Zuleitung von Donau-Wasser im Neusiedler See würde zu irreparablen Schäden führen

Zuleitung von Donau-Wasser im Neusiedler See würde zu irreparablen Schäden führen

Der größte See Österreichs kommt nicht aus den Schlagzeilen. Zuerst hieß es,  dass er austrocknen wird. Dies soll mittels künstlicher Wasserzuleitung verhindert werden, was zur nächsten Schlagzeile führte. Diese Woche befanden sich das Welterbe-Sekretariat der UNESCO und das Ramsar-Sekretariat auf einer gemeinsamen “Advisory Mission“ am Neusiedler See. Ihr Ziel: sich vor Ort ein Bild von den umstrittenen Wasserzuleitungs-Plänen zu machen.

 

Zum aktuellen Wasserstand des Sees

Die Monate Mai und Juni brachten genügend Regen, im Gegensatz zu den Monaten Juli und August, in denen der See wieder an Höhe verlor. Der Wasserpegel am 1. September lag  bei 115,08 Metern über Adria und damit um 15 Zentimeter höher als letztes Jahr um diesselbe Zeit (Quelle: Hydrographischer Dienst Burgenland). Die „Task Force Neusiedler See“ unter der Leitung von Christian Seiler, beschäftigt sich mit einer möglichen Wasserzufuhr aus der Donau. Dies sehen Umweltschutzorganisationen wie der WWF sehr kritisch.

 

UNESCO und WWF auf Mission im See

Von 2. bis 5. Oktober 2023 befanden sich das Welterbe-Sekretariat der UNESCO und das Ramsar-Sekretariat auf einer gemeinsamen “Advisory Mission“ am Neusiedler See. Ihr Ziel: sich vor Ort ein Bild von den umstrittenen Wasserzuleitungs-Plänen zu machen.

Zu diesem Anlass warnt die Naturschutzorganisation WWF Österreich eindringlich vor den irreparablen Schäden einer künstlichen Zufuhr von Donauwasser in den Neusiedler See:

 

Eine Zuleitung von Fremdwasser würde den salzhaltigen See zusehends aussüßen und letztlich zum völligen Verlust des Salzes führen”,

 

warnt WWF-Naturschutzexperte Bernhard Kohler. “Die Aussüßung hat mit dem Bau des Einserkanals vor 100 Jahren begonnen und ist bereits gefährlich weit fortgeschritten. Mit jeder Ableitung über den Kanal hat der See große Mengen an Salz verloren. Eine Zuleitung von kalkhaltigem Donauwasser würde die Ausschwemmung beschleunigen und dem See den Rest geben.”

 

Salzgehalt des Sees verringert sich

Der Salzgehalt des Sees liegt heutzutage bei nur mehr 1-2 Gramm pro Liter. Vor dem Bau des Einserkanals wurden bis zu 16 Gramm gemessen – das entspricht etwa der halben Salzkonzentration des Atlantiks. “Fast alle Tier- und Pflanzenarten, die den Neusiedler See zu einem europaweit einmaligen Gewässer machen, benötigen einen gewissen Salzgehalt“, erklärt Kohler. “Außerdem wird der Neusiedler See mit der Zuleitung an Selbstreinigungskraft verlieren und es wird zu massiven Algen-Vermehrungen und zu einer beschleunigten Verschlammung und Verlandung des Sees kommen.

 

Umgang mit Wasser neu denken

Anstatt Donauwasser in den See zu leiten, bräuchte es laut WWF ein anderes Wassermanagement in der Region:

 

Hochwasser sollten gespeichert statt abgeleitet werden

Hochwässer dürften nicht mehr im bisherigen Umfang abgeleitet werden. Dafür müssten die in der Vergangenheit abgetrennten, großen Überschwemmungsräume wieder an den See angebunden werden, da sie bei Hochwasser Reserven für Trockenzeiten speichern können. “Das ist besonders angesichts der Klimakrise notwendig. Sie führt nicht nur zu länger dauernden Dürreperioden, sondern auch zu stärkeren Hochwasserereignissen”, erklärt WWF-Experte Bernhard Kohler.

Das Wassermanagement müsse sich auf diese Entwicklung einstellen und in regenreichen Zeiten Vorräte bilden, um für regenarme Perioden gerüstet zu sein. Um mehr Wasser im See halten zu können, müssen aber auch die Seebäder hochwassersicher gemacht werden.

“Durch den Einserkanal sind dem See die Hochwässer und das Salz genommen worden. Es wird Zeit, ihm die natürlichen Hochwässer zurückzugeben und den Salzverlust zu stoppen, indem man auf Ableitungen weitgehend verzichtet”, sagt Kohler. “Die Lösung für die Wasserproblematik liegt in mehr Naturnähe, nicht in mehr Künstlichkeit.

 

Fehler der letzten 50 bis 60 Jahre machen sich nun bemerkbar

Neben dem Klimawandel mit Extremwetterereignissen wie Hagel, Starkregen und Trockenperioden machen sich laut dem Winzer Josef Umathum aus Frauenkirchen im Seewinkel nun auch die Fehler der letzten Jahrzehnte bemerkbar. „Da hat man jedes Eck irgendwie urbar gemacht, also die Sümpfe trockengelegt.“ Auf Flächen, wo sich früher Sümpfe befanden, stehen nun Häuser. Viele Bäume, Sträucher und ganzze Windschutzgütel mussten der Urbarmachung durch Menschen weichen. Dadurch verstärkte sich der Wind, der ungebremst über die Landschaft fegen kann und zum einen den Boden austrocknet und andererseits fruchtbare erde davontrage, was zu Bodenerosion führe. Daher plädiert Umathum für eine Aufforstung.

„Der Boden ist das Wichtigste. Das ist unser größtes Kapital“, erklärte der Winzer im APA-Interview. Wird der Boden zu oft bearbeitet, kann er „das Wasser nicht mehr aufnehmen und keine Energie speichern, die so wichtig wäre für die nächste Hitze- und Trockenperiode“, so Umathum weiter. Der Aufbau eines gesunden, CO₂- und wasserspeichernden Boden ist essentielle Aufgabe der Landwirte.

Der Winzer kann einer künstlichen Zuleitung von Wasser zum Neusiedlersee ebenfalls kaum etwas abgewinnen.

 

Hintergrund zur Ramsar-Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete

Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete, dem Österreich vor genau 40 Jahren beigetreten ist. Der Neusiedler See war das erste Feuchtgebiet, das Österreich im Zuge seines Beitritts nominiert hat und zu dessen Erhaltung und wohl ausgewogenen Nutzung sich die Republik und das Land Burgenland damals verpflichtet haben. Unter “wohl ausgewogener Nutzung” (“wise use”)  versteht die Ramsar-Konvention eine schonende Nutzung von Feuchtgebieten, die auf die ökologische Unversehrtheit der Gebiete achtet.

Erscheint die ökologische Integrität eines nominierten Feuchtgebiets gefährdet, so kann eine internationale Advisory Mission der Ramsar-Expert:innen veranlasst werden, die Empfehlungen für den verbesserten Schutz erteilt, oder sogar zum Verzicht auf Projekte rät, die das Gebiet in Gefahr bringen. Am Neusiedler See fand diese Woche von 2. bis 5. Oktober 2023 eine gemeinsame Mission des Ramsar- und des UNESCO-Welterbe-Sekretariats statt, weil beide Prädikate durch laufende und geplante Entwicklungen gefährdet sind.

 

Die Nudisten unter den Weinen

Die Nudisten unter den Weinen

Sie sind roh, unverblümt, eigensinnig und haben keinerlei Anspruch, dem Mainstream-Schönheitsideal zu entsprechen. Sie werden geliebt oder gehasst – kalt lassen sie niemanden.

Schon einmal von Nude oder Natur-Weinen gehört?

 

Heute möchte ich euch einladen, eure gewohnten Geschmackswelten zu überflügeln, eure Komfortzone zu verlassen und einzutauchen in eine Welt des puren Weins – ungeschönt ohne Weichzeichner. Wein wie er ist.

 

Was ist Natur Wein?

Viele Menschen gehen davon aus, dass Wein per se ein Naturprodukt ist – er wird ja aus Trauben gemacht… das ist nicht falsch, aber eine sehr romantische Sicht der Dinge.

Klassische Weinproduktion bedient sich Enzymen, fügt Tannin zu oder entzieht es, setzt Säure, Zucker, Nährstoffe zu, sterilisiert, filtert, klärt, zeichnet weich – so viele Schönheitseingriffe. Würde man nach einer Botox-Behandlung auch noch von einer Naturschönheit sprechen?

Über 50 Stoffe dürfen zugesetzt werden, ohne am Etikett zu erscheinen, da Wein im EU-Recht als Genussmittel, nicht als Lebensmittel definiert ist. Das befreit ihn von der Pflicht, alle Zusatzstoffe auf dem Etikett anzuführen.

Schwefel ist die Ausnahme, denn er kann Allergien auslösen.

Der Begriff Naturwein, natural, raw oder naked wine, vino nudo, vin artisanal oder vin naturel unterliegt eigentlich keinem gesetzlichen Reglement.

Langläufig gehen wir aber von biologischer oder sogar biodynamischer Landwirtschaft, keiner Verwendung von Zusatzstoffen (außer Schwefel) und wenig Eingriff im Weinkeller aus. Tatsächlich ist das aber nur beim Winzer oder Weinhändler unseres Vertrauens festzustellen.

 

 

Ist Orange automatisch ein Naturwein?

Nein. Heißt aber nicht, dass er keiner sein kann.

Orange bezeichnet allein ein Verfahren, bei dem weiße Trauben so verarbeitet werden wie traditionellerweise Rotwein. Die Farbe, die sich daraus ergibt ist spektakulär und kann von Gold bis Purpur reichen.

Orangen finden sich darin übrigens keine.

 

Und Pet Nat?

Pétillant Naturel klingt schon himmlisch – die Bedeutung steht dem Wohlklang um nichts nach: Natürlich sprudelnd.

Es dreht sich also hier um naturbelassen schäumenden Wein. Das bedeutet, dass der gärende Traubensaft in der verschlossenen Flasche so lange vor sich hin gärt bis die Hefekulturen allen Zucker aufgegessen haben. Fertig!

Der Unterschied zu traditionellen Schaumweinen besteht darin, dass diese ein zweites Mal durch Zusatz von Hefe fermentiert werden.

 

Ich rate euch, den Sprung über den Schatten des Gewohnten zu wagen, denn er lohnt sich – auch wenn gewöhnungsbedürftig, so ist der geschmackliche, visuelle und olfaktorische Genuss, der übrigens oft nichts mit dem Eindruck, der sich am Gaumen bietet, zu tun hat, spektakulär und einzigartig.

Hab ich’s schon gesagt? Ich liebe das Pure – da ist der Wein nicht ausgeschlossen.

Auf der Mauer, auf der Lauer… Schluss mit lustig – oder: Invasion der Chinesischen Reiswanze

Auf der Mauer, auf der Lauer… Schluss mit lustig – oder: Invasion der Chinesischen Reiswanze

Ich persönlich habe bereits einen an Hysterie grenzenden Wahnsinn entwickelt, der mir mittlerweile meine Fenster nicht mehr öffnen lässt, denn wenn die Sonne drauf scheint, sitzen mindestens fünf grüne Käfer an der Scheibe oder am Rahmen – bereit zum Eindringen in mein geliebtes Zuhause. Trotz meiner Vorsicht, fühlen sie sich in all meinen Räumen pudelwohl und brummen durch die Gegend. Gestern hat sich eine in meinen Haaren verfangen – das war der Höhepunkt.

Jetzt herrscht Krieg.

 

Da sie milde Winter und heiße Sommer liebt, bleibt sie mittlerweile gerne bei uns. Sie richtet Schaden in der Landwirtschaft und im Garten an, ist aber in erster Linie ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der monoton durch unsere Wohnungen brummt.

 

Gekommen um zu bleiben

Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) ist in Österreich und Teilen Deutschlands ein neu auftretender Schaderreger, der Schäden an einem sehr breiten Spektrum von Wirtspflanzen hervorrufen kann. Durch sogenannte Saugschäden kommt es an zahlreichen Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen zu Fleckenbildung, aber auch zu Verkorkung und Deformation.

Ursprünglich stammt die Grüne Reiswanze aus Ostafrika und wurde, wie so viele, mit dem Warenhandel zu uns gebracht.

Da ihr das Klima in unserer Region immer besser gefällt, bleibt sie und vermehrt sich hemmungslos.

 

Was tun?

Die Pflanzen nach Eiern, Larven oder Nymphen (Jungtieren) zu untersuchen wird in jedem Forum und Bericht als erstes angeführt – das funktioniert vielleicht auf Balkonkästen, aber ab der Größe eines Schrebergartens wird’s schwierig. Von Landwirtschaftlichen Flächen ganz zu schweigen.

Ich persönlich halte diese Methode also für nicht durchführbar, zumal sich diese fiesen Grünen Eindringlinge wohl auch nicht von Begrenzungen durch Gartenzäune beeindrucken lassen werden. Wenn also der liebe Herr Nachbar nicht einsammelt, kommen seine Reiswanzen vielleicht zu mir und feiern Partys? Das wäre ja noch schöner.

Insektizide kommen für mich nicht in Frage – würden aber laut Forenfachsimplern – besonders im Erwachsenenalter ohnehin nichts helfen.

Dann bleibt noch die Möglichkeit eines natürlichen Widersachers – als sich mir diese auftat, wollte ich losjubeln. Dann habe ich gelesen, dass man „einfach“ nur (am besten schwangere) Schlupfwespen auf die Eier der Grünen Reiswanze setzen muss, damit diese ihre Eier drauflegt und die Reiswanzen damit nicht schlüpfen können. Echt jetzt?! AUF die Eier? Somit entpuppte sich auch diese Möglichkeit als irrelevant.

Bleibt nur, auf einen Frost- und Niederschlagreichen Winter zu warten… die einzige Lösung für all unsere Probleme.

Für das Monitoring der Grünen Reiswanze wird um Hinweise zum Vorkommen gebeten. Zum Formular geht’s hier.

Tipps zum Last Call zur Photovoltaik-Förderung 2023

Tipps zum Last Call zur Photovoltaik-Förderung 2023

Der Bundesverband Photovoltaic Austria gibt Tipps für den letzten Photovoltaik-Fördercall des Jahres 2023. Der Call ist mit 55 Mio. Euro dotiert. Noch offen sind die Förderbedingungen für 2024. Rasche Klarheit für mehr Planungssicherheit fordert daher Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria.

 

Von 9. bis 23. Oktober haben Unternehmen und Privathaushalte erneut die Gelegenheit, Ihre PV-Projekte zur bundesweiten Investitionsförderung einzureichen.

Hier sind drei entscheidende Empfehlungen, um die Erfolgschancen bei der Fördereinreichung zu maximieren:

Genehmigungen/Anzeigen vorab einholen: Für eine erfolgreiche Antragstellung müssen bereits alle für Ihr Projekt notwendigen Genehmigungen sowie Anzeigen vorliegen.
„First come, first served“- Prinzip für Anlagen bis 20 kW: Beim Fördercall werden kleinere Anlagen (bis zu 20 kW) nach dem Zeitpunkt der Ticketziehung gereiht. Für eine erfolgreiche Ticketziehung legen Sie sich Ihren Einspeisezählpunkt, eine gültige E-Mail-Adresse und die Leistung Ihrer Anlage zu Recht. Nach der Ticketziehung haben Sie dann 14 Tage Zeit, den Förderantrag zu vervollständigen und die fehlenden Daten in Ruhe hinzuzufügen.
Kleingedrucktes gut durchlesen: Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sieht vor, dass Privatpersonen vor Einreichung eines gültigen Erstantrages Ihre Anlage bestellen und errichten dürfen, NICHT aber in Betrieb nehmen.

Bei Unternehmen ist es noch strenger: diese dürfen vor Einreichung eines gültigen Erstantrag mit dem Projekt NOCH NICHT begonnen haben. Das bedeutet, dass der Förderwerber die Anlage oder Anlagenteile auch nicht rechtsverbindlich bestellen darf.

Extratipp für die Zeit nach dem Antrag: Bitte kümmern Sie sich rechtzeitig um Ihren Stromliefervertrag. Ohne gültigen Stromliefervertrag darf der Netzbetreiber Ihre Anlage nicht ans Stromnetz anschließen und es kann zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme Ihrer Anlage kommen.

Für weitere Tipps besuchen Sie bitte direkt die Wissensdatenbank der EAG-Förderabwicklungsstelle unter https://eag-abwicklungsstelle.at.

 

Unsichere Förderbedingungen für 2024: Branche fordert Planungssicherheit

Die genauen Förderbedingungen für das kommende Jahr sind derzeit noch unbekannt, da eine entsprechende Verordnung fehlt.

„Ohne konkrete Verordnung gibt es keine Planungssicherheit. Die Branche und die Kund*innen benötigen dringend Informationen zu den Förderbedingungen für 2024 und Kontinuität“, betont Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria.

Sie plädiert für eine Fortführung des Budgets von 600 Millionen Euro.

„Es ist schwierig, sich jedes Jahr neu auf die Situation einstellen zu müssen. Die Branche benötigt verlässliche Rahmenbedingungen, um Projekte effizient vorzubereiten“, so Immitzer.

Besonders die geringe Inanspruchnahme der Marktprämienförderung, bei der bisher nur dreißig Prozent der bereitgestellten Mittel abgerufen wurden, müsse verbessert werden, um die Realisierung von Großprojekten zu ermöglichen.

„Hier ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Förderung wirtschaftlichen Sinn macht“, merkt Immitzer an und fügt hinzu: „Nur so kann die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden!“

 

Dringender Handlungsbedarf: Netzausbau und modernes E-Wirtschaftsgesetz

Alle PV-Projekte erfordern einen Netzanschluss und die entsprechende Netzinfrastruktur. Die rasche Verabschiedung eines modernen E-Wirtschaftsgesetzes (ElWG) ist unerlässlich für die Photovoltaik-Branche.

„Projekte, die nur auf dem Papier existieren, helfen uns nicht weiter! Mit der neuen Förderung muss die Politik auch den Ausbau des Stromnetzes berücksichtigen und alle erforderlichen Rahmenbedingungen zeitgleich umsetzen“, fordert Immitzer.

Alles über Hortensien – sind sie auch für Naturgärten geeignet?

Alles über Hortensien – sind sie auch für Naturgärten geeignet?

Nachdem wir #Beetschwestern gerade einen recht schattigen Platz im Garten vor einer Eibenhecke behübscht haben, wollen wir heute über Hortensien schreiben. Es gibt sie in vielen verschiedenen Arten und Farben. Von Bauernhortensien über Ball-, Rispen- zu Eichblatt- und Tellerhortensien. In unseren naturnahen Gärten verwenden wir am liebsten Rispen- und Tellerhortensien, da diese Nektar für Insekten anbieten, während die meisten Bauern- und Ballhortensien kaum Nahrung anbieten.

 

Der botanische Namen Hydrangeaceae stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Wasserkanne“ – ein Hinweis auf den hohen Wasserbedarf vieler Sorten. Insgesamt gibt es fast 80 verschiedene Arten, deren Großteil aus Ostasien stammen, aber auch aus Nordamerika und Chile. Sie wachsen ursprünglich meist auf kalkarmen feuchten Böden in Laubbwäldern. Hortensien gehören zu den starkzehrenden Pflanzen, benötigen laut Lehrbuch viel Dünger, den sie bei uns im Garten allerdings so nicht bekommen und dennoch gedeihen  …. . Allerdings versorgen wir sie jeden Herbst mit einer Laubschicht, die zu Dünger wird.

 

Verschiedene ARTEN

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla)

Diese Art stammt ursprünglich aus Japan. Sie liebt einen feuchten, halbschattigen und windgeschützten Platz im Garten mit niedrigem ph-Wert (saurer Boden). Nachdem unser Garten dies nicht bieten kann (falscher Ph-Wert und vorallem wesentlich zu trocken) und die meisten „sauren Erden“, die man kaufen kann auf Torfbasis beruhen, setzen wir diese Art nicht. Darüber hinaus bietet sie Insekten kaum Nahrung.

Allerdings haben einige Hortensien-liebende Freundinnen diese im Garten  – ohne Torf verwendet zu haben – weil es bereits wirklich wunderschöne winterharte Züchtungen gibt und ihr Boden wesentlich feuchter ist.  Man kann den Boden mit Nusslaub oder Fichtennadeln absauern, sowie mit saurem Urgesteinsmehl (zum Beispiel Basalt, Granit) oder Traubentrester und durch Rindenmulch die Säure erhalten.

Winterharte Formen sind zum Beispiel: ‚Endless Summer‘, ‚Forever&Ever‘ oder ‚You & Me Romance‘ – herrlich, alleine diese Namen lassen Großartiges erwarten!

Blühzeit ist abhängig von der Sorte zwischen Juni und Oktober.

 

Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens)

Diese Arten stammen ursprünglich aus Nordamerika und besitzen eine Unmenge an ballrunden Blütenständen. Besonders beliebt ist nach wie vor die Sorte ‚Annabell‘ und jetzt die Sorte ‚Pink Annabell‘, die wir auch im Garten haben – eine der wenigen Pflanzen, die nicht insektenfreundlich ist, uns aber so gut gefällt. Sie beginnt mit einer weißen Blüte, verfärbt sich dann rosa und im Herbst dann grün.

Da sie unterirdische Ausläufer ausbilden, können manche Schneeball-Hortensien einfach durch Teilung vermehrt werden.

Blühzeit ist Juni- September

 

 

Rispenhortensien (Hydrangea paniculata)

Wir haben viel Erfahrung mit verschiedenen Rispenhortensien wie ‚Limelight‘, ‚Wim’s Red‘, ‚PinkyWinky‘ oder ‚VanillaFraise®‚ sammeln dürfen und sind große Fans geworden. Sie wachsen auf jedem Untergrund, halten auch einen eher trockenen Boden aus, haben sich auf sonnigen ebenso wie halbschattigen bis ziemlich schattigen Plätzen gut entwickelt, einzig unter einem alten Apfelbaum zwischen viel Giersch sind sie nicht glücklich – dort werden wir sie wegsetzen. Wir haben noch nie extra suare Erde in die Pflanzlöcher dazugegeben und auch beim Düngen sind wir sparsam, obwohl sie zu den Starkzehrern zählen.

 

Sie blühen immer an den neuen Trieben, weswegen man sie im Frühling vor dem Austrieb zurückschneiden kann – rund ein Drittel der Astlänge. Wir schneiden prinzipiell nicht im Herbst zurück, damit die Blütenstände als Überwinterungsmöglichkeit für Insekten dienen können.

 

Blühzeit ist Juli- September.

 

Tellerhortensien (Hydrangea serrata)

Ursprünglich stammen sie aus den Bergwäldern Japans. Sehr bekannt ist die Japanische Tee-Hortensie (Hydrangea serrata ‘Oamacha’) von der fast ausschließlich Zuchtformen wie ‘Bluebird’ angeboten werden.

Die Koreanische Tellerhortensie (Hydrangea serrata f. koreana) ist als Wildform im Gartenfachhandel erhältlich.

Es gibt inzwischen zahlreiche Hybriden aus Teller- und Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla), die ebenfalls oft als Tellerhortensien bezeichnet werdenwie zum Beispiel die Sorte ‘Preziosa’ – sie trägt wie Bauernhortensien überwiegend sterile, jedoch deutlich kleinere Blütenstände.

Tellerhortensien bevorzugen ebenfalls halbschattige Plätze mit eher saurem Boden, ähnlich den Bauernhortensien.

Blühzeit ist Juni- Oktober.

 

 

Eichblatthortensien (Hydrangea quercifolia)

Diese Art stammt ursrpünglich aus Steppengebieten und Trockenwäldern im Südosten der USA. Ihr Laub erinnert an Ahorn- und Eichenlaub und verfärbt sich im Herbst rötlich. Sie wird sehr stattlich und kann bis zu zwei Meter im Durchmesser beanspruchen. Sie bietet mit ihren fertilen Blüten Nahrung für Insekten.

 

Besonders beliebt weil echte Hingucker sind die Sorten ‘Alice‘ und ‘Snowflake‘. Die Sorte ‘Ruby Slippers®‘ wird nicht ganz so groß und ausladend.

 

Blühzeit ist Juli und September.

 

 

 

Schnittart bei unterscheidlichen Hortensienarten

Bei Ball- und Rispenhortensien schneidet man alte Blütentriebe auf ein bis zwei Augenpaare, wobei ich nie alle Triebe gleich schneide – was manche anders sehen werden.

Bei Bauernhortensien sowie allen Teller-, Samt- und Eichenblatthortensien schneidet man nur die Blüten selbst und erfrorene Triebe ab. Die Triebe bleiben ungekürzt stehen. Außer man will die Pflanze verjüngen.

 

Viel Spaß im Grünen wünschen euch die #Beetschwestern

Wassergewinnung aus Wüstenluft? Ein neues Material macht’s möglich

Wassergewinnung aus Wüstenluft? Ein neues Material macht’s möglich

„SHCP-10“ – so der Name des neu entwickelten Materials, das wie ein Schwamm Wasser aus der Luft filtern und bei Sonnenbestrahlung wieder freigeben kann.

 

Preisgünstig und einfach in der Herstellung, berichten Paul Schweng und Robert Woodward vom Institut für Materialchemie der Universität Wien über das neue Material, das mit vollem Namen „Sulfonated Hypercrosslinked Polymer 10“ heißt

 

Wasser ernten?

Sammelt sich das Wasser aus der Atmosphäre an der Oberfläche des Polymers, kann es mithilfe von Sonnenenergie einfach „geerntet“ werden.

Es funktioniert schon ab zehn Prozent relativer Luftfeuchtigkeit, das bedeutet, es könnte „selbst in den rauesten Regionen der Welt“ – oder besonders da – Verwendung finden.

 

Mehrere Aufnahme-Abgabe-Zyklen täglich

Drei Viertel der Aufnahmekapazität sind innerhalb der ersten Stunde erreicht, in einer weiteren Stunde kann das restliche Wasser vollständig aus dem Material entfernen, erklärte Woodward: „Pro Tag sind daher mehrere Aufnahme-Abgabe-Zyklen möglich“.

Im Vergleich zu anderen Verfahren, die Wasser aus der Luft kondensieren, würde also mit dieser Methode deutlich weniger Energie benötigt.

 

Ein Viertel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser

Das besagt eine Schätzung der Vereinten Nationen.

Nur drei Promille vom gesamten Wasservorrat der Erde sind Trinkwasser. Vom vorhandenen Süßwasser ist der Großteil in Gletschern und im Grundwasser gebunden.

„Demgegenüber enthält die Erdatmosphäre zu jedem Zeitpunkt sechsmal mehr Wasserdampf als das Volumen aller Flüsse der Welt zusammen ausmacht“, so die Forscher: „In fast allen Regionen rund um den Globus ist daher fast grenzenlos Wasser aus der Luft verfügbar“.

 

Luft als probate Wasserquelle

Nicht nur die Ortsunabhängigkeit, auch die Tatsache, dass Wasser aus der Luft, verglichen mit Grundwasser, weniger gereinigt werden muss, sind gute Argumente für das neue Material in Kombination mit dem neuen Verfahren.

Die passende Studie wurde von Woodward und Schweng soeben im Fachmagazin „Small“ veröffentlicht.

Report zu Klimaschutz in Lieferketten zeigt Handlungsbedarf

Report zu Klimaschutz in Lieferketten zeigt Handlungsbedarf

Aktuell wird auf EU-Ebene im sogenannten Trilog die EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit (kurz: EU-Lieferkettengesetz) verhandelt. Global 2000 veröffentlichte letzte Woche einen Bericht zum Klimaschutz entlang der Lieferkette von 20 exemplarisch ausgewählten Unternehmen in Österreich. Dabei zeigte sich, dass die Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette bei einem Großteil der Unternehmen die Hauptlast an der Klimawirkung ausmachen. Durchschnittlich machen die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette ca. 64% der gesamten Emissionslast der analysierten Unternehmen aus. Das hebt die Signifikanz unternehmerischer Wertschöpfungsketten für den Klimaschutz hervor und zeigt, dass auch bei heimischen Unternehmen hier großer Aufholbedarf besteht.

 

Verantwortung übernehmen

Große Konzerne richten immense Klima- und Umweltschäden entlang ihrer globalen Lieferketten an. Hohe Emissionen, Wasserverschmutzung und Zerstörung von Lebensräumen stehen hier auf der Tagesordnung. „Trotzdem ist es quasi unmöglich, die Verursacher hier in Europa zur Verantwortung zu ziehen”, erklärt Anna Leitner, Expertin für Lieferketten und Ressourcen bei GLOBAL 2000. “Das EU-Lieferkettengesetz, das gerade verhandelt wird, kann hier Abhilfe schaffen. Dafür müssen sich die zuständigen Österreichischen Minister:innen für ein Ende der Blockadehaltung der Mitgliedstaaten im Trilog-Verfahren und für starke Klimaschutzmaßnahmen in der Richtlinie einsetzen.”

 

Analyse von 20 Unternehmen

“Leider verdeutlicht unsere Analyse, dass keines der Unternehmen bisher auf proaktiven Klimaschutz entlang der Wertschöpfungskette setzt, um die indirekten Emissionen ausreichend zu verringern”, so Lisa Grasl, Expertin für CSR und nachhaltige Finanzen bei GLOBAL 2000. “Unternehmen müssen hier scharf nachbessern, um mit ihren Emissionen auf Kurs für das 1,5° C-Ziel zu kommen. Derzeit bekennen sich nämlich nur drei der 20 Unternehmen zu diesem Ziel und nur eines davon hat einen Klimaplan, der tatsächlich zur Einhaltung führen kann.”

Quer über alle analysierten Sektoren, von Versicherungen und Bauindustrie bis hin zum Automobilsektor, zeigt sich jedoch auch: Es ist möglich, Klimaschutz entlang von Wertschöpfungsketten effektiv umzusetzen. Bisher ist das allerdings freiwillig und daher stark vom Willen der Unternehmen abhängig. Während einige Unternehmen hier Vorreiterrollen einnehmen, gibt es auch viele Nachzügler. Deshalb fordert GLOBAL 2000 eine Verankerung von Klimaschutz im EU-Lieferkettengesetz.

 

Freiwilligkeit reicht nicht aus

“Einzelne Unternehmen übernehmen bereits heute zumindest teilweise Verantwortung für ihre indirekten Treibhausgasemissionen. Allerdings können wir nicht länger auf die Freiwilligkeit Einzelner bauen, denn um die Klimaziele zu erreichen, muss jetzt schnell gehandelt werden.“, fordert Leitner. „Nur wenn die gleichen Spielregeln für alle gelten und Unternehmen sich nicht länger durch klimaschädliches Handeln einen wirtschaftlichen Vorteil herausholen können, kann es uns gelingen, unser Wirtschaftssystem auf Kurs für das 1,5° C-Ziel zu bringen. Hier ist nun die Politik in der Pflicht, diese historische Chance zu nutzen und sich für ein starkes EU-Lieferkettengesetz einzusetzen, das die Dekarbonisierung der Wirtschaft unterstützt.”

 

Verursachungsbereiche

Die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens lassen sich in drei Bereiche unterteilen:

SCOPE 1

Direkte Emissionen im sogenannten Scope 1 umfassen zum Beispiel Emissionen, die bei der Verbrennung in energieintensiven Prozessen in Industriebetrieben entstehen.

SCOPE 2

Die indirekten Emissionen, die bei der Herstellung zugekaufter Energie generiert werden, werden als Scope 2 klassifiziert.

SCOPE 3

Scope 3 beinhaltet schließlich jene Emissionen, die durch indirekte Tätigkeiten in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen. Scope 3 wird in verschiedene Kategorien unterteilt und umfasst unter anderem die Emissionen bei der Herstellung zugekaufter Güter und Dienstleistungen, Firmenreisen, Investitionen und Abfallverwertung.

 

Zum Hintergrund des EU-Lieferkettengesetzes

Aktuell wird auf EU-Ebene im sogenannten Trilog die EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit (kurz: EU-Lieferkettengesetz) verhandelt. Vor dem Sommer hatte das EU-Parlament in seiner Position festgelegt, dass auch Klimaschutz unter die allgemeine Sorgfaltspflicht fallen soll, während Kommission und Rat nur einen einfachen Klimaplan ohne konkrete Konsequenzen implementieren wollen. GLOBAL 2000 fordert gemeinsam mit dutzenden zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaft in ganz Europa ein starkes Lieferkettengesetz, das Klimaverpflichtungen verankert und Konzerne für ihre Emissionen zur Verantwortung zieht.

 

„Ja zu EU-Lieferkettengesetz ist Ja zum Schutz von Mensch, Umwelt und Klima“

 

Erste Klimaklage gegen Schweizer Unternehmen

Damit im Zusammenhag steht auch die Klage von vier Indonesier:innen gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim im Rahmen der „Call for Climate Justice“-Kampagne. Diese historische Klage fordert Entschädigung für erlittene Klimaschäden, finanzielle Beteiligung an Flutschutzmaßnahmen und die drastische Reduktion der CO2-Emissionen von Holcim. Zum ersten Mal steht ein Schweizer Unternehmen vor Gericht, um sich für seine Rolle beim Klimawandel verantworten zu müssen. Holcim, der Weltmarktführer der Zementbranche, hat bisher nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen, um seine Emissionen so zu senken, dass die Erderwärmung 1,5° C nicht überschreitet, und hat zu spät damit begonnen.

 

Ein starkes EU-Lieferkettengesetz würde Konzerne dazu verpflichten, ihre Geschäfte in Zukunft nach dem 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Bei Verstößen würden nicht nur Strafzahlungen drohen, sondern Betroffene könnten diese Konzerne auch vor europäischen Gerichten klagen.

 

Earth Day: EU-Lieferkettengesetz muss den Planeten schützen!

 

 

 

Hat die Natur einen Preis? – Australien denkt über eine Grüne Wall Street nach

Hat die Natur einen Preis? – Australien denkt über eine Grüne Wall Street nach

Eine Börse für Erhalt von Ökosystemen und Biodiversität? Sprich, ein Bonussystem für Umweltschutz, Renaturierung und achtsamen Umgang mit Ressourcen und eine darauf basierende Handelsplattform.

 

Welchen Preis hat das Leben?

Die größte Herausforderung und gleichzeitige das Paradigma unserer Zeit besteht in der Bewertung. Welchen Preis hat ein Stück Wald, ein Koala oder ein Fluss?

Nicht nur Tim Cronin von der Umweltorganisation WWF widerstrebt es, der Natur einen Preis zu geben, vielleicht ist aber genau das ein Teil der Lösung.

„Weil es hilft, der Wirtschaft, Unternehmen, der Industrie den wahren Preis unseres Ökosystems zu verdeutlichen. Vieles davon ist aktuell unsichtbar.“

Umkehrschluss ist, dass die Zerstörung der Natur dann nicht mehr kostenfrei ist. Dieser Preis wäre bei wirtschaftlichen Entscheidungen somit zu berücksichtigen.

 

New South Wales macht es vor

Im australischen Bundesstaat New South Wales existiert eine derartige Börse seit rund zehn Jahren. An der, auf Basis von Angebot und Nachfrage, Biodiversitäts-Zertifikate gehandelt werden.

Große Wohnbau-Projekte fordern an der Ostküste regelmäßig unglaubliche Waldflächen. Der dadurch angerichtete Schaden, kann an der Börse ausgeglichen werden.

Werden zum Beispiel wichtige Eukalyptuswälder beschädigt, können die Konzerne Landwirte oder spezialisierte Unternehmen mit der Aufforstung beauftragen.

Beim Umstieg auf erneuerbare Energien ist das System auch sinnvoll, da Solar- und Wind-Anlagen viel Platz brauchen. Das hat Auswirkungen auf die Umwelt, so Ökonomin Hutley.

Fehlerfrei funktioniert das etablierte System in New South Wales allerdings noch nicht.

Wie beim Handel mit CO2-Zertifikaten bekommen Käufer nicht immer das, wofür sie bezahlt haben – daraus entstehen Negativ-Schlagzeilen.

An einer besseren Lösung wird nun gearbeitet. Sie soll dann für ganz Australien gelten.

Tanya Plibersek, Australiens Umweltministerin, spricht gerne von der ersten grünen Wall Street der Welt. Auf jeden Fall ein Prestige-Projekt, das allerdings noch in den Kinderschuhen steckt.

Jetzt beste Klimaschutz-Ideen wählen

Jetzt beste Klimaschutz-Ideen wählen

Unsere Stimme ist gefragt! Ab sofort können wir beim Online-Voting auf greenstart.at mitbestimmen, welche drei Start-ups sich heuer bei greenstart, der Start-up Initiative des Kima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium (BMK), durchsetzen werden. Auch in der achten Runde präsentieren zehn Start-ups wieder ihre kreativen Geschäftsideen, die darauf abzielen, Emissionen zu reduzieren und unsere Welt nachhaltiger zu gestalten. Eben jene Ideen haben die zehn Gründer:innen-Teams in den vergangenen Monaten mit professioneller Anleitung und Workshops weiterentwickeln können. Am 30. November werden die TOP-3 beim großen Finale in Wien ausgezeichnet.

 

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Ich bin begeistert von den vielfältigen und einzigartigen Geschäftsmodellen, die die zehn greenstarter in den letzten Monaten weiterentwickelt haben. Genau solche wegweisenden Ideen und Lösungen brauchen wir, um die österreichische Wirtschaft klimafit zu machen. Ich bin mir sicher, dass das Online-Publikum und die Jury keine leichte Entscheidung haben werden.“

Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Die Erfolgsgeschichten der Start-ups aus den früheren greenstart-Runden zeigen, dass sich diese in den letzten Jahren fest auf dem Markt etablieren konnten. Ich bin zuversichtlich, dass die diesjährigen greenstarter mit ihren innovativen Geschäftsideen ähnlich beeindruckende Wege gehen werden. Es bleibt sehr spannend, wer dieses Jahr unter die drei Favoriten gewählt wird und die Öffentlichkeit und die Fachjury überzeugen kann.“

 

Online voten bis 16. Oktober

Wer schafft es unter die drei besten Start-ups und wird zum „greenstar 2023“? In kurzen Videos auf greenstart.at/voting stellen die TOP-10 sich und ihre Business-Ideen vor. Ab sofort kann bis zum 16. Oktober für die drei Favoriten-Teams abgestimmt werden. Das Resultat der TOP-3 ergibt sich zu 30 % aus dem Online-Voting und zu 70 % aus der Bewertung einer Fachjury. Jede Stimme entscheidet mit, welche drei Start-ups Ende November 2023 als „greenstars“ präsentiert werden und jeweils 20.000 Euro Preisgeld erhalten.

 

Das sind die TOP-10 Klima-Start-ups

Die TOP-10 Start-ups wurden im Frühjahr 2023 von einer Fachjury aus zahlreichen Einreichungen ausgewählt. Im Rahmen des Programms erhielten sie ein halbes Jahr lang Coachings und Workshops, aber auch Zugang zu Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit sowie finanzielle Unterstützung. So entwickelten sie ihre klimarelevanten Business-Ideen gezielt weiter.

 

Lösungen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz erarbeiten gleich mehrere greenstarter:

BergWind aus Vöcklabruck produziert Wind-Turbinen für Skilifte und Gondeln,

 

2nd Cycle gibt aus dem Raum Amstetten alten Photovoltaik-Modulen eine zweite Chance

 

REPS – Road Energy Production System aus Wattens in Tirol wandelt Energie aus der Bewegung von Kraftfahrzeugen mit speziellen Bodenplatten in Elektrizität um.

 

Mit der Veränderung von Stoffen beschäftigt sich auch co2ol catalyst – allerdings geht es hier um das Recycling von CO2-Emissionen in Methanol, einem wertvollen Rohmaterial für die chemische Industrie.

 

Das Start-up cobee nutzt die virtuelle Welt als Unterstützung und erarbeitet einen digitalen Wegbegleiter für Bestandsgebäude, um erneuerbare Energieprojekte im urbanen Raum voranzutreiben.

 

Um eine digitale Lösung für das städtische Umfeld handelt es sich auch bei InFraReD: Die Plattform soll durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen die Planung von intelligenten und resilienten Städten unterstützen.

 

Der Online-Handel soll von zwei greenstartern revolutioniert werden:

Die wiederverwendbaren Versandbeutel von Circle One aus Tulln an der Donau werden aus LKW-Planen hergestellt und an Onlineshops vermietet.

 

Bei uptraded dreht sich alles um den Tausch ungenutzter Kleidung – und zwar entwickelt das Start-up eine Online-Plattform ähnlich dem Prinzip von Dating-Apps.

 

Aus dem Bereich Landwirtschaft/Bioökonomie stammen zwei Business-Konzepte:

Kesselwerk verarbeitet in seiner Produktion in Rohrbach a.d. Gölsen mit der mobilen Wasserdampfdestillation frische Kräuter oder Holz zu ätherischen Ölen und Hydrolaten.

 

Der MILA Mitmach-Supermarkt will mit seinem Betrieb eines partizipativen Supermarkts das Ernährungssystem revolutionieren und gute Ernährung sowie ein soziales Miteinander mit klimabewusstem Handeln kombinieren.

 

Jetzt heißt es mitmachen und die beste Klimaschutzidee wählen!!!

 

 

Das grande Finale des Leuchtens – der Oktober ist da

Das grande Finale des Leuchtens – der Oktober ist da

… Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben – wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben…

 

Der Oktober deckt alles ab. Er beginnt meist in voller Üppigkeit und endet in stillem, manchmal auch stürmischem Grau. Auf jeden Fall ist eines klar, jeder Sonnentag könnte für einige Zeit der letzte sein – diese Konfrontation mit der Endlichkeit bleibt Programm für die nächsten Wochen… vielleicht macht sie auch seinen Zauber aus.

Der zehnte Monat des gregorianischen Kalenders galt im Mittelalter als heilig und somit als perfekter Zeitpunkt, den Bund fürs Leben zu schließen.

In den Ländern, in denen im Oktober von der Sommerzeit wieder auf Normalzeit umgestellt wird, ist er der längste Monat des Jahres.

Außer in Schaltjahren beginnt er am selben Wochentag wie der Januar.

 

Der Wald steht in Flammen

Wer das Glück des Indian Summer vor der Haustüre hat, genießt es bitte. Das Laub leuchtet in allen Gelb-, Rot- und Braunnuancen und legt ein fulminantes Finale der Sonnenmonate hin.

Wie spektakulär die Farbenorgie auch immer sein mag, es gibt dafür eine nüchterne Erklärung.

Tatsächlich ist sie Folge eines Notprogramms im Stoffwechsel der Bäume. Der Baum verdunstet über die Blätter hunderte Liter Wasser täglich.

Wenn Laubbäume im Herbst ihre Blätter nicht abwerfen würden, würden sie verdursten, denn bei Frost können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen.

Die wertvollen, in den Blättern enthaltenen Substanzen wie Stärke oder der grüne Blattfarbstoff, werden in Stamm und Wurzeln umverteilt. Ihr Verschwinden bewirkt die farbigen Blattinhaltsstoffe, die bislang vom Blattgrün verdeckt waren und erzeugen das Glühen des Herbstlaubes.

 

Die zwei Gesichter des Oktobers

Das eine ist das goldene, das der Ernte und des flammenden Laubes.

Das andere ist das graue, das des Nebels, der Stürme und der Kälte.

In den goldenen Zeiten des Oktobers ist Ernten und Bevorraten angesagt. Äpfel, Weintrauben, Birnen, Erdäpfel, Hagebutten und Rüben sind jetzt reif.

Rosskastanien brechen aus den Schalen und beflügeln die Phantasie von bastelfreudigen Kindern.

Starenschwärme vagabundieren wie dunkle Wolken umher und die Nächte werden kühler.

Der Efeu blüht und lockt noch einmal eine brummende Schar Insekten an und die letzten Libellen fliegen. Für Mäuse, Murmeltiere, Eichhörnchen und Eichelhäher wird es Zeit, die Wintervorräte anzulegen.

Zu Hause wird es zunehmend gemütlich und schon bald wird zum ersten mal der Küchenherd mit Holz befüllt, denn es ist Zeit, es sich im Innen gemütlich zu machen mit dem Wissen, der nächste Sommer kommt bestimmt.