Es bleibt spannend: Wird Glyphosatzulassung verlängert?

Es bleibt spannend: Wird Glyphosatzulassung verlängert?

Die EU-weite Zulassung für Glyphosat läuft am 15. Dezember 2023 aus. Gestern hätten die Mitgliedstaaten im ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCOPAFF) über die weitere Zulassung von Glyphosat  – auch unter dem Namen „Roundup“ bekannt – für die kommenden zehn Jahre entscheiden sollen. Es gab jedoch keine qualifizierte Mehrheit – diese besteht aus 55% der Mitgliedstaaten, die 65% der EU-Bürger*innen repräsentieren.

 

Da der Ausschuss keine Mehrheit gefunden hat, wird es in den kommenden Wochen eine Berufungsinstanz geben. Die Kommission kann inzwischen einen neuen Vorschlag vorlegen. Wenn bis dahin keine Entscheidung getroffen wird, könnte die Kommission die Zulassung übergangsweise verlängern, wie sie es schon 2022 tat. Aufgrund eines Parlamentsbeschlusses im Jahr 2017 stimmte Österreich, vertreten durch die Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums, gegen eine Verlängerung des Glyphosateinsatzes.

 

“Es ist ein Misstrauensvotum gegen die EU-Zulassungsbehörden EFSA und ECHA, dass die Mitgliedstaaten heute einer Zulassung von Glyphosat nicht zugestimmt haben”, sagt Helmut Burtscher-Schaden, Biochemiker bei GLOBAL 2000. “Leider ist das Misstrauen berechtigt. Die Behörden haben Glyphosat einen Freibrief erteilt, obwohl unabhängige Studien – und teilweise auch die Studien der Hersteller – deutlich zeigen, dass Glyphosat die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Zulassung nicht erfüllt. Zudem stehen die Antragsteller im Verdacht, unvorteilhafte Studien und Daten zurückgehalten zu haben.”

Was ist Glyphosat?

Laut Wikipedia ist es die Hauptkomponente einiger Breitbandherbizide und  wurde in den späten 1970er Jahren von Monsanto unter dem Namen „Roundup“ auf den Markt gebracht. Heute werden Glyphosatprodukte von rund 40 Herstellern vertrieben. es ist das weltweit häufigst eingesetzte Pestizid.

Glyphosat tötet alle damit behandelten Pflanzen, außer gentechnikveränderte Nutzpflanzen, die gegen das Herbizid immunisiert wurden.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO stufte es 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, was die öffentliche Debatte zum Thema noch einmal befeuerte. Die europäische Chemikalienbehörde (ECHA) hingegen stufte Glyphosat als unbedenklich ein – eine Einschätzung, der heuer auch die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) folgte. „Dass das Expertengremium der WHO anhand der gleichen Studien zu anderen Schlussfolgerungen kommt (…), stellt die europäische Risikobewertung für Pestizide in ein zweifelhaftes Licht“, meinte dazu Burtscher.

 

Wo wird Glyphosat eingesetzt?

Dieses Herbizid wird in der Landwirtschaft, dem Obst- und Weinbau, in Privathaushalten, Parkanlagen und Bahngleisen angewendet. Viele österreichische Gemeinden haben sich dazu verpflichtet, auf Glyphosat zu verzichten. Es gilt österreichweit zudem seit 2021 ein Teilverbot von Glyphosat für sensible Orte wie Kinderspielplätze, Parks, Spitäler oder auch Privatgärten und darf nicht mehr in Baumärkten verkauft werden. Herbizide sind für Privatpersonen seit 2021 verboten worden.

Laut Global 2000 wurden 2014 etwa 826.000 Tonnen Glyphosat weltweit verkauft, 90 Prozent gingen dabei an die Landwirtschaft.

Risiken für Menschen und Umwelt

Bei den möglichen Risiken gehen die Meinungen weit auseinander, wie auch die Beurteilungen von EU und WHO zeigen. Global 2000 schreibt zum Beispiel, dass sich Glyphosat auf Bakterien ebenso tödlich auswirke wie auf nicht gentechnikveränderte Pflanzen und führen Forschungen der Universität für Bodenkultur in Wien zur Schädigung der Fortpflanzung von Regenwürmern an. Auch das weltweite Amphibiensterben wird mit Glyphosat in Zusammenhang gebracht.

Bisher konnte Glyphosat in Lebensmittel nachgewiesen werden, wie zum Beispiel das Verbrauchermagazin ÖKOTEST, das Rückstände  in Linsen, Kinderkeksen, Schokomüsli, Mehl und Brot nachgewiesen hat. Es wurde sogar in biologisch angebauten Lebensmitteln wie Tee, Getreide und Hülsenfrüchten und in Bier, Wein und Traubensaft nachgewiesen werden.

Forscher der Duke University (North Carolina) sind mit umfassenden Untersuchungen nun mysteriösen chronischen Nierenerkrankungen bei Bauern in tropischen Gebieten nachgegangen und konnten noch Jahre nach dem Einsatz von Roundup deren negative Auswirkungen auf die Menschen nachweisen.

Sterben alle unerwünschten, nicht gentechnikveränderten Pflanzen, verschwinden dadurch viele Wildackerpflanzen und damit auch die Nahrungsquelle vieler Insekten und anderer Tiere.

Des weiteren, so der BUND belastet es das Grundwasser und Seen und Flüsse, ebenso wie Böden und die Luft.

Konferenz zum Thema

Am 25. Oktober werden auf der internationalen wissenschaftlichen Konferenz Umwelt, Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert in Bologna neue Forschungsergebnisse aus der multi-institutionellen Global Glyphosate-Study vorgestellt. Die dort präsentierten Daten stammen aus der umfassendsten unabhängigen toxikologischen Studie, die jemals über Glyphosat und glyphosat-haltige Herbizide durchgeführt wurde.

 

Unser pro.earth. Fazit: Es ist sicherlich aus der Sicht mancher praktisch, ein Mittel zu besitzen, das alles Unerwünschte abtötet – zum Beispiel bei den Bahngleisen. Aber bedenkt man die weit verzweigten und zum Teil noch nicht gut erforschten Auswirkungen dessen, kann man nur für ein sofortiges Stopp dieses Herbizids sein. Wir sollten beginnen MIT der Natur zur arbeiten – vorallem auch in der Landwirtschaft  – und nicht dagegen. Dann bräuchte man keinerlei Gifte mehr, die dann auf verschiedenen Wegen in unseren Körper und das globale Ökosystem einwandern und uns schädigen.

 

Sind Vegetarier und Veganer eigentlich gesünder?

Sind Vegetarier und Veganer eigentlich gesünder?

Die Antwort, die der globalen Stellung der Frage entspricht, lautet: Nein. Per se sind Menschen, die rein pflanzlich leben nicht gesünder. Eine abwechslungsreiche Mischkost mit moderatem Fleischkonsum, ist genauso gesund. Der Unterschied besteht oft allein im bewussteren Lebensstil.

 

Baut man in seinen Speiseplan regelmäßig Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte ein, senkt man damit sicherlich das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes mellitus zu erkranken. Der Grund dafür liegt in den Mineralstoffen, Vitaminen, Ballaststoffen und verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen, die Veganer oder Vegetarier häufiger zu sich nehmen als Menschen, die sich eher fleischlastig ernähren.

Diese Tatsache ist durch einige Studien belegt.

Die oben genannte Tatsache, dass Menschen, die so sehr auf ihre Ernährung achten wie Veganer oder Vegetarier, oft auch ein besonderes Körpergefühl aufweisen, sich mehr bewegen und bewusster insgesamt gesund leben, könnte diese Studien zum Teil verfälschen.

 

Mangelerscheinungen?

Sie sind oft das erste Thema, wenn es um pflanzenbasierte Ernährung geht. Dabei muss zunächst festgehalten werden, dass jede Art der Ernährung, die nicht ausgewogen ist, zu Mangelerscheinungen führen kann. Allein die Tatsache, dass man sich Fleisch zuführt bedeutet ja nicht, dass man sich insgesamt vollwertig ernährt.

Natürlich müssen vor allem Veganer darauf achten, Vitamin B12 zu ersetzen, denn es kommt vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. In geringeren Mengen auch in Shiitake-Pilzen, Nori-Algen und Sauerkraut. Dennoch sollte dieses Vitamin, laut der Deutschen Ernährungsgesellschaft, durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Auch Omega-3-Fettsäuren, sowie verschiedene Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Selen, Jod und Zink können zur Mangelware für Veganer werden.

Bei Fleischessern ist der Folsäuremangel tatsächlich frappant. Sie befindet sich vorwiegend in Salat, Gemüse und Vollkornprodukten.

Auch ist die Versorgung mit Vitamin C für Fleischesser oft unzureichend.

Nahrungsfasern sind ein Grundbaustein verschiedenster pflanzlicher Lebensmittel wie Vollkornprodukten, Haferflocken und Kleie. Sie regulieren den Blutzuckerspiegel, wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus und senken den Cholesterinwert. Bei Fleischessern entsteht auch an diesen wichtigen Stoffen oft ein Mangel.

 

Fazit?

Gesunde Ernährung ist das Gegenteil von Einseitigkeit und Spezialisierung. Der Genuss von Fleisch ist eine Glaubensfrage, die oft ja wenig mit dem Gesundheitsaspekt zu tun hat. Gesund ist, wer auf Ausgewogenheit, Naturbelassenheit und körperliche wie seelische Bedürfnisse achtet. Das inkludiert Bewegung, Ruhephasen, soziale Kontakte und sehr viel mehr. Schauen wir auf uns und alle, für die wir Verantwortung tragen – im nahen und im weiteren Sinne, das ist eine gute Voraussetzung für Gesundheit.

WMO-Report: Wassersicherheit von Milliarden Menschen ist bedroht

WMO-Report: Wassersicherheit von Milliarden Menschen ist bedroht

Der Wasserkreislauf gerät infolge des Klimawandels und menschlicher Aktivitäten aus dem Gleichgewicht. Dies geht aus einem neuen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hervor, der eine umfassende Bewertung der globalen Wasserressourcen enthält. Dürren und extreme Niederschlagsereignisse fordern einen hohen Tribut an Leben und Wirtschaft. Das Schmelzen von Schnee, Eis und Gletschern hat Gefahren wie Überschwemmungen verstärkt und bedroht langfristig die Wassersicherheit für viele Millionen Menschen.

Messung der Wasserressourcen

Und doch ist viel zu wenig über den wahren Zustand der weltweiten Süßwasserressourcen bekannt. Wir können nicht verwalten, was wir nicht messen, heißt es im WMO-Bericht zum Zustand der globalen Wasserressourcen 2022, der einen grundlegenden Politikwechsel fordert.

Die Überwachung, der Datenaustausch, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Bewertung der Wasserressourcen müssen verbessert werden – und damit einhergehend müssen auch die Investitionen erhöht werden, um dies zu ermöglichen. Dies ist unerlässlich, um der Gesellschaft zu helfen, mit den zunehmenden Wasserextremen von zu viel oder zu wenig Wasser umzugehen, so der Bericht.

Der WMO-Bericht über den Zustand der globalen Wasserressourcen 2022 baut auf einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Pilotbericht auf. Er enthält umfangreichere Informationen über wichtige hydrologische Variablen wie Grundwasser, Verdunstung, Abfluss, terrestrische Wasserspeicherung, Bodenfeuchtigkeit, Kryosphäre (gefrorenes Wasser), Zuflüsse zu Stauseen und hydrologische Katastrophen. Er integriert Feldbeobachtungen, satellitengestützte Fernerkundungsdaten und numerische Modellierungssimulationen, um die Wasserressourcen auf globaler Ebene zu bewerten.

 

„Dieser WMO-Bericht bietet einen umfassenden und konsistenten Überblick über die weltweiten Wasserressourcen und zeigt den Einfluss von Klima-, Umwelt- und gesellschaftlichen Veränderungen auf“, sagt WMO-Generalsekretär Prof. Petteri Taalas.

„Die Gletscher und die Eisdecke ziehen sich vor unseren Augen zurück. Steigende Temperaturen haben den Wasserkreislauf beschleunigt – und auch gestört. Eine wärmere Atmosphäre speichert mehr Feuchtigkeit. Es kommt zu viel stärkeren Niederschlägen und Überschwemmungen. Und im entgegengesetzten Extrem gibt es mehr Verdunstung, trockene Böden und intensivere Dürreperioden“, sagt er.

 

„Die überwältigende Mehrheit der Katastrophen hat mit Wasser zu tun, und deshalb stehen Wassermanagement und -überwachung im Mittelpunkt der globalen Initiative Frühwarnungen für alle. Viele der Länder, für die im Rahmen der Initiative Frühwarnungen für alle vorrangige Maßnahmen vorgesehen sind, wurden im Jahr 2022 von schweren Überschwemmungen oder Dürren heimgesucht. Kein einziges Land verfügte über zeitnahe und genaue hydrologische Daten, die eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung und frühzeitige Maßnahmen unterstützt hätten“, so Prof. Taalas.

 

„Dieser Bericht ist ein Aufruf zum Handeln für einen verstärkten Datenaustausch, um aussagekräftige Frühwarnungen zu ermöglichen, und für eine besser koordinierte und integrierte Wasserbewirtschaftungspolitik, die ein integraler Bestandteil der Klimaschutzmaßnahmen ist“, sagt er.

 

Derzeit haben 3,6 Milliarden Menschen mindestens einen Monat im Jahr keinen ausreichenden Zugang zu Wasser, und diese Zahl wird laut UN Water bis 2050 voraussichtlich auf mehr als 5 Milliarden ansteigen.

 

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts

Die WMO-Abbildung zeigt den durchschnittlichen Abfluss für das Jahr 2022 im Vergleich zum historischen Durchschnitt des Zeitraums 1991-2020

 

Hydrologische Variablen

Der Bericht bietet eine unabhängige und konsistente quantitative Bewertung der Wasserressourcen in großen Flusseinzugsgebieten im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt für verschiedene Variablen wie Flussabfluss, Grundwasser, Verdunstung, Bodenfeuchtigkeit, Zufluss in Stauseen usw.

 

Abfluss

Im Jahr 2022 gab es in über 50 % der weltweiten Einzugsgebiete Abweichungen von den normalen Abflussbedingungen. Die meisten dieser Gebiete waren trockener als normal, während ein kleinerer Prozentsatz der Einzugsgebiete über oder weit über den normalen Bedingungen lag. Dies war ähnlich wie im Jahr 2021.

Wasserreservoirs

Mehr als 60 % der großen Wasserreservoirs verzeichneten einen unterdurchschnittlichen oder normalen Zufluss, was eine Herausforderung für die Wasserversorgung aller Nutzer in einem zunehmend wechselhaften Klima darstellt.

Bodenfeuchtigkeit und Verdunstung

Während des gesamten Jahres 2022 gab es Anomalien bei der Bodenfeuchtigkeit und der Verdunstung, die sich mit den Abflussbedingungen in den Flüssen decken. So kam es beispielsweise in Europa während des Sommers aufgrund einer großen Hitzewelle und Dürre zu einer erhöhten Verdunstung und einem Rückgang der Bodenfeuchtigkeit und der Flussabflüsse. Dies führte nicht nur zu Problemen in der Landwirtschaft, sondern auch zur Abschaltung von Kraftwerken wegen des Mangels an Kühlwasser.

Wetterphänomene

Der Wechsel von La Niña im Jahr 2022 zu El Niño im Jahr 2023 wird wahrscheinlich große Auswirkungen auf den Wasserkreislauf haben, die im Bericht des nächsten Jahres analysiert werden.

Kryosphäre (Gletscher, Schelfeis, Eis und Schnee)

Asien

Der dritte Pol, der das tibetische Plateau, den Himalaya, den Karakorum, den Hindukusch, den Pamir und das Tien-Shan-Gebirge umfasst, ist für die Wasserversorgung von fast 2 Milliarden Menschen lebenswichtig. Von 2000 bis 2018 ist die gesamte Gletschermassenbilanz um mehr als 4 Prozent zurückgegangen. Die Schneedecke ist deutlich zurückgegangen, und das Volumen der Gletscherseen hat stark zugenommen.

Dies hat sich auf die Abflüsse der Flüsse Indus, Amu Darya, Jangtse und Gelber Fluss ausgewirkt und zeigt den zunehmenden Einfluss des Klimawandels auf diese Region.

Alpenraum

Im Jahr 2022 blieb die Schneedecke in den Alpen, die für die Speisung großer Flüsse wie Rhein, Donau, Rhone und Po von entscheidender Bedeutung sind, weit unter dem Durchschnitt. In den europäischen Alpen kam es zu einem noch nie dagewesenen Massenverlust der Gletscher.

 

Südamerika

In den subtropischen Anden ging die winterliche Schneemenge seit 2009 kontinuierlich zurück, was sich auf die Wasserversorgung von Städten in ganz Chile und im Westen Argentiniens auswirkte. Obwohl 2022 in einigen Gebieten leicht überdurchschnittliche Schneemengen zu verzeichnen waren, wiesen wichtige Wassereinzugsgebiete, insbesondere auf der argentinischen Seite, immer noch unterdurchschnittliche Bedingungen auf, was zu anhaltenden Wassereinschränkungen in bevölkerungsreichen städtischen Zentren führte.

 

Wasserbezogene Katastrophen

Europa

Im Sommer 2022 wurden viele Teile Europas von schweren Dürreperioden heimgesucht, die den Transport auf Flüssen wie der Donau und dem Rhein erschwerten und die Erzeugung von Strom aus Atomkraftwerken in Frankreich aufgrund des Mangels an Kühlwasser beeinträchtigten.

USA

Die Schifffahrt auf dem Mississippi in den USA wurde durch die extrem niedrigen Wasserstände beeinträchtigt, die auf eine anhaltende Dürre in den USA zurückzuführen sind.

Südamerika

In Südamerika leidet das Einzugsgebiet des La Plata seit 2020 unter einer anhaltenden Dürre. Dies führte im Jahr 2022 zu einem erheblichen Rückgang der Wasserkrafterzeugung, der auf die niedrigen Wasserstände der Flüsse zurückzuführen ist. In Paraguay gab es im Jahr 2022 mehrere Fälle, in denen kein Wasser geliefert wurde.

China

Die schwere Dürre im Einzugsgebiet des Jangtse in China führte dazu, dass der Abfluss der Flüsse, der Zufluss in die Stauseen und die Bodenfeuchtigkeit weit unter dem Durchschnitt lagen.

Horn von Afrika

Die anhaltende Dürre führte zu einer großen humanitären Krise am Horn von Afrika. Dagegen verzeichneten das Nigerbecken und große Teile Südafrikas überdurchschnittliche Flussabflüsse, die im Jahr 2022 zu großen Überschwemmungen führten.

Pakistan

Im Indus-Einzugsgebiet in Pakistan kam es zu einer Megaflut, bei der mindestens 1 700 Menschen ums Leben kamen, 33 Millionen Menschen betroffen waren und ein geschätzter wirtschaftlicher Schaden von mehr als 30 Milliarden US-Dollar entstand. Eine Hitzewelle zu Beginn des Jahres führte zu einem verstärkten Abschmelzen der Gletscher und damit zu einem Anstieg der Flusspegel, die dann durch heftige Monsunregenfälle, die im Juli und August mehr als das Doppelte des Durchschnitts betrugen, weiter anschwollen.

Die Abbildung zeigt ausgewählte bemerkenswerte hydrologische Ereignisse mit großen Auswirkungen auf der ganzen Welt im Jahr 2022; die Kreise zeigen Überschwemmungen (blau) und Dürren (rot) an

 

Weiterführende Links:

Der WMO-Report über den Zustand der globalen Wasserressourcen 2022 

Rätselhafte Temperaturrekorde

Rätselhafte Temperaturrekorde

Temperaturrekord auf Temperaturrekord – und das im September. Alle Vorhersagen und erwarteten Temperaturkurven sind pulverisiert, der Temperaturzuwachs ist so groß, dass sämtliche Klimamodelle in Erklärungsnöte kommen. Nun ist man auf der Suche nach der Ursache – das könnte die verbesserte Luftqualität sein. Sie hat der Atmosphäre einen Kühleffekt genommen.

 

Laut Angaben von Geosphere Austria war der vergangene September mit Messwerten, die im Tiefland 3,2 Grad, in alpinen Regionen sogar 4,2 Grad über dem von 1991 bis 2020 gemessenen Mittellagen, der wärmste je gemessene.

Gut, so sehen die lokalen Messreihen aus, doch auch global übertraf er den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2020 um einen halben Grad.

Seit Beginn der Datenreihe 1940, sei er der „Monat mit der stärksten abnormalen Hitze“ gewesen, soweit das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.

Rekorde befinden sich absolut auch im Rahmen der Normalität im Rahmen des globalen Erwärmungstrends, in diesem Jahr ist das Ausmaß allerdings auch für Fachleute überraschend.

„Das Ungewöhnliche ist der große Sprung nach oben, den dieser September gemacht hat. In der Größe haben wir das noch nie gesehen“, sagt der deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf.

Hier entsteht ein gewisser Erklärungsnotstand.

 

Warum so extrem?

„El Nino“-Effekt?

Diese sehr spezielle Temperaturverteilung im Pazifik, die alle drei bis sieben Jahre auftritt, könnte etwas damit zu tun haben. Hier gibt der warme Ozean einen Teil seiner Energie wieder an die Atmosphäre ab. Das könnte eine plausible Erklärung sein.

Sie hat allerdings einen Schönheitsfehler. Die Auswirkungen von „El Nino“ zeigen sich normalerweise deutlich später im Jahre, manchmal sogar erst im Folgejahr.

Warum dieser Effekt also in diesem Jahr früher auftreten sollte, noch dazu in diesem Ausmaß, wäre zu klären.

 

Wissenschafter alarmiert über rasche Weltmeererwärmung vor El Niño

Saubere Luft

Die Emissionen der Weltschifffahrt konnten in den letzten drei Jahren um 80 Prozent reduziert werden. Ein sensationeller Erfolg im Kampf gegen die Luftverschmutzung – ist für ihn nun ein Preis zu zahlen?

Die Emissionen tragen auch zur Wolkenbildung bei, die wiederum das Sonnenlicht reflektieren, also wie eine Kühlung arbeiten.

Diese Theorie wurde schon mehrfach nachgewiesen.

Wenn dies nun der Hauptgrund für die Hitzerekorde im September sein sollte, wäre das eine niederschmetternde Nachricht. Die zusätzliche Erwärmung wäre somit nämlich von Dauer.

Wieder mehr Luftverschmutzung zuzulassen, um den Kühleffekt für die Atmosphäre zu gewährleisten, wäre absurd.

 

Unsere Modelle brauchen ein Update

Die absolute Erklärung für den Rekordherbst gibt es noch nicht.

Es wäre theoretisch denkbar, dass das ein bisher unbekannter Kipppunkt überschritten ist und sich das System sich selbst aufschaukelt.

Erst Anfang des Jahres hatte ein internationales Forschungsteam darauf hingewiesen, wie mächtig selbstverstärkende Zyklen im Weltklima sein können – und dass man nur sehr wenig darüber weiß.

Das Jahr 2023 ist Temperaturmäßig auf jeden Fall jetzt schon ein Rekordjahr.

Die Wissenschaft hält es auch für möglich, dass heuer erstmals die 1,5-Grad-Marke überschritten wird, auf die man die Klimaerwärmung laut Pariser Abkommen eigentlich begrenzen wollte.

Ab 2026 ist Schluss mit dieselbetriebenen Kreuzfahrtschiffen in Norwegens Fjorden

Ab 2026 ist Schluss mit dieselbetriebenen Kreuzfahrtschiffen in Norwegens Fjorden

Jedes Jahr sind rund 6, 4 Millionen Passagiere auf den Kreuzfahrtschiffen in Norwegen unterwegs. Ab 2026 dürfen nur mehr emissionslose Schiffe in die  berühmtesten Fjorde hineinfahren, dort kein Abwasser ablassen und auch keinen Mist an Bord verbrennen. Dreckschleudern müssen draußen bleiben. Damit sollen die hohen Schadstoff-Emissionswerte, besonders in den Sommermonaten, gesenkt werden. Seit 2020 wurden in mehreren Schritten die Emissionsgrenzen für Kreuzfahrtschiffe in Norwegen gesenkt. Dies hat einen Innovationsschub in der Schifffahrtsindustrie ausgelöst. Im Jahr 2022 fuhr erstmals ein Kreuzfahrtschiff  emissionsfrei in den Geirangerfjorden. Norwegen ist seit langem weltweit führend bei emissionsfreien Fähren.

 

Der Geirangerfjorden

Er ist der berühmteste Fjord Norwegens und zählt gemeinsam mit dem Nærøyfjorden, Aurlandsfjorden, Sunnylvsfjorden und dem Tafjorden zum UNESCO-Weltnaturerbe. Dieser Seitenarm des Stofjords, der drei Orte mit 4.600 Einwohnern umfasst, wird jedes Jahr von rund 360.000 Kreuzfahrttouristen besucht. Dazu kommen noch 12.000 Bustouristen täglich (in den Sommermonaten), also insgesamt 1,14 Mio. Reisende pro Jahr.

Das Problem besteht darin, dass sich der Ansturm auf die drei Sommermonate konzentriert und die schwimmenden Luxushotels noch lange nach ihrer Abreise Schwefel- und Stickoxide sowie Feinstaub zurücklassen. „Bei 5000 bis 6000 Kreuzfahrtpassagieren am Tag sind wir am Limit“, sagte Rita Berstad Maraak vom Geiranger Cruiser Port bei einer Konferenz im Jahr 2017. „Die Abgaswolken zerstören die Natur, und der Verkehr ist so dicht geworden, dass der Attraktionswert langsam verschwindet.“  so der Umweltminister 2019.

Was man andererseits verhindern will, ist eine Verlagerung der Anreise auf Bus und Auto. Die Straßen sind kurvenreich und eng und im Sommer oft verstopft durch die Touristenmassen in dem schmalen Fjord. Weshalb auch nicht alle mit dem Gesetz glücklich sind.

 

Bis 2026 emissionsfrei

Bis 2026  sind die Schifffahrtsunternehmen verpflichtet, den Schadstoffausstoß der in den Geiranger- und Nærøyfjord fahrenden Schiffe den neusten umwelttechnischen Errungenschaften anzupassen. Mit der Annahme des Gesetzesentwurfes wird auch das Bemühen der norwegischen Regierung unterstützt, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent zu verringern.  „Die neuen Regeln sind ein wichtiger Beitrag für eine umweltfreundliche Schifffahrt“, sagte Umweltminister Ola Elvestuen im Jahr 2019, als dieses Gesetz beschlossen wurde. „Dadurch werden die Emissionen des zunehmenden Kreuzfahrtverkehrs in den Fjorden des Weltkulturerbes in der Luft und im Wasser reduziert.“

Um den Schwefel-Grenzwert einzuhalten, dürfen die Schiffe Treibstoff mit höchstens zu 0,1 Prozent Schwefel  verwenden, also Marinediesel statt bisher Schweröl. In der Nord- und Ostsee gelten diese Umweltauflagen bereits seit einigen Jahren. Oder die Schiffe müssen über geschlossene Abgaswaschanlagen oder ein Hybrid-Abgassystem mit geschlossenem Modus verfügen.

Ab 2026 müssen alle in die Fjorde fahrenden Schiffe emissionsfrei sein.

 

Umrüstung der Schiffe

Die Reedereien arbeiten nun also an Lösungen, ihre Schiffe emissionsfrei zu fahren. Dies ist mit großen Investitionen verbunden.  Zum einen wurde vielfach bereits auf Flüssiggas, LNG, umgestellt, oft auch in Kombination mit einem Elektroantrieb.  Dies war auch bei der Havila Castor der norwegischen Kreuzfahrtgesellschaft Havila Kystruten, die letztes Jahr als erstes Kreuzfahrtschiff emissionsfrei in den Geirangerfjord fuhr, der Fall.

Allerdings bringt Flüssiggas laut NABU-Schiffsexpertin Sönke Diesener auch Probleme mit sich, wie den drastischen Anstieg von Methanemissionen durch die LNG-Nutzung. Diese Emissionen sind kurzfristig über 80 mal klimaschädlicher als CO₂.

Hurtigruten hat im Juni 2023 seine Pläne für ein emissionsfreies Kreuzfahrtschiff vorgelegt, das Elektroantrieb mit Solarpaneelen und Windantrieb aus Segeln kombinieren soll. Im Jahr 2030 soll ein erstes Exemplar des Projekts Sea Zero der norwegischen Hurtigruten in See stechen.

Auch grüner Wasserstoff und synthetisches Methanol sind als Grundlagen emissionsfreier Antriebssysteme zum kimaneutralen Betrieb geplant – so haben zum Beispiel die Norwegian Cruise Lines Schiffe bestellt, die auf diese Möglichkeit setzen.

 

E-Fähren seit 2015

Norwegen ist seit langem weltweit führend bei emissionsfreien Fähren und hat weltweit diesbzeüglich Maßstäbe gesetzt.  Seit 2015 verkehrt die 8o Meter lange elektrisch betriebene „Ampere“ der Reederei Nordled auf der sechs Kilometer langen Route zwischen Lavik und Oppedal bis zu 30 Mal am Tag im Liniendienst. Die Betreiber behaupten, dass  die rein elektrische Fähre die Emissionen um 95% und die Kosten um 80% senkt.

 

Im Mai 2018 wurde die E-Fähre „Future of the Fjords“ des norwegischen Reiseveranstalters The Fjords in Dienst gestellt, mit Platz für 400 Passagiere. Sie pendelt zwischen Gudvangen und Flåm im Nærøy- und Aurlandsfjord.

Alte Obstsorten – es lebe die Vielfalt!

Alte Obstsorten – es lebe die Vielfalt!

In unseren #Beetschwestern-Beiträgen geht es ja immer wieder um das Thema Vielfat. Und auch heute wollen wir darüber schreiben. Denn wir leben in einem Zeitalter des rapiden Artenverlusts. Auf globaler wie auf regionaler Ebene. Dies spiegelt sich auch in unserem Obstangebot wider. Dabei gibt es in Österreich eigentlich eine große Vielfalt an Sorten, viele allerdings stark bedroht aufgrund der Industrialisierung der Landwirtschaft und der Rodung vieler Streuobstwiesen. Wir Gärtnerinnen können einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Wiederverbreitung alter Sorten leisten, indem wir ganz bewusst alte Sorten in unsere Gärten setzen.

 

Wir hatten in meiner Kindheit zwei alte Apfelbäume im Garten – einen Gravensteiner, dessen Geschmack unbeschreiblich gut ist und einen Apfel, der erst Wochen später reif wurde, möglicherweise ein Winterrambur, der wiederum einen ganz besonderen Geschmack hatte. Dies ist unvergesslich. Und der Geschmack mit keinem Industrieapfel vergleichbar.

 

 

Sie bieten viele Vorteile

„Früher hat man die Obstbäume sehr hoch wachsen lassen. Sie wurden so gut wie nie gespritzt und sind gegen etwaige Schädlinge nahezu resistent. In den alten Obstbäumen findet man große Baumhöhlen, die von vielen Vogelarten, wie zum Beispiel dem Wiedehopf, Wendehals oder Steinkauz besiedelt werden“, berichtet Harald Komposch

Der Vorteil regional gezogener Obstsorten liegt darin, dass sie an die vorhandenen Verhältnisse besser angepasst sind, oft mit hervorragendem Geschmack punkten und auch dem Klimawandel besser trotzen können, weil sehr robust und anpassungsfähig.

Die regionale Vesorgung mit Obst nimmt an Bedeutung zu und hierbei können alte Sorten eine entscheidende Rolle spielen.

Sie produzieren ohne chemische Pflanzenschutzmittel schöne Früchte, die für die Selbstversorgung gut geeignet sind.

Darüber hinaus bieten sie im Frühjahr eine großartige Insektennahrungsquelle und eine Augenweide und die Früchte dienen vielen Tieren im Herbst als Nahrung.

Viele alte Obstsorten brauchen nach dem Anwachsen kaum mehr Pflege – außer einem jährlichen Schnitt, wobei auch dieser von manchen – wie zum Beispiel Sepp Holzer – abgelehnt wird. Dies muss jede für sich selbst entscheiden.

Manche alten Sorten gedeihen in Höhenlagen, die für neue Sorten ungeeignet sind.

Andere zeichnen sich durch lange Lagerungsfähigkeit (ohne Kühlhaus) aus.

Es gibt säurereiche Sorten, die sich ausgezeichnet für die Saft- und Mostherstellung eignen.

 

Bestimmung alter Sorten

Wer zu Hause alte Obstbäume stehen hat und deren Sorte nicht kennt, kann sie über den Verein ARCHE NOAH bestimmen lassen! Vielleicht steht je bei einer von euch eine noch unbekannte alte Sorte!

 

Wie komme ich zu alten Sorten?

Es gibt einige Bezugsmöglichkeiten über das Internet, wie zum Beispiel den Verein ARCHE NOAH, Manufactum und auch spezialisierte Gärtnereien. Aber wir würden raten, in der Umgebung nach Gärtnereien zu suchen, die eventuell alte regionale Sorten züchten, als Beispiel sei hier die Leithaberger Edelkirsche genannt, die vom Westufer des Neusiedlersees stammt und auch hier nachgezüchtet wird.

Hier haben wir eine Auflistung von deutschen und österreichischen Bezugsquellen gefunden, vielleicht ist dies bei der Suche hilfreich: https://www.bund-lemgo.de/bezugsquellen-alte-obstsorten.html

 

Veredeln selbst lernen

Es gibt immer mehr Möglichkeiten, einen Obst-Veredelungskurz zu besuchen und zu lernen, auf einer Unterlage einen Edelreiser zu veredeln. Auf diese Weise haben wir einen Birnbaum veredelt, allerdings keine Ahnung mit welcher Sorte …. irgendwo aus Salzburg …. sobald er Früchte trägt, können wir ihn bestimmen lassen.

Greenpeace kritisiert FIFA

Greenpeace kritisiert FIFA

Drei Kontinente anfliegen und dafür Bäume pflanzen ist eine Augenauswischerei – Umweltschutzorganisation fordert WM-Austragung in einem Land oder Region

 

Greenpeace kritisiert die neuesten Pläne der FIFA, die WM-Spiele 2030 auf drei Kontinenten austragen zu wollen, vehement.

“Wenn ich Fans und Sportler zwinge um die Welt zu fliegen, und gleichzeitig Klimaschutz an die eigenen Fahnen hefte, weil ich etwa paar Bäume pflanze, dann ist das Betrug an uns und unserem Planeten”, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftexpertin bei Greenpeace in Österreich.

In ihrer eigenen Klimaschutzstrategie gibt die FIFA vor, bis 2030 ihre CO2-Treibhausgase um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Greenpeace fordert die FIFA auf, glaubwürdige und wissenschaftlich nachvollziehbare Klimaschutzmaßnahmen zu setzen und die WM künftig nur in einem Land oder einer Region auszutragen.

Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, setzt der Weltfußballverband unter anderem auf Kompensationen. Bei den Weltmeisterschaften werden im jeweiligen Austragungsort Projekte finanziert, die den CO2-Verbrauch der WM ausgleichen sollen.

Oft werden bei solchen Kompensationsprojekten auf großen Flächen Bäume gepflanzt.

“Das ist aber nicht mehr als ein moderner Ablasshandel und verschleiert dabei das größte Problem, die Anreise der Teams, Funktionäre und Fans. Bis zu 80 Prozent der CO2-Treibhausgase entstehen hier”, sagt Bittner. “Das zeigt die Absurdität von Kompensationen: Während die FIFA die Fußballgemeinschaft von einem Kontinent zum nächsten treibt, könnte sie sich klimaneutral nennen.”

Zudem funktionieren Kompensationsprojekte oft nicht. Erst kürzlich wurden Recherchen von “The Guardian” und “Die Zeit” bekannt, dass mehr als 90 Prozent der Projekte de facto keine Emissionen einsparen.

Greenpeace fordert von der FIFA, die Austragung der Weltmeisterschaften auf ein Land oder eine Region zu begrenzen, auf CO2-Kompensationsprojekte vollständig zu verzichten und ihre Fans damit nicht zu täuschen.

“Spieler und Fans wünschen sich klimaverträglichen Fussball”, so Bittner.

Neue Entdeckung der TU Wien: Goldene Aussichten für Halbleiter

Neue Entdeckung der TU Wien: Goldene Aussichten für Halbleiter

Was sind Thermoelektrika? Kurz gesagt, wandeln diese Materialien Wärme direkt in elektrische Energie um und könnten somit die Energieerzeugung durch Nutzung von Abwärme oder Sonnenwärme revolutionieren.

 

Forschende der TU Wien entdecken nun eine Legierung mit exzellenten thermoelektrischen Eigenschaften: Sie besteht aus Nickel und Gold.

Auf der Suche nach möglichst idealen thermoelektrischen Materialien, untersuchte ein Forschungsteam der TU Wien unterschiedlichste metallische Legierungen auf ihre Eigenschaften. Die Mischung aus Nickel und Gold erwies sich als besonders vielversprechend

Ihre Ergebnisse publizierten die Forschenden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Science Advances“.

Ist Thermoelektrizität etwas Neues?

Nein. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird diese Technologie angewendet.

Habt ihr euch zum Beispiel je Gedanken über die Energiegewinnung in der Raumfahrt gemacht? Genau – hier kommt Thermoelektrizität seit jeher zum Einsatz.

Auch die Technik hinter alltäglichen Geräten wie portablen Kühlschränken basieret darauf.

In der Industrie könnte sie zur Umwandlung von Abwärme in grünen Strom eingesetzt werden – das ist nur eines von vielen Einsatzbereichen.

 

Wie funktioniert Thermoelektrizität?

Thermoelektrizität ist der Überbegriff für verschiedenste Arten der Stromgewinnung aus Wärme.

In unserem Fall tritt der sogenannte Seebeck-Effekt (nach Thomas J. Seebeck) in Kraft. Er passiert, wenn zwei verschiedene Metalle (oder Halbleiter) an den Lötstellen auf unterschiedliche Temperaturen gebracht werden. Durch die Bewegung der geladenen Teilchen von Warm nach Kalt entsteht Spannung oder Elektrizität.

 

Was ist bei der Nickel-Gold-Legierung so besonders?

Die Leitfähigkeit dieser Legierung ist offensichtlich spektakulär.

Verschwindet der gelbliche Schimmer des Goldes durch Zugabe von etwa 10 % Nickel, steigt die thermoelektrische Performance rapide an.

Nickel ist wegen der speziellen elektronischen Eigenschaften der Nickel-Atome besonders geeignet, da sie positive Ladungen stärker streuen als negative, was das erwünschte Ungleichgewicht und somit auch eine hohe Thermospannung ergibt.

Die Kombination aus Nickel und Gold erzielt Rekordwerte.

Abholzung im Regenwald deutlich zurückgegangen

Abholzung im Regenwald deutlich zurückgegangen

Gute Nachrichten erreichen uns aus dem brasilianischen Regenwald. Seit Amtsantritt des neuen Präsidenten Lula da Silva ist die Rodung des Regenwaldes zurückgegangen. Dies schreibt sowohl das brasilianische Umweltministerium als auch das Nationale Brasilianische Institut für Raumforschung INPE, das mithilfe von Satellitendaten die Zerstörung des Regenwaldes erfasst, dass im September dieses Jahres um 59% weniger gerodet wurde als im Vorjahr, das sind 590 Quadratkilometer im brasilianischen Teil des weltweit größten Regenwaldgebietes.

 

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich das Team des Nationale Brasilianische Institut für Raumforschung INPE mit der Erfassung der jährlichen Abholungsrate im brasilianischen Regenwald. was früher mühsam in Handarbeit anhand ausgedruckter Satellitenfotos geschah, funktioniert heute computerbasiert. „Wir mussten mit all diesen Widrigkeiten zurechtkommen und zugleich das internationale Misstrauen abbauen“, erklärte Thelma Krug, Mitbegründerin des Programms und 2018 Vize-Präsidentin des Weltklimarats. „Heute ist das Programm anerkannt. Keine Regierung der Welt würde es wagen, unsere Daten anzuzweifeln.“

 

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres  wurde um 31 Prozent weniger Fläche geschlägert als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Umweltministerium des südamerikanischen Landes mit. Zwischen August 2022 und Juli 2023 wurde im brasilianischen Amazonasgebiet eine Fläche von 7.952 Quadratkilometern abgeholzt  – der niedrigste Wert seit vier Jahren, aber immer noch zu hoch, wie wir finden.

 

 

Ein großer Teil der durch Rodung entstandenen Freiflächen wird für die kommerzielle Landwirtschaft und insbesonders für die Rinderzucht und den Anbau von Soja verwendet. Aber auch die Suche nach Edelmetallen ist einer der Gründe für den Raubbau.

 

„Wir befinden uns damit auf dem richtigen Weg, sind aber noch lange nicht am Ziel“, sagt Kolja Leoni, Sprecher der Umweltschutzorganisation WWF in Deutschland, im Gespräch mit ZDFheute, die den Rückgang als ein „wichtiges Zeichen“, dass sich die Wiederaufnahme der Kontrollen, die Begrenzung von Kreditvergaben und andere Maßnahmen als wirksam erwiesen haben.  Die Entwaldung im gesamten Amazonasgebiet müsse vollständig gestoppt werde.

Schlechte Nachrichten aus dem Cerrado

Während sich die Lage im brasilianiscchen Regenwald in die richtige Richtung bewegt, ist die Entwicklung im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, eine negative: Bereits die Hälfte der gesamten Fläche ist zerstört worden und die Entwaldung stieg 2023 um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr, erklärte Leoni gegenüber ZDFheute. So würden die rund 25 Millionen Menschen, die im Cerradogebiet leben, inklusive der indigenen Bevölkerung, daher bereits die Konsequenzen der Zerstörung erleben.

 

Der Cerrado ist der wichtigste Grundwasserspeicher Brasiliens.

 

„Ein Verlust der Vegetationsdichte und -vielfalt wird schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft sowie die Wasserversorgung der Metropolregionen und städtischen Gebiete haben.“

Kolja Leoni, Umweltschutzorganisation WWF
Unser pro.earth.Fazit: Die großen Ökosysteme der Erde, die so wichtige CO²-Speicher darstellen und einen bedeutenden Beitrag für unser Klima leisten, müssen wir unbedingt schützen, um die Erderwärmung aufzuhalten. Und schützen bedeutet zum einen die weitere Zerstörung zu stoppen, aber auch die Renaturierung wichtiger Flächen. Ein utopischer Wunsch angesichts der Realität, die jeden Tag weitere Abholzung mit sich bringt.
Der Dorsch verschwindet – nicht nur aus den Kühlregalen

Der Dorsch verschwindet – nicht nur aus den Kühlregalen

Viele Jahre befand er sich als Dauerbrenner auf vielen Speisekarten und in jedem Tiefkühlregal – damit ist jetzt Schluss!

Sein Bestand ist massiv bedroht.

 

Das hat vielfältige Gründe. Zum einen erreicht seine Beute, die Sprotte, Rekordzahlen. Ihr Nahrungsmittel sind unter anderem Dorscheier – das dezimiert seine Zahl noch weiter.

Der so genannte Brotfisch der Deutschen gehört zu den Schlüsselarten im Nahrungsnetz der Ostsee. Nun ist er mehr als selten geworden.

Die Zeiten der reichen Bestände sind definitiv vorbei.

 

Gefährdungsstatus

Tatsächlich ist es so, dass der Kabeljau nach Roter Liste der IUCN als gefährdet gilt.

In der Ostsee gilt der Dorsch oder Kabeljau, wie er auch genannt wird, als stark gefährdet.

Auch in der Nordsee gilt er als übernutzt.

Das Problem liegt in erster Linie in der Jahrzehntelangen Überschreitung der wissenschaftlich empfohlenen Fangquoten. Die Laichbiomasse nahm nach und nach ab.

Dank politischer Entscheidungen wurden 2017 die Ostsee-Fangquoten für die Berufs- und Freizeitfischerei gesenkt. Dennoch werden noch zu viele Dorsche gefangen, bevor sie geschlechtsreif sind und sich überhaupt fortpflanzen können.

Das ist aber nicht alles, auch die Nähr- und Schadstoffbelastung sowie der Klimawandel machen den Beständen zu schaffen.

 

Es wäre wohl Zeit für einen Fangstopp – auch für Sportfischerei während der Schonzeit. Auch Bewahrung von Seegraswiesen und Steinriffen, wo sich der Dorsch wohl fühlt könnte helfen, diese einst so zahlreich vorhandene Art zu retten.