Energie aus CO2

Energie aus CO2

Ein Forschungsprojekt verwandelt die CO2-Emissionen der Zementindustrie in Methan.

Am 17. April 2024 wurde im Rahmen des Energiekongresses EPCON in Wien der YOUNG EPCON AWARD 2024 von der imh GmbH verliehen. Bei Fachjury und Eventpublikum konnte sich ein Konzept von der Montanuniversität Leoben durchsetzen, bei dem fossile CO2-Emissionen zu Methan konvertiert werden, welches wiederum ein vielseitig einsetzbarer Energieträger ist. Die Studierenden Anna-Lena Krabichler-Mark und Severin Sendlhofer sind die glücklichen Gewinner.

Vom Treibhausgas zum Energieträger

Die Zementindustrie stellt den weltweit drittgrößten Verursacher anthropogener (vom Menschen verursachter) CO2-Emissionen dar. Mit dem an der Montanuniversität Leoben weiterentwickelten Konzept werden die fossilen CO2-Emissionen zu Methan, einem vielseitig einsetzbaren Energieträger, konvertiert.

Dieses synthetische Methan bietet die Möglichkeit im Prozess wiederverwendet zu werden, zudem kann es ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden und substituiert somit fossiles Methan. Das Projekt von Severin Sendlhofer und Anna-Lena Krabichler-Mark liefert eine umfassende Prozesssimulation inklusive Kostenkalkulation und Bauteilgrößenermittlung. Zudem wurde eine LCA des Gesamtsystems erstellt, um ökologische und ökonomische Aspekte zu vergleichen.
„Es ist an der Zeit für die Zementhersteller sich damit zu befassen, und wer sich damit befasst, könnte eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Severin Sendlhofer.

Vergabe des Awards im Rahmen des etablierten Energiekongresses EPCON

Inmitten spannender Keynotes und fesselnder Diskussionen wurde der begehrte Preis bereits zum 4. Mal an junge Talente verliehen. Dem Konferenzanbieter imh GmbH und dem Award-Unterstützer Energie Steiermark ist es wichtig aufzuzeigen, dass die Zukunft der Energiebranche auch in den Händen talentierter und leidenschaftlicher junger Menschen liegt. Der Wettbewerb war härter und aufregender als je zuvor, doch nur die Besten schafften es, sich einen Platz im Finale zu sichern. Um diese Auszeichnung zu erhalten, mussten die Projekte einer sorgfältigen Prüfung durch eine kompetente Fachjury standhalten. Johannes Kathan (AIT Austrian Institute of Technology GmbH), Karina Knaus (Austrian Energy Agency), Martin Moser (ed-energiedigital), Gerd Schauer (FH Technikum Wien) und Manfred Hämmerle (imh GmbH) wählten die drei Finalisten-Teams aus, die schließlich das breite Fachpublikum mit ihrer Präsentation begeistern konnten.

Die weiteren Finalprojekte

Das Team der i:HTL Radkersburg (Cedric Streitberger und Manuel Weidinger) haben mit ihrem Projekt „Modellprädiktive Optimierung von Wärmepumpen“ den zweiten Platz belegt und die Gruppe der HTL Rennweg (Maria Johanna Lamprecht, Mathias Schidlo und Maximilian Victor) konnte mit „IBG – Die innovative Biogasanlage für den Garten“ den dritten Platz ergattern.

Der YOUNG EPCON AWARD

Bis zum 25. März 2024 konnten Nachwuchsprojekte von Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrlingen im Bereich Energie und Nachhaltigkeit eingesandt werden. Aus den zahlreichen Einreichungen wählte die Fachjury die erfolgversprechendsten drei aus. Die Bewertungskriterien des Awards waren Nachhaltigkeit, Innovationskraft, Branchenrelevanz und Umsetzbarkeit. Diese wurden von den Einreichenden dem interessierten Publikum des größten österreichischen Energiekongresses vorgestellt. Die Wahl des besten Projekts erfolgte via Live-Voting durch das Auditorium vor Ort. Der YOUNG EPCON AWARD bietet eine einmalige Chance des Austausches zwischen Nachwuchs und Energiewirtschaft. Seit 2018 verleiht imh diesen Preis, um so einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Heuer wurde der Award wieder vom Partner Energie Steiermark, in Vertretung von Martin Graf, unterstützt.

Kosten der Klimakrise deutlich höher als die der Bewältigung

Kosten der Klimakrise deutlich höher als die der Bewältigung

Die Auswirkungen der Klimakrise, wie steigende Wasserpegel, Dürre, Hitzewellen, Stürme, Starkregen, führen zu massiven Wirtschaftseinbußen weltweit. Wie hoch sind die jährlichen Schäden zu beziffern, die durch die Erderhitzung für die Weltwirtschaft entstehen? Dieser Frage widmet sich eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die nun im Fachmagazin „Nature“erschienen ist. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Kosten der Klimakrise 6-mal so hoch sind wie die Kosten der Bekämpfung. Weiters müssen wir mit einem drastischen Einkommensverlust rechnen. 

 

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Weltwirtschaft bis 2050 unabhängig von zukünftigen Emissionsentscheidungen eine Einkommensreduktion von durchschnittlich 19% gegenüber einem Basisszenario ohne Klimaauswirkungen erfahren wird. Somit werde trotz Maßnahmen zur Emissionsreduktion die Weltwirtschaft um rund ein Fünftel bis zur Mitte des Jahrhunderts schrumpfen.  Die jährlichen Schäden weltweit werden auf rund 36 Billionen Euro geschätzt, wobei ohne geeignete Klimaschutzmaßnahmen bis zu 56 Billionen Euro prognostiziert werden. Zum Vergleich: das weltweite BIP 2023 betrug laut Statista rund 104,5 Billionen Dollar, das entspricht etwa 98 Billionen Euro.

 

Schäden sechsmal höher

„Bis Mitte des Jahrhunderts sind die Schäden bereits sechsmal höher als die Kosten, die es brauchen würde, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten“, sagt Leonie Wenz, Klimaforscherin am PIK und Co-Autorin der Studie. „In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts könnten sie dann bei ungenügendem Klimaschutz noch deutlich höher sein.“ Die Forschenden waren erstaunt über „diese sehr klaren ökonomischen Anreize für mehr Klimaschutz“ als Resultat ihrer Studie.

Diese Schäden entstehen hauptsächlich durch Veränderungen der Durchschnittstemperatur, aber eine Berücksichtigung weiterer klimatischer Komponenten erhöht die Schätzungen um etwa 50% und führt zu stärkeren regionalen Unterschieden.

 

Südasien und Afrika am stärksten betroffen

Die Verluste variieren je nach Region und betreffen besonders tiefliegende Regionen am stärksten, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben und weltweit die geringsten Einkommen aufweisen:  „Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sind“, schreibt Maximilian Kotz, einer der Autoren der Studie. „Diese Verluste werden durch unterschiedlichste wirtschaftsrelevante Wirkungen des Klimawandels verursacht, wie zum Beispiel Folgen für landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur.“

Das Ungleichgewicht sei“schockierend“, so Wenz: „Die Länder, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, werden voraussichtlich Einkommensverluste erleiden, die 60 Prozent höher sind als in den Ländern mit höherem Einkommen und 40 Prozent höher als in den Ländern mit höheren Emissionen.“

Den Prognosen der Studie liegt das Szenario zugrunde, in dem es gelingt, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad zu begrenzen. Davon sind wir momentan mit den bis dato getroffenen Maßnahmen entfernt und auch die aktuellen Klimaschutzpläne der Vereinten Nationen reichen nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Die Berechnung

Die Studie verwendet empirische Daten aus über 1600 Regionen weltweit über die letzten 40 Jahre, um die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum zu projizieren. Diese Daten wurden dann mit Klimamodellen kombiniert und eine Prognose bis 2050 getroffen. Die Auswahl der dabei verwendeten Klimavariablen folgt demnach den Erkenntnissen auf Mikroebene über

die Auswirkungen der Durchschnittstemperaturen auf die Arbeits- und landwirtschaftliche Produktivität
der Temperaturschwankungen auf die landwirtschaftliche Produktivität und die Gesundheit sowie
der Niederschläge auf die landwirtschaftliche Produktivität, die Arbeitsergebnisse und die Hochwasserschäden

Die Genauigkeit der Daten auf subnationaler Ebene- in Österreich zum Beispiel auf Bundesländerebene – führte dazu, dass die Kosten der Schäden in dieser Prognose wesentlich höher liegen als in früheren Studien. „Wir können zeigen, dass die Berücksichtigung dieser Faktoren die Klimaschäden um circa 50 Prozent anhebt“, sagt Wenz diesbezüglich.

 

Drastische Sofotmaßnahmen dringend notwendig

Die zu erwartenden Kosten sind Folge der bis dato entstandenen Klimaerwärmung. „Zusätzlich müssen wir unsere CO2-Emissionen drastisch und sofort reduzieren – andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen“, warnt Wenz.

„Die Prognose zeigt deutlich, dass Klimaschutz viel billiger ist als ein Verzicht darauf, und zwar ganz ohne Berücksichtigung nichtökonomischer Auswirkungen wie des Verlusts von Menschenleben oder der Artenvielfalt.“, so die Co-Autorin. Denn mit geeigneten, rasch umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen könnten die Verluste bis 2100 hingegen auf 20 Prozent begrenzt werden.

Diese Ergebnisse betonen die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen und die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit, um die zukünftigen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Baubeginn für eine der größten Agri-PV-Windanlagen Europas im Seewinkel

Baubeginn für eine der größten Agri-PV-Windanlagen Europas im Seewinkel

In Tadten und Wallern , idyllisch gelegen im burgenländischen Seewinkel, entsteht derzeit ein innovatives Projekt, das erneuerbare Energieerzeugung und biologische Landwirtschaft auf einer Fläche von 180 Hektar vereint. Der „SonnenPark Tadten-Wallern“soll nicht nur Österreichs größte Photovoltaikanlage zu werden, sondern laut Burgenland Energie auch Europas größte Agri-PV-Windanlage. Letzten Freitag war Spatenstich für den ersten Bauabschnitt.

 

Doppelnutzung von Land für Strom und Landwirtschaft

Das Konzept des SonnenParks beruht auf der Nutzung von beweglichen Photovoltaikmodulen, die über ein spezielles Tracker-System den Sonnenverlauf nachverfolgen. Dies ermöglicht eine um 10 Prozent gesteigerte Stromproduktion im Vergleich zu herkömmlichen starren Anlagen. Zusätzlich wird der Raum zwischen den Modulen für biologische Landwirtschaft genutzt, wodurch auch die Biodiversität in der Region gefördert wird.

 

Vorteile für Landwirtschaft gerade in trockenen Jahren

Matthias Grün, Vorsitzender des Vorstandes der Esterhazy Betriebe AG, betont die Integration von Naturbarrieren wie Hecken und Gräben, die die Energieproduktion nicht einschränken und den lokalen Biotopverbund unberührt lassen. „Die innovative Tracker-Technik und der Abstand von 8 Metern zwischen den Modulreihen schaffen vielfältige neue Möglichkeiten für die Agrarwirtschaft.  Gerade in trockenen Jahren profitieren viele Kulturen wie beispielsweise Erdäpfel von der Beschattung und dem Mikroklima zwischen den Paneelen. Zudem können entlang der Aufständerungen wasserschonende Beregnungssysteme leicht etabliert werden. In den nächsten Jahren wird vorrangig auf standörtlich bewährte Kulturen wie z.B. Bio-Kichererbsen gesetzt, es sind aber ebenso umfassende Versuchsanlagen im Bereich mehrjähriger Kulturen, Beerenobst und Gemüse, jeweils mit wissenschaftlicher Begleitung, geplant.“, erklärt Grün.

 

Energiegemeinschaft für lokale Bevölkerung

Die Einwohner von Tadten und Wallern können sich zukünftig an einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft beteiligen und lokal erzeugten Sonnenstrom beziehen. Dies wird durch das SonnenAbo ermöglicht, das Strom zu einem festen Preis liefert und zur Energieunabhängigkeit der Region beiträgt. Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie, sieht darin einen entscheidenden Schritt zur Erhöhung der Versorgungssicherheit.

 

 

Ein Hybridpark als Modell für die Zukunft

Der SonnenPark wird auch als Hybridpark betrieben, der an den größten Windpark in Andau angeschlossen ist. „Durch die Kombination von Wind- und Sonnenenergie nutzen wir das, Gold des Burgenlandes‘ optimal für eine klimafreundliche Zukunft“, so Sharma. Dieses Projekt illustriert, wie durch Innovation die Integration von erneuerbarer Energieerzeugung und Landwirtschaft mit Bürgerbeteiligung realisiert werden kann.

 

Ein Meilenstein für das Burgenland

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sieht in dem neuen SonnenPark einen historischen Meilenstein für das Burgenland, das bis 2030 klimaneutral und energieautark sein soll. „Die direkte Beteiligung der Bevölkerung wird sicherstellen, dass die Gemeinschaft unmittelbar von diesem Projekt profitiert“, fügte Doskozil beim Spatenstich hinzu.

 

Projektübersicht

– Standort: Gemeinden Tadten und Wallern
– Gesamtleistung: bis zu 164 MWp
– Jahreserzeugung: ca. 193.000 MWh
– Features: Tracker-System, biologische Landwirtschaft, Biodiversitätserhöhung
– Beteiligungsmodell: SonnenAbo für lokale Haushalte und KMUs

 

Bienenwanderbörse – Flächen online melden, die Bienen beste Nahrung bieten

Bienenwanderbörse – Flächen online melden, die Bienen beste Nahrung bieten

Eine Datingplattform, die Bienen und Blüten vereint – das hätte uns auch einfallen können!!

 

Auf der Bienenwanderbörse bieten Landwirtinnen und Landwirte, Gärtnerinnen und Gärtner, Winzerinnen und Winzer bzw. andere Besitzer größerer Blühflächen diese online an.

Imkerinnen und Imker wandern dann mit ihren Bienenstöcken zu den angezeigten Plätzen.

Eine klassische win-win-Situation: In der Stadt steigen die Bestäubungsraten und Erträge, für Imker:innen das Wohlbefinden ihrer Schützlinge und nicht zuletzt könnte die Honigernte üppiger ausfallen. Darum werden alle Blühwiesenbesitzer eingeladen, mögliche Standorte einzutragen.

 

Was ist die Bienenwanderbörse?

Die Bienenwanderbörse ist ein kostenloses Service der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Oberösterreich und Wien und vernetzt Imkerinnen und Imker mit landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch mit Firmen oder Gemeinden.

Registrierte Betriebe und Institutionen haben die Möglichkeit, Flächen als Wanderstandorte anzubieten, die für Honigbienen ein attraktives Nektar- und Pollenangebot bieten.

Umgekehrt können auch registrierte Imkerinnen und Imker ihr Interesse für Wanderungen zu bestimmten Trachtflächen (= Nahrungsflächen für Bienen) bekunden.

Mehr hier: https://bienenwanderboerse.at/

Insgesamt bietet die Website alle Informationen sowohl für Imker als auch für Betriebe, die ihre Flächen zur Verfügung stellen würden.

 

pro.earth-Anmerkung:

Die Sache mit der Erlaubnis von Pflanzenschutzmitteln im gesetzlich vorgegebenen Rahmen auf den zur Verfügung gestellten Flächen ist uns nicht ganz klar – es gibt keine Verpflichtung, diese an die Imkerin/ den Imker zu melden. Schaden sie den Bienen tatsächlich nicht?

Urlaub am Biobauernhof – ein Modell mit Zukunft für alle

Urlaub am Biobauernhof – ein Modell mit Zukunft für alle

URLAUB AM BAUERNHOF und BIO AUSTRIA bündeln ihre Kompetenzen zur Stärkung von Biohöfen. Eine Studie der Österreich Werbung stellt den Zusammenhang zwischen Bio-Affinität und nachhaltigem Reisen fest.

 

Unter dem Titel „Mehrwert für alle – Urlaub am Biobauernhof“ präsentierten die Organisationen URLAUB AM BAUERNHOF und BIO AUSTRIA am 18. April in einer Pressekonferenz eine vertiefte Kooperation im Rahmen eines Projekts. Die Bündelung der unterschiedlichen Expertisen in diesem Projekt trägt der dynamischen Entwicklung am Tourismusmarkt Rechnung und unterstützt biobäuerliche Betriebe in ihrer Rolle bzw. in der Entwicklung zu Tourismusanbietern.

Gleichzeitig wird durch die Kooperation touristischer Mehrwert für viele Regionen in Österreich gestiftet und damit ein Beitrag zur nachhaltigen Belebung derselben geleistet. Durch seine partnerschaftliche Ausgestaltung und die Positionierung im stark wachsenden Bereich des Nachhaltigen Tourismus ist das Projekt „Urlaub am Biobauernhof“ ein gutes Beispiel für die Umsetzung der Tourismusstrategie Österreichs, betonten Hans Embacher, Geschäftsführer URLAUB AM BAUERNHOF und Susanne Maier, Geschäftsführung BIO AUSTRIA, im Beisein von Sandra Neukart, COO Österreich Werbung.

 

Stärkung der Biobauernhöfe und effiziente Vermarktung des Tourismusangebots

Zu den Zielen des aus EU- und nationalen Mitteln geförderten Projekts gehören die wirtschaftliche Stärkung der teilnehmenden Höfe, deren Unterstützung hinsichtlich der Vermittlung von Informationen über die Bio-Landwirtschaft – etwa in Form von Schulungsmaßnahmen und der Zurverfügungstellung von Informationsmaterialien -, sowie eine noch effizientere Vermarktung von Urlaub am Biobauernhof. Gleichzeitig wird auch eine Steigerung der Anzahl von Biobetrieben, die im Rahmen von Urlaub am Bauernhof ihre Höfe für touristische Zwecke öffnen, angestrebt.

 

Größte Plattform biologisch wirtschaftender Ferienbauernhöfe in Europa

Die am Projekt teilnehmenden Höfe profitieren von umfassenden Marketing- und Serviceleistungen, etwa Kampagnenvia Social Media, Video-Produktionen oder Schulungsangeboten. Unter www.urlaubambiobauernhof.info wurde ein neuer gemeinsamer Online-Auftritt mit Buchungsmöglichkeit und umfassendem Informationsangebot inklusive Online-Bio-Suche für ganz Österreich realisiert.

 

Exklusiver Einblick in Sommerpotenzialstudie der Österreich Werbung

Einen exklusiven Einblick in erste Ergebnisse der Sommerpotenzialstudie 2024 von Österreich Werbung und NIT (Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH) gab Sandra Neukart, COO der nationalen Tourismusorganisation.

Im Rahmen der Befragung von je 1000 Personen in Deutschland und Österreich wurde im Auftrag des Vereins URLAUB AM BAUERNHOF diesmal auch die Bio-Affinität von Reisenden abgefragt. Die Auswertung zeigt, dass Bio-Affinität und nachhaltiges Reisen Hand in Hand gehen: so gaben 15% (D) und 17% (Ö) der Befragten an, dass ihnen die Verwendung von Bio-Lebensmitteln wichtig bei der Wahl ihrer Urlaubsunterkunft ist. Dies zeige das vorhandene Potenzial für einen Fokus auf Bio, wie dies bei Urlaub am Biobauernhof der Fall ist, betonte Neukart.

 

Nachhaltigkeit als Urlaubsentscheidung bei Bio-Affinen stark ausgeprägt

Desweiteren gaben 18% (AT) und 21% (D) der Befragten Bio-affinen Personen an, dass Nachhaltigkeit bei der Entscheidung für ihre Urlaubsreise im Sommer 2023 ausschlaggebend war. Für mehr als die Hälfte der Befragten war sie mitentscheidend. Für über 75% der Bio-Affinen ist Nachhaltigkeit daher ein wichtiger Faktor bei der Wahl ihres Urlaubs. Dies ist ein deutlich höherer Wert als bei der gesamten Gruppe der Sommerreisenden, welche mit 39% (AT) und 44% (D) Nachhaltigkeit als wichtigen Faktor nannten.

 

Urlaub am Biobauernhof steht für authentischen Österreich-Urlaub

„Urlaub am Bauernhof und insbesondere Urlaub am Biobauernhof stehen für authentischen Österreich-Urlaub und schaffen einzigartige Erlebnisse für Gäste wie Einheimische. Unsere Studie zur Bio-Affinität in Deutschland und Österreich hat gezeigt: Die Wertschätzung biologisch hergestellter Lebensmittel und das Thema Nachhaltigkeit beim Reisen sind untrennbar miteinander verbunden. Wir sind uns daher sicher, dass Projekte wie dieses das facettenreiche Angebot unseres Landes weiter bereichern und so für Österreicher:innen und Besucher:innen aus dem Ausland noch attraktiver gestalten werden“, resümierte Sandra Neukart.

In 500 Jahren könnte Planet ganz anders aussehen

In 500 Jahren könnte Planet ganz anders aussehen

Wie sich der Klimawandel auf unseren Planeten und dessen Ökosysteme auswirkt, wurde bereits in einigen Studien beleuchtet. Diese gehen meist bis ins Jahr 2100. Ein internationales Wissenschaftsteam der ETH Zürich hat nun ein Klimazukunftsmodell erarbeitet, das bis zum Jahr 2500 reicht. In den kommenden 500 Jahren werden bis zu 50% der momentanen Ökosysteme nicht mehr an den heutigen Flächen zu finden sein, so eines der möglichen Szenarien. Dies hätte massive Auswirkungen auf das Leben zukünftiger Generationen.

 

Die Forscher:innen um Bethany Allen der ETH Zürich habe sich an die schwierige Aufgabe gewagt, ein Klimazukunftsmodell mit drei verschiedenen CO2-Emissionsszenarien für die kommenden 500 Jahre zu erarbeiten und damit die bestehende Datenlücke zu schließen. Denn bis dato gehen die Vorhersagemodelle zu klimatischen Entwicklungen nur bis zum Jahr 2100. Im Abstrakt zur Studie, die im Fachmagazin Philosophical Transactions of the Royal Society B Biological Sciences veröffentlicht wurde, erklären die Wissenschaftler:innen, dass der Zeithorizont bis 2100 „unser Verständnis des zeitlichen Umfangs der Klimaauswirkungen einschränkt und möglicherweise geeignete Anpassungsmaßnahmen verhindert“ als Grund für die Studie. Sie gehen davon aus, dass die Auswirkungen des anthropogenen, also menschgemachten, Klimawandels auch nach Erreichen der Klimaziele, weiter wirken.

 

Ziel der Studie war es, mittels Klimazukunftsmodell die Veränderungen der klimatischen Einflüsse auf die Vegetation weltweit, die Durchführbarkeit der für die Umsetzung dieser modellierten Vegetationsverschiebungen erforderlichen Migration und mögliche Überschneidungen mit der menschlichen Landnutzung auf der Grundlage heutiger Großlebensräume zu untersuchen.

 

Die wichtigsten Aussagen zusammenfasst:

Es wurden final drei mögliche Klimaszenarien definiert und anhand deren drei mögliche Szenarien  beschrieben:

RCP2.6 steht für eine starke Reduzierung der anthropogenen Treibhausgasemissionen
RCP4.5 und RCP6 sind mittlere Stabilisierungsszenarien mit mäßigen bzw. begrenzten Minderungsgraden

Bei einem RCP 4.5 – auch „Business-as-usual“-Szenario wird erwartet, dass die Temperatur bis 2100 um rund 2,5 bis 3 Grad steigt und dadurch bis zum Jahr 2100 bereits 35% und 2500 bis zu 40 % der Landflächen an ein anderes Ökosystem angepasst sein werden.
Beim RCP6 werden es bis 2500 sogar bis zu 50% der Landflächen sein
Für den borealen Wald und die trockene Tundra, wird der größte Verlust an geeigneten Flächen vorhergesagt.
Dies bedeute einen Verlust an Holzflächen und auch an vorhandenen CO2-Senken
Zunehmen werden Wüstengebiete, Graslandschaften und tropische Buschlandschaften
Ohne Abhilfe könnten diese Veränderungen schwerwiegende Folgen sowohl für die globale biologische Vielfalt als auch für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen haben.
Die biologische Vielfalt der Fauna wird durch den Klimawandel und den Verlust oder die Abwanderung der Vegetation, auf die sie angewiesen ist, doppelt bedroht sein und muss entweder gemeinsam abwandern oder sich anpassen, um zu überleben. Die gemeinsame Abwanderung funktioniert allerdings nur, wenn die Verschiebung nicht zu schnell passiert und die Distanzen nicht zu groß sind.

 

„Wenn die Entfernungen in Zukunft so groß sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass Pflanzen dorthin migrieren, praktisch gleich null“, wird Bethany Allen in der Süddeutschen Zeitung zitiert.

„Während jedoch einige Regionen weniger bewohnbar werden, können sich andere öffnen, und die Gesellschaft muss plausible, wünschenswerte und gerechte Strategien entwickeln, um Landschaften zu teilen, Zugang zu Ökosystemleistungen zu erhalten und Konflikte zu vermeiden, während sie lernt, mit diesen Veränderungen zu leben“, meinen die Wissenschaftler:innen in der Studie.

In ihrem Schlusswort erklären die Forscher:innen die Wichtigkeit eines besseren und tieferen Verständnisses der Auswirkungen des Klimawandels und der Verschiebung der weltweiten Ökosysteme nach 2100.

 

Unser pro.earth. Fazit: Beim ersten Durchlesen der Studienresultate wurde mir kurz übel. Die Verschiebung von 50% aller Ökosysteme in nur 500 Jahren kann ich mir sehr schwer vorstellen – die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf Pflanzen, Tierwelt und uns Menschen schon gar nicht. Unvorstellbar.

Köstlich unkompliziertes Aphrodisiakum – endlich grüner Spargel

Köstlich unkompliziertes Aphrodisiakum – endlich grüner Spargel

Grün oder Weiß – das ist die Frage, die sich uns in der Redaktion nicht stellt. Hauptsächlich wegen seiner herzerfrischenden Allüren-Freiheit ist er unser klarer Sieger im Ranking. Weißer Spargel wird im Restaurant oder bei Muttern gespeist.

 

Manchmal ist weniger mehr

Das trifft zu 100 Prozent auf die Zubereitung von grünem Spargel zu. Je weniger er bearbeitet wird, umso besser. Wir sind sogar gegen Wasser in seiner Nähe.

Derart einer Meinung sind wir selten. Die Natürlichkeit von grünem Spargel ist uns heilig.

Wir alle haben das Horrorbild von zu Tode gekochtem grünem Spargel, der wie ein nasses Tuch von der Gabel hängt.

 

Wie essen wir grünen Spargel

Wir sind einhellig der Meinung, dass grüner Spargel am meisten davon profitiert, wenn er möglichst unberührt bleibt.

Wir braten ihn höchstens scharf an um ihn dann mit grobem Meersalz und vielleicht einem Hauch Zitronenzeste zu vollenden. So wird er zu Nudeln, Kartoffeln, mit oder ohne Sauce Hollandaise genussvoll verzehrt.

Auch die Roh-Esser-Fraktion findet in der Spargel-Nudisten-Runde Gehör, denn je nach Stärke macht er sich herrlich auf Salaten oder auch mit Erdbeeren mariniert in Balsamico Glace. Für die absoluten Puristen, ist sein nussig frischer Geschmack auch ganz ohne eine Gaumenfreude.

 

Aphrodisiakum

Seine phallische Form spricht aus, was in ihm steckt.

Sein hoher Zinkgehalt hilft bei der Aufrechterhaltung eines normalen Testosteronspiegels. Auch der Mineralien-Mix, verschiedene B-Vitamine, Magnesium, Kalium, Calcium und Flüssigkeitsgehalt fördert unsere Vitalität und Liebeskraft

Kurzum, ein Allrounder, der unseren Frühlingsgefühlen entgegenkommt.

Waldbrandgefahr wächst mit Klimawandel

Waldbrandgefahr wächst mit Klimawandel

Die Folgen des Klimawandels wie längere Trockenperioden und Hitzewellen sowie die verstärkte Freizeitnutzung des Waldes erhöhen die Waldbrandgefahr in Österreich. 2023 kam es gemäß einer Aussendung der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zu über 100 Waldbränden in Österreich, wobei etwa 10 davon Bundesforste-Flächen betrafen. Rund 80 Prozent aller Waldbrände in Österreich werden durch Menschen, vor allem durch achtlos weggeworfene Zigaretten, ausgelöst.

 

Wechselwirkung zwischen Klimawandel und Waldbränden

„Tatsächlich gibt es beunruhigende Projektionen für die Zunahme von ‚Brandwetter‘. Das Risiko wird mit der fortschreitenden Klimakrise immer größer. Langanhaltende Dürren in Kombination mit Hitzewellen sind besonders problematisch, auch weil die Vegetation dann wasserärmer, geschwächt und damit leichter entflammbar ist“, betont Förster Peter Wohlleben gegenüber watson.

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) beschreibt in seinem Bericht eine Wechselwirkung: Einerseits würden Waldbrände durch den Klimawandel verschlimmert, weil  “Dürre, hohe Lufttemperaturen, niedrige relative Feuchtigkeit, Blitze und starke Winde” aufgrund des Klimawandels zunehmen. Dadaurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Waldbränden und auch ihre Ausbreitung. Andererseits heizen Waldbrände den Klimawandel aber auch selbst weiter an, so die Autoren des UNEP-Berichts.

 

 Im Frühling ist Waldbrangefahr hoch

„Die Gefahr eines Wald- und Vegetationsbrandes ist nicht nur im Hochsommer, sondern auch im Frühling besonders hoch. Dies liegt unter anderem an dem trockenen Boden und dem noch fehlenden Austrieb. Ein Funke reicht oft aus, um das trockene Laub oder Gras am Boden zum Brennen zu bringen“, warnt Andreas Gruber, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, die rund 15 Prozent der heimischen Wälder betreuen.

Neben trockenen Böden begünstigt vor allem starker Wind die Ausbreitung von Feuer. Erst Anfang April kam es in der Steiermark, begünstigt durch einen Föhnsturm, zeitgleich zu drei Waldbränden auf Bundesforste-Flächen. Betroffen waren insgesamt rund 110 Hektar Wald. „Werden Schutzwälder durch einen Brand zerstört, steigt auch das Risiko von Naturgefahren wie Muren oder Steinschlag. Vorbereitung und präventive Maßnahmen sind daher entscheidend, um die Waldbrandwahrscheinlichkeit und mögliche Folgen zu minimieren“, betont Gruber.

Gemeinsam gegen die Flammen: Umfangreiches Maßnahmenpaket zur Waldbrandprävention

Um der zunehmenden Waldbrandgefahr entgegenzuwirken, intensivieren die Bundesforste in allen ÖBf-Forstbetrieben Vorsorgemaßnahmen. Diese beinhalten die Entwicklung artenreicher Mischwälder, Bewusstseinsbildung für Waldbesucher:innen – unter anderem durch die Kampagne „#waldfairliebt“ – sowie die verstärkte Kooperation mit Feuerwehren. „Waldbrandbekämpfung erfordert ein effizientes, ganzheitliches Management das Prävention, Früherkennung sowie die eigentliche Feuerbekämpfung umfasst. Daher beabsichtigen wir auch in allen ÖBf-Forstbetrieben Waldbrandübungen bzw. Planspiele durchzuführen“, berichtet Gruber.

Artenreiche Mischwälder als beste Brandvorsorge

Während die Brandausbreitung entscheidend von den Windverhältnissen beeinflusst wird, hängt die Brandentstehung maßgeblich von der Bodenfeuchtigkeit ab. Zudem haben Nadelhölzer, wie zum Beispiel Schwarzkiefern, eine höhere Tendenz zu brennen als belaubte Bäume, da sie neben Harz auch ätherische Öle enthalten, die wie Brandbeschleuniger wirken.

 

Echte, gesunde Mischwälder und Urwälder brennen so gut wie nicht, meint Förster und Autor Peter Wohlleben im Interview mit watson. „Von Natur aus hätten wir Buchenurwälder und diese natürlichen Wälder würden nicht brennen, weil sie sehr feucht sind. Es ist also hauptsächlich ein Problem der Plantagen in Kombination mit Kahlschlägen und in den allermeisten Fällen – mit Brandstiftung.“ meint er zur Problematik. Diese Plantagen sind um rund 8 Grad wärmer als Buchenurwälder, so Wohlleben. „Wir manipulieren im Wald zu viel, das ist der Punkt. Wenn man diese sterbenden Fichtenplantagen abräumt, wird der Boden noch heißer in der Sommersonne, trocknet noch leichter aus. Und gerade auf diesen Kahlschlägen können Waldbrände ganz besonders leicht entstehen.“

 

Dies sehen die ÖBf ähnlich: „Die Bundesforste steuern daher mit einer angepassten Waldbewirtschaftung der Brandgefahr langfristig entgegen. Denn ein vielfältiger, artenreicher Mischwald hält Umwelteinflüssen besser stand“, erläutert Gruber. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Durchmischung gefährdeter Waldgebiete mit Laubholz gelegt, das auch in trockeneren Zeiten mehr Feuchtigkeit aus den tieferen Bodenschichten fördern kann. Außerdem wird darauf geachtet, eine stabile Humusschicht aufzubauen und zu erhalten, in der Niederschläge bestmöglich gespeichert werden können.

 

„Ein Waldbrand ist erstmal eine Tragödie, gar keine Frage. Deshalb sollte man alles versuchen, um sie zu verhindern. Aber wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht, kann es auch eine Chance sein, endlich wieder natürliche Wald-Ökosysteme zu bekommen.“, meint Peter Wohlleben abschließend.

Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher an Land

Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher an Land

Trotzdem werden sie seit dem 18. Jahrhundert im großen Stil für landwirtschaftliche Nutzung entwässert, dazu kommt der Torfabbau und die Versiegelung der Flächen für den Straßen- und Städtebau. Die unglaubliche Bilanz für Deutschland beträgt fünf Prozent verbleibende lebendige Moore. Heute weiß man, sie könnten uns retten.

 

Folgen der Trockenlegung

Abgesehen vom dramatischen Wegfall der Feuchtgebiete als CO₂⁠-Speicher, wurde und wird dieses durch den Torfabbau gleichzeitig auch noch freigesetzt. Dabei sind Moore die absolut effektivsten Kohlenstoffspeicher an Land und im Kampf gegen den Klimawandel unersetzlich.

 

Was tun Moore für uns?

Sie bieten einen absolut effizienten Schutz gegen Hochwasser: Ihre Zugfähigkeit macht es möglich, dass sie in kürzester Zeit Unmengen an Regenwasser speichern und aufnehmen können. Ihr Wasser können sie dann bei Dürre an trockene Zonen in der Umgebung abgeben.

Bei Versiegelung oder Austrocknung verlieren Moore diese Eigenschaften allerdings zur Gänze.

 

Können sie gerettet werden?

Die gute Nachricht ist: Ja. Tote Moore können tatsächlich wieder vernässt werden. Die große Problematik ist, dass Moorgebiete zum Teil schon vor so langer Zeit trockengelegt wurden, dass die Bewohner oder Nutzer dieser Flächen gar nichts davon wissen, dass sie sich auf einem Naturjuwel befinden.

Zur Renaturierung ist also ein Behörden- und Eigentümer-Spießrutenlauf angesagt, der Forst-, Wasser- und Naturschutzbehörden gemeinsam mit Eigentümer an einem Strang versammeln muss – das ist wohl die größte Herausforderung.

 

Gibt es dafür ein Beispiel?

Im Kölner Dünnwalder Wald wurde ein Moorprojekt zum Mitmachen ins Leben gerufen. Dort wird seit August 2023 daran gearbeitet, Blockaden zu bauen, um das abfließende Wasser aufzuhalten: Freiwillige gehen dort mit Holz und Werkzeugen in den Wald und verschließen Gräben, damit das Moor befeuchtet werden und sich erholen kann.

Im Vergleich zu verbautem Gebiet ist das natürlich etwas einfacher.

Die phänologischen Jahreszeiten verschieben sich

Die phänologischen Jahreszeiten verschieben sich

Das Gartenjahr lässt sich in zehn verschiedene Abschnitte einteilen, die mit dem Erscheinen gewisser Entwicklungsschritte bei typischen Pflanzen in der Umgebung einhergehen. Das betrifft Blüte, Blattaustrieb, Fruchtreife und Laubfall.  Durch den Temperaturanstieg haben sich die phänologischen Jahreszeiten in den letzten Jahren verschoben. Der Frühling beginnt nun früher und der Herbst später.

 

Dieses Phänomen konnten wir dieses Jahr besonders gut in unseren Gärten beobachten. Unser Kirschbaum war fast ein Monat früher dran, die Apfelblüte ebenfalls. Auch in der Landwirtschaft hat man dieses Jahr eine massive Verschiebung beobachten können, die einem seit einigen Jahren anhaltenden Trend folgt.

Der Klimawandel führt zu

einer Verschiebung von Aussaat- und Ernteterminen
Vorverschiebung der Blüte von Obstbäumen und Sträuchern

So fand die Marillenblüte in der Wachau um zwei bis drei Wochen früher als normal statt, die Birn- und Apfelblüte und auch der Raps blühten ebenfalls mindestens zwei Wochen früher.

 

Weitere Auswirkungen sind

die Vorverschiebung des Auftretens der Schmetterlinge
eine Verlängerung der Flugzeit bei Insekten
die damit verbundene längere Aufzuchtzeit mehrerer Generationen
der frühere Ankunftszeitpunkt und Brutbeginn bei Zugvögeln

 

Wenn wundert es, so waren dieser Februar und März die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn vor über 260 Jahren und erstmalig wurde Mitte April bereits die 30 Grad Marke erreicht.

 

Schwarzer Holunder gute Indikatorpflanze

GeoSphere Austria beobachtet die phänologischen Jahreszeiten seit langem – auch mithilfe von Laienbeobachtungen über die App Naturkalender. So lasse sich die Temperaturempfindlichkeit der Pflanzen besonders gut beim Schwarzen Holunder ablesen, erklärt Helfried Scheifinger, Phänologe bei der GeoSphere Austria. Die Fruchtreife des Schwarzen Holunders verschiebe sich um zehn Tage pro ein Grad Celsius und auch der Blühzeitpunkt reagiert stark auf die höheren Durchschnittstemperaturen.

Hier ein Beispiel: Während der Schwarze Holunder im Jahr 1955 am 7. Juni bei einer Frühlingstemperatur von rund 7,6 Grad Celsius zu blühen begonnen hat, war es 2018 bereits am 3. Mai bei rund 12,7 Grad Celsius.

 

Naturkalender –  Citizen Science Community

Es gibt eine Naturkalender-Community, die gemeinsam die phänologischen Ereignisse in der Naturkalender ZAMG App festhält. Wer mitmacht, hilft dabei aktiv bei der Erforschung der Jahreszeiten und des Klimas! Hier geht es zu den Infos zum Naturkalender.