Tag der Lebensmittelrettung

Tag der Lebensmittelrettung

Obwohl dieses Thema in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erregt hat, werden nach wie vor 40% aller weltweit produzierten Lebensmittel nie gegessen.

 

Der 26.Mai -Tag der Lebensmittelrettung (vom WWF ins Leben gerufen), setzt ein wichtiges Zeichen gegen die derzeitig vorherrschende Verschwendung von genusstauglichen Lebensmitteln und soll gleichermaßen Lösungen dagegen aufzeigen.

Rein rechnerisch gehen weltweit alle produzierten Lebensmittel bis zum 26. Mai entlang der gesamtem Wertschöpfungskette verloren. Österreich verzeichnet dabei zumindest eine Million Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen – ein Irrsinn bei steigender Unterversorgung. Die Folgen sind aber noch weitreichender.

 

Ressourcenverschwendung mit weltweiten Folgen

10% des globalen Ausstoßes von Treibhausgasen kann auf die Verschwendung von Lebensmitteln zurückgeführt werden, das sind 40% aller weltweit produzierten Lebensmittel.

„Das ist inakzeptabel und muss geändert werden, diese Wertschätzung gegenüber den „Mitteln zum Leben“ und den dafür aufgewendeten Ressourcen bedarf einer neuen Wertigkeit. DIE TAFELN fordern lebensmittelproduzierende Unternehmen und Politik auf, gemeinsam dieser Katastrophe entgegenzuwirken und jene Menschen damit zu unterstützen die sich das tägliche Leben nur schwer leisten können.“ So der Obmann des Verbands der österreichischen Tafeln, Erwin Hehenberger.

 

Achtsamkeit und Bewusstsein schaffen

Lebensmittel haben unsere Aufmerksamkeit verdient, denn das Bewusstsein gegenüber dem, was wir essen, wie es erzeugt wurde und unser Umgang damit kann weitreichende positive Auswirkungen haben. Obwohl Lebensmittelrettung global betrachtet werden muss, sind wir auch als Individuen gefragt, einen Beitrag zu leisten.

In einem österreichischen Haushalt fallen pro Person bis zu 130 kg Lebensmittelabfälle pro Jahr an. Täglich landen unvorstellbare Mengen an Lebensmittel im Müll die noch viel Potential haben, respektive weiterverarbeitet oder haltbar gemacht werden können (egal ob Blattgrün, altes Brot oder Schalen etc.)

 

Über den Verband der österreichischen Tafeln

DIE TAFELN steht für sozialen Transfer von der Überfluss- zur Bedarfsgesellschaft. In Kooperation mit Industrie, Handel und Landwirtschaft retten die österreichischen Tafeln genusstaugliche Lebensmittel und versorgen direkt und in Zusammenarbeit mit anderen gemeinnützigen Organisationen von Armut betroffene Menschen. Die Tafeln konnten im Jahre 2023 über 100.000 armutsbetroffene Menschen mit über 7.000 Tonnen geretteten Lebensmitteln unterstützen. Dabei wurden über 385.000 Stunden von über 5.700 ehrenamtlichen Helfer:innen erbracht.

Mitglied im Verband der österreichischen Tafeln sind: Braunauer Tafel | Die Oberösterreichische Tafel | Flachgauer Tafel | Le+O der Caritas Österreich | Pannonische Tafel | Rotes Kreuz Niederösterreich | Rotes Kreuz Tirol | Rotes Kreuz Steiermark | Train of Hope.

Vom Duft der Natur

Vom Duft der Natur

Bevor Hören, Fühlen und Sehen in unserem emotionalen Zentrum ankommt, macht es einen Umweg über die Großhirnrinde. Düfte hingegen gehen ohne Zwischenstopp direkt ins Limbische System, den Sitz unserer Emotionen – das gibt diesem Sinn eine gewisse Tragweite.

 

Frisch gemähtes Gras, die Meeresbrandung, würziger Wald und der erste Schnee kommen uns vielleicht sofort in den olfaktorischen Sinn, wenn es um den Duft der Natur geht. Was diese Gerüche nachweislich mit uns machen, ist tatsächlich in wissenschaftlichen Parametern zu messen.

Ein Team von Forschern um Gregory Bratman von der University of Washington nahm sich nun des Themas an, denn ihrer Meinung nach wird dem olfaktorischen Einfluss auf die Psyche viel zu wenig Beachtung geschenkt zumal uns ein Duft unmittelbar in eine Stimmung versetzen oder an Orte bringen kann.

 

Natur tut uns gut – aber warum?

Die Natur wirkt sich positiv auf den menschlichen Organismus aus. Stress wird reduziert und die Gesundheit gefördert. Dabei spielen viele Faktoren zusammen, die auch mit visuellen Effekten und Klängen zu tun haben – der Duft könnte dabei eine größere Rolle spielen als bisher angenommen.

In der aktuellen Überblicksarbeit lenkt das Forscherteam die Aufmerksamkeit auf natürliche Gerüche und trägt alles zusammen, was noch erforscht werden sollte.

 

Und wenn die Natur verarmt?

Luftverschmutzung, Entwaldung, Urbanisierung, Erwärmung und vieles mehr tragen zu einer Veränderung, Überlagerung oder sogar Verarmung der olfaktorischen Bandbreite bei.

Das könnte gesundheitliche Folgen für uns haben.

Die Forscher und Forscherinnen plädieren daher für mehr Wertschätzung und mehr Forschung zum Thema.

Bessere Kenntnis über die geruchlich ausgelösten Effekte, könnten Landschaftspflege und Gestaltung von Städten und Parks dahingehend verändern. Eine Form von „Geruchsschutz“, für bestimmte Geruchslandschaften könnte ein Ziel sein.

Im ländlichen Frankreich gelten Landgeräusche und -gerüche schon heute als „Sinneserbe“.

Eingelegte Radieschen

Eingelegte Radieschen

Bis vor kurzem ging unser Radieschengenuss nicht über Butterbrot mit Radieschen hinaus. Der rohe Verzehr ist aber immer noch Nummer 1 in unserer Redaktion. Wir wollen genauer hinschauen, was das Radieschen außer krachenden Rohgenuss sonst noch so zu bieten hat. Heute legen wir es ein.

 

Allein farblich wirkt dieses unterirdische Gemüse sehr ansprechend. Wenn man dann noch um ihren Vitamin C- und Ballaststoff-Gehalt weiß, liegt es auf der Hand – wir brauchen mehr davon.

Da eingelegtes Gemüse ja insgesamt einen gesunden Genuss bietet, weil es uns mit Probiotika, Enzymen und Antioxidantien versorgt, steigt unsere Motivation ins Unermessliche und wir können nicht mehr warten.

Also, Schürze umgebunden, Fenster auf, damit der Frühling hereinklingt und es kann schon los gehen.

 

Was wir brauchen

für 1 Bund Radieschen

2 Knoblauchzehen

300 ml Essig (auf jeden Fall sehr hochwertigen, zum Beispiel Weißwein)

300 ml Wasser

Etwas Süße (Dattel-, Agaven-, wer mag Ahornsirup – ein EL Zucker ist auch möglich)

2 EL Senfkörner

1 gehäuften EL Salz

Lorbeerblatt

 

Wer mag: 1 TL Gewürznelken, ein paar Pfefferkörner

 

❤ Radieschen waschen, putzen und in feine Scheiben schneiden

❤ Essig, Wasser, Süße und Salz zusammen aufkochen

❤ Gewürze in ein sauberes Einmachglas füllen

❤ Radieschen ins Einmachglas dazugeben

❤ Sobald der Sud kocht, leer ihn vorsichtig über die Radieschenmischung

❤ fest verschließen und 8 Stunden warten

 

Haltbarkeit:

Verschlossen halten sich die Radieschen im Glas 6-8 Wochen.

Ein geöffnetes Glas solltest du im Kühlschrank aufbewahren und den Inhalt innerhalb von 3-5 Tagen aufessen.

AustriaTech veröffentlicht die erste Sharing Landscape Austria

AustriaTech veröffentlicht die erste Sharing Landscape Austria

Von Carsharing über Fahrradverleih bis hin zu speziellen infrastrukturellen Voraussetzungen – die Sharing Economy spielt eine zunehmend wichtige Rolle in unserem täglichen Leben und trägt maßgeblich zur nachhaltigen Mobilität bei. Nun werden die zahlreichen Akteur:innen und Initiativen in diesem Bereich zu vor den Vorhang geholt.

 

Diese Publikation ergänzt das umfassende Grundlagendokument der AustriaTech zum Thema Sharing Mobility und bietet einen Überblick über die österreichische Sharing-Landschaft und die Vielfalt ihrer Akteur:innen.

 

Austrian Sharing Landscape 2024

Die zukünftig jährlich aktualisierte „Sharing Landscape Austria“ von AustriaTech startet mit über neunzig Einträgen. Die Kategorien reichen von „Startups and Companies and Associations“ über „Early Adopters“ bis hin zu „Enablers and Extended Ecosystem“.

Für diese Ausgabe haben wir großen Wert auf eine umfassende Darstellung und gute Übersichtlichkeit gelegt, um die Sichtbarkeit beteiligten österreichischen Akteur:innen im Sharing-Bereich zu stärken und so das vorhande Know-how auch besser zugänglich zu machen. Die Sharing Landscape ist auf einer eigenen Webseite zu finden, die sowohl die aktuelle Ausgabe als auch zukünftig die historischen Versionen bereithält, erklärt Brandstetter.

Alle Akteur:innen aus dem Sharing-Bereich sind dazu eingeladen, sich zukünftig über ein Formular unter https://bit.ly/SharingLandscapeAustria kostenlos einzutragen.

 

Umfassende Analyse

Das 2023 erschienene Sharing-Grundlagendokument bietet eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen in der österreichischen Mobilitätslandschaft. Neben einem Überblick über die Marktsituation, politische Strategien, verkehrliche Wirkungen und Nutzer:innen von Sharing-Angeboten in Österreich werden Sharing-Konzepte im Kontext von Wohnbau, betrieblichem Mobilitätsmanagement und Tourismus beleuchtet.

Beide Dokumente sollen die österreichische Sharing-Szene fördern und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Mobilität unterstützen.

Die Zusammenarbeit bei der Erstellung des Grundlagendokuments war inspirierend und hat gezeigt, wie viel Engagement und Innovationskraft in der österreichischen Sharing-Szene steckt. Wir freuen uns, diese Vielfalt zukünftig laufend mit der Sharing Landscape sichtbar zu machen und gemeinsam die weitere Entwicklung zu unterstützen, ergänzt Natasa Hodzic-Srndic.

Endlich Einigung auf EU-Lieferkettengesetz

Endlich Einigung auf EU-Lieferkettengesetz

Am Freitag, dem 24. Mai wurde nach langem Ringen und vielen Verzögerungen, die durch die ablehnende Haltung einiger Staaten, allen voran Deutschland, Italien und Österreich, verursacht wurden, das europäische Lieferkettengesetz, die (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD), endlich von der Mehrheit der EU-Staaten verabschiedet. Davor wurde das Gesetz bereits vom Europäischen Parlament angenommen. Nun haben die einzelnen EU-Staaten zwei Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

 

Die neue Richtlinie wird dazu führen, dass große Unternehmen menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten umsetzen müssen und zwar entlang ihrer Wertschöpfungskette. Damit haften Firmen künftig für Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung bei der Produktion. Also auch für Geschäftspartner und teilweise auch für nachgelagerte Tätigkeiten wie Vertrieb und Recycling.

 

 

Abgeschwächter Inhalt der Richtlinie als der ursprüngliche Entwurf.

Sie gilt in ihrer endgültigen Form nun für EU- und Nicht-EU-Unternehmen und Muttergesellschaften mit mehr als 1000 Beschäftigten (statt 500) und einem Umsatz von über 450 Millionen Euro (statt 150). Die Unternehmen müssen einen Übergangsplan zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5° umsetzen, um ihr Geschäftsmodell mit dem Pariser Abkommen in Einklang zu bringen.

Die Mitgliedstaaten werden eine Aufsichtsbehörde benennen, die das Verhalten der Unternehmen untersucht und Sanktionen gegen Unternehmen verhängt, die die Vorschriften nicht einhalten, darunter Geldstrafen von bis zu 5 % ihres weltweiten Nettoumsatzes. Die Unternehmen werden auch schadenersatzpflichtig sein und müssen ihre Opfer entschädigen.

 

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen nehmen zu

Wir konsumieren Früchte aus Südamerika, verschenken Blumen aus Afrika, tragen Textilien aus Asien. Laut Angaben der International Labor Organisation, ILO arbeiten weltweit rund 1,4 Milliarden Arbeitnehmer:innen  weltweit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Viele von ihnen stellen dabei Güter her, die zu uns exportiert werden. Auch die Zahl der Opfer von Zwangsarbeit und Sklaverei nimmt nach jüngsten Schätzungen der ILO stetig zu  – nunmehr 28 Millionen Menschen.

 

Weil das Einkommen der Eltern nicht reicht, werden weltweit immer mehr Kinder zur Arbeit gezwungen, wie zum Beispiel in den Goldminen von Burkina Faso, als Textilarbeiter:innen in Bangladesch oder auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste. Durch die COVID-Pandemie hat sich die Situation weiter verschlechtert, sodass die ILO 2023 von rund 160 Millionen arbeitenden Kinder ausgeht. Davon sind die Hälfte jünger als 12 Jahre.

 

Riesiger Schritt in richtige Richtung

„Da Profiteure der Ausbeutung auf den letzten Metern das Gesetz abschwächen konnten, liegt es an den einzelnen Regierungen, für besseren Klimaschutz, Hilfen für KMU und Zugang zu Gerichten zu sorgen“, erklärte Global 2000. Dennoch sei die Richtlinie ein „riesiger Schritt in die richtige Richtung“. Die NGO forderte Unternehmen und Regierung in Österreich auf, mit der Umsetzung zu beginnen. UNICEF Österreich meint auf X dazu: „Es wird Zeit, Ausbeutung und Kinderarbeit der Vergangenheit angehören zu lassen“.

 

„Trotz bleibender Schlupflöcher ist es ein historischer Schritt im Kampf gegen Hungerlöhne, Kinderarbeit und Naturzerstörung. Jetzt muss Österreich auf nationaler Ebene eine lückenlose Umsetzung sicherstellen“, erklärte der Verein Südwind am Freitag auf X (Twitter).

Rückgang um 75% bei wandernden Fischarten

Rückgang um 75% bei wandernden Fischarten

Anlässlich des “World Fish Migration Day” am 25. Mai fordert die Naturschutzorganisation WWF Österreich einen konsequenten Rückbau unnötig gewordener Querbauwerke in Österreichs Fließgewässern. Denn eine vom WWF mitveröffentlichte Studie dokumentiert den weltweiten Verlust bei wandernden Fischarten: In Europa sind die Populationen seit 1970 im Schnitt um 75 Prozent zurückgegangen. Hauptursachen sind der Verlust und die Zerschneidung von Lebensräumen.

 

Bei der Klimakonferenz COP28 in Dubai letztes Jahr wurde eine Aktualisierung der internationalen Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten veröffentlicht. Demnach sind ein Viertel (25%!) aller Arten vom Aussterben bedroht. Besonders Süßwasserfische sind davon betroffen. “Der Rückgang dieser Arten ist eine deutliche Folge der massiven Zerstörung ihrer Lebensräume – insbesondere Flüsse und Feuchtgebiete sind durch Verbauung stark gefährdet”, erklärte Georg Scattolin, Leiter des internationalen Programms beim WWF Österreich, damals und verwies darauf, dass weltweit nur mehr ein Drittel der großen Flüsse frei fließen kann – der Großteil ist durch Dämme unterbrochen.

 

Situation in Österreich

„Allein in Österreich zerstückeln rund 27.000 für Fische nicht passierbare Querbauwerke die Gewässer – im Durchschnitt alle 900 Meter. Rund ein Fünftel davon ist schon seit Jahrzehnten außer Nutzung und erfüllt keinerlei Funktion mehr, blockiert aber viele Fischarten bei ihren Laichwanderungen – mit ökologisch katastrophalen Folgen”, warnt WWF-Expertin Bettina Urbanek.

 

Der WWF fordert daher vor allem einen politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte, damit Österreich dem EU-Renaturierungsgesetz auf EU-Ebene zustimmen kann. Das Gesetz sieht vor, dass viele Flüsse wieder freier fließen können: vor allem dadurch, dass Barrieren entfernt werden, die nicht mehr für die Energieversorgung oder den Wasserbau benötigt werden.

 

Die Entfernung überflüssiger Barrieren bewährt sich in vielen EU-Staaten seit Jahren, um Flüsse zu renaturieren und gefährdete Fischbestände zu sanieren. Aber obwohl auch Österreich EU-rechtlich verpflichtet ist, die Ökologie der Fließgewässer zu verbessern, passiert hier viel zu wenig. Mehr als die Hälfte der heimischen Fließgewässer verfehlt die Kriterien für einen guten ökologischen Zustand – nur noch 14 Prozent der Flüsse sind ökologisch intakt.

 

Erfolgreiche Beispielprojekte – etwa am Lech, an der Lavant, an der Großen Tulln oder am Inn – zeigen, dass sich die Ökologie nach der Entfernung künstlicher Barrieren schnell wieder erholen kann. Davon profitieren besonders die Fischpopulationen.

 

„Im Vergleich zu unterbrochenen Flüssen bieten frei fließende Flüsse viel mehr Lebensräume für zahlreichere Arten und stärkere Populationen. Sie werden gerade in der Klimakrise immer wichtiger: als Refugien der Artenvielfalt, für gesunde Populationen, zur Sicherung der Wasserressourcen, zur Kühlung und als Erholungsräume für die Bevölkerung”, argumentiert Bettina Urbanek vom WWF.

Ökotest: Lebensmittelverpackungen mit Schadstoffen belastet

Ökotest: Lebensmittelverpackungen mit Schadstoffen belastet

In seiner neuen Online-Ausgabe weist Ökotest darauf hin, dass unsere Lebensmittel durch unterschiedliche Schadstoffe, die in Verpackungsmaterialien enthalten sind, kontaminiert sind. Zum einen enthalten unsere Lebensmittel Mineralöl, als auch Weichmacher und drittens auch Ewigkeitschemikalien (PFAS).

 

1. Ewigkeitschemikalien

PFAS (Per- und polyFluorierte AlkylSubstanzen) kommen nicht in der Natur vor, sondern sind industriell hergestellte Chemikalien und werden aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften sowie ihrer extremen Stabilität und Langlebigkeit (daher der Begriff der „Ewigkeits-Chemikalien“) gezielt in der Produktion, aber auch in privaten Haushalten eingesetzt.

 

Viele PFAS sind toxisch und reichern sich über die Nahrungskette an. Für alle PFAS gilt: wenn sie einmal in die Umwelt abgegeben wurden, sind sie kaum wieder entfernbar und kommen über die Luft oder Abwässer in den Boden und anschließend ins Trinkwasser und gelangen so in den Körper von Menschen und Tieren. Dadurch stellen sie eine der größten Herausforderungen für den Trinkwasserschutz und den Umweltschutz dar.

 

PFAS in Lebensmittel

PFAS werden etwa in der Beschichtung von Bratpfannen eingesetzt, in Fast-Food-Verpackungen, Coffee-to-go-Bechern, Muffinförmchen und Backpapier. Laut Ökotest wurden Ewigkeitschemikalien bereits in Fleisch, Eiern, Fisch, aber auch in Gemüse und Früchten (besonders in Erdbeeren) nachgewiesen.

 

PFAS in Trinkwasser

Eine Stichprobenuntersuchung von Gewässern in zehn EU-Ländern hat laut GLOBAL 2000 besorgniserregende Mengen der wenig bekannten und weitgehend unregulierten Ewigkeits-Chemikalie TFA (Trifluoracetat) aufgedeckt. TFA ist extrem persistent und das endgültige Abbauprodukt vieler anderer Ewigkeits-Chemikalien (PFAS), insbesondere von PFAS-Pestiziden. Die in den Wassertests nachgewiesenen TFA-Konzentrationen stellen die wahrscheinlich größte bekannte europaweite Kontamination von Grund- und Oberflächenwasser durch eine menschengemachte Chemikalie dar.

 

2. Mineralöl

Kommen Lebensmittel in Kontakt mit Schmieröl, zum Beispiel bei der Getreideernte oder während der maschinellen Produktion, besteht die Möglichkeit einer Kontamination mit Mineralöl. Auch in Verpackungsmaterial kann Mineralöl stecken, ganz besonds in Reyclingpapier oder  -pappe, weil dieses auch Zeitungspapier enthält, welches mit mineralölhältigen Farben bedruckt ist.

 

Laut Ökotest konnte es bereits in Margarine und Butter über Babynahrung und Olivenöl bis hin zu Nudeln, Mehl und Wurst nachgewiesen werden.

 

3. Weichmacher

Weichmacher werden eingesetzt, um Kunststoffe biegsamer und  – wie das Wort bereits erahnen lässt – weicher und geschmeidiger macht. Sie werden in vielen Lebensmittelverpackungen eingesetzt, u.a. in Plastikflaschen und Kanistern, Küchenschüsseln, Brotboxen und Mehrweg-Getränkeflaschen, aber auch in Beschichtungen von Konservendosen sowie Dichtungen von Rexgläsern. Manche Hersteller haben diese ersetzt, aber nicht alle.

 

Was kann ich tun, um diese Schadstoffe möglichst zu vermeiden?

Es ist eigentlich nicht ganz möglich, alle Schadstoffe zur Gänze u vermeiden, aber folgende Tipps können die Belastung verringern:

Verpackungsmaterial, speziell Altpapier und Plastik, möglichst vermeiden und auf Glasverpackungen zurückgreifen
Fast-Food-Verpackungen und Coffee- to-go-Becher meiden
Statt beschichteter Pfannen besser gusseiserne verwenden
Einwegverpackungen sollten wirklich nur einmal für Lebensmittel verwendet werden
Lebensmittel sollten nicht in Verpackungsmaterial erhitzt werden, sondern in dafür geeigneten Behältern

 

Die wachsende Bedeutung der Batteriespeicher in der Energiewende

Die wachsende Bedeutung der Batteriespeicher in der Energiewende

Im Gegensatz zu fossiler Energiegewinnung unterliegt die Energiegewinnung aus Wind und Sonne natürlichen Schwankungen. Diese wurden bis dato meist durch Gaskraftwerke abgepuffert. Immer häufiger werden nun Batteriegroßspeicher zur Überbrückung der Netzschwankungen eingesetzt, da sie sowohl in Leistung und Kapazität als auch finanziell zunehmend rentabler sind als Gaskraftwerke. So schreibt laut einer Analyse der Non-Profit-Organisation Carbon Tracker  mehr als ein Fünftel der europäischen Gaskraftwerke bereits rote Zahlen.

 

In Österreich decken heute Gaskraftwerke rund 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs ab, wobei der Anteil auf rund 40 prozent bei Spitzenbelastungszeiten ansteigen kann. „Es wird noch sehr lang dauern, bis das anders organisiert werden kann“, sagt Christoph Schuh vom Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid. Allerdings entstehen weltweit immer mehr Batteriegroßspeicher und machen diesen aufgrund sinkender Preise stark Konkurrenz.

 

Starker Preisrückgang bei Batteriespeichern

Die Internationale Energieagentur (IEA) ließ im April dieses Jahres verlautbaren, dass ein erwarteter starker Rückgang der Batteriekosten für die Energiespeicherung in den kommenden Jahren den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien beschleunigen wird.

 

Weiters erläuterte die IEA, dass erneuerbare Energien an sich bereits viel billiger sind als Kohle- und Gaskraftwerke. Das bisherige Problem ist laut Peter Fischer vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe, dass die Stromspeicherung teurer ist als Erzeugung. Allerdings ist moemntan ein deutlicher Preisverfall bei Speichern zu beobachten, sodass dieses Hindernis wegfällt.

 

Dieses Jahr wurden laut Daten der Organisation Global Energy Monitor weltweit bereits 68 Gaskraftwerksprojekte aufgrund von Unrentabilität  gestrichen, währenddessen weltweit und auch in Europa immer mehr große Batteriespeicher errichtet werden.

 

Wirtschaftlich rentabel

So ist die Kombination von Erneuerbaren und Batteriespeichern bereits auf ein Preisniveau gefallen, auf dem sie wirtschaftlich beispielsweise in Indien mit der Kohleverstromung mithalten können. Mit ein Grund, warum dort der größte Energiekonzern des Landes nicht mehr länger in Kohlekraftwerke investiert, sondern mit dem Bau des größten Wind- und Solarparks der Welt begonnen hat.

 

Bis 2030 um 40% billiger

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass die IEA von einem Rückgang dere Gesamtkapitalkosten für Batteriespeicher bis 2030 um bis zu 40 Prozent ausgeht. Das führt dazu, dass die Kombination aus Wind und Solar und Batteriegroßspeichern in wenigen Jahren auch billiger sein wird als etwa die Stromgewinnung aus Kohle in China oder die Nutzung von Gaskraftwerken in den USA.

 

„Die Kombination aus Photovoltaik (PV) und Batterien ist heute wettbewerbsfähig mit neuen Kohlekraftwerken in Indien“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol.

„Und schon in den nächsten Jahren wird sie billiger sein als neue Kohlekraftwerke in China und Gaskraftwerke in den Vereinigten Staaten. Batterien verändern das Spiel vor unseren Augen“.

 

Gründe für den Boom

Batteriegroßspeicher sind groß im Kommen. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien, die zu einem großen Teil in den Batteriespeichern zum Einsatz kommen, seit 2010 um rund 90 Prozent zurückgegangen sind. „Die Technologie hat in den vergangenen Jahren gewaltige Sprünge gemacht“, sagt Jürgen Fleig, Vorstand des Instituts für Chemische Technologien und Analytik an der TU Wien.

 

Allerdings werden etwa 90 % der Lithium-Ionen-Batterien im Verkehrssektor verwendet, der sich auf kompakte und leichte Einheiten konzentriert.

 

Für Energiespeicherbatterien werden vielfach die billigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP)  eingesetzt. Laut IEA hatten LFP letztes Jahr einen Anteil von 80 % der neuen Speicherbatterien.

 

Weiters geht die IEA davon aus, das bis 2030 günstigere Natrium-Ionen-Batterien weniger als 10 % der Batterien für Elektrofahrzeuge ausmachen werden, aber zeitgleich einen wachsenden Anteil an den Energiespeicherbatterien ausmachen werden.

 

Beispiele neuer Batteriespeicher

RWE hat in den USA drei neue Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von insgesamt 190 MW (361 MWh) in den Bundestaaten Texas und Arizona fertig gestellt, die direkt mit Solaranlagen gekoppelt sind. So kann überschüssiger Strom direkt gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt ins Netz eingespeist werden.

Andrew Flanagan, CEO von RWE Clean Energy: „Batteriespeicher werden in Anbetracht des schnellen Zuwachses von Wind- und Solarprojekten immer wichtiger, um das Stromnetz zu stabilisieren und sicherzustellen, dass ausreichend Strom zur Deckung der Nachfrage zur Verfügung steht. Im Rahmen unserer Growing-Green-Strategie planen wir, unser Batterieportfolio bis 2030 weltweit auf sechs Gigawatt auszubauen. Die Fertigstellung unserer drei neuesten Batteriespeicher in den USA zahlt auf dieses Ziel ein.“

 

„Die erfolgreiche Integration schwankender Erzeugungsformen in starke und stabile Netze ist der Schlüssel für eine erfolgreiche erneuerbare Zukunft. Die VERBUND-Batteriespeicher in Deutschland und Österreich leisten einen wertvollen Beitrag dazu. Bis dato haben wir rund 110 MW in Betrieb und weitere 300 MW unter Vertrag, mit Schwerpunkt auf Deutschland „, betont Martin Wagner, Geschäftsführer von VERBUND Energy4Business. VERBUND plant bis Ende 2030 insgesamt 2.500 MWh Batteriespeicherkapazitäten zu installieren. Eines der nächsten Projekte entsteht in Weißenthurm-Kettig, Rheinland Pfalz. Bis 2026 wird hier ein Großbatteriespeicher mit einer Kapazität von 116 MWh installiert.

 

Titelfoto ©️ Kyon Energy

 

Erschreckende Massenbleiche in Korallenriffen

Erschreckende Massenbleiche in Korallenriffen

Den Korallenriffen der Erde droht ein Massensterben. Rekordtemperaturen im Wasser lassen in den tropischen Meeren der ganzen Welt die Korallenriffe bleichen. Die Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) rief zuletzt die vierte globale Massenbleiche aus.

 

Hält dieser Zustand länger an, drohen große Teile dieser ikonischen Lebensräume abzusterben. In den tropischen Meeren hat sich ein noch nie dagewesener Hitzestress aufgebaut. Bereits im vergangenen Jahr begannen die Korallen in der Karibik zu bleichen. In Florida, Puerto Rico und Mexiko kam es zu hohen Sterberaten wichtiger Korallen.
Am Great Barrier Reef sind inzwischen mehr als 60 Prozent der Riffe von der Bleiche betroffen und es gibt erste Anzeichen für ein Absterben. Alarmsignale kommen auch aus dem Indischen Ozean sowie von den Küsten Kenias und Tansanias. Die Regenwälder der Meere stehen weltweit in Flammen“, sagt Axel Hein, Meeresexperte beim WWF Österreich.
Der WWF Österreich drängt auf wirksamen Klimaschutz, um die verbleibenden Korallen zu retten. Während die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2023 fast 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag, erreichte auch die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur immer neue Extreme.

Was wir im Begriff sind zu verlieren.

Durch die Klimakrise bedingte Rekordtemperaturen treffen in diesem Jahr zusätzlich auf die aufheizenden Effekte des Wetterphänomens „El Niño“. Für Korallen sind solche Temperaturen ein Todesurteil.

Sie stoßen unter dem Stress längerer Hitzewellen die farbigen Algen ab, die sie mit Nahrung versorgen. Dadurch erscheinen sie weiß oder produzieren grellleuchtende Farben, um sich zu schützen.

Ohne ihre Symbiosepartner „verhungern“ die Korallen und sterben ab. Übrig bleiben Geröllwüsten aus weißen Kalkskeletten. Mehr als die Hälfte der tropischen Korallenriffe ist bereits abgestorben.

Bei einer Erwärmung um 2°C erwarten Forscher, dass über 99 Prozent der Korallenriffe verschwinden werden. Mit den Riffen würde nicht nur ein wichtiger Lebensraum verloren gehen, sondern auch die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, die von der Fischerei und vom Tourismus leben. Bei einer Erwärmung von 1,5°C haben die Korallenriffe eine bessere Chance zu überleben.

Wie viele der Korallen in Folge der Massenbleiche absterben, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die letzten drei Massenbleichen fanden 1998, 2010 und 2015/2016 statt.

Weltbienentag: Schutz unserer wichtigen Bestäuber

Weltbienentag: Schutz unserer wichtigen Bestäuber

Am 20. Mai wird weltweit der Weltbienentag gefeiert, ein Tag, der die Bedeutung der Bienen für unsere Umwelt und unsere Nahrungsmittelproduktion hervorhebt. Trotz ihrer immensen Bedeutung sind Bienenpopulationen weltweit bedroht. Der Verlust von Lebensraum, der Einsatz von Pestiziden und der Klimawandel sind nur einige der Herausforderungen, denen Bienen gegenüberstehen. Bienen sind für die Bestäubung von über 75% der weltweit angebauten Nutzpflanzen verantwortlich.

 

Ihre fleißige Arbeit sichert nicht nur die Vielfalt unserer Nahrungsmittel, sondern trägt auch zur Erhaltung von Ökosystemen und zur Stabilität der landwirtschaftlichen Produktion bei. Ohne die Bestäubungsleistung von Bienen würden viele Pflanzenarten verschwinden, was sich unmittelbar auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und die Vielfalt der Natur auswirken würde.

 

Der Weltbienentag bietet eine Gelegenheit, nicht nur die Bedeutung der Bestäubung durch Bienen zu betonen, sondern auch die Vielfalt an Produkten zu würdigen, die wir den Bienen verdanken. Bienenprodukte wie Honig, Blütenpollen, Bienenwachs, Bienenwachskerzen, Honigwein, Kosmetikprodukte, Oxymel und Propolis Tropfen sind nicht nur köstlich und vielseitig einsetzbar, sondern bieten auch eine Fülle an gesundheitlichen Vorteilen.

 

Fallen die Bienen und andere nützliche Insekten weg bricht das ganze System zusammen, denn 90% der wildblühenden Pflanzen und 75% unserer Nutzpflanzen sind auf diese Tiere angewiesen.

 

Problemfelder und ihre Lösungen

Es gibt viele Gründe für das weltweite Bienensterben. Tierschutz Austria hat die größten Probleme und die dazugehörigen Lösungen  zusammengefasst:

 

1.Problem „Wegfall von Lebensraum“: Durch die intensive Landwirtschaft, Bodenverbrauch und die Umweltverschmutzung verlieren viele Insekten ihren Lebensraum und finden weniger Nahrung.

Lösung: Privatpersonen können bienenfreundliche Pflanzen wie Lavendel, Ringelblumen oder Dill anpflanzen. Gras selten mähen und stattdessen wachsen lassen hilft ebenfalls.

 

2.Problem: „Pestizide und Düngemittel“: Insektizide sind schädlich bzw. giftig für Bienen. Unkrautvernichtungsmittel greifen hingegen wichtige Nahrungsquellen an und vernichten diese. Die Tiere finden weniger Nahrung, wodurch Populationen zusätzlich dezimiert werden.

Lösung: Die Politik ist gefragt, um flächendeckende Lösungen zur Minimierung von Pestiziden in der Landwirtschaft auszuarbeiten, aber auch im privaten Gebrauch sollten schädliche Düngemittel und Pestizide vermieden werden.

 

3.Problem: „Klimawandel und seine Folgen“: Durch die Klimakrise verändert sich der Lebensraum der Bienen. Unterschiedliche Blütezeiten, plötzliche Temperaturschwankungen, und längere Wärmeperioden machen Insekten zu schaffen.

Lösung: Bei Hitze Bienentränke bereitstellen, Abkühlung durch feuchten Kies oder Moos bieten. Langfristig sind Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise unumgänglich.

 

Durch den Kauf von regionalen Bienenprodukten und die Unterstützung von heimischen Imkern können wir dazu beitragen, die Zukunft dieser wichtigen Bestäuber zu sichern und gleichzeitig von den vielfältigen Produkten zu profitieren, die sie uns bieten. Oder man übernimmt eine Bienenpatenschaft!

 

Links:

World Bee Day

Weltbienentag DE