dann die Bezugskosten eventuell teures Biogas an die Mieter*innen weitergegeben wird.“ schreibt wienenergie.

 

Bußgeld bei Verstoß

Ab 2024 muss man maximal 5.000 Euro Strafe zahlen, falls man gegen folgende Punkte verstößt:

Verpflichtende Betriebsgpüfung der Wärmepumpe (§ 60a GEG)
Verpflichtende, rechtzeitige  Überprüfung der Heizungsanlage (§ 60b GEG)
rechtzeitige Durchführung von Optimierungsmaßnahmen (§ 60c GEG)

 

Es gibt auch neue Anforderung an die Dämmung von Rohrleitungen.
Österreichs Haushalte heizen am liebsten mit Holz

Österreichs Haushalte heizen am liebsten mit Holz

Holzbrennstoffe bauen Vorsprung in der Raumwärmeerzeugung deutlich aus

 

Holzenergie mit 41 % vor Heizöl und Erdgas mit je 19 %
Einbruch der Kesselverkäufe verlangsamt Energiewende 2023
Modernisierungsprogramm für Alt-Bestand erforderlich

 

Holz hat seinen Vorsprung gegenüber Heizöl und Erdgas als wichtigster Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen in Österreich weiter vergrößert, ist der neuen Erhebung der Statistik Austria zu entnehmen.

Etwa 34 % des Raumwärmeeinsatzes der Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Zählt man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken erzeugte Fernwärme dazu, erhöht sich dieser Anteil auf 41 %.

Dass der Einsatz von Holzbrennstoffen in Einzelfeuerungen in der Periode 2021/22 im Vergleich zu 2019/20 um fast 9 % gestiegen ist, liegt am vergleichsweise kühlen Jahr 2021, aber auch daran, dass die Nachfrage nach Holzheizungen und Holzbrennstoffen 2022 im Zuge des Ukraine-Krieges enorm zugenommen hat.

„Energieholz aus heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft liefert klimafreundliche und krisensichere Energie aus der Region. Wie beliebt Holzheizungen in Österreich sind, belegen die Zahlen. Im Vorjahr wurde eine Rekordanzahl von 31.000 modernen Holzzentralheizungen in Österreich abgesetzt, aufgrund der allgemeinen Teuerung sind die Verkaufszahlen heuer aber stark zurückgegangen. Das verlangsamt die Energiewende, obwohl wir dringend eine Beschleunigung brauchen“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischem Biomasse-Verbandes. „Die thermische Verwertung von Waldrestholz und Durchforstungsholz hilft unseren Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die vom Klimawandel stark betroffenen Wälder durch Pflegeeingriffe und Waldumbau klimafit zu machen.“

 

 

Modernisierungsprogramm für Holzheizungen spart Brennstoff und Feinstaub

Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem. Dazu kommen mehr als 1,2 Millionen Fernwärmeanschlüsse in Österreich, die gut zur Hälfte mit biogener Fernwärme beliefert werden. Allerdings sind mehr als 350.000 Holzzentralheizungen älter als 25 Jahre, das Alter des Bestands an Holz- und Kachelöfen dürfte wesentlich höher sein. Zudem besteht auch Sanierungsbedarf im Kesselbestand der Nahwärmeanlagen.

Titschenbacher schlägt ein Modernisierungsprogramm für Holzheizungen vor:

„Durch den Tausch veralteter Anlagen auf moderne, emissionsarme Holzheizungen könnten die Feinstaubemissionen um etwa 85 % und der Holzverbrauch um bis zu 40 % reduziert werden. Die eingesparte Holzmenge steht für den erforderlichen Tausch fossiler Heizsysteme zur Verfügung, um die Energiewende voranzutreiben“, sagt Titschenbacher.

 

 

Nach wie vor 1,4 Millionen fossile Öl- und Gasheizungen als Hauptheizsystem

Fossile Heizsysteme sind in Österreich weiterhin stark vertreten: So dienen noch 878.000 Gasheizungen und 521.000 Ölheizungen bei den Haushalten als Hauptheizsystem.

„Angesichts des dramatischen Fortschreitens des Klimawandels brauchen wir mehr Tempo bei der Wärmewende“, fordert Titschenbacher. „Um den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen verbindlich zu regeln, muss das Erneuerbare-Wärme-Gesetz im Nationalrat dringend beschlossen werden. Nur so schaffen wir den Ausstieg aus Ölheizungen bis 2035 und aus Gasheizungen bis 2040. Im Raumwärmebereich stehen dafür genügend erneuerbare Alternativen zur Verfügung.“

 

 

Langfristiger Rückgang bei Ölheizungen, wenig Bewegung bei Gasheizungen

Während die Anzahl der Ölheizungen Österreich in den letzten 20 Jahren von 900.000 auf 520.000 Stück gesunken ist, ist die Zahl der Gasheizungen in diesem Zeitraum leicht gestiegen. In Tirol hat sich ihre Zahl sogar mehr als verdoppelt auf 34.000 Stück. Die meisten Gasheizungen gibt es in Wien, wo sie bei 427.000 Haushalten (45 % der Haushalte) Hauptheizsystem sind. Auch im Burgenland (26 %) und Niederösterreich (25 %) sind Erdgaskessel aufgrund des dichten Gasnetzes häufig.

Neben Wien verfügen Niederösterreich (190.000 Stück) und Oberösterreich (94.000) über die höchste Anzahl an Gasheizungen. Am leichtesten auf Gas verzichten können die Kärntner, wo nur 3 % der Haushalte eine Gasheizung verwenden.

 

 

Holzwärme in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland besonders beliebt

Dagegen liefert Holz in Kärnten inklusive biogener Fernwärme 55 % der Raumwärme. Auch in der Steiermark und im Burgenland werden 49 % bzw. 48 % der Gebäudefläche mit Holzbrennstoffen beheizt. Im Burgenland stellen Holzeinzelfeuerungen alleine (ohne Fernwärme) sogar 45 % der Raumwärme bereit. Unter dem Bundesschnitt von 41 % liegt der Holzwärmeanteil nur in Tirol (39 %), Vorarlberg (36 %) und Wien (8 %).

 

 

Immer mehr Fernwärmeanschlüsse in allen Bundesländern

Die Anzahl von Fernwärmeanschlüssen in Österreich hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt.

Wien verfügt mit 424.000 Anschlüssen (44 % der Haushalte) über die höchste Zahl an Fernwärmeheizern. In der Steiermark sind bereits 35 % der Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen, in Kärnten, Salzburg und Oberösterreich jeweils knapp ein Drittel der Haushalte. Große Unterschiede bestehen bei der Aufbringung der Fernwärme.

In Wien sind nur 14 % der Fernwärme biogenen Ursprungs, zum Großteil basiert die Wiener Fernwärme auf fossilem Erdgas. Die höchsten biogenen Anteile weist die Fernwärme im Burgenland (98 %) und Kärnten (95 %) auf.

Erreichung des 2,5-Hektar-Bodenverbrauchsziels erfordert auch steuerliche Anreize

Erreichung des 2,5-Hektar-Bodenverbrauchsziels erfordert auch steuerliche Anreize

„Tatsache ist: Der Boden ist das höchste Gut. Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann haben wir in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr. Vielleicht haben wir dann einen wunderbaren Industriestandort, aber keinen Lebensstandort mehr. Ein Land ohne Äcker, zukunftslos, kann nicht die Zielsetzung sein. Daher muss der verbliebene Naturraum geschützt werden. Eine Vielzahl an Maßnahmen liegt mittlerweile auf dem Tisch. Die WIFO-Studie zeigt, dass steuerliche Maßnahmen zur Eindämmung des Bodenverbrauchs unerlässlich sind“, so der Appell des Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, des WIFO-Direktors Univ.-Prof. MMag. Gabriel Felbermayr, PhD und der Autorin der im Rahmen des Pressegesprächs präsentierten und im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung erstellten WIFO-Studie „Steuerpolitische Instrumente zur Verringerung des Bodenverbrauchs in Österreich“, Dr. Margit Schratzenstaller.

 

Diese neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts zeigt auf, dass es zur Eindämmung des massiven Bodenverbrauchs in Österreich zusätzlich zu raumplanerischen Maßnahmen eine fiskalische Strukturreform mit u.a. Zweckwidmung von Steuern zur Sanierung von Altbestand und zur Mobilisierung von Leerstand braucht.

 

„Bodenverbrauch nimmt uns Essen vom Teller„

Bereits in der WIFO-Studie „Bodenverbrauch nimmt uns Essen vom Teller“ von Dozent Dr. Franz Sinabell wird die Dringlichkeit der Begrenzung des Flächenverbrauchs dargestellt, um den Verlust der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln einzudämmen. Denn

das Ackerland hat  zwischen 1999 und 2020 um über 72.000 Hektar abgenommen.
Umgerechnet in Versorgungsleistung bedeutet dieser Rückgang, dass in Österreich binnen 20 Jahren etwa 480.000 Menschen pro Jahr weniger ernährt werden können.
Gleichzeitig gibt es leerstehende Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien laut Schätzungen des Umweltbundesamtes im Ausmaß von 40.000 Hektar.

 

Nationales Problem

Es handelt sich beim Bodenverbrauch um ein rein nationales Umweltproblem. Es bringt also nichts, die Schuld fernab der nationalen Grenzen zu suchen. Dieser Umstand muss dringend national gelöst werden, um den Naturhaushalt und die Kulturlandschaft zu schützen sowie einen leistungsfähigen Agrarsektor mit einer produzierenden Landwirtschaft zu erhalten. Nur so können Abhängigkeiten in Form von Lebensmittelimporten verhindert werden.

 

Steuerpolitische Instrumente zur Verringerung des Bodenverbrauchs in Österreich

In der neuen WIFO-Studie „Steuerpolitische Instrumente zur Verringerung des Bodenverbrauchs in Österreich“,  werden folgende Maßnahmen für die Reduktion des Bodenverbrauchs von momentan 11,5 ha auf 2,5 ha pro Tag vorgeschlagen:

Maßnahmenmix

nach den Prinzipien Vermeiden (Eindämmung der Umwidmungen), Wiederverwerten (Nutzung leerstehender Gebäude) und Intensivieren (Verdichtung und Nutzung von als Bauland gewidmeten Flächen)

 

Bundesweite Leerstandsabgabe

Ein Beispiel für eine konkrete Maßnahme ist die Einführung einer bundesweiten Leerstandsabgabe. Das würde dem Staat Mehreinnahmen einbringen, mit denen man die Grunderwerbsteuer senken kann, die die effiziente Verwendung von Grund und Gebäuden behindert.

 

Kommunalsteuer

Die verpflichtende interkommunale Teilung des Kommunalsteueraufkommens hilft, Anreize für Umwidmungen zu verringern und Zersiedelung einzudämmen.

Die Problemstellung: „Jeder Bürgermeister hat ein Anreizsystem, Genehmigungen für Gewerbezentren zu erteilen, weil er daraus Einnahmen lukriert. Wir haben aber in Österreich ohnedies bereits die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner in Europa, nämlich 60. In Deutschland mit einer geordneteren Raumordnung sind es 40.

Die Konsequenz: Bei uns sind die Lebensmittelpreise um 15 Prozent höher!

Die Lösung: Die Kommunalsteuer muss als Bundessteuer eingehoben und im Zuge des Finanzausgleichs an (ökologische) Kriterien gekoppelt verteilt werden.“ erläutert Weinberger.

 

Flächenwidmung

Weiters muss das jetzige zahnlose System der Flächenwidmungsabänderung auf Landesebene durch einen weisungsfreien Raumordnungsbeirat, der für die Gemeinden die Umwidmungen genehmigt, effizienter und unabhängiger geregelt werden.

 

Zweckwidmung Wohnbauförderung

Die Wiedereinführung der Zweckwidmung des Wohnbauförderungsbeitrages und die Verwendung eines Teils der Mittel für Altbausanierung können helfen, den Leerstand einzudämmen

 

Leerstandsdatenbank

Eine verpflichtende Leerstandsdatenbank sowie die gesetzliche Ausweisung von besonders wertvollen Agrarflächen wie in der Schweiz sind ebenso konkrete Vorschläge

 

Einführung von Zertifikaten

Neue Instrumente im Zusammenhang mit handelbaren Flächenzertifikaten oder CO2-Emissionszertifikaten

 

Einkommensteuergesetz

Die Änderung von § 6 Einkommensteuergesetz ist schon umgesetzt: Wird nun ein leerstehendes Betriebsgebäude eines Gewerbe- oder Landwirtschaftsbetriebes wegen Betriebsaufgabe vermietet, erfolgt die Überführung dieses Gebäudes aus dem Betriebsvermögen in das Privatvermögen – wie auch bei Grund und Boden – zum Buchwert statt wie bisher zum Teilwert.

 

Finanzausgleich

Dieser kann dem Bodenverbrauch entgegenwirken. Das ist eine große Chance, Dinge zum Besseren zu wenden, den Bodenverbrauch endlich gesetzlich zu limitieren und einen sorgsamen Umgang mit den Äckern und Wiesen in den Finanzausgleichsverhandlungen entsprechend zu berücksichtigen.

 

 

„Österreich ist beim Bodenverbrauch weiter Europameister im negativen Sinn. Dabei hat der heurige Sommer erneut vor Augen geführt, wie schnell sich Betonflächen in Hitzeinseln verwandeln und welche Kraft das Wasser im Fall von Starkniederschlägen und fehlender Versickerungsmöglichkeit hat. Daher besteht unverzüglicher Handlungsbedarf.“, so Felbermayr, Weinberger und Schratzenstaller.

 

Dem ist aus unserer Sicht nichts hinzuzufügen.