Gans vegan?

Gans vegan?

Ich liebe die Rezepte vom Hobbykoch Chris Washington auf seiner Plattform Vegane Wunder. Er räumt gänzlich mit dem Thema auf, dass vegane Ernährung in erster Linie eine Kopfentscheidung ist und gibt ihr eine gehörige Portion Sinnlichkeit und Leidenschaft. Die Krönung ist seine vegane Gänsekeule, die einen Internethype ausgelöst hat. Nun wollten wir es wissen…

 

Ich konnte lange nicht nachvollziehen, warum man, nach der Entscheidung für ein veganes Leben, Fleisch „nachbaut“. Mittlerweile ist es mir klar – es ist die Konsistenz, mit der vegane Gerichte im Normalfall einfach nicht mitkönnen und sie macht auch die Sinnlichkeit eines derartigen Genusses aus.

Darum wollte ich selbst einmal testen, wie so eine vegane Gänsekeule funktioniert, wie sie schmeckt und ob sie mit einer echten mithalten kann.

Hier also das Rezept von Vegane Wunder:

 

Vegane Gänsekeule nach Chris Washington

500 g Austernpilze

4 Lagen Reispapier

2 EL Speisestärke + 4 EL kaltes Wasser

 

Austernpilz Gewürzmischung:

3 EL Sojasauce

½ TL Beifuß

½ TL Kumin

1 TL Paprikapulver

3 EL Öl

1 Knoblauchzehe

 

Marinade:

2 EL Öl

½ – 1 TL Salz

½ EL Tomatenmark

Schwarzer Pfeffer

EL Ahornsirup

 

Austernpilze mit einem Pinsel putzen, in dünne Fäden rupfen (je dünner die Fäden gerupft werden, desto besser wird das Ergebnis) und in eine große Schüssel geben. Alle Zutaten für die Austernpilz-Gewürzmischung miteinander verrühren, über die Austernpilze geben und alles gut vermischen.

Die Austernpilz-Fäden in eine Pfanne geben und ca. 8 Minuten auf mittlerer Hitze anbraten. Speisestärke mit kaltem Wasser vermischen, in die Pfanne geben und kurz mit anbraten, bis die Masse zusammenkommt.

Reispapier mit Wasser befeuchten (durch das Anfeuchten des Wassers wird das Reispapier weich und biegsam), die Hälfte der Pilzmasse auf das befeuchtete Reispapier legen, ein Stäbchen durch die Mitte der Pilz-Mischung stechen, dann erst von oben nach unten und dann seitlich zusammenfalten. Damit die Keulen fester werden und besser zusammenhalten, werden sie in noch eine Lage feuchtes Reispapier eingewickelt und dann auf ein Backblech gelegt.

Alle Zutaten für die Marinade in einer kleinen Schüssel verrühren und dann mit einem Pinsel beidseitig auf die Keulen streichen. Diese werden dann für ca. 30 – 40 Minuten bei 190 Grad im Ofen gebacken (bis sie schön knusprig sind). Im Anschluss genießen!

 

Unsere Erfahrung

Wir sind total begeistert!!

Weil es nicht so einfach war, Austernpilze in der richtigen Menge zu bekommen, haben wir ca. zur Hälfte auch Kräuterseitlinge verwendet. Das ist überhaupt kein Problem – sie können genau wie die Austernpilze in ihre Fasern (wenn auch nicht ganz so fein) zerlegt werden und haben einen wunderbaren Eigengeschmack. Man muss sich allerdings tatsächlich viel Zeit nehmen – das Zerlegen der Pilze dauert länger als ursprünglich von uns erwartet.

Backen würden wir mit Heiß-, bzw. Umluft, dann funktioniert die Konsistenz der Knusperkruste.

Die Kombination mit dem Innenleben ist tatsächlich intergalaktisch. Wärmste, knusprigste Empfehlung!!

 

Wieviel Sinn macht eigentlich Biomasse?

Wieviel Sinn macht eigentlich Biomasse?

Als Jubiläumsausgabe veröffentlicht der Österreichische Biomasse-Verband die Basisdaten Bioenergie Österreich 2023, denn das Nachschlagewerk für sämtliche Bereiche der heimischen Biomasse-Branche erscheint bereits in der 10. Auflage.

 

Wie die Publikation verrät, ist die Biomasse mit einem Anteil von 55 % der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich.

Die Raumwärme der Haushalte wird zu mehr als 40 % aus Biomasse erzeugt. Dies beinhaltet auch biogene Fernwärme, die in etwa 2.500 dezentralen Biomasseheizwerken und 170 Holzkraftwerken erzeugt wird. Die Fernwärmeerzeugung aus Biomasse hat sich seit 2005 beinahe vervierfacht; schon 51 % der Fernwärme in Österreich sind biogener Natur.

 

Moderne Holzheizungen reduzieren Treibhausgasemissionen und Feinstaubausstoß

734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Aufgrund der unsicheren Versorgungslage und extremer Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen wurde 2022 eine Rekordzahl von 31.060 modernen Holzheizungen verkauft, davon 22.968 Pelletskessel. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Stückholz/­Pellets-Kombikessel, deren Absatz 2022 gegenüber 2021 um 68 % auf 2.583 Stück gestiegen ist.

 

350.000 Holzzentralheizungen seit 2001

Die Installation von mehr als 350.000 Holzzentralheizungen seit 2001 hat in Österreich zu einem Rückgang der Feinstaubemissionen im Hausbrand um gute 20 % geführt. Dies liegt daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen.

Durch den Ersatz fossiler Öl- und Gasheizungen konnten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor seit 1990 um 40 % reduziert werden.

Ein Modernisierungsprogramm für Holzheizungen könnte dazu beitragen, den Feinstaubausstoß weiter zu verringern und Energieholzmengen einzusparen, die für den notwendigen Austausch fossiler Öl- und Gasheizungen eingesetzt werden können. Die neue Heizungsmatrix der Österreichischen Energieagentur zeigt, wie viele Treibhausgasemissionen beim Austausch einer Öl- oder Gasheizung durch eine Holzheizung oder ein anderes erneuerbares Wärmesystem eingespart werden können.

 

Holzkraftwerke verkleinern die Winterstromlücke

Etwa 6 % des heimischen Stromaufkommens basieren auf Biomasse. Etwa 170 dezentrale Holzkraftwerke und 270 Biogasanlagen liefern in Österreich Strom rund um die Uhr – auch im Winter, wenn die Erträge von Wasserkraft und Solarstrom zurückgehen und vermehrt auf fossile Gaskraftwerke und Atom- und Kohlestromimporte zurückgegriffen werden muss.

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 um 1 TWh erhöhen.

 

4 Grad über dem Mittel – das neue Normal?

Trotz der Energiekrise sind die globalen CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas im Jahr 2022 noch einmal um 1 % auf den Rekordwert von 37,5 Milliarden Tonnen gestiegen.

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat den höchsten Stand der letzten zwei Millionen Jahre erreicht. Nach dem heurigen Katastrophensommer bestehen an der Aktualität des Klimawandels und der Dringlichkeit der Energiewende keine Zweifel.

Weltweit und direkt vor unserer Haustür ereignen sich Hagelunwetter, Überflutungen und Erdrutsche, wie etwa in Kärnten bzw. noch gravierender in Slowenien, Griechenland oder Libyen. Der September 2023 war der wärmste der Messgeschichte in Österreich und lag im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 um etwa 4 Grad Celsius über dem Mittel.

Die extreme Hitze sorgt dafür, dass in den Ostalpen bereits das Ende der Gletscher in Sicht ist. Zusammen mit hohen Regen- und Schneedefiziten führte dies in Österreich 2022 zu einer Verdopplung der Borkenkäferschäden gegenüber dem Vorjahr auf 3,75 Millionen Vorratsfestmeter, der dritthöchste je in Österreich erfasste Wert.

Land- und Forstwirtschaft sind vom Klimawandel besonders betroffen und bieten zugleich durch den stofflichen und energetischen Einsatz nachwachsender Rohstoffe vielfältige Lösungen zur Erreichung unserer Energie- und Klimaziele.

 

Zehnte Auflage der Basisdaten Bioenergie

Die Jubiläumsauflage der Basisdaten Bioenergie Österreich enthält auf 76 Seiten mehr als 80 Schaubilder und Tabellen zu Energie allgemein, Wärme aus Biomasse, Ökostrom und Biotreibstoffen sowie zur Preisentwicklung am Energiesektor. Kurze Texte mit zusätzlichen Informationen erläutern die Abbildungen und tragen zum Verständnis bei.

 

Die Zukunft der Energiespeicherung

Die Zukunft der Energiespeicherung

In der ständig wachsenden Welt der erneuerbaren Energien ist die Suche nach effizienten Methoden zur Speicherung und Nutzung von Energie von entscheidender Bedeutung. Eine vielversprechende Technologie, die in diesem Zusammenhang immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist die Redox-Flow-Batterie. Diese innovative Form der Energiespeicherung hat das Potenzial, die Herausforderungen im Bereich der intermittierenden Energieerzeugung zu bewältigen und einen bedeutenden Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze zu leisten.

Hintergrund:

Die Redox-Flow-Batterie ist eine spezielle Art von Flussbatterie, bei der die Energie in chemischen Verbindungen gespeichert wird, die in Elektrolyt-Lösungen gelöst sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien, bei denen die elektrische Energie in festen Materialien gespeichert ist, ermöglicht die Redox-Flow-Technologie eine skalierbare und flexible Speicherung von Energie.

Funktionsweise:

Die Funktionsweise einer Redox-Flow-Batterie basiert auf Redox-Reaktionen, bei denen Elektronen zwischen zwei Elektrolyten ausgetauscht werden. Dabei durchläuft die geladene Flüssigkeit während des Lade- und Entladevorgangs einen Elektrolytflussbereich und gibt dabei Elektronen an einen externen Stromkreis ab. Dieser Prozess ermöglicht eine getrennte Optimierung von Leistung und Kapazität, was die Redox-Flow-Technologie besonders flexibel macht.

Vorteile:

Skalierbarkeit: Eine der herausragenden Eigenschaften von Redox-Flow-Batterien ist ihre Skalierbarkeit. Die Kapazität der Batterie kann durch einfache Anpassungen an die Größe der Elektrolyt-Tanks leicht erhöht werden, was sie ideal für den Einsatz im industriellen Maßstab macht.
Lange Lebensdauer: Im Vergleich zu herkömmlichen Batterien weisen Redox-Flow-Batterien eine längere Lebensdauer auf. Da die chemischen Reaktionen, die die Energie speichern, nicht mit den Materialien in der Batterie selbst interagieren, treten weniger Degradationserscheinungen auf.
Schnelle Reaktionszeit: Redox-Flow-Batterien können schnell auf Änderungen in der Stromnachfrage reagieren, da die Leistung und Kapazität unabhängig voneinander gesteuert werden können. Dies macht sie besonders geeignet für den Einsatz im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien, die oft eine unvorhersehbare Verfügbarkeit aufweisen.

Die Einsatzmöglichkeiten von Redox-Flow-Batterien sind vielfältig. Sie finden Anwendung in der Energiespeicherung für erneuerbare Energien, der Lastspitzenregulierung im Stromnetz, der Notstromversorgung sowie in der Elektromobilität.

Die Redox-Flow-Batterie steht an der Spitze der Innovation im Bereich der Energiespeicherung. Mit ihrer Flexibilität, Skalierbarkeit und langen Lebensdauer könnte sie eine Schlüsselrolle in der Bewältigung der Herausforderungen der Energiewende spielen. Während die Technologie noch weiterentwickelt wird, sind die bisherigen Fortschritte vielversprechend und deuten darauf hin, dass Redox-Flow-Batterien einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energiezukunft leisten könnten.

 

 

Martini: Gans im Glück?

Martini: Gans im Glück?

Ganslessen zu Martini – eine Tradition wie das Neujahrskonzert. Doch, welchen Preis darf es haben? Wieviel artgerechte Haltung – wir sprechen noch nicht von Lebensqualität – ist mit 5 € pro Kilo möglich?

 

Diese Thematik gilt natürlich für alle Lebewesen und zu jeder Zeit – im Moment ist das Schicksal der so gern ab Martini in gemütlicher Runde verspeisten Gänse aber tatsächlich brennend.

Noch dazu, wo es eine Lösung geben könnte.

Die gesetzliche Lage in Österreich lässt weder Stopfmast, noch Lebendrupf zu. Bei uns wird das Thema einfach ausgelagert – beim Import gibt es nämlich so gut wie keine Beschränkungen. Auch die Kennzeichnungspflicht ist nicht streng gehandhabt. Tierschutz Austria kämpft mit einer Petition dagegen an.

 

Stopfmast?

„Foie Gras“ klingt herrlich und irgendwie exquisit und luxuriös – was dahinter steckt ist nichts als unendliche Folter. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Gänsestopfleber.

Um diese zu „erzeugen“ müssen die Tiere unfassbares Leid ertragen.

Das kurze Leben einer gequälten Gans in einem derartigen Betrieb beginnt mit dem Aussortieren der Küken am Fließband – weibliche Küken werden gleich geschreddert oder vergast, denn ihre Leber vergrößert sich nicht im gewünschten Maße.

Die männlichen Gänskinder werden in Käfige gesperrt und gemästet – dass hier Auslauf und Tageslicht nicht einmal ansatzweise ein Thema sind, ist sicher klar. Neonbeleuchtet (um den Wachzustand und somit die Fressphase zu verlängern) werden die Gänse gesptopft.

Die Qualen sind unermesslich. Mit Hilfe eines durch den Schlund eingeführten Eisenrohres wird der Mastbrei in die Tiere gestopft. Damit hat das unermessliche Leid dieser Lebewesen aber bei weitem noch kein Ende gefunden. Da sie nämlich schon derart gequält werden, setzt man noch eins drauf…

 

Lebendrupf

Die eingesperrten Gänse sind ja ohnehin wehrlos der skrupellosen Ausbeutung durch die Krönung der Schöpfung ausgeliefert, warum sie dann nicht gleich auch bei lebendigem Leib rupfen.

Kann man sich das vorstellen?

Noch dazu ist es leider so, dass die Daunen, die wir dringend für modische Jacken benötigen, bei mehrmaligem Rupfen immer feiner und flauschiger nachwachsen – Grund genug, dieses bestialische Prozedere immer wieder zu wiederholen.

Alles für den Profit!!

 

Import aus dem Ausland

Es ist besorgniserregend, dass fast dreiviertel aller in Österreich verzehrten Gänse aus Ländern importiert werden, in denen derart tierquälerische Praktiken nach wie vor erlaubt sind.

„Obwohl das Stopfen von Gänsen in Österreich verboten ist, setzen Gastronomie und Handel weiterhin auf gestopfte Gänse aus dem Ausland, um den Wunsch nach preisgünstigem Gänsebraten zu erfüllen. Dabei werden die Tiere unter widrigsten tierquälerischen Bedingungen gehalten und verarbeitet.“, erklärt MMag. Dr.in Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria).

Selbst die Gänsestopfleber, deren Erzeugung in Österreich verboten ist, findet weiterhin über den Import den Weg nach Österreich.

„Das Stopfen von Gänsen zur Erzeugung der Stopfleber ist in Österreich laut Tierschutzgesetz verboten, der Handel und Import jedoch nicht.“, ergänzt die Tierschützerin.

Tierschutz Austria fordert daher ein umfassendes Verbot des Imports, Handels und Verkaufs von tierischen Produkten, deren Erzeugung in Österreich untersagt ist.

 

Haltungskennzeichnung

Die Tierschutzorganisation verweist außerdem auf die Dringlichkeit einer Haltungskennzeichnung, die unerlässlich ist, um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich bewusst über die Herkunft und die Lebensbedingungen ihrer Festtagsvögel zu informieren.

„Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten die Wahl haben, tierleidfreie Produkte zu unterstützen“, appelliert Petrovic.

Für mehr Transparenz im täglichen Einkauf und Konsum, startete Tierschutz Austria vor kurzem eine Petition für eine einheitliche Kennzeichnung von tierischen Produkten.

 

Einkaufsratgeber zum Thema Fleisch und Geflügel findest du hier.

Ein sensationelles Rezept zur Gans-Alternative findest du hier.

Direktvermarkter und Ab-Hof-Verkäufe in eurer Nähe sind ganz leicht im Internet ausfindig zu machen.

Ein Fünftel aller Arten in Europa vom Aussterben bedroht

Ein Fünftel aller Arten in Europa vom Aussterben bedroht

Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie unter der Leitung des Biogeographen Axel Hochkirch des Nationalmuseums für Naturgeschichte Luxemburg und der Uni Trier. Damit ist die Situation noch drastischer als bis dato von Forscher*innen angenommen. Als Basis für die neue Studie dient die Rote Liste gefährdeter Arten für Europa der Weltnaturschutzunion (IUCN) aus dem Jahr 2020, die fast 15.000 Arten umfasste. Das entspricht zehn Prozent aller Tier- und Pflanzenarten des Kontinents.

 

Das Artensterben nimmt apokalyptische Ausmaße an

Die Studienergebnisse im Detail

In Europa ist etwa ein Fünftel (19,4 %, 2.839 Arten) der 14.669 bewerteten Arten vom Aussterben bedroht. Dazu gehören Vögel, Fische, Säugetiere und Reptilien (Wirbeltiere), Insekten und Spinnen (wirbellose Tiere) und Pflanzen wie Bäume, Farne, Moose und Wasserpflanzen.

 

50 Arten sind als ausgestorben, regional ausgestorben oder in der Natur ausgestorben und weitere 75 als möglicherweise ausgestorben eingestuft. Der Prozentsatz der bedrohten Arten war bei den Pflanzen (27 %) und den wirbellosen Tieren (24 %) höher als bei den Wirbeltieren (18 %).

 

Fast die Hälfte (6.926 von 14.669) der bewerteten Arten in Europa sind endemisch, darunter 2.125 bedrohte Arten. 86 Prozent (1.171) der bedrohten wirbellosen Tiere sind in Europa endemisch. Knapp die Hälfte (54 %) der bedrohten Arten wurden in Schutzgebieten dokumentiert, ein Prozentsatz, der niedriger ist als bei den nahezu bedrohten oder am wenigsten bedrohten Arten (61 %).

 

Dies lässt laut Studie Zweifel an der Eignung des europäischen Schutzgebietsnetzes als Mittel zum Schutz aller bedrohten Arten aufkommen und unterstreicht die Notwendigkeit, es zu erweitern und zu verbessern.

 

Die Alpen sind ein Artenvielfalts-Hotspot

 

Quelle: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0293083

 

Die Analyse der terrestrischen Artenvielfalt in Europa  unterstreicht die Bedeutung der Gebirgssysteme für den Fortbestand der biologischen Vielfalt in Europa. Gebirge beherbergen eine große Anzahl endemischer Arten und sind zudem weniger vom Menschen verändert als Flachland und Küsten.

 

Die flächenmäßig größte Artenzahl wurde in den Südalpen, den östlichen Pyrenäen und dem Pirin-Gebirge in Bulgarien festgestellt, während die bedrohte Artenvielfalt in den Alpen und auf dem Balkan ihren Höhepunkt erreicht.

 

Nachdem wir in Österreich eine besonders hohe Artenvielfalt haben, ist auch unsere Verantwortung, diese zu erhalten, besonders hoch, meint dazu Jan Christian Habel vom Fachbereich Umwelt und Diversität der Universität Salzburg.

 

Gründe des Artensterbens

Unsere Analysen bestätigen, dass die biologische Vielfalt durch eine Vielzahl von Bedrohungen beeinträchtigt wird. Dazu die Autor*innen der Studie: „Zwar wurde die Feststellung, dass landwirtschaftliche Landnutzungsänderungen eine große Bedrohung darstellen, schon oft gemacht, aber unsere Analyse ist die bisher umfassendste und eindeutigste, die das Ausmaß dieser Bedrohung im kontinentalen Maßstab bestätigt.“

 

Intensive Landwirtschaft

Dies stellt die größte Bedrohung für die europäischen Arten dar. Die starke Auswirkung der landwirtschaftlichen Flächennutzung ist bei Wirbellosen und Pflanzen stärker ausgeprägt, während Wirbeltiere (insbesondere Fische) häufiger durch Übernutzung bedroht sind, da sie direkt gejagt, gefangen und gefischt werden können (auch durch Beifang), was zu einer umfassenden Bedrohung für Meeresfische und andere Meereswirbeltiere führt.

Raubbau an biologischen Ressourcen

Laut WWF sind 75% der Lebensräume an Land schwerwiegend verändert, dazu zählt neben der industriellen Landwirtschaft auch der Bergbau und Waldzerstörung.

Siedlungs- und Gewerbeentwicklung

Die Entwicklung von Wohngebieten und Gewerbegebieten ist eine wichtige Ursache für den Verlust und die Verschlechterung von Lebensräumen, von denen viele Wirbellosen- und Pflanzenarten betroffen sind.

Umweltverschmutzung

Dies ist eine besondere Bedrohung für Süßwasserarten wie Fische, Mollusken und Libellen.

Klimawandel

Er stellt für viele Arten eine große Bedrohung dar und wurde in der Studie als die wichtigste künftige Bedrohung eingestuft. Dies wird durch die zunehmende Zahl von Dürren in Europa bestätigt, die das Risiko von Waldbränden erhöhen, was durch eine erhöhte Wasserentnahme für die Landwirtschaft und die Haushalte noch verschärft wird.

 

Rückschluss auf globale Situation

„Europa ist eine jener Regionen der Erde, für die wir noch die besten Daten haben“, sagt Matthias Glaubrecht, Professor für Biodiversität an der Uni Hamburg. „Wenn sich hier die Situation schon derart dramatisch darstellt, bedeutet dies, dass sich die Biodiversitätskrise in anderen, weitaus artenreicheren Regionen sehr wahrscheinlich noch deutlich brisanter darstellt – insbesondere in den nach wie vor unzureichend erforschten Tropengebieten, etwa in Asien und Afrika, wo es ein ungebrochenes Bevölkerungswachstum der Menschen als letztlich den Ressourcenverbrauch treibenden Faktor gibt.“ Und viele Arten sind noch gar nicht erfasst.

„Es sind Arten, die wir schneller vernichten, als wir sie erforschen können“,

so Glaubrecht.

 

Diese – sehr beunruhigende  – Entwicklung steht ganz im Gegensatz zu dem Artenschutzabkommen der Kunming-Montreal-Konferenz letzten Dezember, das vom Menschen verursachte Artensterben bis 2030 zu stoppen und bis 2050 die Aussterberate beziehungsweise das Aussterberisiko aller Arten um das Zehnfache zu reduzieren.

 

Es ist vollbracht: Das neue Artenschutzabkommen

 

Was uns fehlt sind Taten

„Weite Bereiche europäischer Landschaften sind noch immer zunehmenden Landnutzungsintensivierungen ausgesetzt“, sagt Carl Beierkuhnlein, Professor für Biogeografie an der Universität Bayreuth, dem Science Media Center. „Landwirtschaftliche Fragmentierung von Lebensräumen, Zusammenlegung von Parzellen zu großen Schlägen, Einsatz von Agrarchemikalien, Entsorgung von Gülle und vielfache Mahd von Grünland pro Jahr verurteilen die Naturschutzbemühungen auf den teils winzigen Restflächen zum Scheitern.“

 

„Wichtig ist es, Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten einzuleiten. Diese zeigten bei Wirbeltieren ja schon viel Erfolg, was die Ausbreitung früher gefährdeter Arten, wie Schwarzstorch, Seeadler, Wanderfalke, Uhu und Fischotter beweist“, so Hochkirch: „Es ist wichtig, die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen rechtzeitig umzusetzen. Wir verfügen bereits über genügend Beweise, um zu handeln – was uns fehlt, sind Taten.“

 

Link:

Studie in „PLOS ONE“

 

fussballreisen.com pflanzt einen Jungwald für den Klimaschutz

fussballreisen.com pflanzt einen Jungwald für den Klimaschutz

fussballreisen.com pflanzt einen Jungwald für den Klimaschutz

Die Zukunft liegt uns sehr am Herzen. Deshalb unterstützt fussballreisen.com ein wichtiges, nachhaltiges regionales Aufforstungsprojekt im Waldviertel und leistet einen Beitrag zur Entstehung eines Mischjungwaldes und somit zum Klimaschutz.

Hier geht es zu fussballreisen.com

So überwintern Tiere in unserem Garten

So überwintern Tiere in unserem Garten

Nach dem heißesten Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wird es nun doch kühler. Wir #Beetschwestern konnten beobachten, wie sich dieses Jahr der Laubfall um etliche Tage nach hinten verschoben hat und die gesamten „normalen“ Herbstabläufe im Garten diesmal viel später stattfinden. Heute lag dafür Raureif auf dem Vordach, was unsere Zitruspflanzen, die den verlängerten warmen Zyklus draußen genießen durften, wahrscheinlich nicht sehr erfreut haben wird. Bleiben die Temperaturen in den kommenden Tagen so niedrig – was wir #Beetschwestern sehr hoffen – dann werden viele Gartentiere Winterquartiere suchen. Dies betrifft den allseits bekannten Igel, aber auch Insekten, Amphibien, Fledermäuse und Reptilien.

 

Was können wir also in unseren naturnahen Gärten tun, damit diese Mitbewohner den Winter gut überstehen? Am besten wenig bis gar nichts. Nicht zusammenräumen – außer das Laub vom Rasen entfernen, aber bitte händisch! Nichts abschneiden. Einfach sein lassen. Und davon träumen, was man nächstes Jahr alles tun will …. . Und vielleicht noch ein paar Blumenzwiebel einsetzen für die ersten Nektarquellen nach der dunklen Jahreszeit. Wir haben auch ein paar sehr frühende Sträucher wie Zaubernuss, frühe Heckenkirsche und Frühlings-Duftschneeball in den Garten gesetzt.

 

Wie wir bereits mehrfach beschrieben haben, ist die erste Grundvoraussetzung ein möglichst artenreicher Garten mit unterschiedlicher Gliederung.

Totholzhaufen

Dazu zählt zum Beispiel ein Totholzhaufen – oder in Form eines Sicht- und Windschutzes als Benjeshecke. Dieser dient Igeln und verschiedenen Insektenarten als Überwinterungsmöglichkeit

Gartenschuppen

Sofern er kleine Ein- und Ausflugsmöglichkeiten bietet, können sogar Fledermäuse darin überwintern, Insekten ebenso. Man kann auch einen Fledermauskasten anbringen.

Komposthaufen/Laubhaufen

Erdkröten und die völlig ungefährlichen Ringelnattern überwintern bevorzugt in Komposthaufen, wobei dir Kröten in eine Winterstarre verfallen. Laubhaufen sind auch für Marienkäfer gut als Winterquartier geeignet. Laufkäfer und ihre Larven verbringen den Winter im humusreichen Boden unter der Laubschicht und frisst im Frühling dann Schnecken, Würmer und Raupen.

Gartenteich

Dieser sollte mindestens einen Meter teif sein, damit er nicht zur Gänze durchfriert und bietet Teichmolchen und vielen Insekten im Larvenstadium (wie zB Libellen) oder in Form von Eiern eine wichtige Überwinterungsmöglichkeit.

Stauden

Die Stängel vieler Staudenarten dienen Insekten und ihren Puppen (zum Beispiel bei Schmetterlingen) als Winterdomizil. Daher ist es so wichtig, diese stehen zu lassen. Wir #Beetschwestern haben Bereiche, wo die ersten Frühlingsblüher so früh aus der Erde kommen, dass wir dort dann nicht mehr gut schneiden können, ohne diese zu zertreten. An diesen Stellen schneiden wir jetzt die verblühten Stauden ab, überall anders lassen wir sie stehen, weil die Samen auch vielen Tieren jetzt als Nahrung dienen. Auf den Nachtkerzen zum Beispiel tummeln sich momentan sehr gerne Vögel, die die Samen aus den Hülsen fressen, was wir daran erkennen, dass diese (und der Boden rundherum) voller Vogelschiss sind …. .

Trockensteinmauer/Steinhaufen

Sommers wie winters sind diese sehr beliebt bei vielen Tieren. Wenn es kalt wird, finden Blindschleichen, Kröten und Insekten hier ein Zuhause.

AT.INTERMODAL unterstützt regionale Biodiversitätsprojekte im Lavanttal

AT.INTERMODAL unterstützt regionale Biodiversitätsprojekte im Lavanttal

Nisthilfen für Vögel und Insekten können die Artenvielfalt erheblich steigern und haben einen großen Nutzen für die Landwirtschaft. AT.INTERMODAL unterstützt den Bau von Nisthilfen für heimische Vögel und Insekten.

Weil uns die Zukunft wichtig ist!

Hier geht es zu AT.INTERMODAL

Wir pflanzen einen Mischwald

Wir pflanzen einen Mischwald

Das Team von pro.earth pflanzte am vergangenen Wochenende gemeinsam mit dem Unternehmen  AT.INTERMODAL im Kärntner Lavanttal junge Laubbäume. Wir leisteten damit einen Beitrag zur Entstehung eines klimaangepassten gesunden Mischwaldes. Das Projekt „KlimafitWald“ baut einen bestehenden, vorwiegend aus Fichten bestehenden Wirtschaftswald in einen klimafitten, nachhaltig bewirtschafteten Zukunftswald um.

 

Am Freitag traf sich die bunte Truppe bei strömendem Regen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in der gemütlichen Fischerei des Gutshofs Schloss Lichtengraben im Lavanttal, wo das Team auch übernachtete. Dort wurden einige Delikatessen des Hauses, wie geräucherte Forelle und Saibling sowie Apfelsaft und Most serviert. Die Fische züchtet der Schlossherr Andreas Rittler selbst in großen, romantisch um eine alte Burgruine gelegenen, Fischteichen.

 

Der Most stammt von den über 100 Jahre alten Mostapfelbäumen der nahegelegenen schlosseigenen Streuobstwiesen. Das Team erfuhr von dem Schlossherren viel über die Bedeutung der uralten Streuobstwiesen und der Obstbäume, die bereits viele Generationen mit herrlichen Früchten versorgt haben. Danach erklärte er uns den Prozess der natürlichen Gärung des Apfelsaftes in großen Fässern hinter den alten Schlossmauern.

 

Am Tag darauf versammelte sich die Gruppe bei trockenem Wetter zur gemeinsamen Pflanzung der jungen Laubbäume auf 1.000 Meter Seehöhe. Die jungen Pflanzen stammen direkt aus dem Lavanttal. Im KlimafitWald werden verschiedenste, der Höhe und den klimatischen Bedingungen angepasste Laubarten wie Bergahorn, Esche, Eberesche, Linde und Birke sowie versuchsweise auch Eichenarten, Bergulme, Nussbäume und Edelkastanie u.a. gepflanzt. Je größer die Vielfalt, desto besser. Dadurch verbessert sich die Bodenqualität, die Wasserspeicherkapazität des Bodens verbessert sich, die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen nimmt zu. Nicht nur die Pflanzen selbst speichern CO2, sondern auch im Boden wird es gebunden.

 

Das Team erfuhr, wie man einen jungen Baum richtig setzt und dann machte sich jeder daran, dieses Wissen in der Praxis anzuwenden. Für manchen war dies die erste Erfahrung dieser Art.

Ein beglückendes Gefühl in Gemeinschaft mit anderen an der frischen Luft!

 

 

Regenwürmer – die Retter der Wälder

Kohlemine schließt nach 100 Jahren – das größte Renaturierungsprojekt Norwegens

Kohlemine schließt nach 100 Jahren – das größte Renaturierungsprojekt Norwegens

Wir befinden uns in einer Zeit, wo manchmal der Rückbau als absolut sinnvoller Fortschritt zu sehen ist. So geschehen in der Sveabucht am Van Mijen Fjord im Süden von Spitzbergen.

 

Hier erinnert kaum noch etwas daran, dass hier einmal die größte Kohlegrube der Inselgruppe lag. Von ursprünglichen 60 Gebäuden – Baracken für 300 Arbeiter mit Kantine, einem Kraftwerk, Flugplatz, Lagerräumen und Geschäften sind lediglich drei rote Baracken übriggeblieben.

 

Fast 100 Jahre wurde in der Bucht Kohle gefördert

Es waren die Schweden, die hier das schwarze Gold aus dem Fels gefördert haben. Daher auch der Name der Grube: Svea. Das alte Wort für Schweden.

Einen wirtschaftlichen Benefit gab es beim Kohleabbau auf Spitzbergen kaum noch. Wurde doch der Großteil des Brennstoffs direkt zum Heizen oder für die Produktion von Strom auf der Insel genutzt. Der Rest wurde exportiert.

Für den Rückbau wurden umgerechnet 130 Millionen Euro benötigt.

„Wenn wir ein Gebiet für industrielle Aktivitäten genutzt haben und es nicht mehr länger tun, müssen wir versuchen, die Natur wieder so herzustellen, wie sie ursprünglich war,“ so der frühere norwegische Umweltminister und inzwischen Außenminister, Espen Barth Eide.

 

Klimawandel in der Arktis kostet den Gletschern das Leben

Der im Hauptort Longyearbyen gelegene Isfjord – zu Deutsch Eis-Fjord – wird seinem Namen fast nicht mehr gerecht. Selbst im Winter friert er kaum noch zu.

Hier ist es besonders zu spüren: Die Gletscher ziehen sich stetig zurück.

Der Rückbau der Kohlegruben soll der Natur wieder Platz geben um die einzigartige Landschaft zurückholen, erklärt Projektleiter Johansen.

„Wir wollen den Bächen wieder freien Lauf lassen. Wir wollen, dass Wasser, Schnee und Sediment eine neue Landschaft bilden können.“

 

Alternative Energieproduktion reicht hier noch nicht aus

Auch bei der Energieproduktion will Spitzbergen klimafreundlicher werden. In der Arktis ist das gar nicht so einfach.

Kohle hat ja bekanntlich als Energiequelle für Strom und Wärme ausgedient.

Darum wurde nun das Kraftwerk in Longyearbyen auf moderne Dieselgeneratoren umgestellt.

Auch wenn das irgendwie seltsam klingt, es reduziert die Emissionen immerhin um 50 Prozent.

Man wählt diese Möglichkeit, da grüne Alternativen wie Wind oder Solar reichen bisher nicht ausreichen.