Der Engelhai ist zurück

Der Engelhai ist zurück

Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer.

Engelhaie galten in der oberen Adria als ausgestorben – bis jetzt. Denn die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) hat die seltenen Haie nun rund um die kroatische Insel Molat entdeckt und damit vermutlich eines ihrer letzten Rückzugsgebiete:
“Dass wir hier Engelhaie gefunden haben zeigt, dass dieses Gebiet ein besonders wichtiges Refugium für die Tiere im Mittelmeer ist. Vermutlich dient es ihnen zur Fortpflanzung und als Kinderstube. Wir müssen es daher dringend zum Meeresschutzgebiet erklären”, sagt WWF-Mittelmeerexpertin Simone Niedermüller.
Gemeinsam mit dem WWF Kroatien arbeitet die Meeresbiologin des WWF Österreich an einem Antrag für ein Meeresschutzgebiet in der Region. Neben Engelhaien leben dort auch Meeresschildkröten, Rochen und Delfine.

Auch im Mittelmeer selten gewordene Korallenarten wie die farbenprächtigen Gorgonien gedeihen in diesem Gebiet. Seegraswiesen, die als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum besonders wertvoll sind, bieten Jungfischen, Krebs- und Weichtieren Unterschlupf.
“Leider gibt es nur noch sehr wenige Gebiete im Mittelmeer, die eine solche Artenvielfalt aufweisen. Umso wichtiger ist es, dass wir diese letzten Naturjuwele schützen”, sagt Simone Niedermüller vom WWF Österreich.
Als Binnenmeer leidet das Mittelmeer besonders unter der Erderhitzung. Hinzu kommen Überfischung, Massentourismus und die enorme Plastikverschmutzung.
“Die größte Bedrohung ist die Fischerei und die damit verbundene Verschmutzung durch alte Fanggeräte, wie sogenannte Geisternetze. Aber auch der starke Tourismus bedroht durch Lärm und Müll immer mehr Arten und ihren Lebensraum”, sagt Niedermüller.
Erst kürzlich war der WWF Österreich bei der Bergung von tödlichen Geisternetzen in der Region um Molat im Einsatz.

 

“Meerengel” als Botschafter für den Schutz des Mittelmeers

Weltweit gibt es 23 Arten von Engelhaien, drei davon leben im Mittelmeer. Mit ihren zwei großen Brustflossen “fliegen” die Engelhaie scheinbar mühelos über den Meeresboden – deshalb werden sie auch “Meerengel” genannt. Durch ihre Färbung sind sie sehr gut getarnt. Sie sind nachtaktive Lauerjäger, die sich bis auf die Augen im Sand vergraben, um ihre Beute – Krebstiere, Weichtiere oder Plattfische – blitzschnell zu schnappen. Für den Menschen sind sie keine Bedrohung.
“Die Rückkehr der Engelhaie in die obere Adria ist eine Sensation. Wir sollten das als Chance sehen, um Fehler im Umgang mit der Natur im MIttelmeer zu korrigieren und wertvolle Arten durch ein Schutzgebiet für die Zukunft zu bewahren. Denn neben der Klimakrise ist der Verlust der Artenvielfalt die größte Bedrohung für unseren Planeten”, sagt Simone Niedermüller vom WWF Österreich.

Wie Styropor kreislauffähig wird

Wie Styropor kreislauffähig wird

Styropor (Expandiertes Polystyrol, EPS) ist ein leichtes Verpackungs- und Dämmmaterial, das einige Vorteile, aber für die Abfallwirtschaft und die Umwelt Probleme mit sich bringt, da es nicht biologisch abbaubar ist. Es gibt bereits einige Forschungsprojekte, um Styropor kreislauffähig zu machen. So haben im Forschungsprojekt „EPSolutely“ zwölf
Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette unter der Leitung von Fraunhofer Austria erste Erfolge bei der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für EPS erzielt. Am 9. September 2024 startete der Pilotversuch eines EPS-Abholservice für ganz Österreich. Gesammelt werden saubere Dämmplattenverschnitte, die bei der Verarbeitung von EPS-Dämmstoffen auf Baustellen anfallen. Zuvor konnten die Projektpartner auch schon zeigen, dass sowohl die Produktion neuer Platten aus dem Recyclingmaterial als auch die Aufbereitung von verunreinigtem Material technisch möglich sind.
Hauptrohstoff für die Styroporproduktion ist Polystyrolharz, das aus Erdöl gewonnen wird. Während Styropor in Bezug auf Isolierung, leichte Verpackung und Erschwinglichkeit zahlreiche Vorteile bietet, ist seine Umweltbelastung problematisch. Das Material ist nicht biologisch abbaubar ist. Um die Umweltbelastung zu verringern, gibt es unterschiedliche Ansätze – wie Recycling/Kreislaufinitiativen, die Erforschung alternativer Materialien und innovative Herstellungsverfahren, die darauf abzielen, den CO2-Fußabdruck von Styropor zu verringern.

 

EPS-Anteil an Abfall

Laut österreichischem Statusbericht 2024 zur Abfallwirtschaft fielen im Jahr 2022 rund 9.000 Tonnen Styropor (EPS) an, was 5% aller Kunststoffabfälle entspricht.

Laut der aktuellen ConversioStudie aus 2023 beträgt die EPS-Recyclingquote in Österreich 26 Prozent bei Bauware und 56 Prozent bei
Verpackungen. Oft kommt das recycelte Material aber nur als Wärmedämmausgleichsschüttung zum Einsatz. Wünschenswert im Sinne der Nachhaltigkeit wäre dagegen eine echte Kreislaufwirtschaft, in der das recycelte EPS in gleichwertiges Rohmaterial umgewandelt und dem Kreislauf erneut zugeführt wird.

 

Ohne Kreislaufwirtschaft kein Green Deal

Der Chef der Altstoff-Recycling Austria (ARA), Harald Hauke, hält Kreislaufwirtschaft für alternativlos: „Ohne Kreislaufwirtschaft wird es keinen Green Deal geben“, erklärt er mit Verweis auf die Klimaziele der Europäischen Union.

 

Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft für einen Rohstoff sind zahlreiche Fragen zu klären. Eine davon lautet:

Wie lässt sich die Logistik der Materialrückholung organisieren?

Das Konsortium des Forschungsprojekts EPSolutely, bestehend aus 13 Partnern, hat ein Konzept für die österreichweite Sammlung von Dämmplatten. Will man die dabei anfallenden Reste im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft wieder zu neuen Platten verarbeiten, braucht man ein effizientes und funktionierendes System zur Rückholung des Materials von den Baustellen. Ein solches hat das Konsortium des FFG-Forschungsprojekts EPSolutely unter der Leitung von Fraunhofer Austria in den vergangenen zweieinhalb Jahren entwickelt. Dabei wurden 5000 Sammelsäcke mit QR Codes versehen und verteilt. Diese kommen dort zum Einsatz, wo Dämmplatten beim Hausbau zugeschnitten werden. Das Verschnittmaterial wird darin gesammelt.

Die Steinbacher-Geschäftsführung Mag. Roland Hebbel und Mag. Ute Steinbacher beim Start der österreichweiten Rückholung von Dämmplatten-Verschnitten. Foto©️Steinbacher

An der österreichweit koordinierten Sammlung der Dämmplatten-Verschnitte sind beteiligt: Austrotherm mit den Standorten Pinkafeld und Purbach, Austyrol Dämmstoffe GmbH mit Standort in Mödling, Flatz GmbH in Lauterach, HIRSCH Porozell GmbH in Glanegg, Steinbacher Dämmstoff GmbH in Erpfendorf, sowie swisspor Österreich in Gleiß.

Materialqualität ist größte Herausforderung

Maximilian Bernard, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Steinbacher Dämmstoff GmbH, sagt über die Aufbereitung: Die größte Herausforderung ist die unterschiedliche Qualität des angelieferten Materials. Die Unterschiede reichen von verschiedenen Farben (weiß, grau, grün etc.) über verschiedene Rohstoffe wie EPS und XPS bis hin zu diversen Fremdstoffen wie Schrauben, Putzresten. Trotz dieser Unterschiede muss eine gleichbleibende Qualität der neuen EPS Platten gewährleistet werden. Neben diversen Investitionen in entsprechende Siebe oder Abscheider, stand vor allem die Schulung im Vordergrund: Unsere Kunden, die das EPSolutely System nutzen, werden direkt über entsprechende Probleme informiert. Betriebe, die das System in der ersten Testphase bereits mehrmals verwendet haben, liefern deutlich bessere Qualität als Erstnutzer. Aktuell dürfen wir bereits durchschnittlich 3-4 Abholungen pro Woche durchführen. Wir haben die entsprechenden Kapazitäten geschaffen, um den uns zugeteilten Radius abdecken zu können.

Links:

EU-Aktionsplan für KreislaufwirtschaftBundesabfallwirtschaftsplan 2023

Tropentag 2024 an der BOKU Wien

Tropentag 2024 an der BOKU Wien

Vom 10. bis 13. September findet an der BOKU die größte in Europa veranstaltete internationale Konferenz zu den Themen globale Klimakrise, Hunger- und Armutsbekämpfung statt.

 

Unter dem Motto „Explore Opportunities … for Managing Natural Resources and a Better Life for All“ lädt der Tropentag nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Handeln ein. Der Fokus liegt auf praxisorientierter Entwicklungszusammenarbeit zur Bewältigung globaler Herausforderungen.Die zunehmende Dringlichkeit der globalen Krisen, allen voran der Klimawandel, verschärft die bereits bestehenden Probleme in den Tropen und Subtropen.Extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen beeinträchtigen die landwirtschaftliche Produktion, verstärken die Nahrungsknappheit und treiben Millionen Menschen in noch tiefere Armut. Diese Krisen bedrohen nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern auch die Lebensgrundlagen ganzer Gemeinschaften.  

BOKU als Wegbereiterin transformativer Forschung

Als eine der führenden Universitäten im Bereich der Entwicklungsforschung ist die BOKU stolz, in diesem Jahr rund 900 Teilnehmer*innen aus mehr als 80 Ländern begrüßen zu dürfen. Der Tropentag bietet besonders jungen Wissenschaftler*innen aus den ärmsten Ländern der Welt eine wertvolle Plattform, ihre Forschung zu Themen wie nachhaltiges Ressourcenmanagement, globale Armutsbekämpfung, Klimaanpassung und Ernährungssouveränität vorzustellen. Für viele der Teilnehmer*innen ist der Tropentag oft eine der wenigen bezahlbaren Möglichkeiten, an einer internationalen Konferenz teilzunehmen, da die Veranstaltung als Low-Budget-Konferenz konzipiert ist.

Auf dem Programm stehen u.a. Keynotes von renommierten Persönlichkeiten wie Franz Fischler (Präsident des Instituts für Höhere Studien, IHS), Anja Gassner (The Center for International Forestry Research and World Agroforestry, CIFOR-ICRAF) und Lerato Thakholi (Wageningen University and Research, The Netherlands, and University of the Western Cape, South Africa). Darüber hinaus bietet der Tropentag mehr als 30 Workshops, 60 Vortrags- und Poster-Sessions sowie zahlreiche Artcompetitions.
„Die Zusammenarbeit mit afrikanischen Universitäten hat an der BOKU eine lange Tradition, sowohl in der Forschung als auch in der Ausbildung von Studierenden“, betont Rektorin Eva Schulev-Steindl. „Wir haben bereits zahlreiche Master- und Doktorarbeiten mit Fokus auf Afrika betreut und freuen uns sehr, den Tropentag 2024 bei uns begrüßen zu dürfen.“
 

Schlüsselthemen der Konferenz

Agrarökologie und nachhaltiges Ressourcenmanagement
Viehwirtschaft und menschliches Wohlergehen
Nahrungsmittel- und Ernährungssouveränität
Nachhaltige Wasser- und Fischereibewirtschaftung
Anpassung an den Klimawandel und Resilienz
Forstwirtschaft, Umweltschutz und Ökosystemdienstleistungen
Geschlechtsspezifische und intersektionelle Perspektiven bei der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
Politische, institutionelle und wirtschaftliche Strukturen im Umgang mit multiplen Krisen
Soziale und technologische Innovationen für die Umsetzung der SDGs

 

Nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt das Institut und der Cluster für Entwicklungsforschung der BOKU seit 2004 auf die Entwicklung resilienzfähiger und nachhaltiger Lösungen, die sowohl den Umweltschutz als auch die sozioökonomische Stabilität in den am stärksten betroffenen Regionen fördern.
„Wir arbeiten eng mit Akteur*innen aus Wissenschaft, Praxis, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um Strategien zu entwickeln, die globale Ungleichheiten reduzieren und sozial-ökologische Krisen resilient begegnen“, so Andreas Melcher, Organisator des Tropentags 2024.
Als nationaler Think Tank und führende Forschungseinrichtung zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen im globalen Kontext betreut das Institut für Entwicklungsforschung aktuell rund 30 Forschungs-, Lehr- und Lernprojekte, darunter internationale Projekte wie „Supporting Women-Led Innovations in Farming and rural Territories“, „Resilient and Sustainable Food and Agricultural Systems“ oder das „Partnership Program in Integrated Agri-Aquaculture Systems for Food Security and Poverty Reduction in East Africa“.

Die BOKU richtet den Tropentag 2024 in Kooperation mit den Universitäten Berlin, Bonn, Göttingen, Hohenheim, Kassel-Witzenhausen, dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V., alle Deutschland), der Universität Gent (Belgien), der Tschechischen Universität für Biowissenschaften Prag (Tschechische Republik) und dem Rat für Tropen- und Subtropenforschung (ATSAF e.V.) in Zusammenarbeit mit dem GIZ-Fonds Internationale Agrarforschung (FIA) aus.

Rekordverdächtiger Bahntunnel verbindet Italien und Frankreich

Rekordverdächtiger Bahntunnel verbindet Italien und Frankreich

Mit Unterstützung der EU setzen Italien und Frankreich neue Maßstäbe im Bahnverkehr. Das vielfach stark umstrittene Projekt einer Ost-West-Verbindung durch die Alpen von Turin nach Lyon soll bis 2030 umgesetzt sein. Es beinhaltet den Bau des weltweit längsten Eisenbahntunnels mit einer Länge von 57,5 Kilometern. Insgesamt soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke die Reisezeit um zwei Stunden auf 1:47 h reduzieren. Gegner des Projekts sehen darin Gigantomanie, die Umwelt zerstört und öffentliche Gelder verbrennt.

 

Auf der neuentstehenden Hochgeschwindigkeitsbahntrasse zwischen Turin und Lyon sollen ab 2030 sowohl Personen als auch Fracht transportiert werden. Insgesamt ist die Strecke 270,8 Kilometer lang und wird den weltweit längsten Eisenbahntunnel  – den Mont-d’Ambin-Basistunnel mit 57,5 Kilometern  – neben vielen kleineren beinhalten. Dieser löst damit den Schweizer Gotthard-Tunnel mit 55 Kilometern als Rekordhalter ab. Die EU baut mit ihren Mitgliedsstaaten die Strecke zwischen Turin und Lyon , die eine von mehreren neuen schnellen Routen durch die Alpen sein wird, als Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN) aus. Die neue Verbindung soll die wichtigste Ost-West-Achse des Mittelmeerkorridors werden, der Spanien mit Ungarn und bildet eine der neun Achsen des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN‑V). Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 25 Milliarden Euro, von denen die EU etwa 40 Prozent der Kosten übernimmt.

 

Seit Jahrzehnten umstritten

Seit Jahrzehnten wurde über dieses ambitionierte Bauvorhaben diskutiert und auch gestritten. Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern waren verhärtet.  während die Befürworter größere Nutzen durch die schnelle Os-West-Verbindung sehen, steht für die Gegner der Aufwand und damit verbundene Zerstörung, Baustellenverkehr, Lärm und Verschmutzung nicht im Verhältnis zum Nutzen. Andere Gegner sprechen davon, dass dieses Projekt der Finanzspekulation diene und nicht dem Ausbau der Infrastruktur.

 

Stéphane Guggino vom Unternehmen La Transalpine, Befürworter des Unterfangens, meint: „Der Klimanotstand besteht darin, dass jedes Jahr drei Millionen Schwerlastfahrzeuge zwischen Frankreich und Italien unterwegs sind. Wenn kein Tunnel gebaut wird, bleiben die LKW auf der Straße.“

 

Alberto Poggio, ein Gegner des Vorhabens, entgegnet, die Nachteile seien deutlich größer als der Nutzen: „Um die gesamte Strecke Turin-Lyon zu bauen, gibt es einen Nettoausstoß von Kohlendioxid in Höhe von 10 Millionen Tonnen. Schätzungen gehen von Wassermengen von 600 bis 1000 Litern pro Sekunde aus, die während der Bauarbeiten aus den Stollen geschleudert werden. (…) Das ist in etwa so, als würde einem großen Teil von Turin oder einem großen Teil von Lyon das Wasser ausgehen“, so Poggio.

 

Dem stellt Guggino gegenüber: „Heute macht diese Entwässerung 1 % des Abflusses des Flusses Arc aus. Man kann davon ausgehen, dass es Vorteile gibt wie: Verlagerung der Lkw auf die Schiene, weniger Unfälle, weniger Verschleiß, die Zuverlässigkeit des Handels, Annäherung von Völkern und Gebieten… Es handelt sich um eine Investition, die getätigt werden kann.“

 

Vorteile für Reisende

Für die Passagiere wird die neue Verbindung zu einer Verkürzung ihrer Reisezeit führen – so soll eine Reise von Mailand nach Paris statt wie bisher in sieben Stunden dann in viereinhalb Stunden möglich sein. Desweiteren sollen statt wie bisher sechs Zühe pro Tag ab 2030 22 Züge auf der Strecke verkehren.

 

Link

Projektbeschreibung französisch

 

WeltRisikoBericht 2024 – Multiple Krisen überlagern sich

WeltRisikoBericht 2024 – Multiple Krisen überlagern sich

Überraschung!!! Wir leben in Krisenreichen Zeiten – auf so vielen Ebenen wie noch nie. Um den Überblick nicht zu verlieren und die Verknüpfung der einzelnen Krisenherde besser zu verstehen, empfehlen wir die Lektüre des heute erschienenen WeltRisikoBerichts 2024.

 

Der heute veröffentlichte WeltRisikoBericht 2024 von Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) ruft zu neuen Strategien in der Krisenprävention und im Risikomanagement auf.

Unter dem Fokus „Multiple Krisen“ verdeutlicht der Bericht eindrücklich, wie Klimawandel, geopolitische Konflikte und Gesundheitskrisen eng miteinander verknüpft sind und welche weitreichenden Folgen diese Krisen für die globale Sicherheit und Entwicklung haben.

 

Die Welt im Bann multipler Krisen

Extremwetterereignisse, Kriege und neue Gesundheitsbedrohungen wie Polio und Mpox: Globale Krisen sind allgegenwertig und überfordern zunehmend internationale Hilfssysteme. „Unsere Welt ist im Bann multipler Krisen. Sie verstärken sich gegenseitig und schaffen neue, bedrohliche Herausforderungen für die globale Sicherheit. Der WeltRisikoBericht 2024 zeigt alarmierend deutlich: Die Staatengemeinschaft muss jetzt entschlossen und sofort handeln,“ betont Dr. Ilona Auer Frege, Geschäftsführerin von Bündnis Entwicklung Hilft. „Unsere traditionelle Krisenbewältigung reicht bei multiplen Krisen nicht mehr aus. Wir brauchen dringend innovative und integrierte Ansätze im Katastrophenrisikomanagement“, ergänzt Dr. Katrin Radtke, Senior Researcher am IFHV der Ruhr-Universität Bochum und wissenschaftliche Leiterin des Berichts.

 

Globale Risiken auf dem Vormarsch

Der WeltRisikoIndex 2024 bewertet das Katastrophenrisiko für 193 Länder und erfasst dabei über 99 Prozent der Weltbevölkerung. Während die bekannten Risikohotspots weiterhin in Amerika und Asien liegen, zeigt der Bericht, dass sich das Risiko langfristig zu Ländern mit klimasensibler Exposition und hoher Vulnerabilität verschiebt.

Deutschland verbessert sich im Ranking leicht und liegt mit einem Risikowert von 4,1 auf Platz 98, bleibt damit jedoch weiterhin im globalen Mittelfeld. Dies unterstreicht die Notwendigkeit umfassender Anstrengungen zur Risikominimierung.

Eine Sonderauswertung in Form von neuem Kartenmaterial zeigt zudem, dass das Risikoprofil vieler Länder nicht nur von Extremwetterereignissen geprägt ist, sondern zunehmend auch von anhaltenden Konflikten. Besonders betroffen sind Regionen in Zentral- und Nordafrika, Zentral- und Südamerika sowie Südasien, wo Konflikte die bereits hohen Risikowerte weiter verschärfen.

Zum gesamten Bericht geht es hier.

Klima-Migration verhindert Bildung der Kinder in Südostasien

Klima-Migration verhindert Bildung der Kinder in Südostasien

Migrationsbewegungen, die durch den Klimawandel weiter zunehmen, lasten schwer auf den Schultern von Kindern. Das verdeutlicht ein heute veröffentlichter Report von World Vision zur Situation in Südostasien, der mit dem Stockholm Environment Institute (SEI) erstellt wurde.

 

Gerade im Bereich der Bildung zeigen sich deutlich negative Folgen: Sowohl Kinder, die ihre Heimat verlassen mussten, als auch jene, die ohne Eltern zurückblieben, brechen häufiger die Schule ab. Aber auch ihre generelle Entwicklung und die Gesundheit bleiben auf der Strecke.

 

“Climate change, vulnerability and migration:  Impacts on children and youth in Southeast Asia“

Dieser Report beleuchtet die Überschneidung von Armut, Klimawandel, Migration und Marginalisierung und basiert auf 92 Interviews, die unter anderem mit betroffenen Kindern und Eltern in Kambodscha, Laos und Vietnam geführt wurden.

Durch die Folgen des Klimawandels, wie etwa Ernteausfällen und Überschwemmungen, verlieren gerade arme Familien zusehends ihre Lebensgrundlage. Sie sind verschuldet und verlassen auf der Suche nach besser bezahlten Jobs ihre Heimat. Kinder werden mitgenommen, bleiben aber zum Teil auch monatelang allein zurück.

Die von Großeltern oder Tanten betreuten Kinder sind häufig mit Geldmangel konfrontiert, weil die Eltern weniger überweisen können als erwartet. Betroffene Mädchen und Jungen sind daher oft zur Lohnarbeit gezwungen. Vor allem ältere Mädchen übernehmen auch Pflichten im Haushalt und am Bauernhof. Viele können daher die Schule nicht mehr weiter besuchen.

Sowohl Kinder als auch Eltern berichten von tiefgreifenden emotionalen Auswirkungen der Trennung von der Familie. Viele Kinder beschreiben Erfahrungen mit Ausbeutung oder Diskriminierung während der Migration.

Mit der Verschärfung der Klimakrise sind in Südostasien Gesundheit, Ausbildung, der Lebensunterhalt und die wirtschaftliche Perspektive für viele zunehmend bedroht.
„Der physische, emotionale und mentale Tribut, den die Migration von Mädchen und Jungen fordert, ist viel zu lange unbemerkt geblieben. Diese Herausforderungen dürfen nicht länger ignoriert werden. Es müssen Ursachen der klimabedingten Migration bekämpft und die Zukunft dieser jungen Menschen gesichert werden“, betont Terry Ferrari, der Regionalleiter Ostasien von World Vision.
Die UNO schätzte im Jahr 2020 die Zahl der internationalen Migranten in Südostasien auf 10,6 Millionen, wobei Thailand bei weitem die meisten aufnimmt. Etwa 1,27 Millionen waren unter 18 Jahre alt. Da sich die Auswirkungen des Klimawandels verstärken und mehr Menschen zur Migration zwingen, ist es entscheidend, dass ihre Rechte und Interessen geschützt werden – insbesondere jene von Kindern, die besonders verletzlich sind.

 

Der Bericht enthält dazu Empfehlungen vor allem auf fünf Ebenen:

Verbesserte Infrastruktur und Katastrophenvorsorge, um die Folgen des Klimawandels besser zu bewältigen
Flexible und faire Unterstützung für einen nachhaltigen Lebensunterhalt
Verbesserter Schutz für Eltern und Kindern, die migrieren
Fürsorge für Betreuungspersonen und die Kinder, die bei ihnen zurückbleiben
Kinder und Jugendliche in die Lage versetzen, sich selbst eine bessere Zukunft aufzubauen

2024 war der heißeste Sommer weltweit

2024 war der heißeste Sommer weltweit

Wie der Kopernikus-Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service – C3S) der EU gestern mitteilte, waren die Sommermonate Juni bis August der heißeste jemals gemessene Sommer weltweit und in Europa. Laut Kopernikus ist die globale Durchschnittstemperatur der letzten 12 Monate (September 2023 – August 2024) die höchste, die jemals für einen 12-Monats-Zeitraum aufgezeichnet wurde. Sie liegt 0,76°C über dem Durchschnitt von 1991-2020 und 1,64°C über dem vorindustriellen Durchschnitt von 1850-1900, womit wir bereits über dem Pariser Klimaziel von 1,5 Grad liegen. Diese Werte sind identisch mit den Werten der beiden vorangegangenen 12-Monats-Zeiträume, die im Juni und Juli 2024 endeten. 

 

Die stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S), Samantha Burgess, meint ein einer Stellungnahme dazu : „In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 hat die Erde den heißesten Juni und August, den heißesten Tag und den heißesten borealen Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Diese Reihe von Temperaturrekorden erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten wird. Die temperaturbedingten Extremereignisse dieses Sommers werden nur noch intensiver werden, mit noch verheerenderen Folgen für die Menschen und den Planeten, wenn wir nicht dringend Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergreifen.“

 

Hier die Highlights im Detail:

Die durchschnittliche Temperatur auf dem europäischen Festland lag im August 2024 um 1,57 °C über dem Durchschnittswert für den Zeitraum 1991-2020. Damit war dieser Monat der zweitwärmste August in Europa nach dem August 2022, der um 1,73 °C über dem Durchschnitt lag.

In Europa lagen die Temperaturen vor allem in Süd- und Osteuropa über dem Durchschnitt, während sie in den nordwestlichen Teilen Irlands und des Vereinigten Königreichs, in Island, an der Westküste Portugals und in Südnorwegen unter dem Durchschnitt lagen.

Weltweit gesehen waren die Temperaturen in der östlichen Antarktis, in Texas, Mexiko, Kanada, Nordostafrika, Iran, China, Japan und Australien überdurchschnittlich hoch.

Unterdurchschnittliche Temperaturen herrschten im äußersten Osten Russlands und Alaskas, im Osten der Vereinigten Staaten, in Teilen des südlichen Südamerikas, in Pakistan und in der Sahelzone.

Temperatur der Meeresoberfläche

Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur (SST) über dem 60. Breitengrad war für August 2024 mit 20,91°C der zweithöchste Wert, der für diesen Monat aufgezeichnet wurde, und nur 0,07°C niedriger als im August 2023.

Der äquatoriale Pazifik wies unterdurchschnittliche Temperaturen auf, was auf eine sich entwickelnde La Niña hindeutet, aber die SST blieb über den Ozeanen in vielen Regionen ungewöhnlich hoch.

 

Unser pro.eart.Fazit:

Wir haben diesen Sommer als extrem erlebt. Die langanhaltende Hitze war zum Teil nur schwer zu ertragen und hat sich negativ auf unser Wohlbefinden ausgewirkt. Wir müssen dringend handeln, damit diese Extreme nicht noch extremer werden.

Ein Kissen voll Glück – der Polsterzipf

Ein Kissen voll Glück – der Polsterzipf

Das luftige Pölsterchen mit knuspriger Hülle und einem Herzen aus Ribiselmarmelade – ein Klassiker der österreichischen Mehlspeisküche, der besonders das Herz meiner Nachbarin höher schlagen lässt. Weder Blumen noch Pralinen können da mithalten. Wir können das verstehen!

 

Zugegeben, ein leichter Genuss ist es nicht gerade, denn die Polster werden in Butterschmalz ausgebacken. Die Sünde ist es aber auf jeden Fall wert.

Wir empfehlen als Soundtrack eine Mischung aus Heidi Pixner, Klaus Trabitsch und Alma. Dazu die passende Schürze und los geht’s!

 

Was wir brauchen

 

Wir gehen von Produkten aus, die biologisch wie ethisch nach höchsten Maßstäben erzeugt wurden.

 

½ kg glattes Mehl

5 Dotter

400 ml Sauerrahm

120 ml trockener Weißwein

1 Prise Salz

Butterschmalz zum Ausbacken

Ribiselmarmelade zum Füllen

 

❤ Mehl, Dotter, Sauerrahm, Weißwein und Salz zu einem Teig (er darf nicht zu fest sein) kneten und eine Stunde rasten lassen

❤ auf einer bemehlten Fläche den Teig auswalken und in Quadrate schneiden

❤ in der Mitte einen Kaffeelöffel Marmelade platzieren, das Quadrat zu einem Dreieck zusammenfalten und gut zusammendrücken – es soll beim Backen keine Marmelade ausfließen

❤ in einem Topf (besser als Pfanne, weil er durch den höheren Rand einen Spritzschutz besitzt) reichlich Butterschmalz erhitzen und die Polsterzipfe goldbraun ausbacken

❤ ich finde es notwendig sie auf Küchenpapier abtropfen zu lassen

 

Mit reichlich Staubzucker bestreuen und vielleicht sogar noch warm genießen (Vorsicht vor der heißen Marmelade!!)

Studie zeigt Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und Alzheimer

Studie zeigt Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und Alzheimer

Die Häufigkeit der Alzheimer-Krankheit hat im letzten Jahrhundert zugenommen, was auf eine höhere Lebenserwartung zurückzuführen ist, aber auch die Umwelt spielt eine Rolle. Die nächtliche Exposition gegenüber künstlichem Licht ist ein Umweltfaktor, der die Alzheimer-Krankheit besonders bei Menschen unter 65 Jahren beeinflussen kann, wie eine neue amerikanische Studie erforscht hat. Es ist bereits bekannt, dass Lichtverschmutzung sich nicht nur auf Pflanzen und Tiere negativ auswirkt, sondern auch auf die menschliche Gesundheit, der Zusammenhang mit Alzheimer ist hingegen neu.

 

Rund 4,4 Milliarden Menschen weltweit können heute aufgrund der Lichtverschmutzung das natürliche Himmelslicht nicht mehr sehen. Somit sind bis zu 80 % der Weltbevölkerung von Lichtverschmutzung betroffen. Obwohl künstliches Licht in der Nacht von den meisten als harmlos oder sogar vorteilhaft (z. B. für die Sicherheit) angesehen wird, hat die Lichtverschmutzung nachteilige ökologische, verhaltensbezogene, biologische und gesundheitliche Folgen. Lichtverschmutzung hat für Tiere, Pflanzen, ja ganze Ökosysteme wie Küstengebiete und auch uns Menschen negative Auswirkungen, wie wir bereits in mehreren Beiträgen berichteten. Sie kann bei Menschen nicht nur zu Schlafstörungen führen, sondern erhöht auch das Risiko für Erkrankungen wie z. B. Adipositas, Depressionen, Diabetes, Angstzustände, Gedächtnisstörungen, Atherosklerose oder Krebs.

 

Es ist allerdings nur wenig über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf die Alzheimer-Krankheit bekannt. Alzheimer ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung und macht 60-80 % der Demenzfälle aus. Es wird geschätzt, dass 10,8 % der Erwachsenen über 65 Jahren an Alzheimer erkrankt sind.

 

 

Die Ergebnisse der amerikanischen Studie, die in Frontiers in Science erschienen ist, zeigen, dass ein höheres nächtliches Außenlicht mit einer höheren Häufigkeit von Alzheimer in Verbindung steht. Dazu untersuchte die Autorin Robin Voigt-Zuwala von der Medizinischen Fakultät der Rush University in Chicago mit einem Forschungsteam die Lichtverschmutzungskarten der US-Bundesstaaten und glich sie mit medizinischen Daten zu Risikofaktoren für Alzheimer ab. Sie fanden heraus, dass die Lichtverschmutzung sich auf Menschen über 65 Jahren anders als bei jüngeren auf Alzheimer auswirkt.

Bei Menschen über 65 Jahren  waren die Krankheitsfaktoren Vorhofflimmern, Diabetes, Hyperlipidämie, Bluthochdruck und Schlaganfall stärker mit der Häufigkeit von Alzheimer assoziiert als die nächtliche Lichtintensität.

Bei unter 65-Jährigen war die Lichtverschmutzung erstaunlicherweise stärker mit der Alzheimer-Häufigkeit verbunden als jeder andere untersuchte Krankheitsfaktor.

 

Warum die Lichtverschmutzung sich bei jüngeren Menschen stärker auf ihr Alzheimer-Risiko auswirkt, ist bis dato noch nicht geklärt. „Bestimmte Genotypen, die das frühe Auftreten von Alzheimer beeinflussen, wirken sich auf die Reaktion auf biologische Stressfaktoren aus“, so die Studienautorin Voigt-Zuwala. Möglicherweise steht es auch in Zusammenhang damit, dass jüngere Menschen eher im urbanen Raum leben. Sie rät dazu, sich durch Verdunkelungsmaßnahmen besonders in Regionen mit sehr hoher Lichtverschmutzung nächtens zu schützen.

 

Lichtverschmutzung ist ein weltweit auftretendes Problem. Die Erforschung der weitreichenden und umfassenden Auswirkungen steckt vielfach noch in den Kinderschuhen und sollte vorangetrieben werden, ebenso die Untersuchung und Einführung von eindämmenden Maßnahmen zum Schutz unserer Ökosysteme, Tiere, Pflanzen und unserer Gesundheit.

 

Südkorea recycelt beinahe 100 Prozent seiner Lebensmittelabfälle

Südkorea recycelt beinahe 100 Prozent seiner Lebensmittelabfälle

Ein beeindruckendes Ergebnis, das Müll zur Ressource werden lässt. Dank KI, strikter Trennung, Gebühren, einschlägiger Bildung und Strafen erzielt Südkorea diese hohe Quote an Wiederverwertung.

 

Hier werden Glas, Plastik, Metall und Lebensmittelabfälle penibel in separaten Behältern entsorgt und fast vollständig weiterverwertet.

 

High-Tech-Tonnen

Der Biomüll wird in Südkorea zum großen Teil in High-Tech-Tonnen gesammelt. Dem voraus geht allerdings ein ausgeklügeltes System, das allen Südkoreaner:innen zunächst zugänglich gemacht werden muss.

So kommen zum Beispiel Kartoffelschalen in den Lebensmittelabfall, Zwiebelschalen aber in den Restmüll.

Die Tonne wird mit einer Karte entsperrt und berechnet gleich die jeweiligen Gebühren. Entwässert man seine Abfälle sorgfältig, wiegen und kosten sie im Endeffekt weniger.

Die Alternative für die meisten Koreanerinnen und Koreaner sind spezielle Bioabfallsäcke.

Geplant ist allerdings eine flächendeckende Versorgung mit ektronischen Kübeln im ganzen Land.

 

Wie funktioniert das?

Südkorea entsorgt beinahe fünf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr. Damit beträgt die Recyclingrate nahezu 100 Prozent.

Südkorea ist somit nach dem Weltabfallindex des slowakischen Unternehmens Sensoneo an der Weltspitze.

Die übrig gebliebenen Lebensmittel werden in Recyclinganlagen verarbeitet. Eine davon ist zum Beispiel im Hanam Environmental Complex. Dort werden pro Tag 3300 Tonnen Lebensmittelabfälle gereinigt, gemahlen und zu Tierfutter verarbeitet.

 

Strafen

Zweifelsohne ist der finanzielle Aufwand für diese Herangehensweise an Müll sehr hoch. Seit 20 Jahren investiert die südkoreanische Regierung rund 700 Millionen Euro pro Jahr.

Das Recyclingprogramm umfasst immerhin auch die Produktion von Biogas aus Lebensmittelabfällen.

Somit schafft Südkorea die Basis für jede Kreislaufwirtschaft, die für unsere Zukunft unbedingt anzustreben ist. Das setzt natürlich ein besonders konsequentes Mülltrennen voraus.

Um das zu gewährleisten, werden hohe Strafen (bis zu 700 Euro) für widerrechtliches Mülltrennen ausgesetzt. Anders geht das wohl nicht.

Südkorea könnte mit diesen vorbildlichen Bemühungen vielleicht auch anderen Ländern zeigen, dass ein nahezu 100 Prozent Recycling möglich ist.