Neuer UNEP-Bericht: Wege aus der Polykrise

Neuer UNEP-Bericht: Wege aus der Polykrise

Da ökologische, technologische und gesellschaftliche Veränderungen zusammenwirken, die die Gesundheit der Menschen und des Planeten zu beeinträchtigen, muss die Welt besser in der Lage sein, eine Vielzahl neuer Herausforderungen zu erkennen und darauf zu reagieren, so ein neuer Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und des Internationalen Wissenschaftsrats (ISC). Dieser identifiziert acht kritische globale Veränderungen, die die dreifache planetarische Krise des Klimawandels, des Verlusts von Natur und biologischer Vielfalt sowie der Verschmutzung und des Abfalls beschleunigen.

 

„Da sich die Auswirkungen mehrerer Krisen verschärfen, ist es jetzt an der Zeit, der Zeit voraus zu sein und uns vor neuen Herausforderungen zu schützen“, sagte UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen. „Die rasante Geschwindigkeit des Wandels, der Unsicherheit und der technologischen Entwicklungen, die wir vor dem Hintergrund geopolitischer Turbulenzen erleben, bedeutet, dass jedes Land leichter und häufiger aus der Bahn geworfen werden kann.“

 

Zu diesen Veränderungen gehören

die Zerstörung der natürlichen Umwelt durch die Menschheit,
die rasante Entwicklung von Technologien wie der künstlichen Intelligenz,
der Wettbewerb um natürliche Ressourcen,
die zunehmenden Ungleichheiten und
das schwindende Vertrauen in Institutionen.

 

Diese Veränderungen führen zu einer Polykrise, in der sich globale Krisen verstärken, beschleunigen und synchronisieren – mit enormen Auswirkungen auf das menschliche und planetarische Wohlergehen.

Achtzehn begleitende Signale des Wandels, die von Hunderten globaler Experten im Rahmen regionaler Konsultationen und unter Einbeziehung der Jugend identifiziert wurden, bieten einen tieferen Einblick in mögliche positive und negative Störungen, auf die sich die Welt vorbereiten muss.

„Durch die Beobachtung von Signalen des Wandels und die Anwendung des in diesem Bericht dargelegten vorausschauenden Ansatzes – einschließlich des Blicks über den traditionellen Umweltbereich hinaus – kann die Welt vermeiden, Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, und sich auf Lösungen konzentrieren, die künftigen Störungen standhalten können.“, so Andersen in einer Aussendung.

 

Signale des Wandels

Zu den wichtigsten Veränderungen und Signalen des Wandels, die in dem Bericht beschrieben werden, gehören:

Die Nachfrage nach kritischen Seltenen Erden, Mineralien und Metallen, die für den Übergang zu einer Netto-Null-Energieversorgung benötigt werden, wird sich bis 2040 voraussichtlich vervierfachen, was den Ruf nach Tiefseebergbau und sogar Weltraumbergbau verstärkt. Dies stellt eine potenzielle Bedrohung für die Natur und die biologische Vielfalt dar, könnte zu mehr Umweltverschmutzung und Abfall führen und weitere Konflikte auslösen.

Wenn der Permafrostboden auf einem sich erwärmenden Planeten auftaut, könnten uralte Organismen freigesetzt werden, die möglicherweise krankheitserregend sind, was erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Tier und Mensch haben könnte. Dieses Phänomen hat bereits zu einem Ausbruch von Milzbrand in Sibirien geführt.

KI und die digitale Transformation können zwar Vorteile bringen, haben aber auch Auswirkungen auf die Umwelt, wie z. B. eine erhöhte Nachfrage nach kritischen Mineralien und seltenen Erden sowie nach Wasserressourcen, um die Anforderungen von Rechenzentren zu erfüllen. Der Einsatz von KI in Waffensystemen und militärischen Anwendungen sowie die Entwicklung der synthetischen Biologie müssen unter Umweltgesichtspunkten sorgfältig geprüft werden.

Bewaffnete Konflikte und Gewalt nehmen zu und entwickeln sich weiter. Diese Konflikte führen zu einer Verschlechterung des Ökosystems und zu Umweltverschmutzung, was wiederum Auswirkungen auf gefährdete Bevölkerungsgruppen hat.

Zwangsumsiedlungen haben zunehmende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Einer von 69 Menschen wird heute gewaltsam vertrieben – fast doppelt so viele wie noch vor einem Jahrzehnt. Konflikte und Klimawandel sind die Hauptursachen dafür.

 

Schlüssel für eine bessere Zukunft

Der Bericht kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Einsatz von Foresight-Instrumenten der Welt helfen kann, die nächsten aufkommenden Herausforderungen und zukünftigen Störungen zu antizipieren und sich darauf vorzubereiten.

Peter Gluckman, Präsident des ISC, sagte: „Foresight bietet ein nützliches Instrumentarium, um über die Kurzfristigkeit hinauszugehen und künftige Chancen und Risiken zu erkennen, vorausgesetzt, dies geschieht in einer wirklich pluralistischen Weise, die über enge institutionelle Mandate, Sektoren und andere künstliche Trennungen hinausgeht, die unser Bild von der Welt einschränken.

 

Dieser Bericht enthält Erkenntnisse, die die Menschheit vom Rande der Polykrise zur Polystabilität führen können. Der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist demnach die Konzentration auf Gerechtigkeit zwischen den Generationen und ein neuer Gesellschaftsvertrag, der gemeinsame Werte stärkt, die uns vereinen anstatt uns zu trennen.

Dieser neue Gesellschaftsvertrag soll

eine Vielzahl von Interessengruppen, darunter auch indigene Völker, einbeziehen,
jungen Menschen mehr Mitspracherecht einräumen
und die Messung des Fortschritts über das BIP hinaus neu überdenken.

 

Während die Auswirkungen mehrerer Krisen die Schäden für die Umwelt und die menschliche Gesundheit verstärken, sind Lösungen in Sicht und Maßnahmen im Gange, die auf die in dem Bericht genannten globalen Veränderungen und Signale des Wandels eingehen würden. Foresight kann dazu beitragen, diese Maßnahmen zu beschleunigen und viele weitere anzustoßen. Alles in allem erklärt dieser Bericht sehr klar, wie mannigfaltig und umfassend die Problemfelder sind, denen die Menschheit momentan gegenübersteht und zeigt dennoch Wege aus dieser komplexen, miteinander stark verwobenen Polykrise. In den Worten der Autoren:“Die Zukunft muss konsultativ, multilateral und kooperativ sein und die Stimmen der traditionell marginalisierten Gruppen beinhalten.“

#SDG12 #SDG13 #SDG15

Link

Navigating New Horizons – A Global Foresight Report on Planetary Health and Human Wellbeing

Lange Hitzeperioden setzen armutsbetroffenen Menschen massiv zu

Lange Hitzeperioden setzen armutsbetroffenen Menschen massiv zu

Klimaoasen, Streetwork, mobiler Medizinbus: Caritas verteilt Wasser, Sonnencreme uvm. Gemeinsam mit Schauspieler Karl Markovics bittet die Caritas um Spenden gegen Hitzefolgen.

 

Bereits die zweite Woche in Folge erreichen die Temperaturen im Osten Österreichs durchgehend über 30 Grad. Besonders stark trifft die Hitzewelle dabei armutsbetroffene und obdachlose Menschen.

„Vor allem in Städten stellen steigende Temperaturen und anhaltende Hitzewellen ein zunehmendes Gesundheitsrisiko für obdachlose Menschen dar, weil diese Menschen der Hitze stärker als andere ausgeliefert sind“, betont Caritasdirektor Klaus Schwertner. „Wir haben uns deshalb schon im Winter auf den Sommer vorbereitet. Mit unserem Caritas Hitze-Paket – bestehend aus Isomatte, Sommerschlafsack, Sonnencreme, Trinkwasser und einer Kopfbedeckung – wollen wir Abhilfe schaffen und Menschen bei heißen Temperaturen gezielt unterstützen. Denn auch bei steigenden Temperaturen bleibt die Nachfrage nach unserer Hilfe groß“, so Schwertner.

Von der großen Nachfrage überzeugte sich auch Schauspieler Karl Markovics bei seinem Besuch in der Klimaoase der Pfarre Währing/St. Severin: „Im Winter ist es die Kälte, im Sommer die Hitze, die vielen Menschen zu schaffen macht – besonders jenen, die wenig Geld oder nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben. Die Klimaoase ist ein Ort der Solidarität, die wir jenen schulden, die am wenigsten für den Klimawandel können und am meisten darunter zu leiden haben.“ Der Schauspieler setzt sich gemeinsam mit der Caritas dafür ein, Menschen in Not gut durch die Hitzeperioden zu bringen.

Hitzehilfe: Klimaoasen, Streetwork und Louisebus im Sommer

Neben dem wichtigen Angebot der Klimaoasen, die in 27 Pfarren in Wien und Niederösterreich Abkühlung und Gesellschaft bieten, ist die Caritas auch an vielen anderen Orten im Einsatz für armutsbetroffene und obdachlose Menschen.

Denn: „Sonnenbrände, Dehydrierung oder Hitzeschlag sind nur einige der Gefahren für Menschen, die im Sommer auf der Straße leben. In unseren Tageszentren, etwa in der Gruft oder am Wiener Hauptbahnhof, finden Menschen einen Aufenthaltsort, um sich abzukühlen. Unsere Streetwork-Teams sind auch im Sommer regelmäßig unterwegs und versorgen jene Menschen, die auf der Straße schlafen. Wir verteilen Sonnencremen, Wasser, Kopfbedeckungen sowie Isomatten und Sommerschlafsäcke. Um diese Menschen gut durch die heiße Jahreszeit zu bringen, sind wir daher dringend auf Sachspenden angewiesen, auch neue Unterhosen und Socken werden ständig gebraucht. Gleichzeitig betreiben wir viel Aufklärungsarbeit, sprechen mit Klient*innen über die gesundheitlichen Gefahren von Hitze und informieren sie über Hilfsangebote, wie etwa unsere KIimaoasen“, so Susanne Peter, Sozialarbeiterin und Teamleiterin des Caritas Streetwork. Beim Louisebus, dem Medizinbus der Caritas, helfen freiwillige Ärzt*innen an fünf Tagen in der Woche kostenlos bei gesundheitlichen Problemen – neben Wasser und Kopfbedeckungen verteilen sie vor allem auch kühlende Cremen, die bei geschwollenen Beinen und Krampfadern im Sommer Abhilfe schaffen sollen.

Caritas bittet um Spenden für die Hitzehilfe

Um armutsbetroffene und obdachlose Menschen zielgerichtet unterstützen zu können, bittet die Caritas um Sachspenden. Konkret werden für den Sommer dringend Sonnencremes, Badetücher sowie neue Socken und Unterhosen (für Erwachsene) gebraucht – alle Informationen dazu sowie zu den Abgabestellen sind online zu finden.

Auch mit einer Geldspende im wirhelfen.shop der Caritas und über das Spendenkonto können jene Menschen unterstützt werden, die besonders stark von den heißen Temperaturen im Sommer betroffen sind:

Mit 3,50 Euro spendieren Sie ein kühles Getränk und eine kleine Mahlzeit in einer Klimaoase.
Mit 50 Euro schenken Sie ein Hitze-Paket bestehend aus Isomatte, Sommerschlafsack, Sonnencreme, Trinkwasser und einer Kopfbedeckung.

Caritas Spendenkonto

BANK: Erste Bank
IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000
BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: Notversorgung

Ein Jahr dokumentierte Naturbeobachtung

Ein Jahr dokumentierte Naturbeobachtung

Der naturbeobachtung.at-Jahresbericht 2023 präsentiert alle Highlights des Jahres der ältesten Arten-Meldeplattform Österreichs. Es wurden so viele unterschiedliche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten wie nie zuvor geteilt: Und zwar großartige rund 100.000 Meldungen von mehr als 5.300 Arten!

 

Unter den Top-Meldungen waren die Erstnachweise der Brillengrasmücke (Sylvia conspicillata) und des Variablen Laufwolfs (Paradosa agricola), die zu spannenden wissenschaftlichen Publikationen geführt haben – schöner Beweis dafür, dass Citizen Science ein wichtiges Standbein sowohl der Wissenschaft wie auch des Naturschutzes darstellt.

Weitere außergewöhnliche Artennachweise, u.a. eine erneute Wildkatzensichtung, aber auch besonders herausragende Naturfotografien und Wissenswertes zu den Arten – all das ist im Jahresbericht zu finden.

Mit spannenden Informationen zu den Amphibien-, Reptilien- und Insektenschutzaktivitäten des Naturschutzbundes und zur naturbeobachtung.at-Community bildet der Jahresbericht ein weiteres Jahr mit vielen tollen Blitzlichtern aus dem Naturschutz ab.

Der Naturschutzbund freut sich über jede einzelne Beobachtung, die auf seiner Citizen-Science-Plattform naturbeobachtung.at bzw. der gleichnamigen App geteilt wird.

Jedes hochgeladene Bild leistet einen großartigen Beitrag zum Artenschutz, jeder Fund könnte im kommenden Jahresbericht veröffentlicht werden – auf los geht’s los!

Noch ein Sorbetto?

Noch ein Sorbetto?

Klar! Sorbetto geht IMMER! Egal, was vorher war und unerheblich, was nachher kommt – der Sorbetto-Moment steht immer für sich. Die Frische, die Leichtigkeit, die Konsistenz… als Inbegriff des Zaubers des Augenblicks neutralisiert es alles, was uns je belastet hat.

 

In Italien wird es inmitten einer Menüfolge, meist zwischen Fisch und Fleisch serviert, denn es hält tatsächlich, was es verspricht. Mit sanfter Entschlossenheit führt es uns auf den Null-Level des Geschmacks zurück – und bereitet uns vor auf das, was kommt.

Ich selbst genieße es gerne als Dessert, am Ende der Völlerei – an besonderen Abenden auch gerne mit Wodka – aber das ist eine andere Geschichte.

Ich möchte euch also von Herzen ermutigen, Sorbetto al Limone selbst herzustellen – ihr werdet begeistert sein!

Die richtige Playlist dazu ist natürlich besonders wichtig. Wir empfehlen als Ausgangspunkt „Via Veneto“ von Nino Rota und dem richtigen Mindset zum Gelingen der zitronigen Köstlichkeit steht aber auch gar nichts im Wege.

 

Was wir brauchen

(für ca. 5 Portionen)

 

Bei allen Zitronen bitte darauf achten, dass sie unbehandelt sind!

Saft aus ca. 5 großen Zitronen

½ l Wasser

¼ kg Zucker

Schale einer Zitrone

Abrieb einer Zitrone

 

🍋 Zitronen waschen und trockenreiben

🍋 die Schale einer Zitrone dünn abtrennen (nur den gelben Teil)

🍋 die Schale einer anderen Zitrone fein abreiben

🍋 alle Zitronen auspressen und den Saft durch ein dünnes Sieb seihen

🍋 Wasser mit Zucker zum Kochen bringen

🍋 Zitronenschale (nicht den Abrieb) dazugeben und alles ein paar Minuten köcheln lassen

🍋 danach die Flüssigkeit abkühlen lassen bis sie lauwarm ist

🍋 nun kommt der Saft und der Abrieb der Zitrone ins Spiel – dazu muss die Zitronenschale entfernt werden

🍋 gut umrühren und in einen gefriertauglichen Behälter geben und in die Gefriertruhe stellen

🍋 nach 45 Minuten holt man die Masse heraus und rührt sie gut mit einem Pürierstab um damit keine Eisklümpchen entstehen

🍋 sofort zurück ins Eisfach damit und den Vorgang alle 45 Minuten wiederholen

🍋 nach 3-4 Stunden ist die Herrlichkeit vollendet

 

Das Rühren darf keinesfalls vernachlässigt werden – es ist das Wichtigste am gesamten Sorbetto, denn es macht es schön geschmeidig und fluffig.

Die Übermütigen genießen es mit Wodka. Für eventuelle Folgeerscheinungen bitten wir allerdings selbst die Verantwortung zu tragen. Viel Spaß!!

Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume

Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume

Brasiliens Naturschätze brennen: Sowohl im größten Binnenland-Feuchtgebiet der Welt, dem Pantanal, als auch in der artenreichen Cerrado-Savanne verzeichnete das brasilianische Raumforschungsinstitut (INPE) im ersten Halbjahr 2024 die höchste Zahl an Bränden seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1998. Die Lebensräume von Jaguar, Gürteltier und Tapir sind massiv bedroht.

 

Im Amazonas-Regenwald gab es im ersten Halbjahr 2024 die meisten Brände seit 20 Jahren. Hauptursache sind menschliche Aktivitäten wie Brandrodung. So sollen immer mehr Flächen zum Anbau von Futtermitteln wie Soja entstehen:

“Wegen der hohen Nachfrage nach Fleisch werden Brasiliens artenreichste Lebensräume für Futtermittel-Anbauflächen zerstört. Zusammen mit der Erderhitzung ergibt das eine tödliche Kombination für die Natur”, sagt Julia Haslinger vom WWF Österreich und verweist auf den viel zu hohen Fleischkonsum in Österreich.

Mehr als die Hälfte der Brandherde im Cerrado-Gebiet entstanden direkt an den Grenzen der bereits industriell landwirtschaftlich genutzten Flächen, um die immensen Anbaugebiete immer weiter zu vergrößern.

Die Folgen der Brände sind fatal: Die Menschen, die in diesen Regionen leben, verlieren ihre Lebensgrundlagen und ihr Zuhause. Die Brände zerstören außerdem den Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Dazu gehören der Jaguar, das Gürteltier, der Tapir sowie zahlreiche Vögel, Insekten und Pflanzenarten.

“Mehr als fünf Prozent aller weltweiten Tier- und Pflanzenarten leben im Cerrado. Die Region ist der Wassertank Brasiliens und als Kohlenstoffspeicher für die ganze Welt von enormer Bedeutung”, sagt Haslinger.

Auch der Amazonas-Regenwald ist von der angrenzenden Cerrado-Savanne abhängig, da hier zahlreiche Flüsse entspringen, die ihn mit Wasser versorgen.

In Schutzgebieten und indigenen Territorien ist der Wald noch intakt und damit besser gegen die Auswirkungen der Klimakrise und die Brandrodung gesichert.

“Diese Gebiete müssen wir dringend erweitern und die lokale Bevölkerung bestmöglich unterstützen”, fordert Julia Haslinger vom WWF Österreich.

Der WWF hat angesichts der dramatischen Situation eine Notfallspenden-Aktion gestartet und ist vor Ort zum Schutz der Natur im Einsatz, etwa durch Wiederaufforstungen von zerstörten Gebieten. Außerdem unterstützt der WWF die lokale Bevölkerung durch Schulungen in regenerativen Methoden der Landwirtschaft sowie durch rechtlichen Beistand bei Konflikten mit Agrarkonzernen.

WWF Umfrage: 72 Prozent der Österreicher:innen sind für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch

WWF Umfrage: 72 Prozent der Österreicher:innen sind für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch

Bodenversiegelung ist ein großes Thema – nicht nur für uns. Rund drei Viertel der österreichischen Bevölkerung wünschen sich von der künftigen Bundesregierung ein stärkeres Vorgehen gegen den Bodenverbrauch, wie eine repräsentative Online-Umfrage des market-Instituts für den WWF zeigt.

 

Konkret sind insgesamt 72 Prozent der Befragten “für eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch”. Für 73 Prozent sollte die künftige Bundesregierung “ein wirksames Maßnahmenpaket gegen den Verbrauch und die Versiegelung von Böden im neuen Regierungsprogramm verankern”. 76 Prozent plädieren hier für “strengere Gesetze und Maßnahmen”. Für alle diese Fragen gibt es laut den Ergebnissen der market-Umfrage Mehrheiten über Parteigrenzen hinweg.

Die Umweltschutzorganisation WWF bewertet die Ergebnisse als “klaren Arbeitsauftrag” für die wahlwerbenden Parteien und die künftige Bundesregierung.

“Die Politik sollte einen Bodenschutz-Vertrag mit verbindlichen Zielen vereinbaren. Zusätzlich muss sie die vielen Treiber des Bodenverbrauchs angehen – vom Steuersystem über den Verkehr bis zu den umweltschädlichen Subventionen”, fordert WWF-Bodenschutz-Sprecher Simon Pories.

Parallel dazu sollten die Bundesländer ihre Raumordnungsgesetze verschärfen. Denn im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurden pro Jahr über 40 Quadratkilometer verbraucht und versiegelt. Das sind umgerechnet 12,1 Hektar pro Tag und somit fast fünf Mal mehr als das versprochene Nachhaltigkeitsziel des Bundes.

“Dieser enorme Flächenfraß verstärkt das Artensterben, zerstört Naturräume und befeuert die Klimakrise. Damit muss endlich Schluss sein”, sagt Simon Pories vom WWF.

Bodenschutz-Mehrheiten über Parteigrenzen hinweg

“Bodenschutz ist der Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. Dafür gibt es auch Mehrheiten über Parteigrenzen hinweg”, sagt market-Studienleiterin Birgit Starmayr zu den Ergebnissen der repräsentativen Online-Erhebung mit 1.000 Befragten.

Beispielhaft zeigt das die Frage, ob die künftige Regierung nach den Nationalratswahlen ein “wirksames Maßnahmenpaket gegen den Verbrauch und die Versiegelung von Böden im neuen Regierungsprogramm” verankern soll. Das befürworten potenzielle Wählerinnen und Wähler der ÖVP zu 76 Prozent, jene der SPÖ zu 80 Prozent, jene der FPÖ zu 64 Prozent, jene der Grünen zu 90 Prozent und jene der NEOS zu 82 Prozent (Summenwert aus “auf jeden Fall” und “eher schon”). Ebenfalls große überparteiliche Mehrheiten gibt es bei den Fragen nach der Obergrenze und den strengeren Maßnahmen.

Ein schlechtes Zeugnis gibt es laut der market-Umfrage für die bisherigen Anstrengungen. Aus Sicht von fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) unternimmt die Politik nicht genug, um den Bodenverbrauch in Österreich zu reduzieren. Ausreichend sind die Maßnahmen hingegen nur für 22 Prozent, 14 Prozent trauen sich hier keine Einschätzung zu.

 

Über die market-Umfrage

Für die aktuelle Umfrage hat das Marktforschungs-Institut market 1.000 Menschen online befragt, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren (Schwankungsbreite: +/- 3,16 Prozent; Befragungszeitraum 8. bis 11. Juli 2024).

Umfrage-Grafiken gibt es hier.

Mikroplastik im Alltag ist vermeidbar

Mikroplastik im Alltag ist vermeidbar

In Lebensmittelverpackungen, Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetik ist der Einsatz von Kunststoff selbstverständlich. Wo Plastik verwendet wird, entsteht Mikroplastik. Dessen müssen wir uns einmal bewusst sein – dann gibt es einen Weg aus der Misere.

 

Plastik ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken, billig, praktisch und allgegenwärtig. Einmal in Umlauf gebracht, hinterlässt Plastik Spuren in Form von Mikroplastik, das zum Beispiel durch Abrieb, fortwährende Zerkleinerung und Zersetzung durch UV-Licht entsteht.

Jährlich gelangen weltweit mindestens 8 Millionen Tonnen an Mikroplastik in die Weltmeere. 19 bis 31 % des aus Europa in die Ozeane eingeschwemmten Mikroplastiks entstehen nicht aus größeren Plastikteilen, die im Meer treiben, sondern gelangen direkt als Kleinstpartikel – also primäres Mikroplastik – dorthin. Davon entstehen zum Beispiel 35 % beim Waschen von Textilien aus Kunstfasern und 28 % im Verkehr durch Reifenabrieb. Mikroplastik bedeutet ein gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier.

 

Kein Mikroplastik im Abfluss

Obwohl das Abwasser in Kläranlagen durchaus effizient von Mikroplastik befreit und mit dem Klärschlamm abgetrennt werden kann, ist es besser, den Eintrag über den Abfluss zu verhindern:

Einerseits verbleiben trotz dieser Abtrennung noch Partikel in dem gereinigten Abwasser, andererseits wird in Österreich Klärschlamm oft zur Düngung direkt auf Felder ausgebracht.

Plastik aus Kosmetik, Reinigungsmitteln und Textilien gelangt also in Form von Klärschlamm und Abwasser in Boden und Flüsse und schließlich über Fische und Meerestiere wieder in unsere Nahrung.

Auch beim Waschen kann man den Eintrag von Mikroplastik verhindern: Geringere Schleuderzahlen und Wäscheleine statt Trockner reduzieren das Mikroplastik und obendrein den Energieverbrauch.

Waschbeutel zum Waschen von Kunstfasertextilien haben nur eine ungenügende Wirkung, denn viele Partikel sind wesentlich kleiner als die Poren des Beutels. Es gibt jedoch die Möglichkeit bestehende Waschmaschinen mit Mikroplastikfilter auszurüsten, dieser muss wöchentlich gereinigt werden und kann die Anzahl der Mikroplastikteile im Abwasser verringern.

 

Kein Mikroplastik in Luft und Wasser

Teppiche, Decken oder Kissen geben Mikropartikel an die Raumluft ab. Wählt man Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Wolle, ist die Luft frei von Mikroplastik. Im Garten und am Balkon sollten an Stelle von Plastik vermehrt Naturmaterialien wie Ton und Hanfschnüre verwendet werden. Auch Kunstrasen, Folien für Garten und Landwirtschaft oder weggeworfene Plastikverpackungen werden durch Wind und Wetter beeinträchtigt und verlieren dadurch Partikel.

Diese werden inhaliert, in die Meere geschwemmt und über Wasser und Lebensmittel wieder aufgenommen. Umso wichtiger ist es, sich vor jedem Kauf eines neuen Produktes zu überlegen, ob es eine plastikfreie Alternative gibt.

 

Kein achtloses Wegwerfen von Müll

Das achtlose Wegwerfen von Abfall auf die Straße oder in die Natur wird „Littering“ genannt. Müll richtig zu entsorgen, reduziert Gefahren für die Umwelt und spart der Allgemeinheit viel Geld, das für Aufräumarbeiten nötig ist. Plastik hält der UV-Strahlung durch die Sonne nicht Stand. Wird Plastik achtlos in der Natur weggeworfen, beginnt der Zersetzungsprozess zu Mikroplastik.

 

Reifenabrieb reduzieren

Durch den Autoverkehr gelangt Mikroplastik in die Böden. Laut VCÖ produzieren PKWs je 100 Kilometer rund zwei bis drei Gramm Mikroplastik – die PKW-Reifen verlieren über ihre Lebensdauer im Durchschnitt rund ein- bis eineinhalb Kilogramm an Masse. Dagegen wirkt am besten die Reduktion auf allen Ebenen: möglichst wenig fahren und die Geschwindigkeit reduzieren. Es hilft auch, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren − sowohl zu viel als auch zu wenig Druck führt zu mehr Abrieb. Beim Kauf eines Autos sollte ein möglichst kleines Modell mit geringer Reifendimension gewählt werden, denn je größer das Autogewicht und die Reifendimension, desto größer der Abrieb. Es lohnt sich auch ein Vergleich der Reifenmodelle, weil die Abriebwerte sehr unterschiedlich sind.

15.000 Fußballfelder Bio-Weinbaufläche in Österreich

15.000 Fußballfelder Bio-Weinbaufläche in Österreich

Österreich baut seine Vorreiterrolle beim umweltbewussten Weinbau weiter aus: Die biologisch zertifizierte Rebfläche ist auf 10.432 Hektar angestiegen, das entspricht 24 % der Gesamtrebfläche.

 

Damit zählt Österreich zu den globalen Spitzenreitern im Bio-Weinbau. Mehr als jeder zehnte biologische Weingarten wird zudem biodynamisch bewirtschaftet. Außerdem sind 25 % der österreichischen Rebfläche „Nachhaltig Austria“-zertifiziert.

Wie die letzten Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium zeigen, werden erstmals über 10.000 Hektar der österreichischen Rebfläche zertifiziert biologisch bewirtschaftet: konkret 10.432 Hektar, also fast ein Viertel (24 %) der Gesamtrebfläche. Damit ist Österreich bei der umweltbewussten Weinproduktion weltweit ganz vorne dabei.

Schon 2022 lag das Land laut dem Bericht „The World of Organic Agriculture 2024“ (FiBL & IFOAM) mit 21,5 % Bio-Anteil auf Platz eins aller bedeutenden Weinbaunationen – noch vor Frankreich (20,7 %) und Italien (18,1 %). Auch andere Umwelt-Zertifizierungen sind hierzulande weit verbreitet: Mehr als jeder zehnte Bio-Weingarten wird biodynamisch bewirtschaftet (14 % der biologischen Rebfläche). Außerdem sind rund 25 % der österreichischen Rebfläche nach dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ zertifiziert, bei dem über 380 Maßnahmen eines Betriebs – von der Weingartenbewirtschaftung bis zum Gewicht der Weinflaschen – bewertet werden.

 

Stark verwurzelt: Umweltbewusster Weinbau in Österreich

Österreichs Weinbaugebiete liegen in der anspruchsvollen Weinbauzone B. Hier sind die klimatischen Bedingungen oft herausfordernder als in südlicheren Weinbauländern, etwa durch mehr Niederschlag oder kühlere Temperaturen. Das macht auch den umweltschonenden Weinbau schwieriger.

Dass der Anteil umweltbewusster Produktionsmethoden dennoch so hoch ist, liegt auch an der Struktur der heimischen Weinwirtschaft, erklärt Yorke:

„95 % unserer Weingüter sind Familienbetriebe. Ihr Ziel ist es, gesunde Weingärten von Generation zu Generation weiterzugeben. Im Durchschnitt bearbeiten unsere Winzer*innen auch nur vier Hektar Rebfläche, das ist wenig im weltweiten Vergleich. Dadurch können sie im Weingarten mit viel Präzision und Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der Reben arbeiten. Seit drei Jahrzehnten werden unsere Weingüter außerdem durch das nationale Agrarumweltprogramm ÖPUL bei ihren umweltbewussten Bemühungen unterstützt.“

Starke Zunahme an Hagelereignissen durch Klimakrise

Starke Zunahme an Hagelereignissen durch Klimakrise

In den letzten Wochen sind einige gewaltige Hagelunwetter  über Europa gezogen und haben dabei eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Auch Österreich wurde mehrmals von Hagelunwettern heimgesucht, wie auch am Freitag in Vorarlberg und der Steiermark oder im Juli im Waldviertel mit bis zu 7 Zentimeter großen Hagelkörnern, sowie auch das Burgenland im Mai, wo große landwirtschaftliche Flächen betroffen waren. Dabei sind die jüngsten Frostereignisse mit einem Schaden in der heimischen Landwirtschaft in der Höhe von 56 Millionen Euro an Obst- und Weinkulturen noch in leidvoller Erinnerung. Das Dramatische: Experten der GeoSphere Austria prognostizieren auch in Zukunft eine Zunahme von extremen Wetterereignissen, angetrieben durch die Tatsache der Erderwärmung. So hat sich das Hagelrisiko in Österreich verdoppelt und auch die Größe der Hagelkörner stark zugenommen. Europaweit besonders betroffen ist die Südseite der Alpen.

 

Studien des Europäischen Unwetterforschungszentrums (European Severe Storms Laboratory, ESSL) in Wiener Neustadt haben ergeben, dass die Dimensionen der Hagelkörner massiv zugenommen haben, was zu größeren Zerstörungen an Ernten und Infrastruktur wie Häusern ud Autos geführt hat.

So ist in Norditalien die Wahrscheinlichkeit für Hagelkörner mit über fünf Zentimeter Durchmesser heute um 300 Prozent größer als vor 1990.  Und in Österreich habe sich das Hagelrisiko verdoppelt, erklärt Pieter Groenemeijer, Leiter des ESSL, im Ö1-Morgenjournal. „Das gilt für ganz Österreich, etwas verstärkt im Süden Österreichs.“

Italien war letzten Sommer Rekordhalter, was die Größe der dort niedergegangenen Hagelkörner betrifft. So wurde ein 19 Zentimeter Durchmesser großer Hagelklumpen gefunden. In Österreich hält ein 14 Zentimeter Durchmesser großer Hagelbrocken aus Ziersdorf (NÖ) den Rekord.

 

Wasserdampf erhöht Energie, die sich in schweren Gewittern entlädt

Die GeoSphere Austria bündelt die wissenschaftliche Kompetenz und liefert Antworten zu den großen klimatischen Herausforderungen. Die Expertinnen und Experten der GeoSphere Austria sind sich einig: Der Klimawandel lässt Hagelkörner anwachsen. „Forschungen zeigen, dass in Zukunft sowohl die Größe als auch die Häufigkeit von Hagelkörnern zunehmen wird.

Der Grund dafür liegt am hohen Anteil an Wasserdampf in den unteren Schichten der Atmosphäre. Bedingt durch den Klimawandel wird die Luft immer wärmer und wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Umso mehr Wasserdampf sich in der Atmosphäre befindet, umso mehr Energie gibt es, die sich in schwere Gewitter entladen kann. Insbesondere entlang des Alpennordrands und im Süden Österreichs ist die Wahrscheinlichkeit für kleinräumige Unwetter höher“, so Dr. Andreas Schaffhauser, Generaldirektor der GeoSphere Austria.

Groenemeijer sieht die hohen Meerestemperaturen im Mittelmeer als Grund für die höhere Energie bei der Verdunstung, damit verbunden starke Aufwinde in Gewitterwolken, die zu größeren Hagelkörnern führt. Er erklärt, dass „je stärker der Aufwind, desto größer kann der Hagel werden“. Laut ESSL war 2023 das dritte Jahr hintereinander, das sowohl was Anzahl an Hagelereignisse als auch Größe der Hagelkörner betrifft, die vorherigen Rekorde brach.

 

Unwetter richten enorme Schäden an

Die durch die Hagelereignisse hervorgerufenen Schäden sind enorm. So dürfte der Starkregen und Hagel am Freitag in Vorarlberger Großraum Bregenz, das Rheintal und Lustenau Schäden in Höhe von 1,2 Mio. Euro in der Landwirtschaft   verursacht hagben, erklärt die Österreichische Hagelversicherung. Der Hagelschauer im nördlichen Burgenland diesen Mai führte allein zu Schäden in der Höhe von 1,3 Millionen Euro auf 5.000 Hektar Agrarfläche, so die Österreichische Hagelversicherung in einer Aussendung.

Die Kosten der Hagelereignisse in Italien letztes Jahr wurden laut Gallagher-RE-Bericht auf drei Milliarden US-Dollar (rund 2,77 Milliarden Euro) geschätzt und europaweit geht die Schätzung von rund 12 Milliarden US-Dollar aus.

 

Umfassende Risikovorsorge notwendig

„Aufgrund des Klimawandels werden Hagelereignisse in Zukunft noch intensiver und häufiger auftreten. Als Naturkatastrophenversicherer beobachten wir diese Entwicklung bereits seit einigen Jahren. Dieser Umstand ist für die Landwirtschaft – deren Ertrag zu 80 Prozent vom Wetter abhängt – nur mit einer umfassenden Risikovorsorge zu bewältigen. Letztendlich geht es um Existenzen und um die Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent sowie Landschafts- bzw. Kulturpfleger“, ergänzt Weinberger.

 

Dringend handeln

Wir müssen daher dringend handeln, um die drastische Erderwärmung und die damit einhergehenden katastrophalen Auswirkungen einzudämmen. „Darüber sind auch Weinberger und Schaffhauser einig: „Die rekordbrechenden Unwetter werden in Zukunft keine Ausnahme mehr darstellen, sondern zur Normalität werden, wenn wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Die Folgen des Klimawandels in Form der zunehmenden Naturkatastrophen führen zu großen ökologischen und volkswirtschaftlichen Schäden. Es braucht daher rasch ein gesellschaftspolitisches Umdenken um eine Trendumkehr einzuleiten. Dazu gehört auch eine Reduktion des Bodenverbrauchs von fast 12 Hektar pro Tag auf – gemäß Regierungsprogramm – 2,5 Hektar pro Tag. Letztendlich ist Bodenschutz auch Klimaschutz.“

Vorsicht beim Baden!!!

Vorsicht beim Baden!!!

In Österreich ertrinken jährlich rund 40 Menschen. Bei Kindern sind Badeunfälle laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die zweithäufigste Todesursache. Doch jede verletzte Person oder jeder Todesfall ist einer zu viel.

 

„Gehen Sie immer zu zweit oder mit mehreren Freunden ins Wasser, und vermeiden Sie Alleingänge. Zu zweit oder mit mehreren Personen ist sicherer. Sollte Ihnen etwas zustoßen, etwa ein Krampf, kann die zweite Person eingreifen“, warnt Amina Höfinger, Beiratsvorsitzende der Wasserrettung des Samariterbund Österreichs und versierte Rettungsschwimmerin.

Überhaupt ist die richtige Vorbereitung für den Badetag das Um und Auf.

„Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten überhaupt und ist die ideale Sportart für die breite Masse“, so Amina Höfinger. „Keinesfalls sollte aber man einfach so ins Wasser springen! Sei es, um eine Kollision mit anderen Personen oder Gefahrenquellen zu vermeiden, andererseits natürlich auch, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren“, erklärt die Expertin.

Der Körper benötigt Zeit, seine eigene Temperatur an die des Wassers anzupassen. Wer bei Hitze ins kühle Wasser springt, riskiert einen Kälteschock, da sich die Adern schlagartig verengen und der Blutdruck stark ansteigt.

„Am besten abduschen, bevor man ins Wasser geht, und nur langsam ins Wasser hineingehen“, rät die Profi-Schwimmerin. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Thema Selbsteinschätzung: „Lassen Sie sich zu keinen Mutproben verleiten!“, mahnt die Expertin.

 

Ganz klar! Kinder beim Baden IMMER beaufsichtigen

Ganz besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder dem Badevergnügen frönen wollen. Denn Schwimmhilfen wie Flügerl, Reifen oder Kissen ersetzen keinesfalls die Aufsichtspflicht der Eltern.

„Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen!“, appelliert Amina Höfinger an alle Erwachsenen. „Gerade die Jüngsten unter drei Jahren sind besonders gefährdet, da das Ertrinken in diesem Alter meist völlig unauffällig und lautlos vonstattengeht.“

Der Samariterbund rät, Kindern möglichst früh eine Schwimmausbildung zu ermöglichen, und bietet auch entsprechende Kurse an.

„Die Vorbereitung auf das Element Wasser ist ganz wichtig! Probieren Sie einen spielerischen Zugang beim Duschen oder in der Badewanne aus, und geben Sie Ihrem Sprössling die Zeit, die er benötigt“, rät die Expertin.

Aber auch für Erwachsene bietet der Samariterbund Kurse für alle Leistungsstufen an, von Anfänger:innen bis hin zu Perfektionseinheiten für Fortgeschrittene.

„Auch bei Erwachsenen, die vielleicht schon seit Jahrzehnten versiert im Schwimmen sind, kann die Technik noch verbessert werden“, betont Höfinger abschließend.