Reparaturbonus für Fahrräder kann seit 16. September eingelöst werden

Reparaturbonus für Fahrräder kann seit 16. September eingelöst werden

Die Nachfrage nach dem Reparaturbonus ist ungebrochen groß. Zwei Jahre nach der Einführung wurde heuer bereits die Eine-Million-Marke an eingelösten Bons geknackt, so viele Elektrogeräte konnten damit vor dem Müll gerettet werden. Nun wird auf Fahrräder ausgeweitet.

 

Seit 16. September kann der Reparaturbonus für Reparaturen nicht nur von E-Bikes, sondern auch von allen gängigen Fahrrädern, Lastenrädern, und Fahrradanhängern eingelöst werden. Von Rennrädern bis Mountainbikes ist alles dabei.
Die Förderung pro Bon beträgt 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einem Wert von 200 Euro für eine Reparatur, Service oder Wartung bzw. 30 Euro für einen Kostenvoranschlag.
Der Reparaturbonus kann von allen Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich schnell und unkompliziert auf www.reparaturbonus.at beantragt und innerhalb von drei Wochen bei einem der teilnehmenden Partnerbetriebe eingelöst werden. Beim Partnerbetrieb ist der gesamte Rechnungsbetrag zu begleichen, die Fördersumme wird direkt auf das Bankkonto der antragstellenden Person überwiesen.

 

Fahrrad-Reparaturbetriebe können sich unter www.reparaturbonus.at als Partnerbetrieb registrieren. Nur in registrierten Partnerbetrieben kann der Reparaturbonus auch eingelöst werden und der jeweilige Betrieb und seine Kund:innen von den Vorteilen profitieren.

Für den Reparaturbonus wurden im Rahmen des EU-Förderprogramms von NextGenerationEU 130 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Aufgrund der großen Beliebtheit wird der Fördertopf mit nationalen Mitteln in der Höhe von insgesamt 124 Millionen Euro aufgestockt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler:
„Der große Erfolg des Reparaturbonus zeigt:Die Menschen in Österreich wollen in einer Welt leben, in der wir sorgsam mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt umgehen. Daher freut es mich, dass wir den Bonus ab 16. September auch für Reparaturen von Fahrrädern anbieten können. Ich lade ab heute alle Fahrrad-Reparaturbetriebe ein, sich zu registrieren und von den Vorteilen zu profitieren!“

Ist momentanes außergewöhnliches Wetterphänomen dem Klimawandel geschuldet?

Ist momentanes außergewöhnliches Wetterphänomen dem Klimawandel geschuldet?

Es regnet innerhalb von zwei bis drei Tagen die Menge, die normalerweise während des gesamten Herbstes vom Himmel fällt. Großräumige Überschwemmungen, Zerstörungen und Evakuierungen folgen. Der öffentliche Verkehr in der Hauptstadt und entlang der Überschwemmungsgebiete kommt vielfach zum Erliegen. Nichts geht mehr. Andernsorts schneit es Pferde, Kühe und Schafe auf ihren Almweiden ein und erzwingt einen verfrühten Almabtrieb. Viele Passstraßen mussten gesperrt werden. Gleichzeitig wütet ein Sturm, der massenweise Bäume entwurzelt und zu weiterer Zerstörung führt. Sogar Menschenleben hat das Unwetter, das Österreich und einige östliche Nachbarn momentan heimsucht, gefordert.

 

Diesmal sind die Unwetter für viele von uns direkt spürbar, sei es durch Überflutungen im eigenen Haus oder in der Nachbarschaft. Sei es durch Sturmschäden, die uns oder und nahestehende Menschen betreffen, sei es der plötzliche, verfrühte Wintereinbruch, der zu Stromausfällen und Verkehrsproblemen geführt hat.

Unsere Redaktion arbeitet zum Beispiel heute von zu Hause aus, nachdem unser Büro unter Wasser steht …. und der Fluss, der die Grenze zum Nachbarort darstellt, ist bereits gefährlich über die Ufer getreten.

 

 

Erklärung der momentanen Wetterkonstellation

Die seit dem Wochenende vorherrschende Wetterlage in Österreich basiert laut Wetterexperte Manuel Oberhuber vom ORF auf dem Zusammentreffen von kalter Luft eines starken Tiefrduckgebietes aus dem hohen Norden, das nun langsam um Österreich herumzieht und warmer Luft. „Das ist eine Wetterlage, die in dieser Dimension ungewöhnlich ist“, so Oberhuber in der ZiB2. Diese kalte Luft trifft bei uns auf warme Luft aus dem Mittelmeerraum, die für die Jahreszeit sehr warm ist. Dies führt zu den tagelangen Regen- und Schneefällen.

 

Laut dem ORF-Wetterexperten hätten ähnliche Bedingungen schon 1899 in Österreich zu einem schlimmen Hochwasser geführt. Alledings sei heute die Klimakrise direkt mitverantwortlich für die nunmehrigen Unwetter. In seiner Erklärung liege es ander extrem warmen Meeresoberfläche im Schwarzen Meer und auch im Mittelmeer, die vom Tief angesaugt werde und dann in Form von extremen Niederschlagsmengen bei uns abgeregnet wurde.

 

Dies sieht der Metereologe Clemens Biermair im Interview mit der STANDARD etwas differenzierter: “ Leider wird hier vieles verbreitet, was nicht stimmt. Was wir gerade erleben, hat mit dem östlichen Mittelmeer überhaupt nichts zu tun. Es handelt sich um ein Tiefdruckgebiet, das direkt bei uns entsteht. Das Niederschlagsband erstreckt sich weiter nach Norden über Tschechien bis Polen hinauf. Es ist eine falsche Vorstellung, dass die Feuchtigkeit so weit transportiert wird. Das kurze Stück, das das Tiefdruckgebiet über die Nordadria zieht, reicht auch nicht aus, um so viel Feuchtigkeit in die Atmosphäre zu transportieren. Diese Niederschläge basieren auf komplexen physikalischen Prozessen und werden insbesondere hier vor Ort gebildet.“

Er meint weiter, dass sich solche Höhen-Tiefdruckgebiete immer wieder bilden können. Allerdings seien derartige Regenmengen für die Messstationen aber absolut enorm.

 

Ist Klimawandel für momentane Wetterkonstellation mitverantwortlich?

Inwieweit der Klimawandel an der momentanen Extremwetterlage schuld ist, lässt sich nicht einfach beantworten. Klar ist, dass Expert:innen seit Jahren – eigentlich schon seit Jahrzehnten –  davor warnen, dass mit der Erderwärmung Extremwetterlagen um 10 bis 20 Prozent zunehmen. Das Extremwetter mit Schnee bis in tiefe Lagen, Sturm und extremen Niederschlägen folgt dem heißesten jemals verzeichneten Sommer, auch der September startete viel zu warm, wie auch unser Beiratsmitglied Klimajäger Andreas Jäger in einem Video konstatierte – somit folgt ein Extrem dem nächsten.

 

Die Klimaprognosen gehen in die Richtung, dass sich solche extremen Niederschlagsereignisse häufen“, sagt Meteorologe Clemens Biermair von der Geosphere Austria und bezeichnet im Gespräch mit dem STANDARD die momentane Wetterkonstellation als „richtig giftige Mischung“.

 

 

Häufigkeit der Wetterlagen nimmt mit Klimakrise zu

Laut Biermair lasse sich aus einem Einzelereignis das noch nicht ablesen. Allerdings gehen die Klimaprognosen in die Richtung, dass sich solche extremen Niederschlagsereignisse häufen, meint der Meteorologe im Interview mit dem STANDARD. Ob es sich jetzt schon um eine Häufung handle, ließe sich noch nicht genau abschätzen. „Experten von der Abteilung Klimafolgenforschung der Geosphere Austria haben allerdings bereits gewisse Zusammenhänge festgestellt: Sie haben berechnet, dass die 50 stärksten Niederschlagsereignisse in Zusammenhang mit Vb-Wetterlagen in den letzten Jahrzehnten einen Anstieg der Niederschlagssumme am Alpennordrand von rund 20 Prozent bei einer Zunahme der Häufigkeit von 13 Prozent gebracht haben. Diese Wetterlagen scheinen also auf die Klimaerwärmung zu reagieren.“, erklärt Biermair weiter.

 

 

Unzählige Menschen leiden unter den Folgen dieses Extremwetters. Die Kosten der Schäden sind noch nicht abzuschätzen, aber sicherlich enorm. Wir müssen die Klimakrise dringend stoppen, um solches Leid zu vermeiden! #Handelnstattreden

 

Schwalben und Mauersegler fallen zu hunderten den Unwettern zum Opfer – ein Hilferuf

Schwalben und Mauersegler fallen zu hunderten den Unwettern zum Opfer – ein Hilferuf

Die derzeitigen Wetterkapriolen in Österreich haben schwerwiegende Folgen für Zugvögel, insbesondere Schwalben und Mauersegler. Wir helfen!!

 

Ungewöhnlich starke Stürme, Regen und Kälte beeinträchtigen die Flugbedingungen der Tiere und erschweren ihre Nahrungsaufnahme. Vor allem in Niederösterreich sind diese Vogelarten von den drastischen Wetterbedingungen akut betroffen.

Aufgrund der kalten und nassen Wetterlage sind Fluginsekten, die Hauptnahrungsquelle der Vögel, kaum aktiv. Dies führt dazu, dass viele Schwalben und Mauersegler geschwächt und am Boden zurückbleiben. Die Lage ist für viele Schwalben und Mauersegler sehr ernst.

 

Tierschutz Austria reagiert auf die Krise

Die Tierschutzorganisation Tierschutz Austria hat umgehend auf die Notsituation reagiert und ruft die Bevölkerung dazu auf, geschwächte und hilfsbedürftige Schwalben zu melden und in das Tierschutzhaus zu bringen. „Unser Team ist rund um die Uhr im Einsatz, um diese Tiere zu retten. Sie können jederzeit im Tierschutzhaus abgegeben werden, und unser Notruf steht für Meldungen von Schwalbenansammlungen bereit“, so Stephan Scheidl von Tierschutz Austria.

Tierschützer:innen rufen zudem zur Vorsicht auf: Bitte halten Sie die Fenster geschlossen. Vögel versuchen sich in dieser Notsituation ins Warme zu retten. Fensterscheiben werden zur tödlichen Falle, einmal in Wohnungen ist die Gefahr vor Verletzungen groß. Bitte seien Sie wachsam und melden Sie insbesondere Schwalben- und Mauersegleransammlungen mit geschwächten Tieren.

 

Tiernotruf und Spendenaufruf

Tierschutz Austria bittet die Öffentlichkeit nicht nur um Mithilfe bei der Rettung der Vögel, sondern auch um finanzielle Unterstützung für die Versorgung der Tiere. Spenden für die Versorgung der hilfsbedürftigen Schwalben und Mauersegler können an das folgende Konto gerichtet werden:

IBAN: AT196000000001717000

Für Notfälle oder Meldungen von Schwalbenansammlungen steht der Tiernotruf unter der Nummer +43 1 699 2480 rund um die Uhr zur Verfügung.

Groovt mit uns im Herbstblues 🍁

Groovt mit uns im Herbstblues 🍁

Die Tage werden unaufhaltsam kürzer, das Barometer fällt und damit unsere Stimmung – doch das muss man nicht hinnehmen. Was also tun? Sagen wir dem Herbstblues den Kampf an oder versuchen wir, ihn ganz herzlich zu begrüßen und weisen ihn sanft in seine Schranken?

 

Wir haben uns für zweiteres entschieden und liefern auch gleich die Anleitung dazu… ja, so sind wir.

• Mach es dir gemütlich
Wenn wir uns schon in unsere Höhlen zurückziehen müssen, dann sollen die zumindest so kuschelig wie möglich sein. Also, je nachdem, ob du Teelichter, flauschige Decken, Oldschool-Jazz, stimmungsvolle Beleuchtung oder den Duft von Räucherwerk bevorzugst – gönne es dir!

• Geh bei jedem Wetter hinaus
Zugegeben, der Spruch mit schlechtem Wetter, schlechter Kleidung ist echt überstrapaziert, hat aber durchaus seine Berechtigung.

• Schlafe ausreichend
Die Nächte hauen wir uns im Sommer wieder um die Ohren – ein paar Ausnahmen fördern aber sicherlich das Wohlbefinden.

• Ernähre dich gut
Wer glaubt, im Winter muss es immer deftig sein, hat irgendetwas nicht ganz richtig verstanden – winterliches Gemüse wie Kürbis, Süßkartoffel, Kraut, Wurzelgemüse und Kohl wärmen uns von innen und machen uns den Weg zur nächsten Bikinifigur nicht so schwer.

• Bleib in Kontakt
Im Sommer spielt sich vieles draußen ab und wir laufen Menschen zufällig über den Weg, treffen sie im Freibad oder im Schanigarten – na gut. Dann eben im Winter drinnen. Lade deine Freunde ein! Spieleabende, Küchenpartys, Kaffeekränzchen, ein literarischer Zirkel – egal was, es wirkt Wunder! Wenn das nicht so einfach für dich ist – tritt einem Verein bei. Ob Tischtennis, Schach, Chorsingen oder Klöppeln – was dein Herz begehrt… das Zusammensein mit lieben Menschen ist laut neuester Erkenntnisse der Glücksforschung ein Eckpfeiler des Wohlbefindens.

Und wenn du dann noch Zeit hast, lass dich gehen und gib dich dem Blues hin!! 🍁🔥💚

Bild ©Adrian Seliga

#proearth #lifestyle #herbst

Wie steht es um unsere heimische Fischpopulation?

Wie steht es um unsere heimische Fischpopulation?

Und können wir uns mit lokalen Fischen das ganze Jahr lang selbst versorgen? Leider sind fast 60 Prozent der Fischarten in Österreich gefährdet, wie eine Studie der Universität für Bodenkultur bereits 2020 festgestellt hat. Die Vielfalt in unseren Gewässern hat rapide abgenommen. Dies spiegelt sich auch auf unseren Tellern wider. Jedes Jahr verspeisen wir 71.000 Tonnen Fisch, wobei unser Bedarf jedoch nur zu einem Bruchteil aus heimischer Produktion gedeckt werden kann: 2023 wurden in Österreich rund 5.200 Tonnen Speisefisch produziert. Ein Teil davon wurde exportiert und über 77.500 Tonnen importiert. Würden die Österreicher:innen nur heimischen Fisch essen, dann wäre unsere Jahresproduktion bereits im Jänner aufgegessen.

 

Dazu meint Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben: „Fisch ist ein sehr wertvolles Lebensmittel. UND eines, das für die heimische Lebensmittelproduktin noch viel Potenzial hat. Immerhin können wir unseren Bedarf nur zu einem Bruchteil mit österreichischem Speisefisch decken. Dabei hat heimischer Fisch eine Spitzenqualität – allein schon aufgrund unseres hervorragenden Wassers.“

 

Fischkonsum steigt auf globaler Ebene, in Österreich bleibt er konstant

Während die Menschen weltweit immer mehr Fisch essen, ist der Konsum in Österreich über die vergangenen zwei Jahrzehnte relativ konstant geblieben. Pro Kopf werden in Österreich jährlich rund 13 Kilogramm Fisch konsumiert. Das ist im weltweiten Vergleich eher wenig. Auch im EU-Durchschnitt wird mit rund 25 Kilogramm deutlich mehr Fisch gegessen als in Österreich. Bei diesen Zahlen handelt es sich um das Fanggewicht, also das Gewicht des ganzen Fisches, noch bevor er verarbeitet worden ist. Berücksichtigt man nur das Gewicht des fertigen Fischproduktes, also etwa eines Filets, dann kommen die Österreicher:innen auf durchschnittlich sieben bis acht Kilogramm Fisch pro Jahr. Hannes Royer sagt dazu:

„Wir essen in Österreich eigentlich zu wenig Fisch: Wir schaffen es durchschnittlich nur auf die Hälfte der Menge, die die allgemeine Ernährungsempfehlung für Fisch vorsieht.“ 

 

Aufgrund der massiven Überfischung unserer Weltmeere und unzähliger Probleme bei schlecht durchgeführter Aquakultur, gilt es zu überlegen, ob die Vorgaben, wieviel Fisch der Mensch essen sollte, nicht revidiert werden muss. Wir sollten vorwiegend Fisch aus heimischer Produktion, am besten aus der Nähe, essen. Vielfach ist dieser Fisch jedoch wesentlich teurer als zum Beispiel Lachs von irgendwo und auch wesentlich teurer als Fleisch. Das für uns sehr notwendige Omega-3 können wir unserem Körper allerdings auch durch pflanzliche Alternativen wie qualitativ hochwertige Öle (zB Leinöl) zuführen.

 

 

Mehr als die Hälfte der heimischen Fischarten bedroht oder ausgestorben

Die Regenbogen- beziehungsweise Lachsforelle ist die beliebteste heimische Speisefischart. Von ihr wird am meisten produziert, gefolgt von Bachsaibling und Karpfen. Generell gab es in Österreich früher eine deutlich größere Vielfalt an Fischarten. Heute gilt mehr als die Hälfte der heimischen Arten als gefährdet oder ausgestorben.

Die Gründe dafür sind vielfältig, liegen jedoch vor allem

in der Regulierung von Gewässern durch den Menschen und
in zum Teil veralteten Wasserkraftwerken, die die Fische am Wandern hindern.
Aber auch der Klimawandel,
die Ausbreitung invasiver Arten und
die Land- und Forstwirtschaft tragen dazu bei,

dass es in Österreich heute deutlich weniger Fischarten gibt.  Um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wird, vom österreichischen Fischereiverband organisiert, der Fisch des Jahres gekürt.

 

Schleie – Fisch des Jahres 2024

Früher ein beliebter Speisefisch, gilt diese dämmerungsaktive, langsamwüchsige Fischart heute als „gefährdet“. Sie lebte vorwiegend in Weihern und Tümpeln der Auen sowie in sonnendurchfluteten, krautigen und schilfbewachsenen Uferbereichen von Seen. Heute bestehen nur mehr rund 15 Prozent der ehemaligen Augebiete entlang unserer Flüsse. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums hat zu einem starken Rückgang der Schleien-Populationen in Österreich geführt.

Zeit für Krautsuppe

Zeit für Krautsuppe

Sobald die Temperaturen sinken, ändert sich mein Gusto drastisch. Was im Sommer Ruccola, Schafkäse, Olivenöl und der Duft von Paradeisern, ist ab Mitte September Kraut, Kürbis, Süßkartoffel und der Duft von Zimt. So funktioniert mein Organismus.

 

Für den Fall, dass es euch ähnlich geht, hier das Rezept der allerbesten Krautsuppe:

400g Sauerkraut
2 Stk. Erdäpfel
2 Stk. Roter Paprika
1 Stk. Zwiebel
3 EL Butterschmalz
2 EL Mehl
1 l Suppe (Rind oder Gemüse)
4 Zehen Knoblauch
je nach Geschmack: Salz, Pfeffer, Majoran, gemahlener Kümmel, Paprikapulver, Chilischote geschnitten, Ketchup
wer möchte: scharfe Würstel (z.B. Debreziner), Sauerrahm

🍽️ Das Sauerkraut grob, die Paprika und Erdäpfel in Würfel, Zwiebel klein schneiden.
🍽️ Letztere im Butterschmalz anschwitzen
🍽️ mit Mehl stauben
🍽️ mit Suppe aufgießen
🍽️ alle Zutaten (außer Würstel und Rahm) dazu und
🍽️ kochen bis das Kraut weich ist
🍽️ wer dann noch mag, Würstel dazu und ca. 10 Minuten mitkochen

Abschmecken und nach Belieben mit einem Löffel Rahm servieren.

Geschirrspülmittel im Test

Geschirrspülmittel im Test

Greenpeace hat bei einem Marktcheck Geschirrspülmittel in den Drogerien und Supermärkten in Österreich unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nur 17 Prozent der Spülmittel in den Regalen sind im Schnitt empfehlenswert. Besonders interessant finden wir, dass Begriffe wie Bio oder Öko im Fall von Reinigungsmitteln NICHT geschützt sind. Wie soll man sich da orientieren?

 

Die Spülmittel für die Handwäsche und für den Geschirrspüler enthalten mehrheitlich Chemikalien, die der Gesundheit oder der Umwelt schaden. Konsument:innen können sich beim Kauf von Geschirrspülmitteln an vertrauenswürdigen Gütezeichen wie Eco-Garantie, dem EU-Ecolabel oder dem Österreichischen Umweltzeichen orientieren. Am besten beurteilt Greenpeace das Angebot an Spülmitteln bei Müller Drogerie und Interspar.

Gundi Schachl, Leiterin des Greenpeace-Marktchecks sagt:
“Beim Einkauf von Geschirrspülmittel ist es schwierig zu erkennen, ob das Produkt tatsächlich umweltschonend ist oder die grünen Verpackungen nur Greenwashing sind. Um den Tricks der Unternehmen zu entkommen, können sich Konsument:innen beim Kauf von Geschirrspülmitteln auf vertrauenswürdige Gütezeichen verlassen“.

Bio oder Öko in der Aufschrift – Schall und Rauch

Auch der Blick auf die Rückseite der Spülmittel hilft wenig, denn es braucht chemisches Fachwissen, um die Angaben auf der Verpackung zu entziffern. Zudem müssen nicht alle Inhaltsstoffe deklariert werden. Das gilt auch für das Silberschutzmittel Benzotriazol, das im menschlichen Urin nachgewiesen wurde. Es steht im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und ist langfristig giftig für Wasserorganismen.

Bei Spülmitteln mit Gütezeichen wie dem EU-Ecolabel, dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem Blauen Engel ist das Silberschutzmittel wie alle wassergefährdenden Inhaltsstoffe nicht erlaubt. Der Greenpeace Ratgeber Zeichen-Tricks II beurteilt die Gütezeichen Eco-Garantie und NCP (Nature Care Product) als “sehr vertrauenswürdig”, da die Inhaltsstoffe zusätzlich natürlichen Ursprungs sind.

Bei Handgeschirrspülmitteln ist besondere Vorsicht geboten, weil sie fast täglich an die Haut kommen. Greenpeace kritisiert, dass auf den Verpackungen vielfach mit der natürlichen Wirkung und Kraft von beispielsweise Zitronen geworben wird, aber in den Mitteln nur künstliche Duft- und Farbstoffe stecken.

Diese bieten keinen zusätzlichen Reinigungseffekt, können aber Allergien auslösen oder in der Umwelt Wasserlebewesen schädigen. Für Kinder stellen die bunten Flaschen mit abgebildeten Früchten, Blumen und duftendem Inhalt eine echte Gefahr dar: Bei Kindern unter 5 Jahren ist das Verschlucken von Haushaltsprodukten wie Reinigungsmitteln die häufigste Ursache für Vergiftungen.

Die fünf großen Müllstrudel und ihre mögliche Beseitigung

Die fünf großen Müllstrudel und ihre mögliche Beseitigung

In unseren Weltmeeren haben sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der enormen Plastikverschmutzung fünf riesige Müllstrudel gebildet. Der größte ist der Great Pacific Garbage Patch (GPGP), der zwischen Hawaii und Kaifornien liegt und bereits eine Größe von Mitteleuropa erreicht hat. Die Umweltorganisation The Ocean Cleanup hat sich auf die Reinigung der Ozeane und der Flüsse, die das meiste Plastik in die Ozeane eintragen, spezialisiert. Am 6. September 2024 erklärte die Organisation, dass die Beseitigung des Great Pacific Garbage Patch (GPGP) innerhalb eines Jahrzehnts zu Kosten von 7,5 Mrd. US-Dollar erreicht werden kann. Diese Ankündigung ist das erste Mal, dass sowohl die Kosten als auch der Zeitplan für die Beseitigung der vom Great Pacific Garbage Patch ausgehenden Umweltgefahr im Pazifischen Ozean festgelegt wurden und gibt Anlass zu Hoffnung.

Foto ©️ The Ocean Cleanup

In Kürze zusammengefasst

In allen Weltmeeren zusammen befinden sich rund 180 Millionen Tonnen  Plastikmüll, jedes Jahr kommen rund 11 Mio. Tonnen hinzu.
Ein Großteil (rund 80%) der Plastikverschmutzung entsteht laut Greenpeace International an Land und gelangt durch Flüsse, wilde Deponien und auch Mikroplastik aus Kläranlagen in die Ozeane. Die restlichen 20 Prozent des Mülls stammt von Schiffen, Booten und Offshore-Plattformen.
Es ist eines der dringlichsten Probleme, mit denen unsere Meere heute konfrontiert sind und kostet die Welt jährlich bis zu 2,5 Billionen Dollar an Schäden für Wirtschaft, Industrie und Umwelt.
Die Maßnahmen der Umweltorganisation The Ocean Cleanup zeigen, dass die Beseitigung des GPGP mit dem heutigen Leistungsniveau in 10 Jahren und zu Kosten von 7,5 Mrd. $ möglich ist.
Um die Ozeane von Plastik zu befreien, müssen wir verhindern, dass neues Plastik ins Meer gelangt, indem die am stärksten verschmutzenden Flüsse gereinigt und Plastikverschmutzungsbarrieren gebaut werden.
Daten und Modelle der Umweltorganisation deuten darauf hin, dass die Beseitigung des GPGP in 5 Jahren zu Kosten von 4 Mrd. $ erreicht werden könnte.

 

Was passiert mit Plastik in den Ozeanen

Forschungsergebnisse zeigen, dass das meiste Plastik auf den Meeresboden sinkt – und zwar einerseits bereits in Küstennähe, andererseits haben Wissenschafter errechnet, dass mehr als 56% des Mülls in einer Tiefe von 200 bis 11.000 Metern am Meeresboden liegt. Dies erklärt, wo sich die 180 Millionen Tonnen, die schon in den Ozeanen sind, und die 11 Millionen Tonnen Plastikmüll, die jedes Jahr neu hineingelangen, befinden (Quelle: NZZ 2022). Nur ein kleiner Teil des Plastiks, das meist durch die Flüsse ins Meer gelangt, bleibt an der Oberfläche und sammelt sich dann durch die Meeresströmungen in einem der fünf riesigen Müllfeldern an, die sich alle in Äquatornähe befinden:

 

Die fünf Müllstrudel (Grafik ©️ The Ocean Cleanup)

 

Der größte, das Great Pacific Garbage Patch, liegt zwischen Hawaii und Kalifornien .
Der zweite befindet sich südlich von Indien (Indischer Müllstrudel)
Südpazifischer Müllstrudel, der zwischen Neuseeland und Südamerika liegt
Der Südatlantische Strudel zwischen Südamerika und Afrika und ist ebenfalls riesig
Der Nordatlantische Müllstrudel kreist zwischen Nordamerika und Europa

 

„Um dieses Problem zu lösen, müssen wir nicht nur verhindern, dass noch mehr Plastik in den Ozean gelangt, sondern auch das, was sich bereits dort befindet, aufräumen. Das schwimmende Plastik, das in den Flecken gefangen ist, zirkuliert so lange, bis es in immer kleinere Teile zerfällt, die immer schwieriger zu beseitigen sind und von den Meeresbewohnern immer leichter als Nahrung missverstanden werden können. Wenn das Plastik weiter zirkuliert, wird es unsere Ökosysteme, unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft für Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte beeinträchtigen.“ erklärt Ocean Cleanup in einer Aussendung.

 

 

Der große Pazifische Müllstrudel

Im größten der fünf Strudel treiben laut Umweltorganisation Ocean Cleanup rund 100 Millionen Kilogramm Plastik. Das sind etwa 160 Stück pro Person, die auf der Erde lebt. Etwa 92 % der schwimmenden Plastikmasse im Great Pacific Garbage Patch besteht aus größeren Objekten. Nur etwa 8 % der Masse sind Mikroplastik. Diese größeren Objekte zersplittern jedoch ständig in kleinere Teile, die viel schwieriger zu reinigen sind; je länger das Problem besteht, desto schlimmer wird es.

 

Der Great Pacific Garbage Patch und die Mülldichte und Ausbreitung (Grafik ©️ The Ocean Cleanup)

 

Jährliche Kosten durch Plastikverschmutzung unserer Meere

Jedes Jahr entstehen der Wirtschaft laut Ocean Cleanup durch die Plastikvershmutzung unserer Meere Kosten in Höhe von 6 bis 19 Milliarden Dollar – mit Auswirkungen auf den Tourismus, die Fischerei und die Aquakultur sowie auf die (staatlichen) Reinigungsmaßnahmen. Und dabei sind die Auswirkungen auf unsere Gesundheit und das marine Ökosystem noch gar nicht berücksichtigt. Das Auffangen von Plastik in Flüssen ist viel kosteneffizienter als der Umgang mit den Folgen flussabwärts.

Fluss-Barrikade in Guatemala (Foto ©️ The Ocean Cleanup)

 

 

Lebensraum von einigen Arten

Während die Plastikteile für manche Tiere wie Seevögel, Fische und Schildkröten tödlich sein können, bieten sie anderen Tieren, wie Krebsen und sogenannten Neuston einen geschützten Lebensraum. Spannenderweise haben Forscher:innen Tiere gefunden, die sich in diesen Strudeln, geschützt von Fressfeinden, stärker vermehren können, wie National Geographic schreibt und auf die bei Cleanups mehr Rücksicht genommen werden soll, so die Wissenschafter. Diese neu zugewanderten Arten verändern jedenfalls die bestehenden Ökosysteme auf eine noch nicht erforschte Art und Weise.

Es ist Zeit zu handeln

Boyan Slat, Gründer und Geschäftsführer von The Ocean Cleanup, erklärt: „Saubere Ozeane können in einem überschaubaren Zeitraum und zu überschaubaren Kosten erreicht werden. Dank der harten Arbeit der letzten 10 Jahre verfügt die Menschheit nun über die notwendigen Mittel, um die Ozeane zu säubern. Wir haben der Welt gezeigt, dass das Unmögliche jetzt möglich ist. Das Einzige, was fehlt, ist, wer dafür sorgt, dass diese Aufgabe erledigt wird. Wir rufen die Welt dazu auf, den Great Pacific Garbage Patch in die Geschichtsbücher zu verbannen. Diese Umweltkatastrophe wurde zu lange ungelöst hingenommen, und zum ersten Mal können wir der Welt sagen, was es kostet, was nötig ist und wie lange es dauern könnte. Es ist Zeit zum Handeln.“

Link

Umweltorganisation The Ocean Cleanup

GLOBAL 2000 checkt Wahlprogramme auf Klimaschutz

GLOBAL 2000 checkt Wahlprogramme auf Klimaschutz

Obwohl es uns widerstrebt, Klimaschutz als isoliertes Thema zu sehen, finden wir es doch spannend, wie GLOBAL 2000 die Wahlprogramme der österreichischen Parteienlandschaft analytisch auf dieses Thema hin untersucht und herausfindet: Alles dabei – von ambitionierten Programmen hin zu Scheinlösungen und Klimaschutz als Nebenthema. Vielleicht hilft es bei der Entscheidung.

 

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat im Vorfeld der Nationalratswahl am 29. September die Wahlprogramme der größten Parteien analysiert. Überprüft wurden die Wahlprogramme auf sieben zentrale Klimaschutzmaßnahmen. Die Ergebnisse fasst Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000 zusammen:
„Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit – auch für Österreich. Doch wenn die richtigen politischen Maßnahmen gesetzt werden, kann sie zu einer unserer größten Chancen werden! Leider haben dies noch nicht alle Parteien erkannt. Einige Wahlprogramme weisen wenige Maßnahmen und kaum Commitment auf, andere halten an Scheinlösungen fest. Zwei Parteien konnten allerdings mit besonders viel Ambition im Wahlprogramm überzeugen.“
Folgende Parteien waren Teil der Analyse: ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne, NEOS, KPÖ und Bierpartei. Im Vorfeld der Analyse hat GLOBAL 2000 sieben wichtige Forderungen definiert, anhand derer die Programme beurteilt wurden.

 

Die konkreten Forderungen und die Ergebnisse der Analyse:

Klimaneutralität Österreich bis 2040
Die einzigen Parteien, die sich dezidiert für die Klimaneutralität bis 2040 in Österreich aussprechen, sind die SPÖ und die Grünen. So schreibt die SPÖ in ihr Programm „CO2-Neutralität bis 2040 ist alternativlos.“ und die Grünen „Das Ziel ist klar: Österreich wird bis 2040 klimaneutral.“ Die ÖVP bekennt sich zwar zum Pariser Klimaabkommen, jedoch wird nicht erläutert, was das für Österreich bedeuten soll. Ebenso wird das „klimaneutrale Österreich“ auch von NEOS erwähnt, aber dies ohne Datum. Bei der Eindämmung der Klimakrise spielt ein verbindlicher Zeitplan jedoch eine erhebliche Rolle. Bierpartei und KPÖ erwähnen in ihren Punkten die Klimaneutralität von Österreich nicht. Die FPÖ gibt zu verstehen, dass die Klimaneutralität keinen hohen Stellenwert für sie hat: „Klimaneutralität ist kein Selbstzweck“.
Klimaschutzgesetz mit verpflichtendem Ausstiegspfad für fossile Energien
Ein Bekenntnis zu einem Klimaschutzgesetz findet sich nur im Wahlprogramm der SPÖ und der Grünen. Hier beschreiben vor allem die Grünen sehr genau, wie dieses ausschauen könnte, mit „klaren Zielen und Vorgaben für alle Sektoren, wie zum Beispiel ein verbindliches CO2-Budget, das festlegt, wie viel Emissionen wir uns noch leisten können.“ ÖVP, NEOS, Bierpartei und KPÖ erwähnen ein solches Gesetz in ihrem Programm nicht. Für die FPÖ hat Klimaschutz offenbar keine Priorität, im Wahlprogramm spielt die FPÖ die Klimakrise herunter und spricht von “Klimahysterie”. ‘“Und das obwohl die Auswirkungen der Klimakrise jetzt schon einen Großteil der Bevölkerung in Österreich durch immer mehr Hitzewellen, Überschwemmungen, Waldbrände, Dürre, Hagelschäden etc. betrifft”, kritisiert Viktoria Auer.
Langfristige Absicherung und Ausbau bestehender Klimabudgets
Auch hier zeigt sich wie schon bei den vorherigen beiden Punkten, dass vor allem SPÖ und die Grünen Wert auf langfristige Absicherung und den Ausbau bestehender Klimabudgets legen, während die anderen Parteien dieses Thema in ihren Programmen ausklammern.
Bekenntnis zum Ausbau naturverträglicher Erneuerbarer Energien (mit Fokus auf Photovoltaik (PV) und Wind)
Dies ist der einzige Punkt, der wirklich von allen Parteien in ihren Wahlprogrammen abgedeckt wurde. Jedoch ist hier anzumerken, dass die FPÖ sich in ihrem Wahlprogramm für den Ausbau von Erneuerbaren bekennt, die Taten sprechen allerdings andere Worte. Viele Landes- und Gemeindefraktionen der FPÖ mobilisieren stark gegen den Ausbau von Windkraft in einigen Bundesländern und verzögern und verhindern damit den Weg Richtung erneuerbarer Stromversorgung für Österreich.
Klare Priorisierung des Ausbaus des Umweltverbunds (Öffentlicher Verkehr, Fahrrad, Fußwege)
Die einzigen beiden Parteien, die den Ausbau des Umweltverbundes nicht priorisieren, sind die ÖVP und die FPÖ. Hier ging aus den Wahlprogrammen klar hervor, dass der Ausbau von (großen) Straßenprojekten Priorität hat. Das Parteiprogramm der ÖVP hat sogar eine Liste von priorisierten Straßenbau-Projekten veröffentlicht. Darunter befindet sich der Lobautunnel, der aus Natur- und Klimaschutzgründen auf gar keinen Fall vorangetrieben werden sollte. “Die ÖVP sticht hier auch negativ heraus, da sie weiterhin an Scheinlösungen wie dem ‘Grünen Verbrenner’ und den e-Fuels für PKWs festhält, obwohl das weder klimatechnisch noch wirtschaftlich sinnvoll ist”, kritisiert Viktoria Auer.
Bekenntnis zum Ausstieg von Öl- & Gasheizungen
Eine gesetzliche Regelung für den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen, wird nur von der SPÖ und den Grünen im Wahlprogramm abgedeckt. Während die restlichen Parteien sich zu dem Thema nicht äußern, hält die FPÖ in ihrem Programm an fossilen Energien fest.
Sozial gestaltete Klimapolitik und Entwicklung eines Fahrplans zum Kampf gegen Energiearmut
Die soziale Komponente der Klimapolitik wird von der SPÖ und den Grünen besonders detailliert aufgenommen. Auch das Problem der Energiearmut, das durch die Energiekrise nochmal verschärft wurde, möchten die beiden Parteien angehen. Sonst hat sich nur die KPÖ zu dieser Thematik geäußert, jedoch nicht im Detail. Die restlichen Parteien haben auch dieses Thema ausgeklammert.

Wahlen sind eines der wichtigsten Instrumente, wie alle Wahlberechtigten in Österreich die Politik mitbestimmen und Klimaschutz aufs Tapet bringen können.
„Wir möchten mit unserem Wahlprogramm-Check den Menschen eine einfache Möglichkeit bieten, die Standpunkte der unterschiedlichen Parteien zu bewerten, ohne sich die Mühe zu machen, jedes Programm durchzuarbeiten. Die nächsten vier Jahre bis 2028 werden entscheidend sein, um wichtige Weichen für den Klimaschutz zu stellen und Österreich zukunftsfit zu machen. Wir appellieren an alle Wähler:innen, ihre Stimme am 29. September zu nutzen“, sagt Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000 abschließend.

Was, wie viel und wo konsumieren wir an Lebensmitteln in Österreich?

Was, wie viel und wo konsumieren wir an Lebensmitteln in Österreich?

Rund eineinhalb Tonnen Lebensmittel essen und trinken die Österreicher: innen durchschnittlich pro Kopf und Jahr. Eine ganze Menge also, die zunächst einmal gekauft werden muss, schließlich produziert kaum jemand seine Lebensmittel selbst. Worauf wir beim Einkauf achten, wie oft wir zu Bio greifen, warum Österreich das Land der Aktionen ist und vielen weiteren Aspekten rund um unseren Lebensmittelkonsum hat sich Land schafft Leben in seinem neuen Report gewidmet. Unter anderem mit dem Ergebnis: Unser Kaufverhalten passt in vielerlei Hinsicht nicht mit dem zusammen, was wir uns als Gesellschaft von der Lebensmittelproduktion wünschen. 

Einige wichtige Erkenntnisse zusammengefasst:

Von den 1,5 Tonnen, die wir pro Jahr konsumieren, entfallen rund zwei Drittel auf Flüssigkeiten und ein Drittel auf feste Nahrungsmittel
Seit 1995 sind der Konsum von Rind- und Schweinefleisch zurückgegangen, ebenso wie der Zuckerkonsum – allerdings gibt es heute viele Alternativen –  und wir trinken auch um ein Siebtel weniger Wein
Von den rund 500 Kilogramm Lebensmittel werfen wir im Durchschnitt rund 60 Kilogramm weg bevor wir sie überhaupt verzehren können. Davon am meisten Obst und Gemüse gefolgt von Backwaren
Wir essen im Durchschnitt nach wie vor zu viel Fleisch und um ein Drittel zu wenig Gemüse. Auch bei Hülsenfrüchten haben wir einen Mangel, ebenso bei guten Ölen

Dafür greifen wir zu häufig zu Süßem und auch zu fettreichen und salzigen Snacks wie Chips
Die Landnutzungsänderungen seit dem Zweiten Weltkrieg machen den mit Abstand größten landwirtschaftlichen Anteil am Klimawandel aus und generell den größten an den globalen Biodiversitätsverlusten
Wir kaufen über 90 Prozent unserer Lebensmittel bei vier großen Lebensmitteleinzelhandelsketten (Spar, Rewe, Hofer, Lidl) ein
Österreichweit werden um 85% mehr Fertiggerichte gekauft als noch 2003

Unser Bio-Konsum (13% der gesamten Nachfrage) entspricht noch nicht dem flächenmäßigen Anbau (28% der Anbauflächen) – ein
großer Teil der Erzeugnisse wird also exportiert oder konventionell vermarktet
Jeder Griff ins Regal stellt einen Produktionsauftrag dar –  dies sollte sich jede:r Konsument:in bewusst machen

 

 

Herkunfts- und Haltungskennzeichnung als notwendige Entscheidungshilfe

„Genau vor diesem Dilemma stehen wir aktuell in der Diskussion rund um die Schweinehaltung. Denn gerade bei Fleisch haben wir oft sehr hohe Ansprüche an die Produktion, kaufen dann aber das Billigste“, nennt Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, ein Beispiel für das widersprüchliche Konsumverhalten der Österreicher:innen. Und erklärt dazu:

„Die Standards in der Produktion zu heben, ist erst der halbe Weg zum Ziel. Sie müssen dann auch gehalten werden. Und das können nur wir Konsumentinnen und Konsumenten tun – mit unserem täglichen Einkauf. Deshalb braucht es eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung, und zwar im Lebensmittelhandel genauso wie in der Gastronomie und in der Gemeinschaftsverpflegung. Nur so können die Menschen auf einen Blick erkennen, warum sie plötzlich mehr für Schweinefleisch bezahlen sollen. Und können mit ihrem Einkauf die hochwertige Produktion auch wirklich fördern, anstatt sie sich nur zu wünschen.“

Unser Kaufverhalten hat Einfluss auf Produktion

Die Lücke zwischen dem, was wir als Gesellschaft fordern, und dem, was wir mit unserem Einkauf fördern, lässt sich auch in Zahlen abbilden. So gaben in einer RollAMA-Befragung kürzlich 48 Prozent der Befragten – also beinahe jede zweite befragte Person – an, dass ihnen Tierwohl wichtig sei. Allerdings greifen die wenigsten dann auch zu den entsprechenden Lebensmitteln. Beim Schwein etwa liegt der Bio- und Tierwohl-Anteil bei nur sieben Prozent. Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, meint weiter:

„Die Ergebnisse unserer Recherche bestätigen vor allem eines: Dass uns gar nicht bewusst ist, wie viel Macht wir mit unserem Einkaufsverhalten eigentlich haben. Ein Beispiel: Jahrelang mussten Edelteile wie Schweinemedaillons in großen Mengen nach Österreich importiert werden, weil die Nachfrage so groß war. Aktuell hingegen werden die Edelteile österreichischer Schweine teilweise sogar faschiert, weil sie nicht nachgefragt werden. Das zeigt, welchen Einfluss unser Kaufverhalten auf die Lebensmittelproduktion hat. Wir haben hier als Konsumentinnen und Konsumenten eine große Verantwortung. Und die sollten wir unbedingt nutzen.“

 

Land der Berge, Land der Aktionen und Rabatte

Aktionen spielen beim Fleischkauf ebenfalls eine große Rolle. 2023 lag der Aktionsanteil von Fleisch bei 44 Prozent. Dort finden sich auch besonders häufig sogenannte „Rabattmarkerl“, die die Konsumentinnen und Konsumenten auf ein Produkt ihrer Wahl kleben können.

 

In Österreich ist der Aktionsanteil mit durchschnittlich 30 bis 40 Prozent Aktionsware im Lebensmitteleinzelhandel generell sehr hoch. Nur in Tschechien ist dieser noch höher. Die Aktionsanteile unterscheiden sich je nach Warengruppe. Höher als beim Fleisch ist dieser nur beim Bier: Laut Schätzungen werden in Österreich etwa 70 Prozent des Bieres in Aktion verkauft, Tendenz steigend. Bei Großereignissen wie aktuell der Fußball-Europameisterschaft liegt der Anteil noch höher.

 

Geschmack als wichtigstes Kaufkriterium

Der Report befasst sich auch mit vielen weiteren Kaufkriterien. Aktuell am wichtigsten ist den Konsument:innen der Geschmack des Lebensmittels, gefolgt von seiner Herkunft und seinem Preis. Außerdem spielen der Nährwert und die Lebensmittelsicherheit eine Rolle. Etwas weniger maßgebliche Kaufkriterien sind die Auswirkungen des Lebensmittels auf Umwelt und Klima sowie persönliche Überzeugungen.

 

Alles zum Thema Lebensmittelkonsum in Österreich

Im neuen Report des Vereins Land schafft Leben finden Interessierte umfangreiche Informationen zum Thema Lebensmittelkonsum in Österreich. Der Report ist das Ergebnis einer ausführlichen Literaturrecherche und zahlreicher Gespräche mit Fachexpertinnen und -experten. Auf über 70 Seiten und 54 Grafiken findet man alles rund um die Verfügbarkeit, den Verbrauch und den Preis von Lebensmitteln, über Kaufkriterien von Aktionen bis Tierwohl, über Konsumpsychologie, bewussten Konsum und vieles mehr.

Hier kann man sich den gesamten Report downloaden