Ganz entspannt das Herzinfarktrisiko senken

Ganz entspannt das Herzinfarktrisiko senken

Guter Schlaf senkt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen um beträchtliche 63 %. Das besagt eine Studie aus der Schweiz.

 

Bis zu zehn Jahre lang beobachtete ein Forschungsteam des Schweizer Kantonsspitals Lausanne (Chuv) und des Französischen Nationalen Instituts für Gesundheit- und Medizinforschung (Inserm) für die Studie über 15.000 Personen.

Für alle Studienteilnehmer wurde ein Healthy Sleep Score berechnet, der sich aus mehreren Punkten zusammensetzt.

Die volle Punktezahl erhielt, wer sieben bis acht Stunden pro Nacht schlief, nie oder kaum unter Schlaflosigkeit litt und keine Schlafapnoe oder übermäßige Müdigkeit während des Tages zu beklagen hatte.

Im Anschluss wurde über acht bis zehn Jahre das Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen überwacht.

 

Was raubt uns den Schlaf?

Im Vergleich zum Schlafverhalten vor 100 Jahren fehlen uns durchschnittlich 2 Stunden pro Nacht. Wo sind sie hin?

Einem Irrglauben zufolge, ist ein Mensch der wenig schläft aktiver und produktiver. Eben nicht.

Wir wollen immer erreichbar sein, würden uns am liebsten selbst in den Standby-Modus schalten – echtes Abschalten und Loslassen fällt uns schwer – wir könnten ja etwas verpassen. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Ein gesundheitsgefährdendes Schlafverhalten wird zudem durch unser Freizeitverhalten begünstigt. Das schlägt sich auf Intensität und Dauer unseres Schlafes nieder

Auch Umgebungstemperatur und Geräuschkulisse können den Biorhythmus und damit auch den Schlaf ungünstig beeinflussen.

 

Wir sollten uns um unseren Schlaf kümmern

„Diese Ergebnisse ermutigen uns, uns um unseren Schlaf zu kümmern, genauso wie wir uns um unseren Körper kümmern“, so Studienautor Pedro Marques-Vidal.

Die Studie wurde nun im „European Heart Journal“ publiziert.

Was machen mit dem Herbstlaub?

Was machen mit dem Herbstlaub?

Die ersten Blätter fallen zu Boden. Nachdem wir #Beetschwestern heute im Büro darüber sprachen, was wir mit den Unmengen Laub machen werden, die in unseren Gärten momentanund den kommenden Tagen bzw. Wochen anfallen, wollen wir heute auch darüber schreiben.

 

Wertvoller Rohstoff

Laub ist prinzipiell ein sehr wertvoller Rohstoff für unsere naturnahen Gärten. Das Laub wird in recht kurzer Zeit zu Kompost umgesetzt und hilft bei der Verbesserung der Bodenqualität, indem es Nährstoffe in den Boden einbringt.

Als Mulchschicht hilft es gegen Austrocknung, Bodenerosion und dient auch als Wasserspeicher bei Regen.

Desweiteren dient die Laubschicht als Überwinterungsplatz und Lebensraum im Allgemeinen vieler kleiner Tiere.

Und Humus bindet CO2 aus der Luft in unserem Boden.

 

Wo bleibt es liegen – wo nicht?

Doch wo sollen wir das Laub liegen lassen und wo wegrechen? Das hat uns heute recht beschäftigt.

Anmerkung: Man kann es auch mit dem Rasenmäher einfangen, das klappt aber nicht immer ganz gut, wie ich dieses Wochenende beim sehr trockenen Laub unseres Maronibaums gemerkt habe. Der Rasenmäher hat die Blätter wunderbar zerkleinert aber aufgrund der trockenen Beschaffenheit die meisten seitlich wieder rausgeblasen statt sie im Grassack zu fangen … Immerhin zerkleinert sind sie jetzt. Anders mit etwas angefeuchteten Kirschblättern – diese wurden gut mitgenommen und die zerkleinerten Überbleibsel dienen der Wiese nun als Dünger.

 

Hier unsere Erfahrungen diesbezüglich:

Auf der Wiese entfernen wir das gesamte Laub, damit das Gras darunter nicht „erstickt“.
Auf den Beeten unter Laubbäumen und Sträuchern lassen wir das darauf gefallene Laub liegen und geben sogar noch welches dazu.
Prinzipiell decken wir alle Beete und alle Bereiche unter Bäumen und Sträuchern mit Laub ab. Dies hilft gegen die Kälte – zum Beispiel in schneelosen Wintern – aber auch gegen Austrocknung aufgrund von Wind und fehlendem Niederschlag.

 

Nusslaub ist speziell

In einem unserer Gärten steht ein riesiger, uralter Nussbaum – ein wahrer Traum zum Ansehen und ein rechter Alptraum angesichts der Menge an Nüssen und Blättern. Doch daraus entsteht seit einigen Jahren Olgas allerherrlichster Nussschnaps.

Das Laub allerdings muss jedes Jahr in vieler Stunden Arbeit zusammengerecht werden. Für Pflanzen, die gerne saure Böden mögen – zum Beispiel Azaleen und Rhododendren, ist eine Nusslaubschicht im Herbst optimal! Den Rest des Laubs kann man kompostieren. Aber immer dünne Laubschichten mit anderem Kompostgut wie Karton, anderem Laub oder Ästchen vermischen, damit kein brauner Gatsch im Komposthaufen entsteht.

 

 

Wusstest du, dass Nussblätter ein traditionelles Heilmittel sind? Sie werden z.B. gegen Hauterkrankungen
eingesetzt, besitzen eine antibakterielle Wirkung und wurden früher gegen Wurm- und Parasitenfall eingesetzt.
Du kannst sie gegen Akne und übermäßige Schweißbildung verwenden, indem du die Blätter einem Vollbad zusetzt.

Achtung: Es ist zugleich auch ein natürliches Färbemittel!

 

Viel Freude mit euren Herbstgärten!

Der weltweit erste Solar-Geländewagen, der 1000 km durch die Wüste fährt

Der weltweit erste Solar-Geländewagen, der 1000 km durch die Wüste fährt

Bis dato war es kaum möglich, ein Elektroauto in Gegenden fernab von Lademöglichkeiten zu nutzen. Student*innen der Technischen Universität Eindhoven (TUE) haben mit Partnern gemeinsam das erste geländegängige Solarauto der Welt gebaut und eine Testfahrt durch Marokko bis zur Sahara unternommen. Dabei konnten sie bei sonnigem Wetter Tagesreichweiten von bis zu 700 Kilometer ohne Aufladen zurücklegen.

 

Stella Terra, das „erste solarbetriebene Geländefahrzeug der Welt“ könnte dazu beitragen, abgelegene Gebiete zu erschließen, „in denen die Straßen weniger entwickelt und die Energienetze nicht so zuverlässig sind“, und bei Nothilfe und Lieferungen helfen,  erklärt Thieme Bosman, Event&PR-Manager bei Solar Team Eindhoven.

Entwickelt wurde das Auto von einem 22-köpfigen Student*innenteam im Alter zwischen 21 und 25 Jahren. Um ihre Vision in die Realität umzusetzen, legten sie ihre akademischen Aktivitäten für ein Jahr lang auf Eis und konzentrierten sich voll und ganz auf die abenteuerliche Entwicklung von Stella Terra. Anfang des Monats war es dann soweit und das Team testete das Fahrzeug in Marokko auf Herz und Nieren und legte dabei mehr als 1.000 Kilometer zwischen der Nordküste des Landes und der Wüste Sahara im Süden zurück.

 

Bild ©️ STE/Bart van Overbeeke

 

„In Marokko gibt es eine große Vielfalt an Landschaften und unterschiedlichen Oberflächen auf einer relativ kurzen Strecke“, sagt Bosman und fügt hinzu, dass das Auto „auf jeder Art von Oberfläche getestet wurde, auf die ein Auto wie dieses treffen könnte.“ In einem Interview mit The Guardian schwärmte er, dass die Technologie des Stella Terra der aktuell auf dem Markt verfügbaren um etwa 10 Jahre voraus wäre.

 

Alle Teile neu entworfen

Der khakigrüne, 1.200 Kilogramm leichte Geländewagen mit sehr speziellem Design lädt seine Elektrobatterie mithilfe von hocheffizienten Solarzellen auf dem Schrägdach auf, weshalb er auch ohne Ladestationene lange Strecken zurücklegen kann. „Während der SUV-Markt derzeit die Vorgängermodelle erneuert, fangen wir wirklich bei Null an und entwerfen alles selbst“, erklärt Bosman.

 

„Wir verschieben die Grenzen der Technologie. Mit Stella Terra wollen wir zeigen, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft Grund zum Optimismus bietet.“ Wisse Bos , STE Teammanager

 

Die Minimierung des Fahrzeuggewichts war von entscheidender Bedeutung, und das 22-köpfige Studententeam konzentrierte sich darauf, jedes Element äußerst effizient zu gestalten. Mit nur 1.200 Kilogramm wiegt der Stella Terra etwa 25 % weniger als ein durchschnittlicher SUV der Mittelklasse.

Dabei musste das Student*innnenteam die meisten Teile selbst entwerfen, um die schwierigen Bedingungen im Gelände zu  meistern und gleichzeitig leicht und energieefffizient genug zu sein. Dies betraf die Aufhängung ebenso wie zum Beispiel die Wechselrichter für die Solarpaneele.

Das aerodynamische Design reduziert auch den Luftwiderstand und verwendet „leichte und robuste“ Verbundwerkstoffe, um Gewicht zu sparen, sagt Bob van Ginkel, technischer Leiter von Stella Terra.

„Einer der Vorteile der Solarzellen auf der Oberseite ist, dass wir eine viel kleinere Batterie haben können, weil wir während der Fahrt aufladen“, fügt van Ginkel hinzu.

 

Höchtgeschwindigkeiten und Reichweiten

Das für die Straße zugelassene Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 145 Kilometern pro Stunde (90 Meilen) erreicht. Die Testfahrten in Marokkoa auf Straße und in unterschiedlichem Gelände haben ergeben, dass die Batteriereichweite an einem sonnigen Tag rund 710 Kilometer auf der Straße und rund 550 Kilometer im Gelände beträgt, je nach Untergrund. Bei bewölktem Himmel reduzierte sich die Reichweite etwas und lag bei rund 660 Kilometer.

 

Bild ©️ STE/Bart van Overbeeke

 

Das Team war selbst überrascht über die gute Performance, also die Effizienz der Solarzellen des Autos: Diese übertraf die vorher berrechneten Erwartungen des Teams um 33 Prozent. Wisse Bos stellte fest, dass Stella Terra aufgrund seiner leichten Bauweise in unwegsamem Gelände weniger anfällig und seine Federung weniger belastet ist. einzig die Lenkung machte während des Testmonats Schwierigkeiten und wurde vor Ort repariert.

 

Über das Solar Team Eindhoven

„Das Solar Team Eindhoven baut innovative, effiziente Autos, die von der Sonne angetrieben werden. Das Team hat bereits viermal in Folge die World Solar Challenge in Australien in der Klasse der Familienfahrzeuge (Cruiser Class) gewonnen. Mit den Stellas will das Team zeigen, dass es viele Möglichkeiten für eine nachhaltige mobile Zukunft gibt, und so alle dazu ermutigen, die Energiewende zu beschleunigen.“, schreibt STE.

 

Wir sind begeistert, was diesem Team aus jungen, engagierten, ideenreichen, tüftelnden Leuten gelungen ist! Einfach großartig!

 

 

Best Practices als Wegweiser zum Bauen der Zukunft

Best Practices als Wegweiser zum Bauen der Zukunft

Klimafreundlich und zukunftsfähig bauen: Schweden strebt beispielsweise konsequent nach „Fossilfreiheit“ in allen Bereichen. Die 2226 GmbH in Lustenau wiederum hat ein Konzept gefunden, wie ein Haus ohne Heizung und Kühlung ein angenehmes Raumklima bieten kann.

 

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz lud die Plattform ReConstruct vergangenen Donnerstag zu einer internationalen Expertendiskussion, im Rahmen derer aktuelle Fragen zur nachhaltigen Transformation des Bauens im Fokus standen. Die zentrale Fragestellung war, welche Baukonzepte für die Gesellschaft notwendig sind, um den ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen standhalten zu können.

 

Schweden: Entschlossen zum Ausstieg

Die schwedische Stiftung Mistra Carbon Exit identifiziert die Potenziale in Technik, Wirtschaft und Politik, die mit dem Klima-Ziel Schwedens, bis 2045 die Netto-Nullemission zu erreichen, verbunden sind. Analysiert werden die Lieferketten, vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt, inklusive Energiebedarf.

 

CO2 EMISSIONEN SCHON HEUTE HALBIERBAR

„Schon mit aktuell verfügbaren Technologien und Praktiken lassen sich die Treibhausgase bis zu 50 Prozent reduzieren – und diese Rate lässt sich mittelfristig noch steigern.“

Ida Karlsson, Mistra Carbon Exit

Im Jahr 2045 könne nahezu Netto-Null Emissionen erreicht sein. Dies erfordere Maßnahmen entlang der gesamten Lieferkette, wodurch eine große Herausforderung in viele kleine Ansatzpunkte zerlegt werde. Ein besonders wichtiger wäre die Etablierung systematischer Arbeitsmethoden – dazu gehören Klima Aktionspläne und die Einführung eines Carbon Managers, zuständig für den Co2-Haushalt eines Gebäudes.

Außerdem braucht es unter anderem klimaneutralen Zement und Stahl mit Co2-Abscheidung und Elektrifizierung. Die schwedischen Projekte ‚HYBRIT‘ und ‚H2 Green Steel‘ arbeiten derzeit an der Entwicklung von fossilfreiem Stahl.

 

ARCHITEKTUR BIETET LÖSUNGEN: GEBÄUDE MIT MINIMALER HAUSTECHNIK

Wie Energieeffizienz funktionieren kann, zeigte der Bauphysiker Sebastian Nödl. Sein Büro bietet Optimierung durch Unterstützung der Architektur sowie Reduktion der klassischen Haustechnik – ersetzt durch intelligente Software nach dem 2226 Prinzip:

Ein Haus ohne Heizung und Kühlung hält eine angenehme Raumtemperatur von 22 bis 26 Grad. Dazu dienen Frischluft und die Wärme von Menschen und Geräten einerseits sowie ein System von Lüftungsklappen andererseits. Ein Pioniergebäude in Lustenau liefert seit zehn Jahren den praktischen Beweis, dass das Konzept funktioniert. Der jährliche Energieverbrauch ist weniger als ein Drittel dessen, was eine vergleichbare Standardimmobilie benötigt. „2226 steht für ressourcenschonend und reduzierte Kosten – und ist geeignet für Neubau und Gebäudesanierung,“ erklärt Nödl.

Die angewandte Technik sei langlebig und brauche keine Updates.

„Darauf basiert unser Anspruch, auch technisch für einen Zeithorizont von 100 Jahren und mehr zu planen,“ so Nödl, der abschließend an die Politik appellierte: Um innovative Technologie zur Energieeffizienz voranzubringen, braucht es mehr Förderungen sowie vereinfachte und standardisierte Genehmigungsverfahren.

 

Über ReConstruct

Ein sauberer Planet für alle: Das herausfordernde EU-Ziel einer klimaneutralen Gesellschaft bis 2050, zu dem sich Österreich bereits für 2040 bekannt hat, erfordert radikale Veränderungen. Im Fokus stehen dabei Baustoffe, deren Funktionalitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie ein evolutionäres Management. Um all das zu verwirklichen, wurde ReConstruct ins Leben gerufen. Als Forschungsplattform zur Zukunft des Bauens in Partnerschaft von WIFO, Sustainserv Zürich – Boston, Center for European Policy Studies Brüssel, Wegener Center an der Universität Graz, gefördert vom Fachverband Steine Keramik.

 

Gratis Klimaticket zum 18. Geburtstag

Gratis Klimaticket zum 18. Geburtstag

Ein Jahr kostenlos öffentliche Verkehrsmittel nutzen – ein großartiges Geschenk der Regierung an alle 18-jährigen ab 2024.

 

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel soll in Fleisch und Blut übergehen. Je nach Region gestaltet sich das einfacher oder schwieriger. In unserer, von der Unabhängigkeit des Individuums geprägten, Zeit, ist das oft gar nicht so einfach. Öffentliche Verkehrsmittel müssen uns schmackhaft gemacht werden – dafür hat die österreichische Bundesregierung nun 120 Millionen Euro für eine besondere Maßnahme budgetiert.

Ab 2024 sollen junge Menschen zum 18. Geburtstag das österreichweit gültige Klimaticket für ein Jahr gratis erhalten. Ab diesem Zeitpunkt haben sie drei Jahre Zeit, es in Anspruch zu nehmen.

 

Was beinhaltet das Klimaticket?

Das Klimaticket ist gleichzusetzen mit einer Jahreskarte für fast alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich. Ausgenommen sin touristische Angebote wie die Schneebergbahn, die Wachaubahn, die Schafbergbahn, usw.

Damit ist man um 1.095 € pro Jahr unterwegs – im ersten Moment klingt das teuer, tatsächlich bedeutet es allerdings 3 € am Tag.

Reisende mit Handicap oder bis einschließlich 25 beziehungsweise ab 65 Jahren zahlen nur 821 €.

Mit einem Aufpreis von 110 € können Kinder und Jugendliche unter 15 mitreisen.

In Österreich besitzen rund 245.000 Menschen ein Klimaticket.

 

Regionales Klimaticket

Burgenland und Niederösterreich gemeinsam: 495 Euro (VOR KlimaTicket Region)

Kärnten: 399 Euro (gültig für alle Personen zwischen 26 und 65 Jahren)

Oberösterreich: 550 Euro (ermäßigter Preis für Senioren, Junior & Spezial: 459 Euro)

Ostregion (Wien, Burgenland, NÖ): 860 Euro

Salzburg: 365 Euro

Steiermark: 468 Euro (übertragbares Ticket: 568 Euro)

Tirol: 467,64 Euro Euro (unter 26-Jährige zahlen nur 238,50 Euro)

Vorarlberg: 399 Euro (Gutschrift von 30 Euro bzw. 60 Euro möglich. Nähere Infos unter: www.vmobil.at)

Wien: 365 Euro

Selbstoptimierung – Fluch und Segen

Selbstoptimierung – Fluch und Segen

Wir lassen uns nicht hängen, nutzen jede Minute des Tages für „sinnvolle“ Tätigkeiten, sind nie zufrieden mit dem, was wir selbst uns bieten. Ab wann wird dieser Lebensstil ungesund? – Eine Bestandsaufnahme.

 

Wer rastet, der rostet

Ein universell gültiges Lebensmotto? – Je nach Persönlichkeitsstruktur.

Das kann motivieren und zermürben gleichzeitig. Mir persönlich widerstrebt es sehr, die Welt in Gut und Böse einzuteilen, denn alles hat mindestens zwei Seiten.

So hat auch Selbstoptimierung beides in sich. Sie hält uns davon ab, den Anschluss zu verlieren, verlängert unsere Jugend, lässt uns intensiv am Leben teilhaben. Kann uns aber auch unter massiven Druck setzen.

Ich selbst spüre ihn, wenn ich mich gehen lasse und, in welcher Hinsicht auch immer, vom Pfad der sinnvollen Betätigung abkomme – manchmal neige ich dazu, in so einem Fall sehr streng mit mir zu sein und die Zeit, die ich „vertrödelt“ habe, als verloren zu sehen.

Dabei bin ich diejenige, die sich stets für die Wichtigkeit von „Narrenkastl-Schauen“ und Nasenbohren in der Kinderaufzucht stark gemacht hat. Mir selbst gönne ich das nicht so.

Ich möchte mich weiterentwickeln, voranschreiten, schlauer werden, erfolgreicher, schlanker, am besten auch jünger, denn immerhin ist 60 das neue 40 – das kann anstrengend werden.

 

Perfektionismus?

Er kann uns antreiben und zu besseren Ergebnissen bringen, aber er ist auch ein gnadenloser Richter, wenn es um ihre Beurteilung geht, denn er kennt keine Gnade.

Lassen wir uns nicht von ihm einschüchtern, nehmen wir seine guten Seiten und sobald er uns klein macht und hart kritisiert, verweisen wir ihn auf seinen Platz im Selbstoptimierungs-Werkzeugkoffer.

 

Wege aus dem Wahn

Es erfordert Selbstdisziplin, aber es ist zu schaffen. Ich persönlich bin dabei, ihn mit striktem unkontrolliertem Seele-Baumeln-Lassen mindestens einmal täglich zu durchbrechen.

Mindestens einmal am Tag in einer Phase des „Leerlaufs“ nicht zum Telefon zu greifen, Vorträge, die mich schlauer machen auf YouTube anzuhören, regulierend in Haushaltsthemen einzugreifen oder andere Projekte zu erfüllen.

Einmal am Tag gönne ich meinem Geist Auslauf, meiner Seele das Baumeln von den höchsten Bäumen und meinem Körper, was immer er braucht – vielleicht Nasenbohren…

Den Schlüssel zum Werkzeugkoffer spüre ich dabei in meiner Hosentasche.

Sind organische Solarzellen die Zukunft?

Sind organische Solarzellen die Zukunft?

Um diese Frage zu klären, müssen wir zuerst einmal die Begrifflichkeiten bestimmen. Organische Solarzellen werden aus chemischen Verbindungen – meist Kohlenstoffverbindungen – hergestellt. Die Produktion ist kostengünstig und energieeffizient. Es gibt noch einige Nachteile herkömmlichen anorganischen  Solarzellen aus Siliziumhalbleitern gegenüber, dennoch zählen sie zu den vielversprechendsten Forschungsgebieten in der Solarbranche.

 

Großes Potenzial

Laut Fraunhofer Institut bietet die organische Photovoltaik (OVP) „ein einzigartiges Potenzial für die Erzeugung umweltfreundlicher elektrischer Energie“. Die Beschichtung organischer Solarzellen besteht aus wenigen Nanometern für bestimmte Kontaktschichten bis einige hundert Nanometer für die lichtabsorbierenden Schichten. Dadurch sind die organischen Solarzellen – auch Plastiksolarzellen genannt – wesentlich dünner, leichter und flexibler als Siliziumsolarzellen.

 

Sehr kleiner CO2 – Fußabdruck

Das Fraunhofer Institut schreibt weiter :“Durch den geringen Materialverbrauch, die einfache Prozessierung mit Druck- und Beschichtungsprozessen und die Vermeidung kritischer Elemente wie Blei oder Cadmium ist der ökologische Fußabdruck äußerst klein.

Die OPV-Technologie hat das Potenzial die CO2 Einsparungen durch Photovoltaik nochmals stark zu erhöhen und Energierückgewinnungszeiten drastisch zu verkürzen. “

 

Vorteile organischer Solarzellen

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Organische Solarzellen sind in ihrer eigenschaft als Kunststoffbeschichtung sehr flexibel und können auf fast jede Oberfläche aufgebracht werden. Es können verschiedenste Typen von Solarzellen hergestellt werden. Restriktionen aufgrund von Statik spielen hier keine große Rolle mehr und auch mobile Lösungen sind einfacher umzusetzen. Dadurch sind Anwendungen wie schwimmende Photovoltaikfolien, stromerzeugende Markisen, Fensterscheiben und Gewächshäuser möglich.

Energieeffiziente  und ressourcenarme Herstellung

Im Gegensatz zu herkömmlichen Solarzellen benötigt die Produktion organischer Solarzellen nur wenig Material und kein Hochtemperaturverfahren. Zudem wird auf den Einsatz von gefährlichen Stoffen, aufgrund der Auflagen der EU-Richtlinie 2002/95/EG (RoHS), verzichtet und sind damit sehr umweltfreundlich und zugleich auch kostengünstiger in der Entsorgung.

Transparente Module

Mit organischem Material ist es möglich, helle und zugleich vollkommen durchsichtige Solarzellen herzustellen. Fenstern, Glasdächern und Glasfassaden sind die integrierten organischen Solarzellen nicht anzusehen.

Einfache Montage

Mit einigen Handgriffen und miest auch ohne Werkzeug lassen sich die Solarzellen befestigen und benötigen – je nach Ausführung – auch kein Fachpersonal, zum Beispiel als Klebefolie.

Sehr breites Lichtspektrum

Die organischen Solarzellen absorbieren ein wesentlich breiteres Lichtspektrum als herkömmliche anorganische Solarzellen, sodass der Leistungsabfall bei Verschattung geringer ausfällt, und sie können in Bereichen eingesetzt werden, bei denen die Lichteinstrahlung suboptimal ist.

 

Nachteile der OVP

geringerer Wirkungsgrad

Dieser ist der größte Nachteil gegenüber anorganischen Solarzellen. Monokristalline Solarzellen auf Siliziumbasis können bis zu 25% der Energie des Lichts zur Stromproduktion nutzen. Organische Solarzellen erreichen demgegenüber im Durchschnitt Wirkgrade von unter 10 %  und in der  Massenproduktion lediglich Werte von maximal 6 bis 7 Prozent. Um relevante Stromerträge zu erzielen, benötigen die organischen Solarzellen vergleichsweise viel Fläche.

Allerdings haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE  2023 eine organische Solarzelle mit einem Wirkunsggrad von 15,8% im Labor hergestellt und damit einen neuen Weltrekord für die organische Photovoltaik aufgestellt.

Lebensdauer

Nachdem es diese Technologie erst seit kurzem gibt, fehlen noch verlässliche Aussagen über Langlebigkeit und die Robustheit gegenüber Wettereinflüssen.

 

Verschiedenste Anwendungsgebiete

Organische Solarzellen können überall dort eingesetzt werden, wo herkömmliche Solarzellen auch zum Einsatz kommen. Darüber hinaus können sie aber auch in Fenstern und anderen Glasbauteilen miteingebaut werden – zum Beispiel auch in lichtdurchlässigen Fassadenteilen und Autoverglasungen. Und sie eignen sich aufgrund ihrer Leichtigkeit und Flexibilität auch für mobile Anwendungen, wie zum Beispiel als schwimmende Photovoltaikanlage.

„Da organische Solarzellen auch unter Schwachlicht-Bedingungen hohe Wirkungsgrade erzielen, wird der Technologie auch eine hohe Bedeutung als Stromquelle im Internet der Dinge (IoT) beigemessen, da sie damit besonders effizient in Innenräumen und unter künstlichen Lichtbedingungen sei.“ schreiben die Energie-Experten.

 

Sind sie die Zukunft?

Die Entwicklung befindet sich noch in den Kinderschuhen, haben aber großes Potenzial. Sie sind im Gegensatz zu siliziumbasierten Solarzellen in ihrem Wirkungsgrad theoretisch nicht eingeschränkt. Nachdem es momentan noch recht wenige Hersteller gibt, sind die Herstellungskosten noch recht hoch. Sollte sich (was wir sehr hoffen) aber die Entwicklung dieser beiden Aspekte verbessern, sind organische Solarzellen eine umweltfreundliche, ressourcenschonende Alternative.

 

Maroni und ich – eine Hassliebe

Maroni und ich – eine Hassliebe

Ich liebe es, sie zu essen, allein die Zubereitung macht mir manchmal Kopfzerbrechen, darum habe ich mich kürzlich mit einem erfahrenen Maronibrater unterhalten und war erstaunt über seinen Rat.

 

Vor vielen Jahren wollte ich beim alljährlichen Ganslessen mit selbstgemachten Schokoladen-Maroniherzen besonders Eindruck machen. Seitdem weiß ich, warum sie so teuer sind.

Das Schälen und Pressen der Maroni endete in einem Fiasko mit dazugehöriger Nervenkrise.

Auch gebratene Maroni sind mir schon misslungen – oft beginnt mein Kummer schon beim Einschneiden… für all das habe ich jetzt eine Lösung.

 

Das Einkaufen

Edelkastanien sind – wie der Name schon ahnen lässt – teuer. Dennoch gibt es massive Qualitätsunterschiede. Der wichtigste ist die Frische.

Je länger die Maroni schon im Regal liegen, umso trockener werden sie. Das kann man am Gewicht feststellen.

Der Wassertest verrät die älteren, die beim Wässern an der Oberfläche schwimmen, die frischen sinken auf den Boden – dieser Test ist bei der Kaufentscheidung allerdings schwieriger durchführbar, darum muss man sich in diesem Fall meist auf das Gewicht verlassen. Es ist nämlich nicht so einfach, wirklich frische Maroni zu bekommen.

 

Die Vorbereitung

Der Maronibrater meines Vertrauens – und, ja, ich finde, jeder sollte einen haben. Er hat mir geflüstert, dass ich mir einfach nicht zu viel antun darf.

Dennoch geht’s immer um die Flüssigkeit.

Einweichen im Wasser sei aber – bei frischen Maronen – nicht notwendig und verwässert eher – wie auch beim Kochen den Eigengeschmack der himmlischen Kastanien.

Dann bleibt nur noch das Problem des Einschneidens – dafür habe ich jetzt auch eine Lösung gefunden: Das macht mein Mann.

 

Das Braten

Auch hier sollte es ganz einfach sein.

Man nehme eine (am besten gusseisene) Pfanne mit Deckel, erwärme sie sachte, nicht zu schnell und nicht zu heiß. Erst dann gibt man die Maroni dazu, Deckel drauf – das ist wichtig wegen der… RICHTIG… Flüssigkeit und röste sie so circa 20 Minuten, wobei die Pfanne immer wieder bewegt werden soll um ein Anbrennen zu vermeiden. Dennoch, keine Angst vor schwarzer Schale… das kann schon passieren und sagt nichts über ihren Inhalt aus.

 

So müsst es funktionieren. Viel Spaß!!

 

Anmerkung der Redaktion:

Wer keinen Ehemann zur Hand hat, kann auch gerne Nachbarn, Gäste oder vorbeischlendernde Menschen zum Einschneiden der Maronen einladen.

Die Sonne – wichtigste Energiequelle der Zukunft

Die Sonne – wichtigste Energiequelle der Zukunft

Was wird die weltweit wichtigste Energiequelle der Zukunft sein? – Die Sonne – zumindest bis 2050, so ein britisches Forschungsteam. Das klingt zunächst gut, ist aber dennoch mit einigen Hindernissen verbunden.

 

Erneuerbare Energien schreiten voran, so viel steht fest. Das wiederum macht die von fossilen Brennstoffen dominierten Prognosen „nicht mehr realistisch“, soweit Femke Nijsse, eine der beteiligten Forscherinnen von der Universität Exeter in einer Aussendung.

Auch ohne klimapolitische Entscheidungen ist der Weg der Solarenergie zur wichtigsten Energiequelle vorgezeichnet.

Die drastisch gesunkenen Kosten bei den erneuerbaren Energien wird die Kohlenstoffreduktion in Entwicklungsländern wohl sehr erleichtern.

Nun wurde die Studie der Universität Exeter und des University College London im Magazin „Nature Communications“ veröffentlicht.

 

Was der Energiewende im Wege stehen könnte

Ganz so einfach wird es wohl nicht werden, denn es gibt durchaus einige Hemmschuhe beim Ausbau der Sonnenenergie. Auch diese fanden ihren Platz in der Studie.

Zum einen wird die Verfügbarkeit stabiler Stromnetze angeführt.

Weiters, die Finanzierung von Solarenergie in Entwicklungsländern.

Außerdem politischer Widerstand in Regionen mit Jobverlusten und „Last but not Least“ Kapazitäten von Lieferketten.

Basierend auf diesem Wissen, empfehlen die Studienautor*innen den Regierungen, sich weniger auf den Umstieg auf Solarenergie selbst, als vielmehr auf die Beseitigung der Hemmnisse zu konzentrieren.

Das impliziert Sicherstellung der Energieversorgung in Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint. – zum Beispiel durch Windkraft und Übertragungsleitungen zwischen Regionen.

Um die Umstellung auf Solarenergie zu bewältigen, brauchen insbesondere afrikanische Länder Zugang zu Finanzmitteln.

Der Arbeitsplatzverlust in der fossilen Brennstoffindustrie und muss abgefedert werden (er betrifft immerhin ca. 13 Millionen Menschen weltweit).

Auch Lieferketten, besonders für die kritischen Rohstoffe wie Kupfer und Lithium, müssen gestärkt werden. Dann kann es gelingen.

Kein Verbot fossiler Heizsysteme im Erneuerbare-Wärme-Paket

Kein Verbot fossiler Heizsysteme im Erneuerbare-Wärme-Paket

Diese Woche präsentierte die österreichische ÖVP-Grünen-Regierung das neue Erneuerbare-Wärme-Paket (EWP), das, anders als bis dato gedacht, kein Ausstiegsszenario aus fossilen Energieträgern mit klarem Verbot für Gas- und Ölheizungen in bereits bestehenden Wohnbauten enthält. Stattdessen setzt die Regierung auf Anreize für „grünere“ Heizungsalternativen. Dies führt zu viel Kritik verschiedenster Seiten wie Umweltverbänden und auch des Dachverbands Erneuerbarer Energien Österreich (EEÖ) . 

 

Im Jahr 2024 soll der Einbau vonn Gasheizungen in Neubauten verboten werden, allerdings ist es fraglich, ob dies noch rechtzeitig im Nationalrat beschlossen werden kann. Ansonsten wird es statt Verboten und Ausstiegspfaden Förderungen für den Austausch bestehender Heizkessel und thermische Sanierungen in der Höhe von einer Milliarde Euro bis 2026 geben. Darüber hinaus soll die Umsatzsteuer auf Photovoltaik-Anlagen ausgesetzt werden, was laut Regierung 650 Millionen Euro kosten wird.

 

„Welt hat sich weitergedreht“

„Wer seine alte Heizung tauscht, bekommt im Durchschnitt drei Viertel ersetzt“, meinte dazu Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Darüber hinaus sollen die Förderungen für einkommensschwache Haushalte sowie die Mittel für den Klima- und Energiefonds erhöht werden. „Das Erneuerbare-Wärme-Paket unterscheidet sich deutlich von der Regierungsvorlage, diese war richtig, und dazu stehe ich, aber die Welt hat sich weitergedreht“, sagte sie. Der ursprüngliche Plan sei gut gewesen, aber er funktioniere heute nicht mehr, „deshalb habe ich eine Entscheidung getroffen, ihn zu ändern“ so die Ministerin weiter.

 

„Kniefall vor Lobby“

Als „Kniefall vor der Öl- und Gas-Lobby“ bezeichnet Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), das von der Regierung vorgestellte Erneuerbare-Wärme-Paket. Der Hauptkritikpunkt liegt laut  in der fehlenden Verbindlichkeit für die Umrüstung der bestehenden 1,4 Millionen Öl- und Gasheizungen. Die Koalition gebe Förderzusagen für Budgets kommender Jahre und kommender Regierungen und drücke sich vor klaren gesetzlichen Bestimmungen, so Prechtl-Grundnig. Die Förderungen, vor allem für einkommensschwache Haushalte, sieht die Geschäftsführerin des Dachverbands positiv, ein angekündigter „warmer Geldregen“ könne aber Investitionssicherheit für Haushalte und Wirtschaft nicht ersetzen.

 

„Eigentlich fertig verhandelt“

Prechtl-Grundnig erinnert daran, dass das Erneuerbare-Wärme-Gesetz in mehr als 130 Abstimmungsrunden eigentlich fertig verhandelt gewesen sei: „Was heute präsentiert wurde, hat mit dem Verhandelten aber nur mehr wenig gemeinsam.“ Nur den Einbau fossiler Heizungen in Neubauten zu verbieten sei angesichts der Klimakrise und der Entwicklung auf den Energiemärkten zu wenig.

Mehr als 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs geht in Österreich jährlich in die Raumwärme – gesetzliche Rahmenbedingungen in Richtung erneuerbare Energieträger hätten daher einen enormen Hebel für eine leistbare Wärmeversorgung und den Klimaschutz, sagt Prechtl-Grundnig und verlangt eine Reparatur des Gesetzes, noch bevor es beschlossen wird.

 

Fehlendes Zentralisierungsgebot

Nach Ansicht von Global 2000 wird die Umstellung von Gas auf andere Energieformen in Wohnhäusern „teurer“ und „schwieriger“. Grund sei laut Global-Klimasprecher Johannes Wahlmüller das fehlende „Zentralisierungsgebot“, das in Wohngebäuden mit mehreren Wohnungseigentümerinnen und -eigentümern eine Art von Zentralheizung vorgesehen hätte.

Wahlmüller weiter: „Zentralisierung ist vor allem in Städten mit vielen Gasthermen wichtig“. So sind beispielsweise in Wien nach Angaben der Stadt rund 600.000 Gasthermen verbaut.  „Wenn man das nicht hat, ist es schwierig, einzelne Gasthermen umzustellen, weil die Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer Einigkeit herstellen müssen.“, so Wahlmüller.

 

„Wertvolle Chance vertan“

Zum EWP meint Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace:„Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss Österreichs Abhängigkeit von fossilem Öl und Gas an allen Fronten bekämpfen. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz bleibt jedoch zahnlos und setzt kein Enddatum für dreckige Öl- und Gasheizungen in Österreichs Häusern.“ Greenpeace nach wurde das EWG sogar „fast gänzlich ausgehöhlt“. Duregger weiter: „Einmal mehr hat sich die ÖVP, die auf dem Ticket der fossilen Lobby und Großgrundbesitzer sitzt, durchgesetzt und blockiert den Klimaschutz. Mit diesem Erneuerbare-Wärme-Gesetz wurde eine wertvolle Chance vertan, Österreich endlich auf einen fossilfreien, sauberen Kurs zu bringen.“

 

Vorsichtig positiv

Trotz dieser Kritik begrüßt Greenpeace jedoch die Förderungen für den Umstieg auf erneuerbare Heizungen, die insbesondere finanziell benachteiligte Haushalte unterstützen sollen und sieht zudem das Verbot von Gasheizungen im Neubau positiv.

Auch Prechtl-Grundnig äußert sich vorsichtig positiv zu den in Aussicht gestellten finanziellen Mitteln: „Die hochdotierte finanzielle Unterstützung des Heizungstausches und die besondere Berücksichtigung einkommensschwacher Haushalte ist jedenfalls positiv hervorzuheben und zu begrüßen! Dennoch stellt sich für uns als Branchenvertretung die Frage nach der längerfristigen Absicherung dieser Mittel. Im nächsten Jahr wird gewählt, und wer garantiert uns die langfristige budgetäre Deckung dieser Unterstützungsmaßnahme? Ohne eine langfristige Absicherung kann diese Maßnahme keinen Effekt entfalten!“