Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Die Ressourcen auf unserem Planeten sind endlich. Die Klimakrise, das massive Artensterben und viele damit einhergehende Probleme zwingen uns zu einer anderen Wirtschaftsweise, die respektvoll und achtsam mit unseren Ressourcen umgeht. Das Kreislaufwirtschaftssystem ist ein Ausweg aus dieser Sackgasse. Seit 2021 hat die Europäische Union einen dementsprechenden Aktionsplan in Leben gerufen, mit dem Ziel, bis 2050 den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen, ökologisch nachhaltigen und schadstofffreien Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

 

Was ist Kreislaufwirtschaft?

Es ist laut Definition des Europäischen Parlaments „ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.“

In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.

 

Natur als Vorbild

Das Vorbild ist die Natur. In ihr werden alle Ressourcen genutzt, es gibt keine Abfälle. Alle Abfallstoffe sind wichtige Rohstoffe für andere. Dies wird auch Cradle-to-Cradle-Prinzip genannt und geht noch eine Stufe weiter, indem Materialien, ohne Qualitätsverlust, in geschlossenen Kreisläufen verbleiben und noch mehr positiven Mehrwert schaffen. Dabei wird die Produktion von Anfang an so gestaltet, dass Abfall vermieden wird. Dieses Prinzip kann als optimierte Kreislaufwirtschaft verstanden werden.

 

Um dies auch im wirtschaftlichen Sinn zu erreichen, müssen wir umdenken. Dies beginnt bereits beim Produktdesign  und umfasst den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen.

Im Ergebnis  soll ein Produkt am Ende seines Lebenszyklus möglichst

vollständig verwertet,
die in ihm enthaltenen Rohstoffe zurückgewonnen oder
als Ausgangspunkt (Nährstoff) für andere Nutzungen verwendet werden können (Cradle-to-Cradle).
Zu der Gesamtbetrachtung zählen auch Material-, Wasser- und Energiereduzierung während der einzelnen Produktionsschritte.

 

Das Modell basiert auf mehreren Prinzipien:

Vermeidung von Abfall und Umweltverschmutzung durch Design und Innovation
Minimierung des Energieverbrauchs durch effizientere Prozesse und das Nutzen erneuerbarer Energiequellen
Systemische und ganzheitliche Betrachtungs- und Denkweise als Basis
Erweiterung des Lebenszyklus von Produkten und Materialien bei gleichbleibender Qualität
Entwicklung qualitativ hochwertiger Produkte, die nachgerüstet und repariert werden können.
Schutz natürlicher Systeme und Artenvielfalt

 

Vorteile der Kreislaufwirtschaft

In einer Kreislaufwirtschaft werden CO₂-Emissionen gesenkt, das Wirtschaftswachstum angekurbelt und neue Arbeitsplätze geschaffen.

Wirtschaft

Neben einer nachhaltigen Transformation bietet die Kreislaufwirtschaft auch wirtschaftliche Vorteile. So geht die EU davon aus, dass durch die konsequente Umsetzung ihres Aktionsplans das BIP um 0,5% steigen wird und auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden (700.000 Arbeitsplätze allein in der EU bis 2030). Daher ist Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Hebel für Wohlstand und Wachstum.

 

Umweltschutz

Durch Kreislaufwirtschaft kann die Nutzung von Primärressourcen massiv verringert werden. Sie ist also ein sehr ressourcenschonendes System. Dadurch kann die anhaltende Zerstörung der Naturräume beendet werden, was sich auch auf die Artenvielfalt und Biodiversität positiv auswirkt. Auch die CO2-Emissionen sinken durch Kreislaufwirtschaft.

Eine vielzitierte Studie der Ellen-MacArthur-Stiftung von 2019 errechnete, dass 55 Prozent der globalen Emissionen dem Energiesektor zuzurechnen sind, während die restlichen 45 Prozent darauf zurückzuführen sind, wie wir Produkte herstellen und nutzen. Diese könnten laut der Studie um 55 Prozent durch innovative Technologien und Negative-Emission-Technologien sowie zu 45 Prozent durch Kreislaufwirtschaft gesenkt werden.

 

Verringerung der Rohstoffabhängigkeit

Rohstoffe sind knappe Güter. Durch die wachsende Erdbevölkerung nimmt die Nachfrage zu. Laut Eurostat importiert die EU etwa die Hälfte der von ihr verbrauchten Rohstoffe. Durch Kreislaufwirtschaft wird der Druck auf Primärrohstoffe und die Abhängigkeit von der jeweiligen Verfügbarkeit verringert.

 

Wichtige Schritte

Bevorzugung ressourcensparender Materialien

Schaffung neuer Materialien, um vorhandene, nicht erneuerbare zu ersetzen
Verbesserung der Ressourcen-Effizienz, z.B. durch generative Fertigung (Additive Manufacturing)

 

Produktnutzung optimieren, zum Beispiel durch Einführung neuer Geschäftsmodelle wie Servitization oder Leasing- bzw. Mietmodelle.

“Product-as-a-Service” Modelle
Modelle, die Menschen das Teilen ihrer Produkte ermöglichen

 

Lebensspanne ausweiten

Precycling
Weiterverteilung von Waren über Plattformen

 

Materialien zirkulär verwenden

Smarte Müllsammlung
neuen Methoden, um Abfall zu wiederverwendbarem Material zu machen

 

Gemeinsam statt einsam

Es braucht die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren, einschließlich Herstellern, Verbrauchern, Regierungen und Recyclingunternehmen, damit Kreislaufwirtschaft gelingt.

Journalistische Verantwortung in der Klimakrise

Journalistische Verantwortung in der Klimakrise

Wolfgang Blau, Mitbegründer des Oxford Climate Journalism Network war diese Woche Dienstag zu Gast in Wien und hat den ersten Vortrag der Hugo Portisch Lecture Reihe gehalten, welche die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gemeinsam mit dem Presseclub Concordia im Gedenken an den Doyen des österreichischen Journalismus veranstaltet.  In einem Interview mit Ö1 anlässlich seines Vortrages sprach er über die Verantwortung des Journalismus in der heutigen Zeit.

 

Temperaturrekorde, schmelzende Gletscher, Waldbrände: Die Berichterstattung über die Klimakrise wirkt oft düster und hoffnungslos. Doch wie kann man die Erkenntnisse der Klimaforschung vermitteln, ohne zu verzweifeln? Denn, das wissen sowohl Journalist:innen als auch Forscher:innen, Phänomene wie Klimaangst, Resignation und Niedergeschlagenheit betreffen immer mehr Menschen. Das kann auch zu Nachrichtenvermeidung, Abwehr und Verdrängung führen.

 

Wie Journalist:innen dem entgegenwirken können und was sich dafür im Journalismus ändern muss, darüber sprach der Klimakommunikations-Experte Wolfgang Blau. In seinem Vortrag „Journalistic Leadership in The Age of Climate Change“ (in englischer Sprache) berichtete er, wie Medienhäuser weltweit versuchen, konstruktiv und lösungsorientiert auf die dringlichste Krise dieses Jahrhunderts zu blicken, ohne ihre Leser:innen zu demoralisieren.

 

Alle Ressorts sind betroffen

„Guter Klimajournalismus ist einer, der gar nicht mehr so heißen muss“, so Wolfgang Blau im Gespräch mit Ö1. Für ihn steht fest: Die Klimakrise wirft grundlegende Fragen auf, die alle Bereiche der Gesellschaft betreffen. „Es ist höchste Zeit, dass die Klimaaspekte einer Nachricht oder Reportage in allen Ressorts auftauchen“, sagt Blau. Statt das Thema in eigenen Klimaredaktionen (Climate Desks) zu behandeln, wie dies in vielen Medienhäusern heute praktiziert wird, sollte sich das Thema seiner Meinung nach durch die gesamte Redaktion ziehen. Dafür müssten alle Redakteur:innen zu dem Thema geschult sein um die Thematik im Hinterkopf immer mitnehmen zu können. Von der jeweiligen Chefredaktion aus sollte sichergestellt werden, dass die Klimakomponente in allen Bereichen verankert wird.

 

Ob dieser Ansatz ausreicht oder ob tiefgreifendere Veränderungen in der journalistischen Theorie und Praxis notwendig sind, um den klimabedingten Umwälzungen gerecht zu werden, war Thema der ersten Hugo Portisch Lecture.

 

„Erderwärmung ist kein Thema, das zu unseren Lebenszeiten wieder vorbeisein, sondern uns als Fragestellung immer begleiten wird.“

Wolfgang Blau

 

Im Interview mit Ö1 nannte Blau ein plakatives Beispiel: Ein Wirtschaftsredakteur schreibt über die Bestellung von 340 Flugzeugen in Indien, was ja wirtschaftlich positiv ist. Allerdings spart der Journalist die Frage aus, wie sich das auf die CO2-Emissionen und den Klimawandel auswirkt.

 

Für Journalist:innen heute stellt sich für Blau die Frage: Welchen Nachrichtenwert haben Daten und wie vermitteln wir es unserem Publikum ohne es gegen die immer neuen Rekorde abzustumpfen? Für den Medienmanager steht fest, dass man die Dringlichkeit der THG-Emissionsreduktion mit den Handlungsoptionen verbinden muss, damit nicht das Gefühl der Ohnmacht bei den Leser:innen besteht, wobei die Dringlichkeit immer vermittelt werden muss.

 

Zwei große Fragen des Klimajournalismus

Laut Blau gibt es zwei essenzielle Fragen im Klimajournalismus, die man als Journalist:in aufwerfen und immer auch Lösungsansätze aufzeigen muss:

1. Wie schaffen wir es die THG-Emissionen möglichst auf null zu reduzieren? Dabei geht es nicht nur um den Sektor Energiewirtschaft, sondern auch um die Bereiche Stahl, Zement, Landwirtschaft und Textilien, so Blau.

2. Welche Strategien zur Anpassung an die Klimaerwärmung gibt es – vorallem in Städten, wo die Temperaturen nochmals höher sind als im Umland? Wo steht der Umbau ? Wo steht die Wirtschaft heute? Sehr wichtige Durchbrüche über die kaum berichtet wird, wie zum Beispiel bei der Batterietechnik, die heute bereits sehr mächtig und erschwinglich ist. Es gäbe viele gute Geschichten zu erzählen, meint Blau.

 

Zwei fehlende Themen

Dem Mitbegründer des Oxford Climate Journalism Network fehlen in der Berichterstattung zwei wesentliche Aspekte der Klimaerwärmung in der heutigen Berichterstattung:

1. Wie dramatisch die Unterschiede der Auswirkungen bei 1,5 Grad im Gegensatz zu bei 2 Grad sind – jedes Zehntelgrad, das wir reduzieren, zählt

2. Wie hoch unser verbleibendes CO2-Budget eigentlich ist. Dabei ist mit Budget gemeint, wie viele Gigatonnen CO2 wir noch in die Atmosphäre ausstoßen können, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Er erläutert, dass wir noch ungefähr maximal (großzügig gerechnet) eine Dekade haben, daher kommt der Zeitdruck, dass wir rasch handeln müssen.

 

 

Über Wolfgang Blau

Wolfgang Blau ist Global Managing Partner des Climate Hub der Brunswick Group, sowie Visiting Fellow an der University of Pennsylvania und Trustee Director des Bonn Institute. Unter anderem berät er auch die Klima-Abteilung der Vereinten Nationen, UNFCCC. Blau ist Mitgründer des Oxford Climate Journalism Network. In seinen früheren Positionen war er Chefredakteur von ZEIT ONLINE, Digitalchef des britischen Guardian und Präsident für das internationale Geschäft des US-Medienkonzerns Condé Nast in Europa, Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika.

 

Unser pro.earth.Fazit:

In unserer Redaktion versuchen wir seit jeher, das Thema ganzheitlich zu betrachten sowie Alternativen, Lösungsansätze und Forschungsergebnisse zu finden. Wir fühlen uns daher in unserer Arbeit bestätigt und nehmen uns nun vor, noch intensiver an diesem Bereich zu arbeiten, um neben der Dringlichkeit auch die Lösungsansätze, die es mannigfaltig auf unserem Planeten gibt, zu beleuchten und ihnen in diesem Medium einen entsprechenden Raum zu geben!

Radeln und Psyche

Radeln und Psyche

Wir lieben Radfahren, ob Alltagswege oder reines Vergnügen – nachweislich wirkt sich Radfahren positiv auf unser Wohlbefinden aus. Warum das so ist, erfährst du hier.

 

Radfahren schont Umwelt und Geldbörse. Dass es auch ein absoluter Dopamin-Booster ist, überrascht vielleicht und macht es noch schöner.

 

Stress und Ängste

Radfahren hilft, wie jeder moderate Ausdauersport, das Stresshormon Kortisol abzubauen. Im Rahmen einer Studie der Universität Zürich gaben 9.000 Befragte an, dass sie sich bei Bewältigung von Alltagswegen mit dem Rad, weniger gestresst fühlen.

Die zyklische Tretbewegung tut das Ihre dazu. Sie aktiviert den Parasympathikus und beruhigt damit den Geist. Das bewirkt ein gewisses Ankommen im Hier und Jetzt ohne Grübeleien.

Auch die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) kommt in Schwung – das bewirkt eine Regulierung des Ausstoßes von Stresshormonen. Dass sich das positiv auf unsere Psyche auswirkt, liegt auf der Hand.

 

Depression

Im Rahmen einer Studie der Universität Tübingen wurde durch Blutabnahme der BDNF-Wert (brain derived neurotrophic factor) bei an Depression leidenden Probanden vor und nach einer Ergometer-Einheit von 30 Minuten gemessen und festgestellt, dass dieser signifikante Wert sich nach dem Training normalisiert hatte.

Der Dopamin-Ausstoß bei und nach dem Radeln trägt natürlich auch zu einem gelassenen, zufriedenen Allgemeinbefinden bei.

 

Wut

Wut ist ein destruktives Gefühl, das auch unserem Körper schadet. Um es in den Griff zu bekommen, ist ein Ventil dafür zu finden immer eine gute Methode. Ausdauersport bietet sich an. Beim Radfahren können auch relativ leicht selbst gesteckte Ziele erreicht werden.

Zum Thema Wut und Ausdauersport gibt es unzählige Studien, die alle besagen, dass er sich ausgleichend auf unser Körpergefühl auswirkt.

Kürzliche Untersuchungen der Columbia University zeigen, dass schon der kleinste cholerische Wutanfall das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.

 

Schwingen wir uns also aufs Fahrrad und erkunden die Welt auf eine neue Weise, die uns nicht nur körperlich, sondern auch mental stärker und widerstandsfähiger macht. Radeln wir dem Stress davon!

Gebackene Holunderblüten

Gebackene Holunderblüten

Die Hollerbüsche sind übervoll – da gelüstet es uns unbändig nach dem unverwechselbaren Geschmack ihrer Blüten in knusprigem Backteig. Versüßen wir uns damit doch unser Pfingstwochenende!

 

Dieses Gericht verbinden sicherlich viele von euch mit euren Großmüttern – ich ausnahmsweise nicht. Meiner Frieda war es nämlich immer zu viel „Patzerei“ und darum kein Teil ihres kulinarisch durchaus facettenreichen Portfolios.

Dennoch erfasst mich eine gewisse sentimentale Begeisterung für winzige Blüten in Backteig, die ich als Zimt und Zucker-Fan natürlich mit ebendiesen Ingredienzien am liebsten genieße.

Für mich ist es leicht, ich geh in den Garten und pflücke einfach drauflos – wer nicht so gesegnet ist, sucht sich am besten Hollerbüsche, die weit weg vom abgasreichen Straßenverkehr sind.

Weiters benötigen wir eine Schürze, Lippenstift und den richtigen Soundtrack für dieses Unterfangen. Bei uns drehen sich heute zwei Ikonen des Jazz, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong mit dem Album „Ella & Louis“ auf dem Plattenteller – für ein Wochenende mit Tiefgang uns Leichtigkeit zur gleichen Zeit.

 

Was wir brauchen

Für 8- 10 Holunderblütendolden

2 Eier

150 g Mehl

130 ml Milch

1 EL Zucker

Prise Salz

Pflanzenöl

 

🌼 aus dem Eiweiß einen steifen Schnee schlagen und den Zucker einrieseln lassen

🌼 Dotter aufschlagen, Salz, Milch und Mehl dazugeben

🌼 Eischnee unterheben

🌼 Öl erhitzen

🌼 Blüten in die Teigmasse tauchen und kurz ausbacken

🌼 auf Küchenpapier abtropfen lassen

🌼 nach Geschmack mit Zucker und Zimt bestreut servieren

Viel Vergnügen!!

Greenpeace-Marktcheck Nuss-Nougat-Aufstriche – das Ergebnis

Greenpeace-Marktcheck Nuss-Nougat-Aufstriche – das Ergebnis

Nutella und Co. enthalten kaum Nüsse, aber viel Fett und Zucker. Das Palmöl stammt häufig aus Waldzerstörung – und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

 

Bezeichnungen wie Haselnusscreme oder Nuss-Nougat-Aufstrich werden dem Inhalt nicht gerecht, denn sie bestehen zum Großteil aus Zucker und Fett.

In den Regalen ist der Bio-Anteil zwar hoch, jedoch finden sich nur drei von 130 Produkten, die uneingeschränkt empfehlenswert sind. Greenpeace empfiehlt rein pflanzliche Nuss-Nougat-Aufstriche in Bio-Qualität, mit europäischen Pflanzenölen und Fairtrade-Siegel. Nutella erfüllt keines der vier Kriterien. Empfehlenswerte Produkte finden sich auch in den Regalen von dm und Billa Plus, die den Marktcheck gewinnen.

Sebastian Theissing-Matei, Greenpeace-Experte:

„Viele bekannte Nuss-Nougat-Aufstriche stehen mit Urwaldzerstörung und Kinderarbeit in Verbindung. Vor allem Palmöl ist hier ein Problem. Aber Natur, Klima und Menschenrechte dürfen auch bei Lebensmitteln nicht auf der Strecke bleiben.“

 

Von Kinderarbeit bis Regenwaldabholzung ist alles dabei

Palmöl ist das weltweit meistverwendete Pflanzenöl, denn es ist vielseitig einsetzbar und billig. Auch die Nuss-Nougat-Aufstriche im Marktcheck enthalten zu etwa die Hälfte Palmöl. 80 Prozent der weltweiten Exporte stammen aus Malaysia und Indonesien, wo das Öl oft auf gerodeten Urwaldflächen angebaut wird. Das verursacht klimaschädliche Treibhausgase und befeuert die Klimakrise weiter.

Auch für die Natur ist die Abholzung eine Katastrophe, denn für fast 200 bedrohte Tierarten stellt der Anbau von Palmöl die größte Gefahr dar.

Bei der Ernte von Haselnüssen kommt es hingegen immer noch häufig zu Kinderarbeit. Alleine in der Türkei, dem größten Produzenten von Haselnüssen weltweit, gehen die Behörden von bis zu 200.000 Kindern aus, die als Wanderarbeiter in der Haselnussernte arbeiten.

Süße Aufstriche wie Nutella und Co. bestehen zu etwa der Hälfte aus Zucker und fast einem Drittel aus zugesetzten Fetten und Ölen wie Palmöl.

Das zeigt den Etikettenschwindel bei den Haselnüssen: Nutella enthält 13 Prozent Nüsse und in der Milka Haselnusscreme finden sich überhaupt nur fünf Prozent Haselnüsse.

 

Die gute Nachricht

Dass es auch mit umweltfreundlichen und sozial verträglichen Zutaten geht, zeigen die Aufstriche von Billa bio, dm bio und la Vida. Sie sind biologisch und mit fairen Zutaten hergestellt, enthalten kein Palmöl und sind rein pflanzlich.

Zum detaillierten Marktcheck geht es hier.

Äthiopien stoppt Import von Verbrennern

Äthiopien stoppt Import von Verbrennern

Da dort keine Verbrenner gebaut werden, bedeutet das ein totales AUS. Die Gründe dafür sind vielschichtiger als man glauben würde.

 

Ein Importverbot für Dieselfahrzeuge und Benziner im südostafrikanischen Land bedeutet de facto das Aus für den Verbrenner.

Laut Verkehrsminsiter Alemu Sime wolle man damit „grüne Transportlösungen“ im Land vorantreiben. Dem entsprechend soll nun die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgebaut werden.

Äthiopien setzt jüngst auf Wasserkraft. Zum Beispiel staut der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) den Nil und hat derzeit eine Leistung von 750 MW. Sind alle geplanten Turbinen in Betrieb, soll die Leistung bis zu 6000 MW erreichen.

 

Wirtschaftliche Hintergründe

Ob nun Umweltschutzgründe im Fordergrund standen oder nicht – der Schritt ist ein guter.

Dennoch ist zu bemerken, dass Äthiopien wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Aufgrund von fehlenden Devisen ist der Import von Benzin problematisch.

Im Moment fließen dafür jährlich etwa 5,6 Mrd. € aus Äthiopien ins Ausland ab.

Elektrische Energie ist in Äthiopien weitaus günstiger zu erzeugen. Verkehrsminister Sime erklärte dazu, dass das Land zudem ein „Unterstützer des grünen Wandels“ sei.

Außerdem hat sich Äthiopien bis 2050 das Ziel gesetzt, klimaneutral zu wirtschaften.

Das Verbrenner-Verbot könnte auch eine Strategie der Regierung sein, die heimische Industrie schützen. Zumal Diesel- und Benzinfahrzeuge bislang häufig gebraucht aus der EU importiert werden. Manchmal stammen sie auch von indischen Herstellern. Für Elektrofahrzeuge gibt es eine eigen Produktion, unter anderem unter Beteiligung von Hyundai, Volkswagen und Lada.

Pünktlich zum Pool-Saisonstart: Infos zum verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser

Pünktlich zum Pool-Saisonstart: Infos zum verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser

Das gleichzeitige Befüllen von Pools hat in der Vergangenheit zu Beginn der Badesaison bereits an einigen Orten zu Engpässen in den Trinkwasserversorgungssystemen geführt. Um dies zu verhindern, starten der Österreichische Verband der Schwimmbadwirtschaft (ÖVS) und die österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) eine Informations-Kampagne zur effizienten Befüllung privater Pools.

 

Ziel der „ressourcenschonenden Pool-Kampagne“ ist es, politische Entscheidungsträger, Gemeinden und Poolbesitzer zu informieren, um Engpässe in der Wasserversorgung zu verhindern und zugleich Nutzungskonflikten entgegenzuwirken. „Zugleich ist es unser Ziel, die Vernetzung aller Beteiligten zu fördern und das Bewusstsein für einen bewussten Umgang mit Wasser zu stärken“, so ÖVS-Präsident Johann Poinstingl.

 

Gemeinden machen es vor

Auf kommunaler Ebene wird auf Aktivitäten beispielgebender Gemeinden hingewiesen, die sogenannte zeitliche Fenster anbieten, um das Befüllen der Pools innerhalb der Gemeinde besser zu koordinieren. Am Beispiel der Gemeinde Kraubath an der Mur wird deutlich, dass das Konzept des Wassermanagements hervorragend funktioniert. Die obersteirische Gemeinde hält sich bereits seit mehr als 20 Jahren an einen Poolbefüllungsplan, laut Bürgermeister Erich Ofner gibt es seitdem keine Engpässe mehr. Dementsprechend empfehlen ÖVS und ÖVGW den Poolbesitzern, bei ihrer Gemeinde nachzufragen, ob, und wenn ja, welche Regelungen es hinsichtlich der Poolbefüllung gibt.

 

Tipps für Poolbesitzer:innen

Die Reinigung, Spülung und Befüllung von Pools kann direkt nach der Frostperiode im März begonnen werden, es müssen dafür nicht die ersten schönen Tage an einem Wochenende abgewartet werden. Auch die Befüllung über Nacht ist ein guter Tipp, da der Wasserverbrauch in der Nacht normalerweise geringer ist. Wenn das Poolwasser getauscht werden muss, empfehlen die beiden Verbände, sich direkt beim jeweiligen Poolhersteller zu erkundigen, wie das Wasser am besten im Garten versickert werden kann und so dem Grundwasser zugutekommt.­

 

Verantwortungsvoller Badespaß

Ziel der Kampagne ist es, über den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zu informieren und somit eine Balance zwischen Well-Being und Ressourcenschonung zu schaffen. „Mit unserer Initiative möchten wir sowohl die Gemeinden wie auch die Poolbesitzer mit ins Boot holen und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Trinkwasser schärfen“, so ÖVS-Präsident Poinstingl. „Wir sind davon überzeugt, dass man durch diesen geringen Aufwand – beispielsweise mit Poolbefüllungsplänen – das Trinkwasserversorgungssystem entlasten kann und dadurch auch ein bewussterer Umgang mit Trinkwasser gewährleistet wird, damit wir uns alle daran erfreuen können“, sagt ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger. (PWK180/DFS)

Infoblatt: Hinweise für die Befüllung von privaten Pools im Frühling (wko.at)

Kann CO2-Entnahme aus der Atmosphäre die Lösung sein?

Kann CO2-Entnahme aus der Atmosphäre die Lösung sein?

Wohl nicht. Bei rasanter Steigerung des Technologiefortschritts bei der Kohlenstoffentnahme aus der Luft, könnten bis 2050 bis zu fünf Gigatonnen im Jahr entnommen werden. Das bei weltweiten Emissionen von 40 Gigatonnen.

 

Für die Vorhersage des Potenzials neuer Technologien, entwickelte ein internationales Team unter Beteiligung des Complexity Science Hub (CSH) für die nun im Fachjournal „PNAS“ erschienene Studie ein Computermodell.

Damit wurde nun die Effizienz des DACCS (Direct Air Capture with Carbon Storage) für den Klimaschutz untersucht.

Das Ergebnis zeigt, dass bei einer Entwicklung ähnlich einer schnell wachsenden Technologie wie Photovoltaik die oben genannten bis zu fünf Gigatonnen Kohlenstoff entfernt werden könnten.

Geht die Technologie eher langsam voran wie zum Beispiel die der Erdgaspipelines, liegt das Entnahme-Ergebnis bei nur 0,2 Gigatonnen.

In einer Sache sind sich die Forschenden einig – die Lösung kann DACCS nicht sein. Die Einsparung von CO2 muss ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Eine wichtige Rolle kann diese Technologie allerdings übernehmen.

Die Lösung – wenn man das überhaupt so nennen kann, ist sicherlich eine vielschichtige Angelegenheit. Sie muss allumfassend gesehen werden. Auch das CO2-Sparen allein bringt uns nicht sicher in die Zukunft. Ein gesamtgesellschaftliches Umdenken ist unerlässlich damit eine Verschränkung aus Angebot und Nachfrage gepaart mit der Lebensweise eine neue Richtung einschlagen können.

Neuer Weltrekord mit Elektro-Rennwagen

Neuer Weltrekord mit Elektro-Rennwagen

In weniger als einer Sekunde beschleunigte das Gefährt von 0 auf 100 Stundenkilometer. Der Elektro-Rennwagen namens „mythen“ wurde von Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern selbst gebaut und brach damit den bisherigen Beschleunigungsweltrekord. Dazu genügte dem Boliden eine Strecke von nur 12,3 Metern.

 

Über ein Jahr tüftelten die Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern in jeder freien Minuten an dem Rennwagen. Dabei mussten sie immer wieder Rückschläge überwinden und bei der Entwicklung einzelner Komponenten mehrmals von vorne beginnen. Umso größer war die Freude im Akademischen Motorsportverein Zürich (AMZ), als sie die offizielle Bestätigung von Guinness World Records für «mythen» bekamen. Dieser, gesteuert von Kate Maggetti, brach den bisherigen Beschleunigungsrekord eines Teams der Universität Stuttgart aus 2022 auf dem Innovationspark in Dübendorf, direkt vor ihrer Werkstatt. Dies geschah letzten Herbst und unterbot mit 0,956 Sekunden den vorherigen Rekord um mehr als ein Drittel.

 

 

 

«Die Arbeit am Projekt parallel zum Studium war sehr intensiv. Trotzdem hat es sehr viel Spass gemacht, mit den Kolleginnen und Kollegen immer wieder neue Lösungen zu finden und das im Studium theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen. Und natürlich ist es eine absolut einmalige Erfahrung, an einem Weltrekord beteiligt zu sein», sagt Yann Bernard, verantwortlich für die Motoren.

 

«Bei einem Beschleunigungsrekord spielt aber nicht nur die Leistung eine wichtige Rolle, sondern auch, wie man die Kraft effektiv auf den Boden übertragen kann», erklärt Dario Messerli, verantwortlich für die Aerodynamik. Um das nur 140 Kilogramm schwere Fahrzeug mit 240 kW (326 PS), am Boden zu halten, entwickelten die Studierenden eine Art Staubsauger, der das Fahrzeug an den Boden saugt und für die notwendige Bodenhaftung sorgt.

 

Das AMZ wurde von Studierenden der ETH Zürich gegründet und bietet anderen Studierenden die Möglichkeit, ihr erworbenes theoretisches Wissen in einem hochkomplexen technischen Umfeld in die Praxis umzusetzen. Bereits zweimal hat das AMZ-​Team zuvor den Beschleunigungsweltrekord für Elektroautos aufgestellt – einmal 2014 und erneut 2016, bevor sie es an die Universität Stuttgart verloren.

 

Titelfoto: Alessandro Della Bella/ETH Zürich

CO2-Gehalt auf Rekordniveau

CO2-Gehalt auf Rekordniveau

Laut dem Jahresbericht des Global Monitoring Lab der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA; Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde der Vereinigten Staaten) lag der durchschnittliche Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre im Jahr 2023 bei 419,3 Teilen pro Million (kurz „ppm“) und erreichte damit einen neuen Rekordwert. In den letzten vier Monaten ist die Menge des Kohlendioxids in der Weltatmosphäre laut Forscher:innen des NOAA sprunghaft angestiegen wie nie zuvor.

 

Die durchschnittliche globale Kohlendioxidkonzentration war im März dieses Jahres um 4,7 Teile pro Million (ppm) höher als im März letzten Jahres, was einen rekordverdächtigen Anstieg des CO2-Gehalts innerhalb von 12 Monaten darstellt. Dieser Trend setzte sich auch im April 2024 fort:

Die Entwicklung des atmosphärischen CO2 in den letzten drei Jahren

April 2024 426, 57 ppm ( + 4,2 ppm)

April 2023 423, 37 ppm ( + 3,16 ppm)

April 2022 420, 19 ppm

Quelle: Quelle: Global Monitoring Laboratory/NOAA

 

Zur Grafik: Die roten Linien und Symbole stellen die monatlichen Mittelwerte dar, zentriert auf die Mitte eines jeden Monats. Die schwarzen Linien und Symbole stellen die gleichen Werte dar, nachdem sie um den durchschnittlichen saisonalen Zyklus korrigiert wurden.

 

Der Anstieg zwischen 2022 und 2023 betrug 2,8 ppm. Insgesamt war es damit das 12. Jahr in Folge, in dem der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre um mehr als 2 ppm anstieg. Am Mauna Loa Observatory auf Hawaii, wo die modernen Kohlendioxid-Aufzeichnungen 1958 begannen, lag der Jahresdurchschnitt des Kohlendioxids im Jahr 2023 bei 421,08.

 

Wir brechen alle Rekorde

„Das Tempo des Anstiegs in den ersten vier Monaten dieses Jahres ist wirklich bezeichnend und stellt ebenfalls einen Rekord dar“, sagte Ralph Keeling, Direktor des CO2-Programms an der Scripps Institution of Oceanography der UC San Diego. „Wir brechen nicht nur Rekorde bei der CO2-Konzentration, sondern auch bei der Geschwindigkeit des Anstiegs.“

 

Aufgrund von Untersuchungen des Ewigen Eises kennt man heute die CO2-Werte der letzten 800.000 Jahre. Wie man aus der untenstehenden Grafik ablesen kann, lagen die CO2-Werte zwischen 150 ppm in den Kaltphasen (Eiszeiten) und 280 ppm bis maximal 300 ppm in den Heißphasen unseren Globus. Die Entwicklung in den letzten 50 bis 70 Jahren, die wir in den darunterliegenden Grafik zeigen, übersteigt also die Werte der Heißphasen unseres Planeten bei Weitem, ist also absolut outstanding.

 

 

 

Bevor die Menschen begannen, durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre zu blasen, lag der CO2-Gehalt während fast 6.000 Jahren menschlicher Zivilisation bei etwa 280 ppm.

 

 

Seit Beginn der Aufzeichnungen am Mauna Loa Observatory sind die jährlichen Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in jedem Jahrzehnt gestiegen, von knapp 11 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr in den 1960er Jahren auf schätzungsweise 36,6 Milliarden Tonnen im Jahr 2023, wie aus dem Global Carbon Budget 2023 hervorgeht. Die unten stehende Grafik zeigt diesen raschen Anstieg innerhalb weniger Jahrzehnte.

Quelle: Global Monitoring Laboratory/NOAA

 

Es droht katastrophaler Klimazusammenbruch

Der rasche Anstieg des Treibhausgases bedroht die Welt mit einem katastrophalen Klimazusammenbruch in Form von schweren Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürreperioden und Waldbränden. Jüngste Forschungen der Columbia Climate School legen nahe, dass der CO2-Gehalt zuletzt vor etwa 14 Millionen Jahren so hoch war und ein Klima verursachte, das weit entfernt von unseren heutigen Vorstellungen über unseren Planeten liegt.

 

Deren Autoren erklären in einer Aussendung, dass die gängigen Schätzungen davon ausgehen, dass jede Verdoppelung des atmosphärischen CO2 die globalen Durchschnittstemperaturen um 1,5 bis 4,5 Grad Celsius ansteigen lässt, und zwar auf einer Skala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten.

 

Mindestens eine aktuelle, viel beachtete Studie vertritt jedoch die Ansicht, dass der derzeitige Konsens die Empfindlichkeit des Planeten unterschätzt, und geht von einer Erwärmung von 3,6 bis 6 Grad pro Verdopplung aus. In jedem Fall bringen alle Schätzungen den Planeten angesichts der aktuellen Trends gefährlich nahe an oder über die 2 Grad Erwärmung hinaus, die in diesem Jahrhundert erreicht werden könnte und die wir nach Ansicht vieler Wissenschaftler nach Möglichkeit vermeiden müssen.

 

Dann berechneten die Forscher:innen der Columbia Climate School auf der Grundlage aller bisherigen Erkenntnisse eine neue 66-Millionen-Jahre-Kurve der CO2-Temperaturen und kamen zu einem Konsens über die so genannte „Empfindlichkeit des Erdsystems“. Demnach würde eine Verdoppelung des CO2 den Planeten um satte 5 bis 8 Grad Celsius erwärmen, also noch mehr als bisher angenommen. Wir wissen bereits, dass bei einer Erwärmung um 3 Grad der Planet für uns Menschen so gut wie unbewohnbar wäre.

 

„Unabhängig davon, um wie viel Grad sich die Temperatur verändert, ist klar, dass wir den Planeten bereits in einen Bereich von Bedingungen gebracht haben, die unsere Spezies noch nie gesehen hat“, sagte der Mitautor der Studie, Gabriel Bowen, Professor an der University of Utah. „Das sollte uns dazu veranlassen, innezuhalten und uns zu fragen, was der richtige Weg in die Zukunft ist.“

 

„Die Anstiegsrate wird mit ziemlicher Sicherheit zurückgehen, aber sie steigt immer noch an, und um das Klima zu stabilisieren, muss der CO2-Gehalt sinken“, sagte er. „Das ist eindeutig nicht der Fall. Die menschliche Aktivität hat den CO2-Wert in die Höhe schnellen lassen. Das macht mich mehr als alles andere traurig. Es ist traurig, was wir da tun.“

 

Gründe für den Anstieg

Die Kohlendioxidkonzentration steigt vor allem wegen der fossilen Brennstoffe, die die Menschen zur Energiegewinnung verbrennen. Fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl enthalten Kohlenstoff, den Pflanzen über viele Millionen Jahre durch Photosynthese aus der Atmosphäre entnommen haben; wir geben diesen Kohlenstoff in nur wenigen hundert Jahren wieder an die Atmosphäre ab. Darüber hinaus ist nach Ansicht der Wissenschaftler der Anstieg auch auf das periodische Klimaereignis El Niño, das inzwischen abgeklungen ist, sowie auf Treibhausgasemissionen aufgrund der Abholzung der Wälder zurückzuführen.

 

Experten für den Kohlenstoffkreislauf schätzen, dass natürliche „Senken“ – Prozesse, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen – auf dem Land und in den Ozeanen das Äquivalent von etwa der Hälfte des Kohlendioxids absorbiert haben, das wir im Jahrzehnt 2011-2020 jedes Jahr emittiert haben. Da wir mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre einbringen, als die natürlichen Senken aufnehmen können, steigt die Gesamtmenge des Kohlendioxids in der Atmosphäre jedes Jahr an.

 

Was passiert bei sofortigem Emissionsstopp?

Die Antwort darauf hat Mark Olefs, Leiter der Abteilung Klimaforschung von Geosphere Austria, gegenüber science.ORF.at: „Bei einem sofortigen CO2-Emissionsstopp würde es 50 Jahre dauern, bis sich der menschengemachte Anteil der CO2-Konzentrationen halbiert“. Allerdings würde es 100.000 Jahre dauern, bis sich die globalen Durchschnittstemperaturen wieder auf vorindustrielles Niveau gesunken wären.

Das Phänomen der Ozeanversauerung

Ein weiterer Grund, warum Kohlendioxid für das Erdsystem wichtig ist, ist, dass es sich im Ozean auflöst wie die Kohlensäure in einer Dose Limonade. Es reagiert mit Wassermolekülen, erzeugt Kohlensäure und senkt den pH-Wert des Ozeans (erhöht seinen Säuregehalt). Seit dem Beginn der industriellen Revolution ist der pH-Wert des Oberflächenwassers der Ozeane von 8,21 auf 8,10 gesunken. Dieses Absinken des pH-Werts wird als Versauerung der Ozeane bezeichnet.

 

Unser pro.earth.Fazit:

Die Aussichten sind düster, die Mahner, die bereits seit so vielen Jahren davor warnen, erhalten immer genauere Daten und Statistiken zur Seite, die deren Aussagen untermauern. Wir müssen so dringend handeln, und zwar alle gemeinsam, rechts, links, oben, unten, wollen wir eine Zukunft für unsere Enkelkinder und deren Kinder schaffen. JETZT.

 

Quellen:

Our World In Data

Global Monitoring Laboratory

The Guardian

Columbia Climate School – A New 66 Million-Year History of Carbon Dioxide Offers Little Comfort for Today