Fließgewässer erwärmen sich rapide und verlieren schneller Sauerstoff als die Ozeane

Fließgewässer erwärmen sich rapide und verlieren schneller Sauerstoff als die Ozeane

Die Studie des internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien wurde in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals Nature Climate Change veröffentlicht.

 

„Wir wissen, dass die Erwärmung des Klimas zu einer Erwärmung und einem Sauerstoffverlust in den Ozeanen geführt hat, aber wir haben nicht erwartet, dass dies auch in fließenden, flachen Gewässern passiert. Dies ist die erste Studie, die einen großflächigen Blick auf die Temperaturveränderungen und Sauerstoffabnahmen in Fließgewässern wirft – und die Ergebnisse zeigen erhebliche Auswirkungen auf die Wasserqualität sowie die Gesundheit der aquatischen Ökosysteme“, so die korrespondierende Autorin Li Li, Professorin of Civil and Environmental Engineering an der Pennsylvania State University in den USA.

 

Das internationale Forscherteam fand heraus, dass von 580 Flüssen in den Vereinigten Staaten sowie 216 Flüssen in Mitteleuropa 87 % eine Erwärmung und 70 % einen Sauerstoffverlust im Zeitraum 1981 bis 2019 verzeichneten.

Die Studie ergab weiters, dass sich städtisch geprägte Flüsse in der jüngeren Vergangenheit am schnellsten erwärmten, während landwirtschaftlich genutzte Flüsse die langsamste Erwärmung, aber die schnellste Sauerstoffabnahme aufwiesen. Anhand eines eigens trainierten Machine Learning Modells wurde prognostiziert, dass sich künftig die Änderungsraten hinsichtlich der Temperaturzunahme und Sauerstoffabnahme noch erhöhen werden.

In den nächsten 70 Jahren könnten speziell in den USA bestimmte Fischarten aufgrund längerer Perioden mit sehr geringen Sauerstoffkonzentrationen vollständig aussterben, was laut Li die aquatische Vielfalt im Allgemeinen bedrohen würde.

Der Schwerpunkt der BOKU lag im Bereich der Datenakquise und -verarbeitung für das Projektgebiet in Mitteleuropa. Anhand der CMIP6 Klimaprojektionen (Coupled Model Intercomparison Project, Phase 6) wurde der Trend der Sauerstoffabnahme in den Fließgewässern in Mitteleuropa bis zum Jahr 2100 abgeschätzt.

„Seitens der BOKU wurde ein effizienter Algorithmus für die Extrahierung und Aggregierung der CMIP6-Klimaprojektionen ausgearbeitet, da aufgrund der Größe des Untersuchungsgebiets in Kombination mit einer Vielzahl an Einzugsgebieten ein sehr großes Datenvolumen (Big Data) prozessiert werden musste“, so Christoph Klingler vom Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien.

Im Gegensatz zu den Fließgewässern in den USA sei in den untersuchten österreichischen Fließgewässern die Gefahr für sehr geringe Sauerstoffkonzentrationen zwar kaum gegeben (sofern keine sonstigen anthropogenen Umstände wie beispielsweise sehr hohe Nährstoffeinträge oder organische Verschmutzungen vorliegen), „dennoch ist in Österreich im gegenwärtigen Jahrhundert, unter den Vorzeichen der untersuchten Klimaszenarien, mit einem nahezu flächendeckenden Temperaturanstieg und einer Abnahme der Sauerstoffkonzentrationen in den Fließgewässern zu rechnen“, betont der BOKU-Hydrologe.

Ein vollständiger Gletscherschwund – womit sich in einigen Gewässern noch eine weitere Verschärfung zumindest hinsichtlich der Temperaturerhöhung abzeichnet – sei in den Ergebnissen der Studie dabei noch gar nicht impliziert.

Diese Umstände würden unter anderem für die aquatische Fauna eine Beeinträchtigung darstellen, da deren Sauerstoffbedarf mit steigender Wassertemperatur meist ebenfalls ansteigt.

„Eine Konsequenz daraus ist z. B. die Verschiebung der Fischregionen in Richtung Quelle, wodurch vor allem die Forellenregion eine Verkleinerung erfahren wird“, so Klingler abschließend.

Methanolhaltiges Abwasser könnte der Schlüssel zur nachhaltigen Erzeugung von Wasserstoff sein

Methanolhaltiges Abwasser könnte der Schlüssel zur nachhaltigen Erzeugung von Wasserstoff sein

Als Energieträger, Rohstoff für die Industrie oder Kraftstoff – Wasserstoff gilt als Schlüssel der Energiewende. Doch es braucht große Wassermengen für die regionale Produktion. Das Thema Wasserknappheit und das ihr innewohnende Konfliktpotential ist hinlänglich bekannt. Eine alternative Wasserquelle muss also her. Sie könnte im Abwasser der Methanolproduktion zu finden sein.

 

Die Suche nach alternativen Energiequellen ist ein Hauptthema unserer Zeit und wird uns wohl noch länger in Atem halten. Die Wasserstoffproduktion hat aber auch ihre Tücken.

Es werden erhebliche Mengen an Wasser benötigt. Das ist in Zeiten immer längerer Trockenphasen ein echtes Problem. Die Wasserversorgung wird und ist bereits Konfliktthema.

Das ist der Ansatzpunkt der Forschungen des Fraunhofer UMSICHT mit dem Projekt »WHy« (Wastewater to Hydrogen – Methanol). Die nachhaltige Bereitstellung von Wasser für die Wasserstoffherstellung steht im Fokus.

 

Wie kann das aussehen?

Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft entwickelt das Fraunhofer UMSICHT im Verbundprojekt Carbon2Chem ein Verfahren zur Umsetzung von Gasen (so genannte Hüttengase) aus der Stahlproduktion zu Basischemikalien.

Methanol, das unter Verwendung von CO2 aus Hüttengas und Wasserstoff synthetisiert wird, ist eine davon. Die weltweit produzierte Menge lag 2018 bei 10 Mio. Tonnen.

Bei dessen Aufbereitung bleibt Abwasser mit Methanolresten im Destillationssumpf zurück.

Ebendieses steht im Fokus der Forschungen.

 

Warum ist dieses Abwasser so wertvoll?

Das Methanol angereicherte Abwasser eignet sich für die Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung und – noch wichtiger – es steht dabei nicht in Konkurrenz mit Trinkwassergewinnung oder Bewässerung. Noch dazu könne es wiederverwendet werden und so zum Schließen des Kreises beitragen, erklärt Dr.-Ing. Ilka Gehrke, Leiterin der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT.

 

Erste Laborversuche erfolgreich

Die Methanol-assistierte-Wasserelektrolyse (MAWE) verbraucht tatsächlich weniger Energie als eine klassische Wasserelektrolyse und ist somit wirtschaftlicher.

Erste Versuchsreihen im Labor sind bereits erfolgreich verlaufen. Als nächstes steht die weitere Optimierung der praktischen Umsetzung an.

Steirisches Wildnisgebiet nun UNESCO-Weltnaturerbe

Steirisches Wildnisgebiet nun UNESCO-Weltnaturerbe

Durch den Zusammenschluss mit dem UNESCO-Weltnaturerbe Dürrenstein, hat die Steiermark nun offiziell auch eine UNESCO-Weltnaturerbe-Stätte: Das Lassingtal, das bereits 2021 unter strengen Schutz gestellt wurde. Dadurch entstand ein europaweit einmaliges Schutzgebiet mit dem größten noch vorhandenen Buchenurwald des Alpenbogens.

 

Erstes UNESCO-Weltnaturerbe

Der Urwald Rothwald im Dürrenstein-Gebiet ist seit 2017 das erste UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs, und steht damit in einer Reihe mit dem Yellowstone Park und den Galapogos Inseln. „Die Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas wurden 2017 UNESCO-Welterbe und sind Österreichs erstes Weltnaturerbe.

Sie stellen eine Erweiterung der bereits 2007 und 2011 eingetragenen Gebiete in der Slowakei, Ukraine und Deutschland dar. Mit einer Kernzone von einer Gesamtfläche von 92,023.24 ha sind die Buchenwälder die flächenmäßig, weltweit größte Welterbestätte auf der Welterbe-Liste der UNESCO.

In Österreich befinden sich 7.119 ha dieser Fläche, die übrigen Gebiete befinden sich in Albanien, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Deutschland, Italien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien und Ukraine.“, schreibt die UNECSO dazu.

 

„Seit 20 Jahren Wildnisgebiet, seit sechs Jahren UNESCO Weltnaturerbe und seit ewigen Zeiten Urwald. Wir können zu Recht stolz auf unser einzigartiges Wildnisgebiet sein. Umso mehr freut es mich, dass die UNESCO Welterbe-Klassifizierung nun auch auf den steirischen Teil ausgedehnt wurde“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf über diesen grenzüberschreitenden Naturschutz-Erfolg und gratuliert Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner und Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger.

 

Urwaldgebiet Dürrenstein

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal erstreckt sich in Niederösterreich auf 3.500 Hektar, davon 400 Hektar primärer Urwald, im südlichen Teil des Bezirk Scheibbs, nahe des mächtigen Ötschers. Im Jahr 2021 wurde das Wildnisgebiet um weitere 3.500 auf steirischer Seite auf nunmehr insgesamt 7.000 Hektar verdoppelt.

Schotterbänke im Lassingtal ©️Christoph Leditznig

 

„Schon die Erweiterung des Wildnisgebiets war ein Meilenstein für den österreichischen Naturschutz. Ein europaweit einzigartiges, von Menschen bisher unberührtes Waldökosystem mit urtümlichen Baumriesen, unberührten Berghängen und glasklaren Wasserläufen, das für alle Zeiten erhalten werden soll. Das Prädikat UNESCO Weltnaturerbe ist hier für unsere Länder Auszeichnung und Auftrag zugleich“, so Pernkopf.

 

 

Familie Rothschild legte Grundstein

Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen 400 und bis 1.000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für Habichtskauz, Luchs und viele weitere äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten. Den Grundstein für den Erhalt der Wälder hat 1875 der damalige Besitzer Albert Rothschild gelegt, der verfügt hat, dass der sogenannte Rothwald nicht forstlich genutzt und sich weiterhin selbst überlassen werden soll.

 

Habichtskauz ©️Christoph Leditznig

 

Die Österreichischen Bundesforste sind Grundbesitzer von 80% der Schutzgebietsfläche, wobei der steirische Teil zur Gänze Bundesforstefläche ist. Somit haben die ÖBf den Großteil der Flächen eingebracht und sind auch im Schutzgebietsmanagement aktiv, da aktuell vier ÖBf-Mitarbeiter*innen zum Team der Schutzgebietsverwaltung zählen.

 

„Haus der Wildnis“ in Lunz am See

In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde das Gebiet von Niederösterreich unter strengen Naturschutz gestellt, sukzessive erweitert und eine Wildnisgebietsverwaltung etabliert, die seit 2021 im neuen „Haus der Wildnis“ in Lunz am See situiert ist. Das Wildnisgebietszentrum ist seither auf einer Ausstellungsfläche von rund 700 Quadratmetern zugleich auch Informationszentrum für Jung und Alt, Forschungseinrichtung und Anlaufstelle und Ausgangspunkt für Expeditionen und Wanderungen.

Haus der Wildnis ©️ Theo Kust

 

 

Titelfoto Urwald Rothwald ©️Hans Glader

 

Was ist das kulinarische Äquivalent zum warmen Glanz des Spätsommers? Richtig! Apfelkompott.

Was ist das kulinarische Äquivalent zum warmen Glanz des Spätsommers? Richtig! Apfelkompott.

Bevor der Sommer im Grande Finale in Gold zerfließt, zeigt er sich von seiner üppigsten Seite. Eine Heerschar an Apfelbäumen kann die fruchtig-saftige Last kaum noch tragen und wartet auf die Erlösung – die bieten wir gerne, denn die sinnlichen Früchte lassen uns das Licht einkochen.

 

Wer der guten Stube wieder etwas warmes Aroma einhauchen möchte, macht sich am besten frisch ans Werk, greift zu Zimt und Nelken und trägt an Äpfeln zusammen, was zu finden ist. Sie dürfen alles sein, nur nicht aus dem Supermarkt, denn hier geht’s um Aroma.

Der Gang zum Bauernmarkt, zur Nachbarin, oder auch das Erklimmen des Apfelbaums zahlt sich in diesem Fall auf jeden Fall aus, denn die Qualität des Apfels ist absolut ausschlaggebend für das Ergebnis.

Wir raten zu Schürze, einem Astrid-Lindgren-Hörbuch und einem Gläschen Uhudler Frizzante zum Versüßen des Augenblicks. Los geht’s!!

 

Was wir brauchen

auf 1 kg Äpfel

5 Nelken

2 Zimtstangen

Saft ½ Zitrone

1-2 EL brauner Zucker oder Honig nach Geschmack

wer möchte: ein Schuss Rum, Nüsse, Rosinen

 

Äpfel entkernen und in grobe Würfel schneiden (wer mag, auch schälen)

gemeinsam mit allen Zutaten und etwas Wasser (maximal ¼ l) zum Köcheln bringen

je nach Wassergehalt der Äpfel und Erwartungshaltung an das Ergebnis, mit oder ohne Deckel 15-20 Minuten leicht vor sich hin köcheln lassen.

 

So einfach und sooooooooo gut!!!

Wer das Apfelaroma nicht in erster Linie herausarbeiten möchte, kann einen Teil des Wassers durch Rum ersetzen und Rosinen und Nüsse beigeben. Vor dem Verzehr auf jeden Fall Nelken und Zimtstangen aus dem Kompott entfernen.

Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Zugvögel sind massiv

Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Zugvögel sind massiv

Mit Klimaflüchtlingen aus der Vogelwelt ist zu rechnen. Tatsächlich bleiben Graugänse zunehmend in Österreich, andere kommen aus dem Süden und überwintern bei uns. Klingt zunächst nach mehr Artenvielfalt, die geht allerdings gleichzeitig in den Regionen, aus denen die Flüchtlinge kommen, verloren. Eine schwierige Entwicklung, die eigentlich nur zu beobachten ist – ein Eingriff ist schier unmöglich.

 

Die Klimaerwärmung lässt die Zugvögel ihr Verhalten überdenken – auch in Österreich.

2004 sind die Graugänse aus Österreich noch bis Nordafrika gezogen. Erwin Nemeth von Birdlife Österreich erklärt, dass die letzte Ablesung damals in Tunesien war. Zur Zeit sei es so, dass etwa ein Drittel der Graugänse ganzjährig in Österreich bleibe, andere flögen nur noch bis zum Balkan. Diese Veränderung sei enorm, so Nemeth.

Diese Entwicklung gehe einher mit der Tatsache, dass Vögel aus dem Norden in Österreich vermehrt ausbleiben.

 

„Klimaflüchtlinge“ kommen aus dem Süden

Die milden Temperaturen machen das Reisen im Winter unnötig, was auf den ersten Blick vorteilhaft erscheint. Doch so ist es nicht, da die Lebensräume im Süden für Vögel zunehmend einfach unbewohnbar werden.

Über die vielen Vogelarten in Österreich kann an sich prinzipiell freuen, tatsächlich aber hat die Sache zwei Seiten.

„In Wirklichkeit sind das Vögel, die ungünstigen Verhältnissen entfliehen und jetzt hier versuchen, ihr Auskommen zu finden“, so Nemeth.

Im Süden entsteht somit eine Vogelarmut.

Stare zum Beispiel, fliegen seltener nach Nordafrika, weil die Bedingungen dort zunehmend unerträglich werden. In Österreich allerdings sind sie mit mehr Trockenheit konfrontiert, auch wegen des hohen Grundwasserverbrauchs.

Die Vögel versuchen also sichtlich, mit den klimatischen Veränderungen mitzuhalten, wohin das führe, sei jedoch ungewiss, so Nemeth:

„Es ist ohne Zweifel, dass wir gerade in einer Zeit der massiven Veränderung der Ökosysteme sind.“

 

Und die Langstreckenflieger?

Kurzstreckenflieger wie die Graugänse, können flexibler auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren. Langstreckenflieger, die ins Subsahara-Afrika reisen, sehen oft erst am Zielort, dass es nicht genug Insekten für den Nachwuchs gibt.

Die Folgen sind – wie man sich vorstellen kann – verherend.

 

Zugvögel im Klimastress

Spätblühender Insektenschmaus

Spätblühender Insektenschmaus

Die Tage werden zwar nicht kühler aber kürzer und die Blühzeit vieler Stauden und Sträucher ist vorüber. Wir #Beetschwestern wollen euch heute einen kleinen Überblick über Pflanzen geben, die jetzt  blühen und vielen Insekten als Nahrung dienen.

 

Bei uns im Garten ist zwischen August und September eine Übergangszeit, in der nicht allzuviel blüht – vergleicht man es mit den Monaten Mai bis Juli. Und nun beginnen die Herbstblüher unser Auge zu erfreuen.

 

Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix)

An allererster Stelle ist hier der Efeu zu nennen, bei uns der gewöhnliche Efeu, der direkt an der Hauswand, aber auch an den alten Fichten hinaufwächst.

 

Im Video sieht man, wie viele Insekten die Efeublüten besuchen. Diese Kletterpflanze, die sowohl im SChatten als auch in der Sonne wächst und sehr unkompliziert ist, gehört zu den allerwichtigsten Nahrungsquellen im Herbst, weil die Blüten viele Wochen Insekten verpflegen. Der Geruch ist ein bisserl eigen, aber wir mögen ihn. Die Früchte werden übrigens gern von Vögeln verspeist. Die Pflanze braucht einige Jahre, um erste Blüten zu bilden, und muss auch etwas im Zaum gehalten werden, weil sehr wuchsfreudig.

 

Herbstastern

Es gibt eine unglaubliche Anzahl verschiedenfärbiger und -aussehender Asternarten. Manche Arten beginnen im September zu blühen, andere erst später. Sofern sie UNGEFÜLLT sind, bieten sie eine gute Nahrungsquelle. Es gibt sie für sonnige und halbschattige Plätze und sie sind sehr unkompliziert, sofern ihnen der Platz zusagt. Manche Arten haben eine starke Ausbreitungstendenz. Sie gehören zu unseren Lieblingen im Garten!

 

 

 

Perovskia (Blauraute)

Wir haben zwei Stück an einen sonnigen, trockenen Standort gepflanzt und sie sind innerhalb von zwei Jahren sehr groß geworden. Die Perovskia ist ein Insektenmagnet und blüht ausdauernd bis in den späten Herbst! Die Sorte Perovskia atriplicifolia ‚Blue Spire‘ wird recht groß, bei uns mannshoch. Für kleinere Plätze bietet sich die Sorte ‚Little Spire‘ an.

 

 

 

Hohe Fetthennen

Es gibt eine Unzahl an verschiedenen Sedum-Arten. Die hohen Arten Sedum spectabile und telephium blühen jetzt und sind ebenfalls sehr beliebt bei Insekten. Sie sind sehr anspruchslos, benötigen einen trockenen, sonnigen Platz und wenig Dünger. Die Vermehrung ist besonders einfach: Man schneidet einfach einen blütenlosen Trieb ab, entfernt die unteren Blätter und steckt diesen Ast in die Erde. Man kann ihn auch zwei Wochen in ein Wasserglas geben und auf die ersten Wurzelchen warten. Muss man aber nicht.

 

 

 

 

Weitere Spätblüher

Sehr ausdauernd blüht bei uns im Garten eine wilde Taubnesselform, die den ganzen Sommer bis jetzt hindurch blüht und besonders Hummerln erfreut. Desweiteren gibt es noch Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Rudbeckien, Mädchenaugen und Sonnenblumenarten, die bis in den Herbst hinein blühen. Unsere nun bereits 3,5m hohen Sonnenblumen haben noch immer keine offenen Blütenköpfe, da heisst es weiter warten.

 

Ein No-Go

Eine Pflanzenart wollten wir ganz bewusst nicht in den Garten setzen (neben Brandkraut), und das sind Herbstanemonen. Diese haben eine unglaubliche Ausbreitungstendenz und bilden Ausläuferwurzeln in großer Tiefe, die dann 30- 50 cm entfernt neue Pflanzen bilden. Diese im Zaum zu halten, war uns #Beetschwestern zu mühsam, daher verzichten wir lieber auf sie!

 

 

Nachweis „ewiger Chemikalien“ in Lebensmittelverpackungen

Nachweis „ewiger Chemikalien“ in Lebensmittelverpackungen

Die Idee, Plastikeinwwegverpackungen zu verbieten, war an sich eine gute, bedenkt man das Ausmaß der weltweiten Platikverschmutzung. Allerdings haben Studien ergeben, dass die alternativen Papierverpackungen andere Probleme für unsere Umwelt und  Gesundheit mit sich bringen. Denn sie enthalten, um wasser- und fettabweisend zu sein, sogenannte PFAS (perfluorierten und polyfluorierten Alkylsubstanzen), auch „ewige Chemikalien“ genannt. Diese befinden sich nicht nur in Strohhalmen, sondern vielen anderen Pappverpackungen, wie Pappbecher, Pommes-Tüten, Burger-Boxen und vielem mehr.

 

PFAS oder „ewige Chemikalien“

Hinter der Abkürzung verbergen sich mehr als 4.700 verschiedene Substanzen. Man findet sie in Outdoor-Kleidung, Imprägnier-Sprays, beschichteten Pfannen, Backtrennfolien, aber auch in Lebensmittelverpackungen. Besonders Einweg-Verpackungen wie Fast Food-Verpackungen wie Pommes- oder Donut-Tüten werden mit Fluorchemikalien behandelt, die dadurch fett- und wasserabweisend gemacht werden, damit sie nicht durchweichen.

Was genau PFAS sind und welche Auswirkungen sie auf uns haben können, haben wir in einem eigenen Artikel bereits beleuchtet.

Chemikalien, die uns „ewig“ belasten

 

Mehrere Studien mit erschreckenden Ergebnissen

 

1. BUND untersucht 42 Einweg-Verpackungen

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und hat gemeinsam mit acht weiteren europäischen Umweltverbänden 42 Verpackungen von einem unabhängigen zertifizierten Labor in Dänemark nach einer akkreditierten und validierten Methode gemäß DIN 51723 untersuchen lassen.

Es gab dabei drei unterschiedliche Kategorien
• Kompostierbares Einweggeschirr aus Zuckerrohr, oder Weizen (13 Stichproben).
• Verpackungen aus Papier und Pappe für fettige Fast Food-Speisen (15 Stichproben).
• Andere Verpackungen aus Papier oder Pappe, wie Pizzaboxen und Pappschachteln (14 Stichproben).

Diese stammten von Unternehmen wie McDonald’s, KFC, Nordsee, Dunkin‘ Donut, Papstar, Abena, Sabert, und anderen.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung waren erschreckend:

In ALLEN Verpackungen konnten PFAS nachgewiesen werden.

Bei 32 Proben lagen die Ergebnisse so deutlich über dem dänischen Richtwert für den Gesamtfluorgehalt (TOF), dass von einer Imprägnierung mit PFAS-haltigen Mitteln ausgegangen werden kann. Dabei fanden sich deutliche Unterschiede:

Die 13 Einweggeschirr-Proben aus pflanzlichen Materialien enthielten die höchsten Werte.
Sie liegen bis zu 60 Mal über der dänischen Obergrenze.

 

Auch die PFAS-Belastung in den Verpackungen für fettige Speisen überschreitet deutlich den dänischen 20 mg/kg-Wert.

 

In den restlichen 14 Stichproben fand das Labor klar niedrigere Werte. In zehn Fällen lagen die Werte unterhalb der dänischen Vorgabe. „Dies deutet auf Verunreinigungen entlang der gesamten Produktions- und Lieferketten hin“, so der Bericht.

 

2. Papierstrohhalme von belgischem Forscherinnenteam untersucht

Ein Forscher*innenteam um Pauline Boisacq und Thimo Groffen, Umweltwissenschafter an der Universität Antwerpen, Belgien, prüfte 39 Strohhalmmarken aus Geschäften, Supermärkten und Fast-Food-Restaurant auf ewige Chemikalien. Es handelte sich dabei um Trinkhalme aus Papier, Bambus, Glas, Plastik und Edelstahl, die vor allem in Asien und Europa hergestellt  wurden.

 

Auch in dieser Studie waren die Ergebnisse ernüchternd:

„Es wurde festgestellt, dass PFAS in fast allen Arten von Trinkhalmen enthalten sind, außer in jenen aus Edelstahl“, schreibt das Forscherinnenteam im Fachblatt „Food Additives & Contaminants“.

Papier

Das Ranking führten Papierhalme an, bei denen 18 von 20 Papierstrohhlame PFAS enthielten

Bambus und Plastik

Sie wurden in vier von fünf Bambusröhren und drei von vier Plastikhalmen nachgewiesen.

Glas

Sogar in zwei von fünf Glashalmen wurden ewige Chemikalien gefunden.

Metallhalme

In keinem der fünf Produkte fanden die Fachleute ewige Chemikalien.

 

Besonders bedenklich

Die bei der Analyse am häufigsten nachgewiesene PFAS-Chemikalie, Perfluoroctansäure (PFOA), ist seit 2020 weltweit verboten. Darüber hinaus konnte das Forschungsteam auch sehr wasserlösliche PFAS, die ins Getränk übergehen können, nachweisen.

Bei den Papierhalmen muss davon ausgegangen werden, dass zumindest manche von ihnen bewusst mit PFAS behandelt wurden. Bei den pflanzlichen Halmen ist die Frage, ob die Böden oder das Wasser PFAS enthielten und dieses dadurch in die Strohhalme gelangte.

 

Verbot ewiger Chemikalien in der EU

„Welche Schäden die langlebigen PFAS in der Umwelt auf Dauer anrichten können, ist häufig noch unerforscht. Wir versuchen daher mit dem nun veröffentlichten Vorschlag diese Stoffe in der EU so weit wie möglich zu verbieten. Dies ist aus Vorsorgegründen der richtige Schritt.“, erklärt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes.

Die EU-Kommission plant also ein nahezu vollständiges Verbot aller PFAS: das inkludiert das Herstellen, das Einführen, das Inverkehrbringen sowie das Verwenden von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen. „Wenn man es in einem Satz zusammenfassen würde: Alle für Umwelt und Menschen schlechten Eigenschaften versammelt in einer Stoffgruppe – die Beschränkungen für PFAS sind dringend geboten“, resümiert Prof. Thorsten Reemtsma vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig diesbezüglich.

Dazu wurde bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA ein Beschränkungsvorschlag eingereicht. Ausgearbeitet wurde der Vorschlag von Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH und betrifft die gesamte Stoffgruppe mit rund 10.000 unterschiedlichen Verbindungen.

Fahrplan

Am 22. März dieses Jahres startete eine sechsmonatige öffentliche Konsultation während dessen Informationen eingereicht werden, um etwa die Aufnahme weiterer Ausnahmeregelungen in dem Beschränkungsvorschlag zu begründen. Die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA wollen diese Informationen dann beim Erstellen ihrer Stellungnahme berücksichtigen und bewerten. „Sobald die Stellungnahmen fertiggestellt sind, werden sie an die Europäische Kommission weitergeleitet. Diese entscheidet dann gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten über eine mögliche Beschränkung. Die Beschränkung wird demnach frühestens 2025 in Kraft treten.“ erklärt das deutsche Umweltbundesamt UBA.

 

Unser pro.earth. Fazit:

Wir begrüßen ein Verbot aller PFAs, die für uns Bürger*innen so gut wie nicht zu erkennen sind, weil sie im Verdacht stehen, Krankheiten zu verursachen und für sehr lange Zeit in der Umwelt verbleiben, statt abgebaut zu werden.

 

Weiterführende Links

BUND-Bericht

Strohhalm-Bericht im Fachblatt „Food Additives & Contaminants“.

EU-Studie belegt: Wir sind zu oft der Chemikalie BPA ausgesetzt

EU-Studie belegt: Wir sind zu oft der Chemikalie BPA ausgesetzt

BPA ist die Kurzform von Bisphenol A, es ist ein sogenannter Weichmacher und befindet sich in Kunststoff-Trinkflaschen, -Lebensmittelverpackungen, -Geschirr, in Konservendosen, aber auch in der Trinkwasserleitung und bis 2011 sogar in Babyschnullern.

Eine EU-Studie hat nun gezeigt, dass in drei von elf untersuchten Ländern nahezu alle Teilnehmer*innen Mengen an BPA oberhalb des als unbedenklich geltenden Grenzwertes ausgesetzt waren. Die Hotspots liegen in Frankreich, Portugal und Luxemburg.

 

Was ist BPA?

Bisphenol A gelangte mit dem Plastik-Boom der 1960er Jahre breitflächig in unsere Gesellschaft. Es wird unter anderem zur Herstellung von Kunstharzen, Polycarbonaten, Polyester und weiteren Kunststoffen verwendet.

Seine wirtschaftliche wie technische Bedeutung ist enorm: Es macht Kunststoffe leicht, extrem formstabil und transparent. Außerdem lassen sie sich gut färben. Die typischen Weichmacher-Eigenschaften sorgen dafür, dass die mit BPA versetzten Produkte geschmeidiger, flexibler und dehnbarer werden.

 

Wie gelangt es in den Körper?

Erhitzt sich das Material, können sich Teile der Chemikalie aus dem Kunststoffprodukt lösen und in Lebensmittel, also Essen oder Flüssigkeit, übergehen.

Zum Beispiel: Klassiker, Plastikflasche am Autositz. Durch die Hitze löst sich das BPA aus dem Material und gelangt ins Getränk.

Deswegen sollte man auch keine heißen Getränke oder Nahrung in Behälter aus Polycarbonat füllen, es hätte denselben Effekt.

 

Was macht BPA mit unserem Körper?

Untersuchungen in etlichen Studien (zum Beispiel etwa Informationen zu BPA des Umweltbundesamts) ergaben, dass BPA hormonähnliche Wirkungen zeige.

Das bedeutet, dass zum Beispiel die körperliche Entwicklung von Kindern gehemmt sowie das hormonelle Gleichgewicht bei Erwachsenen gestört werden kann, das kann auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Außerdem kann die Chemikalie zur Entstehung von Leberproblemen, Herzkreislauferkrankungen, und Diabetes beitragen.

Seit Jänner 2018 steht Bisphenol A wegen oben genannten Wirkungsweisen auf den Menschen sowie wegen seiner Auswirkungen auf die Umwelt auf der REACH-Kandidatenliste. .

Anfang 2015 wurde der Grenzwert für BPA von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) von 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag heruntergesetzt. Das ist der Wert, der mit heutigem Wissen als gesundheitlich unbedenklich gilt.

 

Was besagt die Studie?

Der Urin von insgesamt 2.756 Studienteilnehmer*innen wurde untersucht.

BPA-Mengen oberhalb des Grenzwertes wurden je nach Land bei unglaublichen 71 bis 100 Prozent gemessen.

Leena Ylä-Mononen, Direktorin der Umweltagentur, konstatierte folglich, dass nun auf EU-Ebene mehr Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Kann der Bausektor klimaneutral werden?

Kann der Bausektor klimaneutral werden?

Laut einem Bericht des UNO-Umweltprogramms (UNEP) und des Zentrums für Ökosysteme und Architektur (CEA) der US-Universität Yale sollte das bis 2060 weltweit möglich – und notwendig sein. Aber nur dann, wenn Material gespart wird. Baustoffe wie Beton und Stahl müssten klimafreundlicher hergestellt und außerdem mehr nachwachsende Rohstoffe genutzt würden.

 

Täglich entstehen weltweit so viele neue Gebäude, dass alle fünf Tage eine Stadt in der Größe von Paris aus dem Boden gestampft werden könnte – das besagt der soeben veröffentlichte Bericht.

37 Prozent des CO2-Ausstoßes weltweit gehen auf die Kappe der Bauwirtschaft.

„Bis vor Kurzem wurden die meisten Gebäude aus lokal gewonnener Erde, Stein, Holz und Bambus gebaut. Doch moderne Materialien wie Beton und Stahl vermitteln oft nur die Illusion von Dauerhaftigkeit, landen meist auf Mülldeponien und tragen zur wachsenden Klimakrise bei“, erklärte die Direktorin der UNEP-Abteilung Industrie und Wirtschaft, Sheila Aggarwal-Khan.

 

Nutzholz, Biomasse und Bambus aus nachhaltiger Herkunft wären mögliche biologische Rohstoffe.

Beton, Stahl oder Glas müsste zumindest klimafreundlicher produziert werden.

 

Wiederverwendung

Der Trend müsste weg von Neubauten und hin zur Nutzung von vorhandener Bausubstanz gehen. Die Überlegung geht so weit, dass man beim Neubau von Gebäuden bereits über ihre Weiterverwendung oder Zerlegung nachdenken sollte.

 

Was ist der größte Brocken?

Die Produktion von Beton, Stahl und Aluminium ist für fast ein Viertel (23 Prozent) der Emissionen verantwortlich.

Allein der Betonverbrauch hat sich in den letzten 65 Jahren verzehnfacht.

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2060 bei Beton zu erreichen, müsste der am meisten für die Produktion verwendete Portlandzement ersetzt werden – am besten durch regional verfügbare Alternativen aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, Forst oder Industrie.

 

CO2-Vermeidung

Bis jetzt war sie erst nach Fertigstellung eines Gebäudes ein Thema. Nutzung und Installation erneuerbarer Energiequellen und Minimierung des Energieverbrauchs standen im Fokus. Dabei ist die Branche auf einem sehr guten Weg.

Während der Bautätigkeit allerdings steigt der CO2-Ausstoß in schwindelnde Höhen.

 

Wie könnte eine Lösung aussehen?

„Unsere beste Hoffnung auf eine radikale Dekarbonisierung“, meinen die Autoren und Autorinnen, sei die Nutzung von Biomaterialien wie Bambus und Holz, sowie landwirtschaftlichen Nebenprodukten.

Die Nutzung von Baumaterialien, die selbst Kohlendioxid speichern, könnten Gebäude demnach in Zukunft sogar CO2-negativ werden – unvorstellbar, aber rechnerisch möglich, wenn sie in ihrer Entstehung mehr CO2 einsparen als ausstoßen.

Goldene Tage – ein Loblied auf den Wandel der Jahreszeiten, auch für „Sommerklammerer“

Goldene Tage – ein Loblied auf den Wandel der Jahreszeiten, auch für „Sommerklammerer“

Das letzte Feuerwerk des Sommers, aber noch nicht wirklich Altweibersommer. Tage wie aus Gold und Nächte, die uns die Schwüle der Tropen noch nicht ganz vergessen lassen. In diesem Jahr gönnt uns der Sommer einen sanften Abschied, der uns voller Liebe, ganz sanft in die nächste Phase des Jahres gleiten lässt – daran könnten wir uns ein Beispiel nehmen, denn diese mühelosen Übergänge könnten Sinnbild für das ganze Leben sein.

 

Loslassen habe ich nicht erfunden, das muss ich zugeben. Egal, ob liebe Menschen, Jahreszeiten, Urlaubsorte, bis zum Autofriedhof gefahrene Autos, oder auch Bücher – ihr Ende lässt mich manchmal mit haltloser Melancholie über den Verlust der Helden kämpfen, die mich manchmal wochenlang begleitet haben. Geht’s nur mir so?

Wenn ich mir den Sommer in diesem Jahr so anschaue, muss ich sagen, dass wir in der mitteleuropäischen Sicherheit, ohne allzu katastrophale Unwetter, endlos gesegnet sind mit einem sanften Abschied von Tagen am See, Abenden auf der Terrasse und Nachmittagen unterm Nussbaum.

Selbst ich als notorische „Sommerklammerin“ bin in Frieden mit diesem Verlauf und kann mich so langsam einstellen und auch freuen auf das, was kommt.

 

Die Farben

Im Sommer liegt die ganze Farbenpracht und Üppigkeit im Außen. Die Blumen, die Sträucher, die Bäume – sie geben alles, um ein visuelles und olfaktorisches Feuerwerk zu bieten, das sich uns tagtäglich über Wochen und Monate neu präsentiert.

Innen möchte ich in diesen Tagen der Schwüle nichts als Leichtigkeit – alle Schattierungen von Weiß, klare Flächen, hauchzarte Stoffe – maximal Pastelltöne dürfen in die gute Stube, die so lange wie möglich ein Tempel der Kühle bleiben soll. Musik soll in dieser Zeit für mich hauptsächlich aus Luft bestehen – besonders die Mittagsstunden dürfen niemals zu erdig werden. Alles muss schweben.

In den goldenen Tagen kann der Übergang ganz sacht, liebevoll und innig werden – wie der Tanz mit dem Geliebten. Langsam werden die Räume des Hauses wieder wach geküsst und Wärme darf eintreten, farblich, haptisch und auch klanglich.

 

Der Duft

Er ist ein wichtiges Barometer beim Wandel der Jahreszeiten – jetzt darf er wieder schwerer werden. Nicht zuletzt, weil auch die Kulinarik ein wichtiger Bestandteil des Wandels der Jahreszeiten ist.

Es geht in Richtung Kürbis und Apfel, Vorboten für Zimt und Nelken.

 

Die Musik

Auch sie darf wieder gehaltvoller werden. Satte Arrangements mit vollen Bässen, allerdings in Kombination mit Luft und Leichtigkeit erfüllen die Räume und lassen uns sanft aus sommerlichen Träumen – in diesem Jahr, gut ausgeschlafen – erwachen.